AW: Leaving Las Vegas
"Jetzt kommt die Szene zum Weinen! Bitte alle mitweinen. Jetzt dürft ihr wieder lächeln, aber gleich greift ihr bitte wieder zum Taschentuch."
Diese Geschichten wirken auf mich eben so gesteuert ohne eigene Entwicklungsmöglichkeiten. Irgendwie fühle ich mich bei diesen Filmen wie ein Tamagotchi. :o
Ich kann deine Gedanken sehr gut nachvollziehen und es stimmt, dass vor allem die Filme aus Hollywood sich dieser Elemente bedienen. Vor allem Episodenfilmen wird dieses oft vorgeworfen.
Doch bei „Leaving Las Vegas" sehe ich es ganz anders, denn meiner Meinung nach kann man dem Film sehr gut mit „
Frozen Land" vergleichen. Die Schilderungen und Darstellungen des Alkoholismus wirken in diesem Film nicht künstlich und auch auf der Ebene des Soundtracks wird nicht zu sehr emotionalisiert. Die klassische jazzige Hintergrundmusik wirkte für mich auf Dauer monoton und hat für mich die Sinnlosigkeit seines Lebens unterstrichen. Eigentlich war die Musik sogar langweilig und manchen Stellen für mich sogar nervig, aber so habe ich mich auch bei der Geschichte des Films gefühlt. Der Film zieht die Stimmung des Zuschauer runter (so wie „Frozen Land", wobei der schwedische Film die Stimmung noch tiefer zieht). Dieses ständige Trinken ist abstoßend und ekelhaft und zwar nicht aufgrund der Darstellung, sondern aufgrund der ständigen Ausführung und Wiederholung.
(Vergleichbar mit „
Das große Fressen“, wobei dieser noch eine stufe höher anzusiedeln ist)
Die Geschichte um zwei einsame Menschen, die nur noch desillusioniert durch die Welt wandern, ist für den Zuschauer erdrückend. Und am Ende freut mich sich über ihre partielle Erlösung.
Ob ich Lust verspüre mir den Film ein zweites Mal anzusehen? Eher nicht, weil er für mich einfach zu bedrückend ist. Dennoch verringert dieses nicht die Qualität des Films, denn vom Schauspiel und auch von der Inszenierung kann der Film überzeugen, aber wie es schon beschrieben wurde, ist es kein leichter Film und vor allem das Thema Alkoholsucht ist für mich in dieser Form nicht immer nachvollziehbar - in der Fiktion und in der Realität.