Als das Meer verschwand
Hinter dem sehr lyrischen Titel verbirgt sich ein Drama voller Tragik,Verdrängung,Sehnsucht und Liebe.Selten hat mich ein Ende so bewegt wie bei diesem Film.
Paul Prior ( fantastisch:Matthew MacFayden) ,ein preisgekrönter Kriegsfotograf,kommt nach 17 Jahren wieder in sein Heimatort in Neuseeland. Der Anlass ist traurig: Sein Vater ist verstorben.
Das Wiedersehen mit seinem Bruder und dessen Familie verläuft ziemlich distanziert,weil dieser ihm seine "Flucht" nach dem Tode der Mutter immer noch nicht verziehen hat. Dennoch entschließt sich Paul,vorerst zu bleiben um den Nachlass seines Vaters zu regeln.Das hat ungeahnte Folgen....
Als das Meer verschwand erzählt eine Lebensgeschichte,die einem nicht loslässt. In der ersten Hälfte meint man,die Gebrochenheit im Herzen von Paul resultiert aus seinen Erlebnissen als Kriegsfotograf,aber dem ist nicht so. Die Erfahrungen,die er als Jugendlicher machen musste,würden wohl jeden Menschen traumatisieren und trotzdem ist das aufwühlende Ende nicht an den Haaren herbeigezogen sondern in sich stimmig und konsequent.
All das wird in ruhigen,melancholischen Bildern mit wunderbar harmonisch eingewebten Rückblenden erzählt. Der unaufdringliche Soundtrack (u.a.von Patti Smith) und die famose Landschaft Neuseelands tun ihr übriges um in diese Geschichte komplett einzutauchen.
Ein wunderbarer Film,den ich allen ans Herz legen möchte,die ein Faible für gebrochene Charaktere und Poesie haben ( und für Neuseeland !).
Fazit
9/10