Super

SAB

Filmgott
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AW: Super

Super


Im ersten Augenblick lässt sich ein Vergleich zu "Kick-Ass" zwar nicht vermeiden, da es hier schließlich auch um einen Normalo geht, der sich gegen das Böse auflehnen will! Bei näherer Betrachtung merkt man aber das der gesamte Look des Films viel chaotischer bzw anarchischer ausfällt! Wo "Kick-Ass" sehr gestylt und fast schon mainstreamig rüberkommt, merkt man "Super" zu jeder Sekunde seinen Independent-Look an! Zumal hier der Gewaltpegel enorm nach oben ausschlägt und Hauptdarsteller Rainn Wilson gerne mal "etwas übertreibt"! Als Andeutung: Man sollte sich bei ihm niemals an der Kinokasse vorpfuschen!:D
Auch die Motivation ist eine gänzlich andere! Bei "Super" ist der Auslöser zum Superhelden zu werden, das seine Frau (Liv Tyler) ihn verlässt um mit Bösewicht Kevin Bacon (bleibt rollenbedingt leider etwas blass) zusammen zu sein! Zudem lässt er sich von einem TV-Superhelden inspirieren, der gern mal Gottes Allmacht anpreist und auf Gottes Stärke vertraut!
Sehr cool ist neben Hauptdarsteller Rainn Wilson, dem man seine Verzweiflung und sein Engagement total abkauft vorallem Ellen Page als Comic-Kennerin, die ihm noch super Tipps bezüglich Superhelden und deren Waffen gibt, bis sie natürlich noch zu seinem Sidekick wird! Diese totale Überheblichkeit von ihr und das diabolische Lachen -> Traumhaft!:D
Was mich bei diesem Film nur etwas gestört hat, ist der religiöse Unterton, den man hier zwar absolut nicht ernst zu nehmen hat, aber dennoch unnötig wirkt!
Gewöhnungsbedürftig ist bei dieser "Komödie" auch die extreme Gewalt, die an den Tag gelegt wird und besonders im Showdown keinerlei Kompromisse macht!
Der grandios aufspielende Cast um Wilson und Page machen diese "Schwächen" aber wieder wett und man bekommt ein richtig böses Machwerk, bei dem einem häufiger mal das Lachen im Halse stecken bleibt, zu sehen!

Von mir 7,5 / 10 Punkte!
 
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crizzero

Filmvisionaer
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Feine Kritik, SAB! :hoch:

Der Film wandert noch in meine Sammlung und dann melde ich mich auch mal dazu. Aber dass er "Kick-Ass" (10/10) auch nur annähernd nahekommt, wage ich auch zu bezweifeln...
 

Evil_Gonzo

Filmvisionaer
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AW: Super

Aber dass er "Kick-Ass" (10/10) auch nur annähernd nahekommt, wage ich auch zu bezweifeln...
keine Panik, das schafft Super auch nicht. ;)
Super kann man sich auf jeden Fall anschauen, einiges ist zum schmunzeln und insgesamt wird man auf jeden Fall unterhalten. Aber der ist weit davon entfernt, richtig gut zu sein. 6,5/10 Punkte
 

ma(c)festus

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AW: Super

Der Film wird kaum um den Vergleich mit Kick Ass kommen,er weißt einige Ähnlichkeiten mit diesem aus.Neben einer sehr durchschaubaren und löchrigen Story bietet der Film aber auch coole Sprüche,gute Action und rabenschwarzen Humor.
Unumstrittener Star ist Rainn Wilson er passt perfekt in diese Rolle des depressiven Frank.Sein Charakter ist nicht nur ein Loser,sondern entwickelt sich im Laufe des Films nahezu komplett in einen Soziopath.
Statt muskulös und reinem Herzens sieht man ihn mehr als dicken und humorlosen Langweiler der sich freut,anderen Schaden zu zufügen.Ellen Page spielt die junge Assistentin von Frank und ist hier der absolute Burner.Überdreht und voller Tatendrang spieltsie ihre Rolle als Blitzi sehr emotional und überzeugend.
Der Fokus liegt ganz klar auf den Realismus und während für die Charaktere die Grenze zwischen Recht und Ordnung immer mehr verschwimmt.War die exzessive Brutalität in Kick-Ass ein bewusst provokantes Mittel zur Belustigung desZuschauers,er dient hier eher dem Schockeffekt.Der Charakterbindung und es verhindert,dass der Film zu sehr in komödiantische Gefilde abgleitet.
So dramatisch wie die Ereignisse der Handlung auch sein mögen,der Humor bleibt trotzdem nicht auf der Strecke.Oft rührt er aus skurrilen Momenten oder der überdrehten Erscheinung Ellen Pages,die sich sofort in den Herzen des Zuschauer spielt.
Ihre sehr unbeholfenen Annäherungsversuche und das Gelächter nach erledigter Heldenarbeit macht sie zu einem Highlight des Films. SUPER ist ein Schlag in die Magengrube.Böse,brutal und teils unerwartet.Denn die entwickelte Komik ist das Ergebnis einer abgrundtiefen Tragik der Figuren.
Wer Kick Ass mochte,sollte aber nicht versuchen die Filme zu vergleichen.Denn da steht meiner Meinung nach Kick Ass ganz klar vorne.

Wertung: 7 / 10 Punkten
 

Vince

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Wer Kick Ass mochte,sollte aber nicht versuchen die Filme zu vergleichen.

Stimmt.

Denn da steht meiner Meinung nach Kick Ass ganz klar vorne.

Seh ich anders. Während "Kick-Ass" in seinem postmodernen Mantel stecken bleibt (und da zugegeben alles rausholt, was möglich ist), schürft "Super" Ebenen frei, an die bei "Kick-Ass" nicht mal ansatzweise gedacht wird. Ein fast schon kathartischer Film, der des öfteren satirisch beginnt, um die Gewalt derart ausarten zu lassen, dass einem das Lachen noch im Mund zur verzerrten Grimasse verzogen wird. Indem die Macher den Superhelden zwischen Tragikomik und Wahnsinn pendeln lassen und seine sympathische Seite dadurch arg in Zweifel ziehen (liebenswerte Schrulligkeit wird von psychisch einfach nur krankem Verhalten verdrängt), gelingt es den Machern, dass man über die Perversion, die das Leben manchmal mit sich zieht, voller Ernst nachdenkt. Ganz ohne diese unernste Maske der Superheldensatire.
8.5/10
 

Tarantino1980

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AW: Super

Im ersten Augenblick lässt sich ein Vergleich zu "Kick-Ass" zwar nicht vermeiden, da es hier schließlich auch um einen Normalo geht, der sich gegen das Böse auflehnen will! Bei näherer Betrachtung merkt man aber das der gesamte Look des Films viel chaotischer bzw anarchischer ausfällt!

Sehr treffend formuliert SAB! Ich finde beide Filme interessant, wobei ich Kick-Ass etwas weiter vorne sehe, weil mir die Inzenierung und die Charaktere etwas besser gefallen haben. Aber man darf bei Super auch keinen Kick-Ass Clone erwarten. Die Grundthematik ist identisch, aber beides sind eigentständige Filme und ich kann mir sehr gut vorstellen das es Leute geben wird die den einen mögen, aber den anderen nicht.

Wo "Kick-Ass" sehr gestylt und fast schon mainstreamig rüberkommt, merkt man "Super" zu jeder Sekunde seinen Independent-Look an!

Hier liegt definitiv der größte Unterschied in beiden Filmen. Kick-Ass ist trotz allem irgendwie ein Super-Hero Movie. Super ist in meinen Augen, auch wenn es sich um "Der Blutrote Blitz und Blitzi" dreht eher ein Rache Film. Das Thema Rache und Selbstjustiz stehen im Vordergrund und auch wenn es die meisten im Film den Zorn des roten Blitzes verdient haben, so gibt es ein paar Szenen in denen man sich natürlich fragt ob es ihm um die Gerechtigkeit geht, oder ob es eher jahrelang aufgestaute Gefühle sind, die er endlich rauslässt. Besonders in der Szene an der Kinokasse wird dies sehr deutlich :D.

Der Fokus liegt ganz klar auf den Realismus und während für die Charaktere die Grenze zwischen Recht und Ordnung immer mehr verschwimmt.War die exzessive Brutalität in Kick-Ass ein bewusst provokantes Mittel zur Belustigung desZuschauers,er dient hier eher dem Schockeffekt.Der Charakterbindung und es verhindert,dass der Film zu sehr in komödiantische Gefilde abgleitet.
So dramatisch wie die Ereignisse der Handlung auch sein mögen,der Humor bleibt trotzdem nicht auf der Strecke.

Ein interessanter Aspekt weshalb er sich definitiv von Kick-Ass unterscheidet. Alleine die Tatsache das Der Blutrote Blitz mit seinem normalen privaten Auto umherfährt, von den meisten sogar erkannt wird macht das ganze sehr real. Eine Tatsache die bei ernstgemeinten Superhelden Verfilmungen immer ausgeblendet wird. Das wohl prominenteste Beispiel ist hier wohl Superman dessen geheime Identität nur sehr wenige kennen und er als Clark Kent ein normales Leben führt. Und als Superman trägt er noch nicht mal eine Maske :D. Dies wird halt in ernstgemeinten Superhelden Filmen immer bewusst ausgeblendet aber seien wir mal ehrlich wenn einer aus dem direkten Umfeld sich als Superheld verkleiden würde, es Videos und Bilder von ihm im Netz gäbe, das käme sehr schnell raus wer dahinter steckt :D. Und daraus wird in Super kein Geheimnis gemacht. Es gibt Leute die den Blutroten Blitz sehr schnell erkennen und "zufälliger Weise" sind es alles Leute die Frank kennen :D. Aber das macht den Film halt realistisch. Auch die Tatsache das man sich hier fragt welche Konsequenzen es für Frank geben könnte, eben weil seine geheime Identität alles andere als Geheim ist. Hier hat mich dann allerings das Ende dann etwas enttäuscht. Da hätte man diesen Realismus etwas konsequenter verfilmen müssen. Ich meine Der Blutrote Blitz schlachtet zum Ende doch so einige Leute ab, ein Polizist liegt tot in seiner Wohnung und noch dazu ist eine junge Frau, mit der er in der letzten Zeit wohl häufiger gesehen wurde, spurlos verschwunden. Das wurde alles am Ende komplett ignoriert und man bekam als Zuschauer ein "weichgespültes Hollywood" Ende präsentiert. Das fande ich sehr schade!


...vorallem Ellen Page als Comic-Kennerin, die ihm noch super Tipps bezüglich Superhelden und deren Waffen gibt, bis sie natürlich noch zu seinem Sidekick wird! Diese totale Überheblichkeit von ihr und das diabolische Lachen -> Traumhaft!:D

Ellen Page spielt die junge Assistentin von Frank und ist hier der absolute Burner.Überdreht und voller Tatendrang spieltsie ihre Rolle als Blitzi sehr emotional und überzeugend.

Für mich war Ellen Page das Highligt schlechthin in diesem Film. Die Frau hat wirklich Talent und ich hoffe das man noch viel von ihr hören wird. Sie hat die Rolle der Libby/Blitzi wirklich super gespielt. Es gab so manche Szenen wo ich mich durch sie köstlich amüsiert habe! Alleine ihre Darstellung macht den Film sehenswert!

Dennoch war für mich Super nicht ganz so der große Wurf wie ich mir durch den Trailer erhofft habe. Er ist zwar recht solide, aber in meine Sammlung wird er nicht wandern.

Wertung: 6/10
 
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