James Dean - Rückkehr mithilfe von CGI

Willy Wonka

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Gestern ging es bereits durch die Presse. Die beiden Regisseure Anton Ernst und Tati Golykh wollen mit alten Archivaufnahmen sowie moderner CGI-Technik James Dean in ihrem neuen Kriegsfilm "besetzen".

SpiegelOnline schrieb:
Der Film "Finding Jack" setzt sich mit dem Vietnamkrieg auseinander. Dean soll eine Figur namens Rogan verkörpern, es ist eine der Hauptrollen. Monatelang hätten sie intensiv nach dem perfekten Schauspieler für die Rogan-Rolle gesucht, sagte Regisseur Ernst. "Und nach Monaten der Recherche haben wir uns für James Dean entschieden." Er fühle sich geehrt, dass die Familie des Verstorbenen zugestimmt habe - man werde sie nicht enttäuschen.

Die Vorarbeiten für die Filmproduktion sollen laut dem Branchenblatt "Hollywood Reporter" am 17. November beginnen. Ein anderer Schauspieler solle die Tonaufnahmen für Dean übernehmen.

Und wie steht ihr zu dieser Entwicklung?

Quellen:
SpiegelOnline
Hollywoodreporter
 

Dwayne Hicks

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Und wie steht ihr zu dieser Entwicklung?

Solange man sieht das es CGI ist bin ich da kein Fan von. Bei Rogue One fand ich es sogar richtig furchtbar (abseits davon mag ich den Film sehr!). Noch dazu nimmt man einem Schauspieler dadurch die Chance weg.

Ich finde man kann sowas einsetzten wenn ein Schauspieler vorzeitig ausfällt und nur noch 1-2 Szenen fehlen. Bzw. in solchen tragischen Fällen wie The Crow.
 

Willy Wonka

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Ich finde man kann sowas einsetzten wenn ein Schauspieler vorzeitig ausfällt und nur noch 1-2 Szenen fehlen. Bzw. in solchen tragischen Fällen wie The Crow.

Hier finde ich die Anwendung auch durchaus legitim. Aber jetzt einen Schauspieler wieder auf die Leinwand zurückholen, der bereits seit 64 Jahren tot ist, ist für mich pietätlos. Und die Aussage der Regisseure, dass sie keinen geeigneten Schauspieler gefunden hätten und sich für James Dean entschieden hätte, ist doch einfach absurd. Das ist für mich alles nur reines Marketing und die Erben machen da anscheinend mit.

Die aktuellen Schauspieler sollte sich am besten zu Lebzeiten entscheiden, ob sie nach ihrem Tod noch einmal reanimiert werden wollen.
 

Count Dooku

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Ich finde die Idee ziemlich fragwürdig.
Vermutlich würde ohne diese Maßnahme kein Mensch von dem Fim reden.
 

Dwayne Hicks

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Aber jetzt einen Schauspieler wieder auf die Leinwand zurückholen, der bereits seit 64 Jahren tot ist, ist für mich pietätlos.

Sehe ich absolut genau so, ja!

Und die Aussage der Regisseure, dass sie keinen geeigneten Schauspieler gefunden hätten und sich für James Dean entschieden hätte, ist doch einfach absurd. Das ist für mich alles nur reines Marketing und die Erben machen da anscheinend mit.

Ich finde die Idee ziemlich fragwürdig.
Vermutlich würde ohne diese Maßnahme kein Mensch von dem Fim reden.

Mir kommt das auch wie ein reines Marketing Ding vor. Vorallem hat man erst dieses Jahr in Once Upon a Time in Hollywood wieder gesehen was mit MakeUp usw. alles möglich ist. Wie man Damian Lewis in Steve McQueen verwandelt hat ist einfach erstaunlich!

Die aktuellen Schauspieler sollte sich am besten zu Lebzeiten entscheiden, ob sie nach ihrem Tod noch einmal reanimiert werden wollen.

Aufjedenfall, ja. Schade das James Dean hierzu nie die Möglichkeit hatte. Weil mit so einem Unsinn hat in den 50ern vermutlich niemand gerechnet.
 

Filmfan1972

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Wenn sie schon "wiederbelebt" werden dann aber lieber in einem Film als das sie für irgendwelche Werbeclips herhalten müssen.....
Auf das Ergebnis bin ich schon gespannt... Rogue One hat ja schon gezeigt wie weit fortgeschritten man schon ist...aber wie sehr es auch noch fehlt bis das man nichts mehr merken würde.
 

Tarantino1980

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Ich stehe dem Thema mehr als skeptisch gegenüber. Wie hier schon erwähnt, wenn es darum geht einen Film zu vollenden, weil während der Dreharbeiten ein Unglück passiert ist und der Darsteller 9 Monate im Gibskorsett liegt oder, was man natürlich nicht hofft, sogar während der Dreharbeiten verstirbt, ist es, natürlich nur in Absprache mit den Angehörigen, eine gute Möglichkeit das begonnene Projekt zu beenden.

Aber einen Schauspieler der schon lange Tot ist neu zu besetzen und ihn resauriert wieder digital auf die Leinwand zu bringen halte ich für den falschen Weg. Noch dazu kommt das man, natürlich digital das Aussehen irgendwann bestimmt täuschungsecht simulieren kann, aber das was einen Menschen ausmacht, wird Technik nie 100% kopieren können. Sei es Bewegungsabläufe, Gesten und Mimiken und natürlich das was einen Schauspieler ausmacht. Er liest sich in ein Drehbuch ein und interpretiert die Rolle so wie er denkt das es gut sein könnte. Und darauf setzt man ja auch als Filmemacher das wenn man eine Rolle besetzt, der/die Schauspieler/in genau das tut, seine/Ihre Art mit in die Rolle einfließen lässt um daraus etwas ganz besonderes zu machen. Wenn es nur daraum gehen würde irgendwelche Texte und Handlungen auswendig zu lernen, könnten sich die Studios eine Menge an Gage sparen und einfach willige Leihendarsteller besetzen. Die werden den Job auch machen, aber ob es dann so passend ist wie sich der Filmemacher das für diese Rolle gedacht hat, bleibt zu bezweifeln. Und genau da sehe ich das größte Problem dieser Technologie. Bei dem aktuellen de-ageing Produktionen leben ja alle Beteiligiten Darsteller/inen noch und somit konnte man auf deren Mimik und Gestik zurückgreifen, was den ganzen Prozess auch realistischer aussehen lässt.

Aber die Art und Weise wie ein/eine Schauspieler/in eine Rolle verkörpert digital zu kopieren halte ich für unmöglich. Und selbst wenn man dann in diesem Film erkennt ja das ist James Dean, also auch von den Gestigen her, so weiß man nie wie James Dean zu Lebzeiten diese Rolle interpretiert hätte! Ein/eine Schauspieler/in wächst ja auch an den Aufgaben und versetzt sich manchmal so sehr in eine Rolle rein, das kein Filmemacher/in auch nur im Ansatz damit gerechnet hätte.

Und auch wie Dwayne so schön sagte für jede digitale Besetzung wird ein noch lebende Person übergangen, was ich persönlich auch sehr schade finde. Keine Frage es gibt eine Menge Schaupsieler/inen von denen ich noch sehr gerne viele Filme gesehen hätte, aber halt nur zu Lebzeiten. Wenn eine Person stirbt finde ich sollte man sein/ihr Andenken so behalten wie diese Person zu Lebzeiten war! Und so hart das nun klingen mag die Welt gehört den Lebenden! Also ein ganz schwieriges Thema.

Auch das de-ageing Thema finde ich sehr schwierig. Klar wenn es so benutzt wird wie in Gemini Man oder in The Irishman, also wo es sich homogen in den Film einfügt und einen gewissen Sinn erfüllt macht es für mich auch einen Mehrwert. Aber man stelle sich das nur mal vor wenn diese Technologie alltäglicher werden sollte in Hollywood. Dann sieht man irgendwann nur noch unnatürliche Darstellungen von Leuten die in wirklichkeit schon viel älter sind. Klar wird überall geschummelt. Sei es durch Makeup usw oder irgendwelche Filter ganz klar. Aber dennoch sieht man ein gewisses Grundalter. Ich hoffe ihr versteht was ich meine. Ich nehme z.B. mal so einen Tom Cruise der mit sicherheit schon einiges an sich hat machen lassen um noch, zumindest für sein Alter, gut auszusehen. Aber dennoch sieht man das ein Mann auf der Leinwand ist, der deutlich Älter ist als noch zu seinen Anfangszeiten. Dem einen sieht man das Alter mehr an, dem anderen weniger. Aber dennoch sieht man einen Unterschied zwischen den einzelnen Rollen. Aber man stelle sich das jetzt nur mal vor wenn jetzt z.B. ein Chris Hemsworth sagen würde ich will für immer so aussehen wie ich in Thor ausgesehen habe. Also von der Statur her und auch von der Außenwirkung und wir würden auch noch in 20 Jahren einen 36jährigen Chris Hemsworth sehen und würde diese Person dann irgendwann mal auf Paparazzi Bildern ohne den de-ageing Effekt sehen. Man bekäme ja den Schock des Lebens. Also hier ist klar mein Wunsch, als Stilmittel oder als notwendige Darstellung um den/die Darsteller/in glaubhaft erjüngen oder eraltern zu lassen in einem Film der über einen langen Zeitraum geht, sehr gerne, aber alles was mit der Eitelkeit von Darstellern zu tun hat oder dazu führt das man einen 50 järhigen für eine Rolle besetzt die eigentlich für einen 20 jährigen ausgelegt ist und ihn dann einfach virtuell erjüngen lässt, ohne das es für die Story eine Notwendigkeit hätte, dagegen bin ich total!
 

Alexboy

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Wenn es denn sein muß sollte aber alles in so einem Film künstlich sein. Dann wäre es ein eigenständiges Werk so wie bei Loving Vincent oder A Scanner Darkly u.ä.
Aber so wie in diesem Fall beschrieben finde ich die Idee nicht gut, wenn die Künstler ohne ihr Einverständnis wiedererweckt werden. Die Hologramme diverser Musiker bei Konzerten, wie R.J. Dio oder R. Orbinson etc. finde ich auch nicht gut.
Ich unterstütze diese Art der Leichenfledderei in keinster Weise!
Es gibt genug andere Künstler die es Wert sind diese Lücken aufzufüllen. Alleine die Darstellung von James Franco als James Dean war ausserordentlich!
 

Willy Wonka

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Hier gibt es übrigens noch ein interessantes Streitgespräch zum Thema zum Nachlesen.

Ich bin auf jeden Fall mal gespannt, wohin die Reise gehen wird.
 
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