Die Dollar-Trilogie

Filmfan1972

Filmgott
Registriert
27 Juni 2008
Beiträge
9.225
Ort
Camp Crystal Lake
Filmkritiken
14
AW: Zwei glorreiche Halunken (Dollar-Trilogie)

Kann doch nicht sein das es noch keinen eigenen Thread zu diesem Film gibt?! :confused:

Zwei glorreiche Halunken

Was passiert wenn man die Begriffe (Italo-)Western, Leone, Morricone und Eastwood kombiniert….?
Richtig….Man bekommt ein bildgewaltiges Filmerlebnis welches man nicht mehr vergisst…..

Zugegeben…Der Titel “Zwei glorreiche Halunken” trifft es nicht wirklich richtig im Kern. Denn es sind 3 Personen um die sich die Geschichte dreht. Zum einen “Tuco“. Ein Dieb und Mörder der zwar nicht der klügste ist, dafür aber umso besser mit dem Colt umgehen kann….Eine weitere Hauptperson ist “Sentenza“….Ein ebenso skrupelloser wie gnadenloser Killer….Der dritte im Bunde ist der namenlose “Blonde”. Ein Kopfgeldjäger dessen moralische Werte sich nicht wirklich von Tuco oder Sentenza unterscheiden. Alle drei verbindet die Jagd nach einer vergrabenen Lohnkasse der Südstaatenarmee.
Diese befindet sich auf einem Friedhof. Tuco kennt den Ort und der Blonde den Namen des Grabes.
Da Bürgerkrieg herrscht ist es nicht so einfach dorthin zu gelangen. So sind beide verbunden obwohl sie sich nicht wirklich über den Weg trauen. Und auch Sentenza hat seine Methoden um an diese Informationen heran zukommen. Auf besagten Friedhof kommt es dann zum großen Showdown…..

Für mich ist “Zwei glorreiche Halunken” wie schon erwähnt der perfekteste Western der je gemacht wurde. Trotz seiner fast 3 Stunden Laufzeit ist er zu keiner Zeit langweilig. Leone nimmt sich für die ganzen Szenen immer die Zeit die sie brauchen um auf einen zu wirken. Mal eiskalt….mal gefühlvoll aber nie das Ziel aus den Augen lassend baut er eine Spannung die in einem (bis heute) unerreichten legendären 3er-Duell endet.
Obwohl es eigentlich nur um die Jagd nach dem Gold geht schafft es Leone immer mal wieder das man über gewisse Szenen nachdenkt. So zeigt er mehr als einmal die Sinnlosigkeit des Krieges z.b. in Form einer Schlacht um eine Brücke oder auch beim Erreichen des Friedhofs wo das Gold versteckt ist…

Der “Abschluß der Dollar-Trilogie” ist für mich gleichzeitig Leones Meisterstück. Zwar sind sie nicht inhaltlich verbunden (außer das es immer um Geld geht) aber doch kann man wenn man “Für eine Handvoll Dollar” und “Für ein paar Dollar mehr” eine gewisse Weiterentwicklung entdecken… Dinge und Situationen die man in beiden besagten zum Teil auch schon gefunden hat finden hier ihre Perfektion.

Für mich ist auch Morricones Musik ein Grund warum dieser Film dermaßen gut funktioniert…. Diese ist einfach grandios und mehr als einmal fragt man sich wurde die Musik zum Film gemacht oder wurde der Film zur Musik gemacht. Szenen wie Tucos Suche auf dem Friedhof nach dem Grab (Extasy of Gold) oder die immer größer werdende Spannung beim finalen Duell verursachen bei mir auch immer noch trotz zig-facher Sichtung Gänsehaut….

Für diesen Film kanns nur eine Wertung geben…..
10 von 10
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:

Dwayne Hicks

Filmgott
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
7.155
Filmkritiken
26
AW: Zwei glorreiche Halunken (Dollar-Trilogie)

Für diesen Film kanns nur eine Wertung geben…..
10 von 10

da geh ich vollkommen mit :)

aber für mich heißt der Film nach wie vor "The Good, The Bad and The Ugly" :D....schon weil ein Poster mit dem Titel im Zimmer hängt, weil ich die UK DVD habe und vorallem weil der eingedeutschte Titel eher wie eine Spencer/Hill Western Komödie klingt...

Schönes Review und die Musik ind dem Film ist wirklich genial.......ach in dem Film ist eigentlich alles genial :D....schwirrt in meiner Top 3 der besten Filme ever rum.
 

Tony Soprano

Filmgott
Registriert
20 Juni 2008
Beiträge
6.592
Ort
Popsomp Hills
Filmkritiken
1
AW: Zwei glorreiche Halunken (Dollar-Trilogie)

bevor es zum göttlichen dreierduell kommt, die geniale szene: 'ecstasy of gold' mit morricones top score!!! gänsehaut und unerreicht!! ein film, bei dem ich beruhigt sogar die 11/10 zücke ;)
 

Alexboy

Filmvisionaer
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
10.391
Ort
Rentenhausen
Filmkritiken
15
AW: Zwei glorreiche Halunken (Dollar-Trilogie)

Meine volle Zustimmung zu deiner Kritik Filmfan1972.
Der beste Western von allen! 10/10 :bart:
 

Filmfan1972

Filmgott
Registriert
27 Juni 2008
Beiträge
9.225
Ort
Camp Crystal Lake
Filmkritiken
14
AW: Zwei glorreiche Halunken (Dollar-Trilogie)

bevor es zum göttlichen dreierduell kommt, die geniale szene: 'ecstasy of gold' mit morricones top score!!! gänsehaut und unerreicht!! ein film, bei dem ich beruhigt sogar die 11/10 zücke ;)

:DMit der Wertung wäre ich auch einverstanden..Gerne auch noch höher...Aber wie Dwayne schon sagte...Eigentlich sind alle Szenen genial...

Aber die von dir angesprochene Szene zähle auch ich zu den besten die überhaupt jemals gedreht worden sind....Alleine schon wenn die Kamera von Tuco auf die unendlich vielen Gräber schwenkt...Der Einsatz von Morricones Musik...Fantastisch....

Das ist auch laut Richard Schickel der den Audiokommentar spricht und interessante Facts über Leone und den Film sagt eine der Szenen die auch in den USA nicht gekürzt oder geschnitten worden sind, obwohl man es hier hätte machen können ohne das Verständnis des Films zu beeinträchtigen.... Ich denke das zeigt auch wie "kraftvoll" die Wirkung dieser Szenen sind....
 

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
17.976
Ort
Garma
Filmkritiken
185
AW: Zwei glorreiche Halunken (Dollar-Trilogie)

Besser spät als nie und so kam es heute zur möglichen Erstsichtung. Vielleicht als Kind mal gesehen, bestimmt sogar, aber das vermag ich heute nicht mehr genau zu sagen.
Mir hat er sehr sehr gut gefallen, wobei ich ein wenig im Zwiespalt bin. "Spiel mir das Lied vom Tod" finde ich deutlich stärker. Das hat aber wahrscheinlich eher persönliche Gründe, die ich noch erläutern werde. Zunächst mal zu den Stärken! Die Friedhofssequenz ist wirklich überragend. Schnitt, Dramaturgie, Musik und Szenerie, es ist alles vom Oberfeinsten. Die Darsteller ebenso. Der Film ist von vorne bis hinten wirklich wunderschön fotografiert und der gesamte Score weltberühmt und ebenso fantastisch. Eigentlich gibt es gar nichts auszusetzen, wenn ich eben nicht einen Tag zuvor "Spiel mir das Lied vom Tod" gesehen hätte. Hier gefällt mir die Handlung wesenlich besser und auch die Charaktere waren für mich wesentlich interessanter. Ich bevorzuge persönlich lieber spannende Filme und im Vergleich war mir hier zuviel Humor vorhanden. Das ist aber wohl Geschmackssache. Es wirkte auf mich ein bißchen wie ein "Buddy-Movie" was nicht so ganz mein Terrain ist. Natürlich mag ich da auch einige sehr sehr gerne, aber die schiebe ich eher in die triviale Unterhaltungsecke, womit eine Top-Platzierung nicht mehr möglich ist. Trotzdem bin ich froh diese Bildungslücke geschlossen zu haben und das hat sich wirklich gelohnt. Den deutschen Titel finde ich allerdings mehr als dämlich.
 

Cable

Filmvisionaer
Registriert
20 Juni 2008
Beiträge
26.313
Ort
Österreich
Filmkritiken
6
AW: Zwei glorreiche Halunken (Dollar-Trilogie)

Den deutschen Titel finde ich allerdings mehr als dämlich.

Stimmt, aber das ist ja nicht selten so, dass der deutsche Titel eines Filmes Mist ist. Man kann ja einem deutschen Publikum keinen Film mit dem Titel "Der Gute, der Böse und der Hässliche" vorsetzen, würde sich ja sicher keiner anschauen. :ugly:

Mich wundert eigentlich mehr, dass der Verleih damals nicht einen Dollar-Titel für Deutschland gewählt hat. Z.b. "Für einen Sack voll Dollar".
 

Count Dooku

Leinwandlegende
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
5.810
Filmkritiken
101
AW: Zwei glorreiche Halunken (Dollar-Trilogie)

Ich wäre für "Ein Grab voll Dollar".

Imo ist der Film der beste Teil der Dollar-Trilogie. Das absolute Highlight ist Morricones Score.
 

Filmfan1972

Filmgott
Registriert
27 Juni 2008
Beiträge
9.225
Ort
Camp Crystal Lake
Filmkritiken
14
AW: Zwei glorreiche Halunken (Dollar-Trilogie)

Ich wäre für "Ein Grab voll Dollar".

Mich wundert eigentlich mehr, dass der Verleih damals nicht einen Dollar-Titel für Deutschland gewählt hat. Z.b. "Für einen Sack voll Dollar".

Wären beides sehr passende Titel gewesen....

Das absolute Highlight ist Morricones Score.

Wenn Morricone einen Score gemacht hat dann war es eigentlich immer ein Highlight. Finde es immer noch schade das er nie trotz mehrfacher Nominierung einen Oscar gewonnen hat sondern er nur einen "Ehrenoscar" bekommen hat.


Stimmt, aber das ist ja nicht selten so, dass der deutsche Titel eines Filmes Mist ist.

Leider...wobei es in den letzten Jahren doch besser geworden ist. Man mag sich nicht vorstellen was man für einen Deutschen Titel bei z.b. Heat, Inception, Underworld, The Day after tomorrow etc. bekommen hätte....


@ Deadlyfriend
Du solltest dir auf jeden Fall auch die anderen beiden Dollar-Filme anschauen. Sie sind zwar nicht ganz so perfekt wie "ZgH" aber auch sie bieten spannende Unterhaltung und ebenfalls je einen grandiosen Morricone-Score....
 

deadlyfriend

Casting
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
17.976
Ort
Garma
Filmkritiken
185
AW: Zwei glorreiche Halunken (Dollar-Trilogie)

@ Deadlyfriend
Du solltest dir auf jeden Fall auch die anderen beiden Dollar-Filme anschauen. Sie sind zwar nicht ganz so perfekt wie "ZgH" aber auch sie bieten spannende Unterhaltung und ebenfalls je einen grandiosen Morricone-Score....


Die folgen selbstverständlich auch noch:) Da er mir ausgesprochen gut gefallen hat wäre es ja eine Schande wenn ich die versauern lassen würd. Als nächstes schaue ich aber "Django". Erstmal die Sachen ansehen, die bereits im Regal stehen.
 

kelte

Filmvisionaer
Registriert
24 Juli 2009
Beiträge
13.241
Ort
Nord-Westerwald
Filmkritiken
88
AW: Zwei glorreiche Halunken (Dollar-Trilogie)

ganz klare Sache
Spiel mir das Lied vom Tod, Todesmelodie und Zwei Glorreiche Halunken sind für mich jene Western die neben Gänshaut auch ne Träne im Bewusstsein hervorlockten.
War es bei Todesmelodie die Szene in der Höhle,- so waren es in den anderen beiden Filmen das Finale (wobei Spiel mir das Lied absoluter König ist!)
der Western insbesondere jene Männer die dieses Bild prägten, wurden so stark Bebildert mitsamt der Veränderung welche die Zeit mit sich bringen wird das ich noch lange nach dem Abspann im Sessel saß. Das Finale im Halunken Film wird schon stark präsentiert durch das Duell und dem Score und niemals hätte man für dieses Abbild des Westens drei geeignetere Charaktere finden können, als den unvergesslichen Lee Van Cleef, Eastwood und Walach. Alle drei Gesichter präsentieren für mich ein Bild der jeweiligen "Gruppen" daher ist der Original Titel auch der wesentlich bessere. Es gab die Guten, die Bösen und die Hässlichen...
 

Die wilde 13

Storyboard
Teammitglied
Registriert
12 Nov. 2008
Beiträge
18.003
Ort
Duckburg
Filmkritiken
112
AW: Für eine Handvoll Dollar

Für eine Handvoll Dollar

Ein Fremder (Clint Eastwood) kommt in ein Nest irgendwo in Mexiko,im dem sich zwei rivalisierende Familienclans bekriegen.Der Fremde im Poncho nutzt diese Konstellation gnadenlos für sich aus....
Wem diese Geschichte bekannt vorkommt,wird dann Kurosawas Yojimbo gesehen haben,denn dort hat Leone gwildert.Da er vergessen hat,nach den Urheberrechten zu fragen,kam es danach zu einem Rechtsstreit,der nach Jahren mit einem Vergleich endete.Aber das nur am Rande.Es ist auch gar nicht so wichtig,was Leone da filmte,sondern wie !

Bis 1964 waren Western in der Regel recht simpel aufgebaut.Der Held war stets der Gute und von ehrenhaftem Charakter.Er bekämpfte mit Mut,Verstand und Moral das Böse,das meistens in der Gestalt von Revolverhelden oder Viehbaronen daherkam.

Und dann kam Segio Leone mit einem minimalen Budget aber dafür mit revolutionären Ideen daher und machte aus Für eine Handvoll Dollar einen Meilenstein der Westerngeschichte.
Dieser Western ist egoistisch,hässlich,gemein,staubtrocken und vor allem unrasiert.Der einsame Held ist nicht mehr der klassische Held,sondern genauso verschlagen und skrupellos wie die Gegenseite und spielt sie gnadenlos gegeneinander aus.Eastwood,ein Amerikaner,der zuvor nur in Serien mitspielte,bekam diese Rolle,weil er billig war.Und er machte seine Sache so gut,das eine Weltkarriere begann.Undenkbar heute,das jemand anderes diese Rolle gespielt hätte.

Eine weitere Änderung zum klassischen Western ist die Einführung der Langsamkeit,die Leone in späteren Werken zur Perfektion führte.Die Kamera verweilt minutenlang auf Gesichter oder auch nur auf die Augen.Diese "Standbilder" wechseln sich dann mit grandiosen Panoramen einer Gegend ab,die genauso menschenfeindlich erscheint wie die Menschen,die darin leben.
Kongeniale Ergänzung zu den Bildern ist die Musik von Ennio Morricone.So ungewöhnlich wie die Bilder sind die Klänge dazu,die da an unsere Ohren herantreten.Maultrommeln,Ambossegeräusche und imitiertes Kojoten -oder Eulengeheule vebindet Morricone mit "normalen" Instrumenten und dabei kommt ein Score heraus,der sich im Gehirn gnadenlos einbrennt.

Leone schuf mit Für eine Handvoll Dollar ein Werk,das zum einem drei Weltkarrieren begründete (Eastwood,Morricone und natürlich seine eigene) und ganz nebenbei auch ein neues Genre;den Italo- oder Spaghetti-Western.

Der Film wurde ein Welterfolg und daher hatte Leone für sein nächstes Werk dann ein paar Dollar mehr zur Verfügung.

9/10
 
Zuletzt bearbeitet:

Filmfan1972

Filmgott
Registriert
27 Juni 2008
Beiträge
9.225
Ort
Camp Crystal Lake
Filmkritiken
14
AW: Für eine Handvoll Dollar

Leone schuf mit Für eine Handvoll Dollar ein Werk,das zum einem drei Weltkarrieren begründete (Eastwood,Morricone und natürlich seine eigene) und ganz nebenbei auch ein neues Genre;den Italo- oder Spaghetti-Western.

Der Film wurde ein Welterfolg und daher hatte Leone für sein nächstes Werk dann ein paar Dollar mehr zur Verfügung.

9/10

:hoch: Schöne Kritik. Da kann man dir nur zustimmen....
 

Die wilde 13

Storyboard
Teammitglied
Registriert
12 Nov. 2008
Beiträge
18.003
Ort
Duckburg
Filmkritiken
112
AW: Für ein paar Dollar mehr

Für ein paar Dollar mehr

Monco (Clint Eastwood),ein wortkarger Kopfgeldjäger,ist scharf auf das ausgesetzte Kopfgeld des brutalen Ganoven El Indio (Gian Maria Volonte) und seiner Bande.Die wollen ihrerseits die stark bewachte Bank von El Paso ausrauben.Doch Colonel Mortimer (Lee van Cleef) hätte auch gerne ein Stück vom Kuchen und spielt sein ganz eigenes Spiel....

Ein Jahr nach Für eine Handvoll Dollar inszenierte Sergio Leone den Nachfolger.Das Erfolgstrio blieb Gottseidank zusammen und konnte mit Lee van Cleef gar noch an schauspielerische Qualität hinzugewinnen.
Apropos Qualität.Für ein paar Dollar mehr hat aufgrund eines höheren Budgets wesentlich mehr Schauwerte zu bieten,wie zum Beispiel eine Eisenbahn oder ein größeres Kaff,das diesmal auch ganz gut bewohnt ist.Aber vor allem gewinnt der Film an Qualität,weil die Story diesmal wesentlich durchdachter als im ersten Film ist und so manche Überraschung bietet.Bis zum Showdown am Ende kann man nie so ganz sicher sein,wer hier noch einen Trumpf im Ärmel hat.

Stilistisch macht Leone da weiter,wo er vor einem Jahr aufgehört hat.Die Szenerie ist wieder öde,staubig und karg.Die Protagonisten sind allesamt zumindest fragwürdig in ihrem Handeln.Langsame Einstellungen ,die einem fast schon wie Zeitlupe vorkommen und extreme Nahaufnahmen lassen mit den guten Schauspielerleistungen (hier sei vor allem Lee van Cleef erwähnt) die Spannung stets am Siedepunkt köcheln,so das eigentlich jede einzelne Szene ein Fest für die Sinne ist.
Auch der Hörsinn wird wieder von Ennio Morricones fantasiereichen Klängen verwöhnt,wobei er hier noch etwas experimenteller war.Das Hauptthema gefällt mir zwar nicht so gut wie im ersten Teil,aber das ist kaum der Rede wert.

Insgesamt ist Für ein paar Dollar mehr reifer und durchdachter als sein Vorgänger und kommt somit auf 9,5/10
 

Agent Orange

Tonmeister
Teammitglied
Registriert
18 Juni 2008
Beiträge
9.235
Ort
Irgendwo im Nirgendwo
Filmkritiken
7
AW: Die Dollar-Trilogie

Bärenstarke Kritiken, du wilde 13 du :rock:
Sagenhafte Filme mit der perfekten Musikuntermalung. Ich kann dir in fast allen Punkten nur zustimmen. Einzig bei der Musik war ich der Meinung, Morricone hätte sich in jeden Teil ein Stück gesteigert. Um sicher zu gehen müsste ich aber auch noch mal die ersten Beiden sehen, bei "Zwei Glorreiche Halunken" ist es klar, das ist ein Musikalisches Meisterwerk und der Höhepunkt der Trilogie
 

Die wilde 13

Storyboard
Teammitglied
Registriert
12 Nov. 2008
Beiträge
18.003
Ort
Duckburg
Filmkritiken
112
AW: Die Dollar-Trilogie

Bärenstarke Kritiken, du wilde 13 du
Schöne Kritik. Da kann man dir nur zustimmen...
Vielen Dank :)
Einzig bei der Musik war ich der Meinung, Morricone hätte sich in jeden Teil ein Stück gesteigert.
Hat er auch.Mir gefällt nur das Hauptthema im ersten Teil besser,da es eingängiger ist und (mir) mehr im Ohr bleibt.Vielleicht weil es spielerischer rüberkommt.
bei "Zwei Glorreiche Halunken" ist es klar, das ist ein Musikalisches Meisterwerk und der Höhepunkt der Trilogie
Jepp ! Die Kritik kommt dann morgen.Ich hoffe,mir fallen bis dahin genug Superlative ein :D
 

Agent Orange

Tonmeister
Teammitglied
Registriert
18 Juni 2008
Beiträge
9.235
Ort
Irgendwo im Nirgendwo
Filmkritiken
7
AW: Die Dollar-Trilogie

Hat er auch.Mir gefällt nur das Hauptthema im ersten Teil besser,da es eingängiger ist und (mir) mehr im Ohr bleibt.Vielleicht weil es spielerischer rüberkommt.

Ach so, dann hatte ich dich falsch verstanden. In dem Fall muss ich passen, welches mir nun besser gefällt krieg ich aus der Erinnerung nicht zusammen.

Jepp ! Die Kritik kommt dann morgen.Ich hoffe,mir fallen bis dahin genug Superlative ein :D

Oh man hör auf, ich hab keine Zeit um die Filme schon wieder zu sehen :D
Du hast mich mit den jetzigen Kritiken schon wieder ganz hibbelig gemacht, ganz abgesehen davon, dass du und deadly euch anscheinend auf Billy Wilder eingeschossen habt. Den wollt eigentlich ich mir bis zum Schluss aufheben :motz::kiss:
 

Filmfan1972

Filmgott
Registriert
27 Juni 2008
Beiträge
9.225
Ort
Camp Crystal Lake
Filmkritiken
14
AW: Für ein paar Dollar mehr

Insgesamt ist Für ein paar Dollar mehr reifer und durchdachter als sein Vorgänger und kommt somit auf 9,5/10

:hoch: Auch bei dieser Kritik liegen wir auf einer Wellenlänge. Nur wie Agent muß ich auch hier sagen das auch die Musik eine Steigerung bekommen hat. Die ganzen Klänge während des Films...dazu das Einbinden des Uhrenspiels welches auch das durchgehende Thema während des Films ist...
Die Klänge sind mir jetzt noch im Ohr...

Freue mich schon auf deine dritte Kritik. Die interessiert mich am meisten...
 

Die wilde 13

Storyboard
Teammitglied
Registriert
12 Nov. 2008
Beiträge
18.003
Ort
Duckburg
Filmkritiken
112
AW: Die Dollar-Trilogie

Zwei glorreiche Halunken

Und wieder zieht ein Fremder (Clint Eastwood),genannt "Blonder",eine Blutspur hinter sich her.Mit Tuco (Eli Wallach),die beiden verbindet sowas wie eine Hassliebe,sucht er einen Schatz,hinter dem auch der sinistre Sentenza (Lee van Cleef) her ist...

Was Sergio Leone hier auf die Leinwand gezaubert hat,ist nur mit einem Wort zu beschreiben: GENIAL !! Auch bei einer Laufzeit von 171 min. kommt in keiner Sekunde Langeweile auf.Jede Szene,jeder Dialog,jede Geste und Mimik sind dermaßen präzise und perfekt gefilmt,das man aus dem Staunen nicht mehr rauskommt.
Alleine für die Einführung der drei Charaktere "Der Gute","Der Böse" und "Der Hässliche" (so auch der italienische Originaltitel) nimmt sich Leone viel Zeit.Vor allem für den "hässlichen" Tuco entwickelt man sofort eine Art Zuneigung.Einmal,weil Eli Wallach ihn so herrlich verdorben spielt,zum anderen weil er im Gegensatz zum Blonden und Sentenza auch mal ein Lachen zeigen kann.Ob dieses ehrlich gemeint ist,steht aber auf einem anderen Blatt.
Eastwood und van Cleef sind so gnadenlos und unberechenbar wie wir sie lieben.Doch Eastwood bekommt auch die Gelegenheit,seinem Blonden ein Hauch Menschlichkeit zu verleihen,indem er eine streunende Katze liebkost oder einem sterbenden Soldaten die letzte Ehre erweist.

Viele Momente sind schon in das allgemeine Kulturgut aller Filmliebhaber eingegangen.Sei es die missratene Rettungsaktion vom Galgen,die Rache von Tuco am Blonden in der Wüste,die Badeszene,die Sprengung einer strategisch wichtigen Brücke,Tucos Suche nach dem Grab, und natürlich der phänomenale Showdown auf dem Friedhof.
Ja,dieser Showdown.Wie drei unbarmherzige Gladiatoren stehen sich die Kontrahenten in einer Art imaginärem Kolloseum gegenüber,wobei Sentenza die schlechteren Karten hat,weil er keinen direkten gegenüber hat,denn Tuco steht links und der Blonde rechts von ihm. So wandern seine gierigen Augen immer hin und her und Leone fängt im wahrsten Sinne des Wortes jeden Augenblick in extremen Nahaufnahmen ein.Mit den anderen beiden verfährt er ebenso und so entwickelt sich im Wechsel mit den epischen Totalen eine so bedrohliche und spannende Atmosphäre,das man kaum noch zu atmen wagt.
Hier hat Leone seine in den beiden Vorgängerfilmen begonnene Kunst der Langsamkeit zur Perfektion geführt.Das er das zwei Jahre später mit Spiel mir das Lied vom Tod noch mal toppen konnte,spricht für seine Genialität.
Das gleiche gilt natürlich für Ennio Morricone.Hier übertrifft er sich selbst und jeder Ton haut einem schlichtweg um.Der Score wirkt so nachhaltig,das man Tage danach noch immer das mulmige Gefühl hat,das die Geier über einem kreisen.


Übrigens haben wir den irreführenden deutsche Titel Zwei glorreiche Halunken den Engländern zu verdanken,denn deren ursprünglicher Titel hieß "The magnificent Rogues".

Dieser Film sollte ins Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen werden.Ich habe fertich...

10/10 (What else ?)
 
Oben