Phantom im Paradies

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.699
Ort
Garma
Filmkritiken
185
Phantom im Paradies

Der mächtigste Musik-Mogul, den die Welt jemals gesehen hat, sucht etwas Neues. Er plant den ultimativen Tempel, das Paradise, benötigt aber zur Eröffnung noch die passende Musik. Dabei will er nicht auf Dinge zurückgreifen, die er schon hat, sondern sucht nach der Zukunft. Dabei hört er das Werk von Winslow Leach, der eine Pop-Kantate zu „Faust“ komponiert hat und spürt sofort das dies das Richtige ist. Allerdings will er nur die Musik und nicht den Künstler. Deshalb trickst er ihn aus und stiehlt seine Komposition, doch Winslow möchte sie wiederhaben. Allerdings wird ihm dabei so übel mitgespielt, bis er irgendwann völlig entstellt auf Rache sinnt und von nun maskiert, als das „Phantom of the Paradise“ durch die Katakomben streift.

Direkt vorweg: Ich liebe diesen Film! Brian De Palma inszenierte dieses Musical, ähm den Horrorfilm, die Satire? Pop-Oper? Komödie? Comic? Drama? Egal! Der Film ist einfach wunderbar und entstand im Jahr 1974. Er ist traurig, lustig, spannend, seltsam und unglaublich ideenreich. Im Grunde ist er natürlich als Kritik an die Plattenindustrie zu sehen, in der beschrieben wird, wie man mit Künstlern und ihrer Kunst umgeht, sie zerbricht, verändert und wieder zusammensetzt. Der Clou dabei ist aber eben auch der geschlossene Kreis, da sich De Palma natürlich auch bei „Phantom der Oper“, „Faust“ und „Das Bildnis des Dorian Gray“ komplett bedient und diese Kunstwerke in völlig veränderter Form darbietet. Eine persiflierende Referenz an „Psycho“ ist selbstverständlich auch enthalten. Allerdings in eine wundervolle Geschichte eingerahmt und mit wahnsinnig bunten Bildern des Glitter-Rock umgarnt. Als ich den erstmalig sah, konnte ich meinen Augen nicht trauen, was für wunderbare Einstellungen, Kamerafahrten und Kreativität am Werk war. Hinzu kommt natürlich die wahnsinnig brillante Musik von Hauptdarsteller und Komponist Paul Williams, der natürlich durch seine geniale Interpretation von Swan und seine mitreißenden Kompositionen, dem Film seinen Stempel aufdrückt. Kenner von Brian De Palma entdecken natürlich auch den Co-Hauptdarsteller William Finley, der hier einmal den misshandelten Komponisten Winslow Leach, aber eben auch das Phantom großartig spielt. Fans von „Suspiria“ kommen ebenfalls auf ihre Kosten, da Jessica Harper an Bord ist, die einmal durch ihr Schauspiel aber auch durch ihre gesanglichen Darbietungen das Publikum komplett in den Bann zieht. Im Film, aber auch zu Hause vor den Fernsehgeräten. Dazu gibt es auch noch weitere „De Palma Mitglieder“. Sissy Spacek, die er kurze Zeit später als „Carrie“ auf die Leinwand losließ, arbeitete hier kräftig am fabelhaften Set Design mit. Die Theatergruppe, die er bei „Dionysus 69“ filmte, lud er zusätzlich für das Finale ein und deshalb ist auch hier zu bemerken, dass er von dem Stück wohl wirklich sehr beeindruckt war. Obendrein verteilte De Palma auch Grüße an bisherige Wegbegleiter. Den Namen Winslow Leach für das Phantom zu verwenden, ist zum Beispiel eine Hommage an seinen ehemaligen Professor.

So wunderbar der Film, so entsetzlich die Probleme die kurz vor der Fertigstellung auf sie zukamen. Klagen seitens Universal, wegen der Verwendung von Phantom der Oper, die mit einer großen Zahlung beseitigt werden konnten, allerdings auch eine Klage aus der Led Zeppelin Ecke, da man dort gerade kurz zuvor ein neues Label gegründet hatte, was ebenfalls den Namen „Swan“ in sich trug. Um die Größe des Medienmoguls im Film darzustellen, war in fast jeder Szene ein Logo mit der Aufschrift „Swan Records“ zu sehen. Ein Neudreh der Szenen war deshalb unmöglich, weil es fast den gesamten Film betraf. Deshalb kaschierte man die Aufnahmen nachträglich mit schwarzen Balken und kürzte Szenen, die nicht zu kaschieren waren. Deshalb wirkt das neue Logo im Film manchmal etwas seltsam. In Zeiten von CGI wäre dies kein Problem gewesen aber 1974? Nachdem man diese zusätzlichen Kosten bewerkstelligen musste, floppte der Film dann auch noch völlig. Vor dem Ruin retteten ihn zum großen Teil die Zuschauerzahlen in Winnipeg und Paris, wo der Film wie eine Bombe einschlug. Bei seiner Zweitveröffentlichung wurde er dann aber dennoch etwas erfolgreicher, bis er sich im Lauf der Zeit zu einem absoluten Kultfilm entwickelte.
 

Tarantino1980

Screenplay
Teammitglied
Registriert
25 Aug. 2008
Beiträge
24.394
Ort
Città di Giallo
Filmkritiken
237
Direkt vorweg: Ich liebe diesen Film!
Das kann ich verstehen. Darf ich fragen wann es das erste mal war das Du diesen Film gesehen hast und ob es Liebe auf den ersten oder zweiten Blick war? Ich frage deshalb, weil ich ihn gestern auch richtig gut fand, aber ich mir vorstellen könnte das es einer der Filme ist, der bei mir noch etwas wachsen könnte. Dennoch fand ich ihn gut.

Brian De Palma inszenierte dieses Musical, ähm den Horrorfilm, die Satire? Pop-Oper? Komödie? Comic? Drama? Egal! Der Film ist einfach wunderbar und entstand im Jahr 1974. Er ist traurig, lustig, spannend, seltsam und unglaublich ideenreich. Im Grunde ist er natürlich als Kritik an die Plattenindustrie zu sehen, in der beschrieben wird, wie man mit Künstlern und ihrer Kunst umgeht, sie zerbricht, verändert und wieder zusammensetzt.
Genau das hat den Film für ich so interessant gemacht. Obwohl er nach Sisters inszeniert wurde, wirkte er irgendwie für mich wie als Abschlussfilm seines Frühwerks, was sicherlich auch daran liegt das De Palma´s Drehbuch schon älter war. Versteh mich nicht falsch, ich finde ihn von der Inszenierung her keines Wegs als Rückschrit zu Sisters. bei gewissen Stilelementen spürt man hier einfach das De Palma hier deutlich souveräner mit Ihnen umgegangen ist, als noch in seinen ersten Filmen. vor Get To Know Your Rabbit und Sisters, wie z.B. wieder der Einsatz der Split-Screen Szenen oder diesmal sogar wie man auf 4 Bildschirmen gleichzeitig in der Regie das Geschehen mitverfolgen konnte. Toll inszeniert. Aber inhaltlich passt der Film halt deutlich mehr zu seiner experimentellen Phase und auch das meine ich nicht negativ. Ganz im Gegenteil die Art und Weise wie De Palma hier der Plattenindustrie quasi den Spiegel vor die Nase setzte und zum Schluss ja sogar noch den Aspekt "Du verkaufst Deine Seele an den Teufel" mit aufgenommen hat war einfach grandios!

Allerdings in eine wundervolle Geschichte eingerahmt und mit wahnsinnig bunten Bildern des Glitter-Rock umgarnt. Als ich den erstmalig sah, konnte ich meinen Augen nicht trauen, was für wunderbare Einstellungen, Kamerafahrten und Kreativität am Werk war.
So ging es mir auch. Nach der langen Eröffnungsequenz die einen musikalisch auch perfekt in die Welt des Films abholte, war ich sofort von allem sehr angetan. Eine Szene die ich wohl nie mehr vergessen werde ist z.B. als Das Phantom oben auf dem Dach über das große Glasdach von Swan´s Zimmer die beiden beim Liebesspiel beobachtet hat und auch hier wieder ein Split-Screen Moment perfekt im Film platziert wurde, diesmal sogar ein aktiver Bestandteil der Handlung war, da Swan über die Überwachungskamera genau den Beobachter sah. Das fand ich einfach nur phantastisch diese Idee und deren Umsetzung!

Hinzu kommt natürlich die wahnsinnig brillante Musik von Hauptdarsteller und Komponist Paul Williams, der natürlich durch seine geniale Interpretation von Swan und seine mitreißenden Kompositionen, dem Film seinen Stempel aufdrückt.
Hier war ich dann tatsächlich im Nachgang auch sehr überrascht das Paul Williams nicht nur der Hauptdarsteller war, sondern eben auch der Komponist hinter den kreativen Songs. Ich muss gestehen das mir der Name musikalisch zuvor noch nie begegnet war. Umso passender das er auch als Darsteller hier mit an Bord war.

Kenner von Brian De Palma entdecken natürlich auch den Co-Hauptdarsteller William Finley, der hier einmal den misshandelten Komponisten Winslow Leach, aber eben auch das Phantom großartig spielt.
Auch William Finley war natürlich eine absolute Bereicherung für den Film. Auch ein toller Singer/Songwirter Moment als er zu Anfang da die längere Sequenz auf der Bühne hatte, auch wenn vermutlich das Piano spiel nicht seins war, dennoch ein sehr intensiver Moment und ich habe es ihm absolut abgenommen das es sein Song gewesen ist den er da performt hat, auch wenn dies nicht der Wahrheit entspricht, aber super gespielt!
Fans von „Suspiria“ kommen ebenfalls auf ihre Kosten, da Jessica Harper an Bord ist, die einmal durch ihr Schauspiel aber auch durch ihre gesanglichen Darbietungen das Publikum komplett in den Bann zieht.
Auch eine absolute Bereicherung für den Film und für ich eine tolle Überraschung das sie so gut singen konnte.

Die Theatergruppe, die er bei „Dionysus 69“ filmte, lud er zusätzlich für das Finale ein und deshalb ist auch hier zu bemerken, dass er von dem Stück wohl wirklich sehr beeindruckt war.
Ich könnte mir aber auch vorstellen das er Ihnen damit zeigen wollte das Ihr Werk ihn so beinflusst hat, den dieses anarschiche Gefühl der Inszenierung hatte ich hier bei dem großen Finale seines Werkes auch etwas wahrgenommen. Auch eine Art und Weise, wie sie einfach für einen "normalen" Film undenkbar gewesen wäre sowas damals zu zeigen und vorallem noch so lange zu inszenieren.

So wunderbar der Film, so entsetzlich die Probleme die kurz vor der Fertigstellung auf sie zukamen. Klagen seitens Universal, wegen der Verwendung von Phantom der Oper, die mit einer großen Zahlung beseitigt werden konnten, allerdings auch eine Klage aus der Led Zeppelin Ecke, da man dort gerade kurz zuvor ein neues Label gegründet hatte, was ebenfalls den Namen „Swan“ in sich trug. Um die Größe des Medienmoguls im Film darzustellen, war in fast jeder Szene ein Logo mit der Aufschrift „Swan Records“ zu sehen. Ein Neudreh der Szenen war deshalb unmöglich, weil es fast den gesamten Film betraf. Deshalb kaschierte man die Aufnahmen nachträglich mit schwarzen Balken und kürzte Szenen, die nicht zu kaschieren waren. Deshalb wirkt das neue Logo im Film manchmal etwas seltsam. In Zeiten von CGI wäre dies kein Problem gewesen aber 1974?
Ja wirklich ein interessanter Aspekt das dennoch, obwohl die Produktion vor solchen Herausforderungen stand, der Film überhaupt noch das Licht der Welt erblickt hat.

Nachdem man diese zusätzlichen Kosten bewerkstelligen musste, floppte der Film dann auch noch völlig. Vor dem Ruin retteten ihn zum großen Teil die Zuschauerzahlen in Winnipeg und Paris, wo der Film wie eine Bombe einschlug. Bei seiner Zweitveröffentlichung wurde er dann aber dennoch etwas erfolgreicher, bis er sich im Lauf der Zeit zu einem absoluten Kultfilm entwickelte.
Ich denke es ist einer der Filme der seiner Zeit auch vorraus waren und gerade durch den Vorgänger Sisters glaube ich hatte man De Palma in eine Schublade gesteckt und niemand hat mit so einem Film dann gerechnet.
 

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
18.699
Ort
Garma
Filmkritiken
185
Das kann ich verstehen. Darf ich fragen wann es das erste mal war das Du diesen Film gesehen hast und ob es Liebe auf den ersten oder zweiten Blick war? Ich frage deshalb, weil ich ihn gestern auch richtig gut fand, aber ich mir vorstellen könnte das es einer der Filme ist, der bei mir noch etwas wachsen könnte. Dennoch fand ich ihn gut.
Tatsächlich ist das ziemlich lange her und das müsste auch losgelöst von De Palma gewesen sein. Weiß ich aber ehrlich nicht mehr genau. Ich kann mich nur halbwegs daran erinnern, dass ich ihn zu Beginn seltsam und je länger der Film lief immer besser fand. Am Ende hatte ich ihn geliebt und sehr kurze Zeit später nochmal geschaut.
Genau das hat den Film für ich so interessant gemacht. Obwohl er nach Sisters inszeniert wurde, wirkte er irgendwie für mich wie als Abschlussfilm seines Frühwerks, was sicherlich auch daran liegt das De Palma´s Drehbuch schon älter war. Versteh mich nicht falsch, ich finde ihn von der Inszenierung her keines Wegs als Rückschrit zu Sisters. bei gewissen Stilelementen spürt man hier einfach das De Palma hier deutlich souveräner mit Ihnen umgegangen ist, als noch in seinen ersten Filmen. vor Get To Know Your Rabbit und Sisters, wie z.B. wieder der Einsatz der Split-Screen Szenen oder diesmal sogar wie man auf 4 Bildschirmen gleichzeitig in der Regie das Geschehen mitverfolgen konnte. Toll inszeniert.
Ich finde den Film ebenfalls von der technischen Seite einfach richtig stark. Da gibt es wahnsinnig viele tolle Einstellungen und auch der erwähnte Split Screen ist verdammt gut eingesetzt. Ich hatte bei der jetzigen Sichtung irgendwie das Gefühl, dass er sich hier austoben konnte, weil die Art der Geschichte kein enges Korsett war.
Aber inhaltlich passt der Film halt deutlich mehr zu seiner experimentellen Phase und auch das meine ich nicht negativ. Ganz im Gegenteil die Art und Weise wie De Palma hier der Plattenindustrie quasi den Spiegel vor die Nase setzte und zum Schluss ja sogar noch den Aspekt "Du verkaufst Deine Seele an den Teufel" mit aufgenommen hat war einfach grandios!
Ich kann gar nicht richtig sagen, wo der hin passt. In jedem Fall in sein Entstehungsjahr. Interessant finde ich die Wahrnehmung der Leute die De Palma lediglich durch andere Filme kennen und dadurch "Phantom" eher so einen "Ausnahme-Stempel" draufdrücken. Das ist zwar irgendwie richtig, aber gerade zum Zeitpunkt der Entstehung eine Fehleinschätzung, da De Palma zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere auf gar nichts festgelegt war und man quasi jedem Film den Stempel hätte geben können. Wenn man seine Filmographie bis hierhin betrachtet, ist eher "Sisters" der Ausreißer. :lol:
So ging es mir auch. Nach der langen Eröffnungsequenz die einen musikalisch auch perfekt in die Welt des Films abholte, war ich sofort von allem sehr angetan. Eine Szene die ich wohl nie mehr vergessen werde ist z.B. als Das Phantom oben auf dem Dach über das große Glasdach von Swan´s Zimmer die beiden beim Liebesspiel beobachtet hat und auch hier wieder ein Split-Screen Moment perfekt im Film platziert wurde, diesmal sogar ein aktiver Bestandteil der Handlung war, da Swan über die Überwachungskamera genau den Beobachter sah. Das fand ich einfach nur phantastisch diese Idee und deren Umsetzung!
Das ist eine so großartige Szene, die einfach unvergesslich bleiben wird. Der Voyeur beobachtet den Voyeur. Aber auch der Tod von Beef auf der Bühne ist der Hammer. Erstens könnte ich da immer wieder schreiend mitlachen, da die Szene unglaublich komisch ist, wenn sein Todesschrei die Note trifft und gleichzeitig ist die Reaktion der Zuschauer einfach der makabre Wahnsinn.
Hier war ich dann tatsächlich im Nachgang auch sehr überrascht das Paul Williams nicht nur der Hauptdarsteller war, sondern eben auch der Komponist hinter den kreativen Songs. Ich muss gestehen das mir der Name musikalisch zuvor noch nie begegnet war. Umso passender das er auch als Darsteller hier mit an Bord war.
Der hat für viele namhafte Musiker Songs geschrieben. Von Sinatra bis hin zu Daft Punk. Aber ja, den Namen hat man nicht sofort auf dem Schirm. Im Bonusmaterial erfährt man aber sehr viel über ihn und das war alles echt interessant.
Auch William Finley war natürlich eine absolute Bereicherung für den Film. Auch ein toller Singer/Songwirter Moment als er zu Anfang da die längere Sequenz auf der Bühne hatte, auch wenn vermutlich das Piano spiel nicht seins war, dennoch ein sehr intensiver Moment und ich habe es ihm absolut abgenommen das es sein Song gewesen ist den er da performt hat, auch wenn dies nicht der Wahrheit entspricht, aber super gespielt!
Da war ich diesmal auch ziemlich unsicher, da Finley schließlich den Titelsong zu "Murder a la mod" beisteuerte. Es hätte also durchaus sein können und tatsächlich hat er ihn selbst gesungen. Zumindest ist er als Interpret auf dem Soundtrack aufgeführt, auch wenn Williams das Lied geschrieben hat. Vor dieser Sichtung war ich also nicht sicher, wer da singt. Umso beeindruckender dass die Darsteller es selbst waren.

Eine unglaubliche Szene ist allerdings auch, wenn Swan die Stimme des Phantoms einstellt, da hier ein Gag enthalten ist, den man einfach so nicht erkennen kann. Er dreht und schraubt ja an dem Gerät rum, bis eine Stimme klar und deutlich zu hören ist. Swan kommentiert das mit "Jetzt ist es perfekt". Die Stimme die zu hören ist, ist aber die von Paul Williams. :lol:Als ich das im Bonusmaterial erfuhr, fand ich das einfach nur genial, weil es ja trotzdem zur Rolle passte. Ich mag solche kleinen Dinge, die eigentlich nur den Filmschaffenden wichtig sind, weil sie dem Publikum kaum auffallen.
Auch eine absolute Bereicherung für den Film und für ich eine tolle Überraschung das sie so gut singen konnte.
Absolut! Der Auftritt mit "Old souls" ist einfach wunderschön, wenn sie in dem weißen Kleid auf die Bühne geht.
Ich könnte mir aber auch vorstellen das er Ihnen damit zeigen wollte das Ihr Werk ihn so beinflusst hat, den dieses anarschiche Gefühl der Inszenierung hatte ich hier bei dem großen Finale seines Werkes auch etwas wahrgenommen. Auch eine Art und Weise, wie sie einfach für einen "normalen" Film undenkbar gewesen wäre sowas damals zu zeigen und vorallem noch so lange zu inszenieren.
Ich denke mir auch, das er bei dem Chaos im Publikum, das er benötigte, diese Truppe sein erster Gedanke war. Das sie improvisieren können, wusste er ja. Zusätzlich glaube ich aber eben auch an eine gewisse Dankbarkeit, die sich in dieser Phase von De Palma quer durch seine Filme zieht.
Ja wirklich ein interessanter Aspekt das dennoch, obwohl die Produktion vor solchen Herausforderungen stand, der Film überhaupt noch das Licht der Welt erblickt hat.
Das war wirklich spannend und ich schätze auch mal ziemlich knapp, aber sie wollten ihn glücklicherweise unbedingt veröffentlichen. Es wäre auch eine Schande gewesen, wenn dieser Filme in der Schublade verschwunden wäre.
Ich denke es ist einer der Filme der seiner Zeit auch vorraus waren und gerade durch den Vorgänger Sisters glaube ich hatte man De Palma in eine Schublade gesteckt und niemand hat mit so einem Film dann gerechnet.
Ich denke eher nicht, dass De Palma zu diesem Zeitpunkt in einer Schublade war. Wie weiter oben erwähnt, war ja eigentlich "Sisters" eher der Ausnahmefilm. Ich glaube auch nicht, dass außer Insidern sich da jemand wirklich groß den Namen De Palma gemerkt hat, weil die Filme bis dahin ja nur mäßig erfolgreich waren. Im Bonusmaterial ist zu erfahren, dass der Film damals wohl in der völlig falschen Zielgruppe beworben wurde. Bei der Wiederveröffentlichung ein paar Jahre später, hat man es dann wohl anders gemacht, was dann wohl aufgrund der Initiative von Produzent Edward Pressman und De Palma selbst so geschah, da sie dann die Zielgruppe definiert hatten. Das funktionierte deutlich besser.
 
Zuletzt bearbeitet:
Oben