Für immer Adaline
Mitte der 30er Jahre kommt die junge Adaline (Blake Lively) mit dem Auto von der Straße ab und durch eine Verkettung unterschiedlichster Umstände kann sie fortan nicht mehr altern. Dieser Segen erweist sich sogleich als Fluch und sie lebt ein langes aber recht einsames Leben. Doch eines Tages macht ihr der adrette Ellis (MichielHuisman) den Hof und Adaline steht vor einer schweren Entscheidung...
Für immer Adaline ist eine kleine Perle, die jeden Romantiker (und nicht nur die) sofort in ihren Bann zieht. Liebe, Sehnsucht, Einsamkeit und "A Kind of Magic" sind die Hauptzutaten dieser zu Herzen gehenden Geschichte. Nicht ohne Absicht habe ich den Queen-Song aus
Highlander hier angeführt, denn mitunter wird man an den unsterblichen Schotten aus Glenfinnan erinnert, der ähnliches durchleben musste. Das Geheimnis, das man wahren muss, denn wer versteht schon, das man ewig jung bleibt?? Die Liebsten um einen herum, die alt, zerbrechlich und schließlich sterben werden. Man weilt lange auf dieser Erde aber man lebt nicht sein Leben sondern läuft im Grunde davor weg. Was nutzt die schönste Unsterblichkeit, wenn man sie nicht teilen kann?
Ist diese innere Zerissenheit schon Christophe Lambert gut gelungen, so hat er nun seine weibliche Äquivalenz in Blake Lively gefunden. Sie trägt diesen Film mit stilvoller Eleganz und einer Selbstverständlichkeit, die schon bemerkenswert ist. Trotz der jungen Jahre von Adaline schimmert immer wieder eine gewisse "Altersweisheit" und auch Traurigkeit in ihrem Spiel durch, die der Figur sehr gut tut. Immerhin ist sie auch schon 107 Jahre alt und da hüpft man eben nicht wie eine 29jährige durch die Gegend, auch wenn man so aussieht. Ja, Blake Lively schafft es, das man ihrem Schicksal Glauben schenkt.
Daneben bleibt Michiel Huisman (
Game of Thrones) etwas blass aber stets sympathisch und glaubwürdig. Der passende Gegenpol zu Blake ist dann Harrison Ford als Ellis' Vater, der Adaline von früher zu (er)kennen glaubt. Diese Verwirrung spielt Ford meisterlich. In einer weiteren Nebenrolle ist Ellen Burstyn als Adalines Tochter Fleming zu sehen.
Von der technischen Seite kann
Für immer Adaline auch überzeugen. Sowohl die Bilder, die Sets und Kostüme sowie der Score sind gut gelungen und tragen zum wunderbaren Gesamtbild bei.
Als etwas störend habe ich nur die, zugegeben schöne, Stimme aus dem Off empfunden, die das Schicksal Adalines zu Beginn (pseudo)wissenschaftlich erklärt und begründet. Hey, für Magie will ich doch keine Erklärungen haben! Das nimmt leider etwas den Zauber aus der Geschichte raus und ist gar nicht nötig gewesen.
Ein wunderschöner Film zum mitfühlen und genießen. Eben der
Highlander für Romantiker!
9/10