AW: Cowboy Bebop
„Bigger, longer, uncut“ war damals die Parole von Trey Parker und Matt Stone, die mit dieser Aussage „South Park – Der Film“ beworben haben. Doch diese Parole können die meisten Serien, die einen Ausflug auf die Leinwand unternehmen, nicht erfüllen, denn sie haben einen harten steinigen Weg, denn schließlich muss man sich mit den Konventionen eines Spielfilms arrangieren und so ist vor allem die veränderte Dramaturgie – aufgrund der verlängerten Laufzeit - die größte Herausforderung von Serien-Filmen. Aus diesem Grund wirken viele Filme nur wie eine verlängerte Episode der Serie. Genau dieses trifft auch auf „Cowboy Bebop – Der Film“ zu, wobei sich die Macher sichtlich Mühe gemacht haben. Leider wurde mir auch nicht die Eingliederung des Films in das Cowboy Bebop-Universum Film sichtbar.
Der größte Schönheitsfehler ist der deutschen Synchronisation zu schulden, denn sämtliche Figuren habe eine neue Synchronstimme bekommen und damit beweist der Film auf eine sehr eindrucksvolle Weise, wie wichtig die Stimme einer Figur ist und wie sehr eine Stimme die Person charakterisiert. Durch die neuen Sprecher bekommt jede Figur eine vollkommen andere Ausstrahlung und wirkt wie ausgetauscht. Sie scheinen fast nichts mehr mit den Charakteren der Serie gemein zu haben und das ist fatal. Ich übertreibe nicht, wenn ich den Austausch der Synchronsprecher vergleiche mit dem Auswechseln von Schauspielerin in einem Realfilm.
Ein weiterer Punkt, welchen diesen Film für ein breiteres Publikum disqualifiziert, ist die Tatsache, dass es keine passable Einführung der Charaktere und ihrem jeweiligen Hintergrund gibt, sodass der Film für Nichtkenner der Serie überhaupt nicht funktionieren wird.
Es sei denn er begnügt sich schon mit ein paar coolen Actionszenen und einer souveränen Inszenierung.
Meine niedrige Wertung des Films resultiert nicht nur aufgrund der massiven Enttäuschung die ich erlitten habe, sondern weil der Film in keiner Weise mit der Serie mithalten kann – in jeglicher Hinsicht. Mit den regulären Stimmen, hätte der Film bei mir auf jeden Fall deutlich besser abgeschnitten, aber mit diesem „Was-wäre-wenn-Szenario“ wird der Film auch nicht besser.