Schöne Rezension zu einem wirklich unterbewertetem Film. Allerdings muß ich dazu sagen das er mich erst beim Zweiten mal so richtig gepackt hat.
Die Musik kommt diesmal nicht von Goblin, sondern – neben diversen Klassikeinlagen - von Keith Emerson. Der hat ganze Arbeit geleistet und einen eher dezenten, aber stimmungsvollen Soundtrack fabriziert, der die Geschehnisse jederzeit passend untermalt.
Klares Highlight ist aber die hervorragende Optik. Jedes Bild ist ein kleines Kunstwerk und wirkt wie ein Gemälde. Argento setzt seine aus „Suspiria“ bekannten Farbenspiele exzessiv ein, es dominieren Rot, Gelb und Blau. Dadurch geht der Look schon fast ins comichafte, was der surreal anmutenden Gruselatmosphäre durchaus zugute kommt. Gepaart mit den exzellenten Kamerafahrten und -einstellungen ist „Horror Infernal“ schlicht und ergreifend ein Festmahl für die Augen.
Doch nun zur Frage aller Fragen: ist „Horror Infernal“ spannend und gruselig? Ich behaupte: ja! Wenn man aufmerksam bei der Sache ist und sich ins Geschehen hineinziehen lässt. Wer den Film nur mit einem Auge sieht oder nur auf den nächsten Schockeffekt wartet, wird garantiert enttäuscht werden. Die Morde sind für Argento-Verhältnisse relativ harmlos und unwichtig, aber nett in Szene gesetzt. Der Clou an „Horror Infernal“ ist vielmehr die während des gesamten Films spürbare bedrohliche Atmosphäre. Die packt aber garantiert nicht jeden Zuschauer am Schlafittchen, weswegen einige den Film als langatmig oder sogar langweilig einstufen werden.
. Die Atmosphäre ist in der Tat sehr bedrohlich, vorallem fast über die ganze Lauflänge. Es gibt Horrorfilme in denen der Zuschauer, wenn auch nur für kurze Zeit, ein Gefühl der Sicherheit bekommt, sei es durch schöne helle Szenen, oder sei es durch einen starken Hauptcharakter, den Helden, der scheinbar alles im Griff hat. Dieses Gefühl hatte ich bei Horror Infernal nur einmal und das war in der Szene als man Mark das erste mal an der Uni sah. Der Rest des Films ist Gänsehaut pur und ist was den Grad der Bedrohlichkeit angeht kaum zu toppen. Wenn man sich auf den Film einlässt wird man bestimmt nicht enttäuscht werden. Solch eine Atmosphäre schaffen wahrlich nicht sehr viele Regisseure!Was mich allerdings mal interessieren würde ob Argento das von Anfang an so geplannt hat als er Suspiria gedreht hat, also das ihm da schon bewusst war das er noch zwei weitere Filme zu dem Thema dreht, oder ob er erst durch den Erfolg von Suspiria an eine Fortsetzung dachte?
Wobei ich nicht weiß, wieviel von den Geschichten auf seinem Mist gewachsen ist. Die Geschichte von Thomas De Quincey, aus der die Grundidee zu "Suspira" stammt, habe ich leider nicht gelesen.Gibt es Leute die den Film nicht in das Genre Horror einordnen? Ich finde wir haben hier den klassischen Horrorfilm.

Es gibt bestimmt viele Leute, die den Film als langweilig einstufen würden. "Suspiria" hatte ja den ein oder anderen Schockeffekt, bei "Inferno" gibt's da eher wenige. Wobei bei der gewissen Unterwasserszene ziemlich am Anfang bisher noch jeder, dem ich den Film gezeigt habe, erschrocken ist.![]()
Eine Frage ist mir aber noch gekommen, warum Argento den Film nicht Tenebrae genannt hat. Wäre doch auf Grundlage des anfänglich erwähnten Buches "Die drei Mütter" logischer gewesen. Weiß das einer warum er sich für Horror Infernal aka Inferno entschieden hat? Kam der der Druck seitens den USA auf solch einen Titel zu wählen?

Das würde mich auch interessieren. Für den miserablen deutschen Titel "Feuertanz der Zombies" konnte er ja höchstwahrscheinlich nichts. Naja, "Inferno" bzw. "Horror Infernal" klingt immer noch besser als sowas dümmliches wie "Suspiria 2: The Return Of The Witches"...![]()
. Suspiria 2 wäre auch schlecht gewesen. Für mich wäre es halt, auf Grund der Erklärungen im Film halt irgendwo logisch gewesen wenn dieser Film den Titel Tenebrae bekommen hätte, aber ich kann mir halt vorstellen das dort die Amerikaner nicht mitgespielt haben. Ich hab mal was recherchiert und der Film ist ja in einer Zeit entstanden wo Argento in den USA war und offenbar war da wohl auch eine amerikanische Produktionsfirma mit im Boot und von daher kann ich es mir halt sehr gut vorstellen das denen so ein Titel wie Inferno oder Horror Infernal mehr zugesagt hat, lässt sich halt mehr Leute mit hinterm offen hervorlocken
. Aber aus der Logik der Trilogie heraus hätte der Film eigentlich Tenebrae heißen müssen.
Ich habe ihn heute wieder gesehen und war einfach hin und weg. Einfach in der Farbenwelt gefangen und die Unterwasserszene ist dermaßen großes Kino, das es mir jedesmal den Atem verschlägt.
Ich werde ihn mir auch recht bald nochmal ansehen und wahrscheinlich auch noch ein paar andere Argentos 
). Der Film ist das Meisterwerk schlechthin. Die Sets, die Schauplätze, die Farben, die Musik, die Atmosphäre, alles ist einfach stimmig und phänomenal!
. Da Horror Infernal 1980 das Licht der Welt erblickte und A Nightmare on Elmstreet 1984 könnte ich mir sehr gut vorstellen das ein gewisser Wes Craven sehr inspiriert worden ist durch diesen Film. Achtet mal auf die Mordszenen bei Horror Infernal und stellt euch vor in dieser Szenerie, bei der Atmosphäre und der Kulisse würde plötzlich ein Freddy Krueger auftauchen
. Ich will jetzt nicht sagen das Wes Craven hier eine 1:1 Kopie gemacht hat, ganz im Gegenteil ich will damit nur sagen das er, meines Erachstens, sich sehr von Argento hat inspirieren lassen. Die Nightmareszenen aus dem ersten Teil der Nightmare Reihe haben von der Atmosphäre und der Inzenierung ein paar Paralelen zu Horror Infernal. Nur meine Meinung aber achtet mal drauf.
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Leider war das die letzte Arbeit von Bava. Siehst du ihn optisch auch noch ein klein wenig über "Suspiria"?Endlich gesehen und bin total begeistert.

Perfekte Kameraführung, perfekte Ausleuchtung & Farbspiel, enorm echtwirkende und atmosphärische Sets, die Musik mit viel Klassikelementen, der sehr feine Schnitt und ein Spannungsaufbau mit echten Herzinfarktmomenten.
Ein total surrealer, spannender, gruseliger, aber auch wunderschöner Traum, in den man extrem tief eintauchen kann. Ganz klar ein weiteres Meisterwerk von Dario. 10/10

Er hatte Mario Bava für einige Effekte und das Licht. Das reicht aus. Da braucht man kein höheres BudgetLeider war das die letzte Arbeit von Bava. Siehst du ihn optisch auch noch ein klein wenig über "Suspiria"?
Da Du auch das Wort Traum benutzt, was hälst Du von meiner Theorie in Bezug auf A Nightmare on Elmstreet ? Meiner Meinung nach sind auf jeden Fall Parallelen bei der Regie Arbeit von Craven zu erkennen![]()
Ob Craven abgeschaut hat, kann ich nicht sagen. Aber beide haben ein sehr gutes Auge für atmosphärische Sets und bedrohliche Ausleuchtung der Szenen.Die runtergekommenen Abteile des Hauses, der Keller, die dunklen Gassen etc. hatten schon so ein ANOES Feeling. Als Rose die Kellertreppe runterstieg hatte ich so ein Deja Vú von Nancy geht die Kellertreppe runter in ANOESOb Craven abgeschaut hat, kann ich nicht sagen. Aber beide haben ein sehr gutes Auge für atmosphärische Sets und bedrohliche Ausleuchtung der Szenen.
Beides ist für den jeweiligen Film aber optimal umgesetzt. Zu Suspiria hab ich einfach einen besonderen Bezug. Vielleicht ziehe ich deshalb Suspiria unter diesem Aspekt vor.
Wie fandest du denn die Unterwasserszene? Die zieht einem doch die Schuhe aus.