AW: Kick-Ass
genau wie "Hangover", "Tucker & Dale vs. Evil" oder eben "Kick-Ass". Doch leider ist entweder der gezeigte Humor nicht meiner oder die Filme schöpfen ihre Möglichkeiten nicht voll aus.
Gut, daß du mich warnst. Tucker & Dale vs. Evil steht bei mir auf der Liste der einigermaßen interessanten Filme, die ich für einen guten Preis eventuell blind kaufe. Also bisher habe ich den Streifen nicht gesehen, einzig einen Trailer. Und der sah schon etwas spaßig aus. Hangover ist leider auch nicht mein Ding, den ganzen Aufriß um den Film habe ich nun nicht verstanden. Würde ihn nicht mal als Fear and Loathing in Las Vegas Light durchgehen lassen, welcher wiederum zu meinen absoluten Favoriten zählt.
Das heißt dann für mich, ich spare mir den Blindkauf und warte auf eine werbeverseuchte Fernsehaustrahlung.
Ansonsten haben wir eine ganz interessante Diskussion losgetreten. American Pie beispielsweise gehört zu der Sorte Film, um die ich einen weiten Bogen mache. Ich habe 'ne Allergie gegen dieses Teenie-Gehabe - außer es ist ein Slasher. Nichtsdestotrotz würde ich dem Werk zugestehen, daß es einen eindeutigen Einfluß gehabt und eine gewisse Relevanz nach wie vor hat. Stimme hier Vince ganz zu.
Während die Frage, wann etwas "Kult" oder eben "kultig" ist, ziemlich interessant ist, weil man das allgemeingültig nicht definieren kann. Ich sehe den Sachverhalt wie beim Begriff "Kunst", der - soweit ich weiß - ursprünglich nur etwas vom Menschen Geschaffenes definiert. Allerdings kann nicht alles Kunst sein, meiner Ansicht nach gehört schon eine gewisse Wertung als Komponente dazu. "Kult" sehe ich als etwas, was die Zeit oder gewisse Perioden überdauert und nicht nur auf einen kurz anhaltenden Zeitgeist zurückzuführen ist. Ausnahme: dieser kurze Abschnitt war historisch oder gesellschaftspolitisch gesehen wirklich von Bedeutung. Kult schwächt sich mit voranschreitender in meinen Augen nicht ab. Von daher finde ich Cables Zeitfenster schon ziemlich passend, wobei man auch 10 Jahre durchgehen lassen kann. Denn man neigt schon dazu, neue Werke im ersten Augenblick mehr wertzuschätzen als altbekannte. Das geht mir genauso und ich tue mich deshalb ziemlich schwer in meiner Beurteilung eines Films. Ein aktueller Actioner, der mich weitgehend umhaut, könnte mich in ein paar Jahren bereits wieder total langweilen. Andererseits gibt es Filme, die von Anfang an direkt zeitlos wirken. Oder der eigene Geschmack entwickelt sich weiter. Als Jugendlicher empfand ich Independence Day seiner Zeit einfach atemberaubend, heute ist es für mich ein netter Film, der auch seine filmhistorische Bedeutung hat.
crizzo, ich mag mich auch noch zurückentsinnen, wie dich Spider-Man 2 damals vor Verzückung hat mit Superlativen um sich werfen lassen. Lese ich jetzt die
Kurzkritik zum Nachfolger, der immerhin "der mit Abstand beste "Spider-Man"-Teil der Raimi-Trilogie" ist, aber dann doch nur 7/10 kassiert, dann merkt man, wie sehr sich das eigene Urteil mit der Zeit verändert. Immerhin war Teil 2 seinerzeit eine 10+/10 - oder täuscht mich mein Gedächtnis?
Also wie gesagt, mir geht es auch so, daß ich einige Werke zu einem späteren Zeitpunkt anders oder schlechter werte, weil es in der Zwischenzeit vergleichbare Filme gibt, die früher noch nicht da waren.
Demzufolge definiere ich für mich den Begriff "kultig" als eine abgeschwächte Form von "Kult", der auch zeitlich vergänglich sein mag. Oder anders ausgedrückt: Ist etwas "kultig", hat es das Potential, zu einem richtig Kult heranzureifen, aber genauso die Möglichkeit, halbwegs in Vergessenheit zu geraten.