The Book of Eli

dax

Filmvisionaer
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AW: The Book of Eli

Hab mal mein kurzes Statement aus dem zuletzt gesehen-Container kopiert:

The Book of Eli

Grandiose Bilder in einer spannenden Story.
Leider hat aber wohl scheinbar die Partei bibeltreuer Christen den Film finanziert, was stellenweise schon extrem fundamentalistisch belehrend war.
Ich möchte mal wissen, wie die Welt auf den Film reagiert hätte, wenn das "Book of Eli" der Koran gewesen wäre.
Zieht man diesen nervigen Überbau aber von der ansonsten sicheren Höchstwertung ab, bleibt immer noch eine unglaublich gute und völlig faszinierte

8/10

übrig.

Ich wundere mich aber, das der SE eine kleine Schnapsflasche statt einer Bibel beilag.
 

LivingDead

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AW: The Book of Eli

Der Film beginnt mit einem Paukenschlag, weckt deutliches Interesse und schürt immense Erwartungen. Immerhin zeigen die Hughes-Brothers schon in den ersten fünf Minuten, warum von ihnen so viel erwartet wird. Und die Erwartungen scheinen allesamt nicht von ungefähr zu kommen. Im Folgenden sehen wir eine optisch geradezu fulminant präsentierte Dystopie, in der die Brüder mal eben die komplette Palette filmischer Stilmittel auffahren: Immenser Einsatz von Farbiltern, interessante Kameraperspektiven, Slow-Motion und ein saucooler Denzel Washington, der in seiner Rolle gar unbezwingbar zu sein scheint und im Nu im Stande ist, eine ganze Schar von Gegnern ihrer Extremitäten zu entledigen.

Der Film zeigt seine wahren Stärken aber eher abseits der eingestreuten Actioszenen (die allesamt ziemlich abwechslungsreich und druckvoll inszeniert wurden), wenn in der "Waterworld"-ähnlichen (nur eben im Western-Mileu) Szenerie plötzlich gar nicht mal so abwegige Gedankengänge aufblitzen. So lebt der Film eher von seinen (zugegebenermaßen eher spärlich gesäten) starken Einzelmomenten.

Leider schaffen es die Hughes-Brothers nicht über die gesamte Laufzeit die geschürten Erwartungen zu erfüllen. Im Gegenteil: Gen Ende wandelt sich der Film immer mehr zu einem gehaltlosen Actioner, der das letzte bisschen Substanz im Kugelhagel aus den Augen verliert. Die letzten Minuten werden gar schrecklich.
Und so bleibt doch nur ein ziemlich profanes Filmchen, welchem ich einen gewissen Unterhaltungswert aber beileibe nicht absprechen kann.

5/10
 

Willy Wonka

Locationscout
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AW: The Book of Eli

Die Szenen dazwischen, wie er so allein durch die Gegend wandert, hatten schon fast was Medidatives. Lag vielleicht auch an der Musik - die hat mich nämlich richtig beeindruckt - die mochte ich sehr.

Das waren für mich auch die großen Stärken des Films. Der Film strahlte an gewissen Stellen Ruhe und Einsamkeit aus und komischerweise trauen sich, dass viele Filme einfach nicht.
Dennoch war für meinen Geschmack der Farbfilter zu intensiv und so bekamen am Anfang die Wolken und der Himmel schon einen leichten Grünstrich... Hier wäre weniger deutlich mehr gewesen. Ansonsten benutzen die Hughes-Brüder viele Stilmittel um eine gelungene Atmosphäre zu erschaffen.

Fand ich überhaupt nicht. Die Intention von Carnegie, warum er unbedingt eine Bibel wollte, finde ich nachvollziehbar. In schlimmen Zeiten, oder nach Unglücken wird ja immer mehr nach Gottes beistand verlangt. Und nach so einer apokalyptischen Katastrophe wäre das wohl noch extremer. Nein, die Gottes Thematik fand ich weder störend, noch zu dick aufgetragen.

Das sehe ich genauso. Die Thematik war sehr interessant und vor allem den Fokus auf die Rettung der menschlichen Kultur von Mozart bis Shakespeare zu legen und im Zentrum ist die Bibel -das wohl wichtigste Buch der Menschheit. Und auch die Frage macht die Kultur den Menschen nicht erst zu einem richtigen (und zivilisierten) Menschen? Frei nach dem Gedanken, dass die Kultur des Menschen zweite Natur ist. Genau dieser Ansatz hat mich am Ende des Films am meisten beeindruckt und nicht die Tatsache, dass Eli blind ist*. Auch das war eine Überraschung und unterstreicht den Glauben an Gott und die Kraft Gottes seine „Propheten“ zu schützen (in der filmischen Realität).
*Aus metaphorischer Sicht auch sehr interessant: Der blinde Mensch verhilft der Menschheit mithilfe der Bibel wieder „richtig“ zu sehen.
Weiterhin finde ich die Tatsache, dass ausgerechnet ein schwarzer Mensch den wichtigsten Beitrag zur Wiederbelehbung des christlichen Glaubens leistet, interessant und er wurde unterstützt von einer Frau. In der katholischen Kirche gab es bislang noch keinen schwarzen Papst und auch Frauen sind in der Hirarchie weiter unten angesiedelt.
Bei weiteren Sichtungen werden bestimmt noch weitere Metaphern und Symbole deutlicher.
 

Die wilde 13

Storyboard
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AW: The Book of Eli

Ich mag solche Filme und The Book of Eli hat mir richtig gut gefallen.
Die Bilder erzeugten wirklich eine beeindruckende Atmosphäre, die mich mich von Anfang an erschlagen hat.
Natürlich ist die Geschichte an sich nicht sonderlich neu, doch die Idee, die Bibel ( hätte auch die Tora oder der Koran sein können) als Objekt der Begierde von Gut und Böse darzustellen, fande ich interessant. Das hatte irgendwie was von Indiana Jones.:)
Denzel Washington und vor allem Gary Oldman sehe ich auch immer gerne und beide waren hier mal wieder excellent.
Auch wenn die Botschaft mal wieder sehr amerikanisch präsentiert wurde, hat mir zu jeder Zeit der Film Spaß gemacht und das man immer daran glauben sollte, das das Leben einen Sinn hat, ist ja auch nicht die schlechteste Erkenntnis.
 

Pretender

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AW: The Book of Eli

Ich finde der Film wird auch bei jeder Sichtung besser, da man ja nun weis, das er Blind ist versucht man sich darauf zu konzentrieren und enttdeckt so immer mal wieder kleine Sachen in denen man sich denkt, das es eigentlich schon viel früher hätte auffallen sollen. So geht es mir auf jeden Fall.
Mila Kunis sei auch nicht zu vergessen, die ist auch verdammt scharf:D
 
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