AW: Blood Diamond
Ja sicher, der Film ist schon spannend und durchweg interessant inszeniert, so daß man bis zum Schluß bei der Stange bleibt. Doch den wirklich großen Wurf kann ich dann aber auch wieder nicht erkennen. Zu vieles ist doch bestenfalls politisch motiviertes Action-Spannungskino, daß in seiner moralisierenden Machart dann teilweise schon wieder nervt. dax hat das ganz hervorragend ausgedrückt. Dadurch wird aber vieles an Potential verschenkt, welches die Story eigentlich hergeben würde. Da sind zuviele direkt aufs Auge gedrückte Zeigefinger drin, inklusive der aufdringlichen in heutigen Zeiten schon fast obligatorischen Botschaft wie schädlich Rauchen doch ist. Da hat der gute Herr Zweck ganz eindeutig übertrieben und durch dieses schwarz/weiß gezeichnete Raster die Grautöne völlig vergessen, die aber zu einem wirklich großen Film auch dazugehören. Das Finale zerdeppert dann durch seine extrem vorhersehbare, plakative und schon übertrieben emotionale Umsetzung noch zusätzlich gutes Geschirr. Ein bißchen weniger dick und pathetisch aufgetragen. wäre hier eindeutig mehr gewesen. So bleibt unterm Strich ein kurzweiliger, durchaus spannender Abenteuer-Actioner, der wesentlich mehr vorgibt zu sein, als er in der Endabrechnung dann tatsächlich ist. Von mir ordentliche 7/10.
Ach ja, zu Jenniffer Connolly auch noch kurz was. Ich mag das Mädel ja wirklich, da sie bei mir seit "Es war einmal in Amerika" einen dicken Bonus hat und ich mich daher in den letzten Jahren immer wieder gefreut habe sie zu sehen. Doch hier hat sie, jedenfalls aus meiner Sicht, ihre bis dato schwächste Vorstellung abgeliefert. Denn ein bißchen mehr als optisches Beiwerk war ihre Rolle dann schon und gemacht hat sie daraus absolut nichts. Bleibt jetzt nur die Frage, war sie so uninspriert oder lag es an der mangelnden Umsetzung ihrer Möglichkeiten durch Edward Zwick?