11:14 - Elevenfourteen

Oyo-koltsa

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AW: 11:14 - Elevenfourteen

Kann man den Film mit sowas langweiligem wie Babel vergleichen? Jetzt in Richtung Story. In Babel sind die vier Stränge doch ziemlich getrennt und haben nur kleine Bezugspunkte.

Oder mehr in Richtung L.A. Crash oder ganz anders?
 

Frankie

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Oder mehr in Richtung L.A. Crash oder ganz anders?

Die Stränge sind schon sehr stark miteinander verknüpft und bauen aufeinander auf. Wirklich vergleichen kann man den nicht mit L.A. Crash, und Babel habe ich nicht gesehen.
 

Farman

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Die Stränge sind schon sehr stark miteinander verknüpft und bauen aufeinander auf. Wirklich vergleichen kann man den nicht mit L.A. Crash, und Babel habe ich nicht gesehen.

Ich bin auch sehr gespannt, ob er mir gefallen würde, setze aber meine Wette stark dagegen. Magnolia mochte ich schon nicht sonderlich, die Filme Inarritus noch ein Stückchen weniger und L.A. Crash finde ich ziemlich übel.
Short Cuts ist für mich unter denen der einzige, dem ich das wirklich abkaufe, dass es Sinn macht, dieser Episodenstruktur zu folgen. Mal schauen.
 

LivingDead

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Ich bin auch sehr gespannt, ob er mir gefallen würde, setze aber meine Wette stark dagegen.

Also wenn ich dich einigermaßen richtig einschätze, dann wirste dem Film kaum etwas abgewinnen können.

"Magnolia" und die Filme Iñárritus finde ich aber um Welten besser als "11:14". "L.A. Crash" wirkt auch eher auf emotionaler Ebene, und weniger als schlüssiger Episodenfilm, auch wenn ich ihn alles andere als schlecht finde... Insgesamt besitzt trotzdem "11:14" imo die geringste Daseinsberichtigung der von dir genannten Filme.

P.S.: Aber wirklich vergleichen kann man die Filme mit "11:14" nicht.
 
Zuletzt bearbeitet:

Farman

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AW: 11:14 - Elevenfourteen

Warum ist es bei den anderen Filmen nicht sinnvoll?

Berechtigte Frage und nicht in ein paar Zeilen zu beantworten.

Kurz: Alle diese Filme können sich meiner Meinung nach nicht entscheiden, ob sie sich für Menschen oder für Thesen interessieren, und lassen einen gewissen Horizont vermissen bei ihrer Verbindung dieser beiden Anliegen.
So ein Satz ist sicherlich einfach dahergesagt und viel zu plump, um als Erklärung zu bestehen, geht aber in die Richtung von dem, was ich meine.

Bei L.A. Crash ist das ganze eine zutiefst platte Angelegenheit und vorhersehbar noch dazu. Wenn ich dir jetzt ein Statement über den Rassismus machen will, indem ich dir jetzt eine Geschichte erzähle über den und den, den ich kannte und dem irgendwas wiederfahren ist, dann kannst du meine Geschichte auf zweierlei Arten anschauen und ich kann sie auf (grob getrennt) zwei Arten auf dich einwirken lassen: Entweder ich bleibe theoretisch und erzähl dir die ganze Zeit von Gewalt und Gegengewalt, Subkultur und Toleranzgesülze, arm und reich, "Kinder statt Inder"-Slogans, zu großen oder zu kleinen Moscheen etc, d.h. ich hab ein ganzes Inventar an themenrelevanten Thesen und Unterthesen und Unterunterthesen, zu denen ich anhand den Menschen, von denen ich dir erzähle, irgendnen Bezug zusammenreimen will. Einen guten Bezug zu finden ist wie auf einem dünnen Seil zu spazieren - Gleichgewicht, viel Gleichgewicht ist vonnöten, nicht zu weit nach vorne oder nach hinten fallen, nicht zu sehr nach links oder nach rechts kippen, etc.
Oder ich lass die Theorie sein und erzähle dir von den Menschen so authentisch wie möglich, so, als müsstest du den Ali und den Murat oder die arme kahlköpfige Brillenschlange in der Lonsdalejacke durch mich sozusagen persönlich kennenlernen, und du identifizierst dich mit dem ein oder anderen, mit der einen Seite oder mit der anderen Seite, und erkennst dadurch persönlich den Bezug zum großen Thema (Rassismus), deinen emotionalen Bezug. Auch das ein Drahtseilakt.
Die Wahrheit ist: Ich kann nie NUR das eine oder NUR das andere machen, die "echtesten" Menschen werden durch meine Geschichte zu Thesen und die krassesten Thesen sind immer auch menschlich und emotional geladen. Aber ich muss wissen, wie ich das angehe.
L.A. Crash hat einige funktionierende Szenen, weil die echt wirken (kann man grob auf alle Szenen zusammenfassen, in denen Matt Dillon irgendwie drin auftaucht. Gutes Schauspiel kann sich oft gegen schlechte Regie widersetzen). Aber im großen und Ganzen ist das für mich für die Katz. Man sieht jeder Szene ihre Funktion an und jedem einzelnen Charakter seinen marionettenhaften Zweck in der großen These des Films, und doch soll man sich mit ihnen komplett identifizieren und jederzeit mitfühlen. Das ist eine mechanische Art, Emotionen zu provozieren, komplett gefaked. Wenn ich dir so ein Statement über Rassismus mache, dann liegt am Ende alles nur an meiner Rhetorik und nichts an meiner Kenntnis des Themas, und wie wir wissen, kann ich eine gute Rhetorik ebensogut prorassistisch verwenden.

Bei den anderen Filmen möchte ich jetzt nicht zu weit ausgreifen, deswegen halte ichs kürzer.
Innaritus Filme sind ein Stückchen besser, vor allem nicht so einfallslos in ihrer Erzählweise und ihren Charakteren. Aber für mich bleiben die im Endeffekt eine Ansammlung aus tollen Tricks, tollen Schauspielern, interessanten und bewegenden Einzelszenen, aber der Zusammenhang der Episoden ist bloß behauptet und meist relativ kitschig.
Magnolia ist von denen wohl der beste. Klasse Schauspieler, klasse Musik. Aber nicht mein Ding, wie auch kein anderer Film von Paul Thomas Anderson wirklich mein Ding ist. Diese Gesangsszene in der Mitte und diese überladene letzte Stunde wollen anscheinend auf etwas hinaus, was auch immer es ist, es geht wohl in etwa so: Es ist nicht wichtig, die Dinge zu verstehen, wir müssen sie alle zusammen nur herzlich fühlen. Auf den Trick sind meine Gefühle aber leider nicht reingefallen und ich musste mich durch ein Übermass an miteinander plärrenden midlifekrieselnden und senilen und frischgebackenen nach meiner Schulter verlangenden Charakteren durchschlagen.

Emotionen sind zu wertvoll, als dass man sie erzwingen kann. Für mich sind sie das wichtigste überhaupt beim Filmeschauen und gerade bei solchen Episodenfilmen, die immer eine ganze Welt behaupten wollen, sollten Regisseure nicht zu sehr auf die Standardemotionen setzen. Das ist sehr undemokratisch.
Zum besseren Verständnis der Thematik lege ich folgende zwei Filme nahe: "Barry Lyndon" von Stanley Kubrick und "Faces" von John Cassavetes. Ersterer ist scheint nichts zuzulassen wegen seiner übertriebenen Kälte und zweiterer wegen seiner übertriebenen Emotionalität. Aber sie dringen nicht zum Standard, sondern ganz in die Tiefe, wenn man sie erstmal lässt.
 

Frankie

Leinwandlegende
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AW: 11:14 - Elevenfourteen

P.S.: Aber wirklich vergleichen kann man die Filme mit "11:14" nicht.

Da stellt sich dann auch die Frage, ist 11:14 überhaupt ein Episodenfilm? Ich denke eher nein, nicht im klassischen Sinne eines Episodenfilmes. Der Film ist ja eher ein ganzes, wobei viele Szenen ja nur aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden. Dazu kommen dann die unterschiedlichen Handlungsstränge, die sich zu einen ganzen zusammen fügen.

@ Farman - Ich bezweifel auch das Dir der Film gefallen würde. Die Story ist sehr oberflächlich und eigentlich schnell erzählt. Den Reiz übt der Film über seine Machart aus, denn sie finde ich sehr gelungen. Der Anfang und das Ende schliessen sich wie ein Kreis zu einer kleinen Geschichte. Im Prinzip könnte man den Film an jeden beliebigen Abschnitt starten und würde durch die Einzelnen Abschnitte wieder an der Stelle landen. Eine für mich einzigartige Machart.
 

deadlyfriend

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AW: 11:14 - Elevenfourteen

Tja, Farman. Entgegen dem bisherigen Tenor empfehle ich dir 11:14. Warum? Mir gefällt er :))
Das ist aber nicht der einzige Grund sondern ein paar Gemeinsmkeiten. LA Crash fand ich nicht sonderlich gut. Erstens war er mir viel zu konstruiert und vor allem plakativ. Irgendwie in der Richtung "Hollywood goes Independent aber kann es einfach nicht" Das was ein Indie Regisseur mit Spontanität und Flexibilität erreicht, wirkt hier komplett geplant und völlig aufgesetzt.
Magnolia fand ich stärker aber irgendwie zu triefig und ebenfalls ein wenig plakativ um bei mir richtige Emotionen zu fördern. Teilweise fand ich die Storys auf RTL Vorabend Niveau, nur wesentlich besser umgesetzt ohne die Wirkung zu entfalten die er haben wollte. Alles für mich rein persönlich natürlich!!! 11:14 hingegen hat mir gefallen. Die Machart war frisch und er vermittelte eine gewisse Spontanität. Außerdem sehe ich ihn wie FGTH nicht direkt als Episodenfilm. Natürlich spielt die Chaos-Theorie eine Rolle aber das wirkte für mich einfach alles wesentlich frischer inszeniert. Die anderen beiden Vertreter hatten eine gewisse Tiefsinnigkeit als Konzept im Auge, während 11:14 gar nicht versucht etwas zu propagieren was er nicht halten kann. Wenn man aber die Filme unbedingt miteinander vergleichen und bewerten will, steht 11:14 ganz klar an erster Stelle.
 

Farman

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AW: 11:14 - Elevenfourteen

FGTH1308;16772@ Farman schrieb:
- Ich bezweifel auch das Dir der Film gefallen würde. Die Story ist sehr oberflächlich und eigentlich schnell erzählt. Den Reiz übt der Film über seine Machart aus, denn sie finde ich sehr gelungen. Der Anfang und das Ende schliessen sich wie ein Kreis zu einer kleinen Geschichte. Im Prinzip könnte man den Film an jeden beliebigen Abschnitt starten und würde durch die Einzelnen Abschnitte wieder an der Stelle landen. Eine für mich einzigartige Machart.

Ich probiers irgendwann einfach mal, jetzt auch nach Deadlyfriends Empfehlung. Ich habe eigentlich nicht viel gegen schnell erzählte und oberflächliche Geschichten. Wenn man die Machart alleine genießen kann, wär das auch was für mich.
Es gibt nur leider zuviele andere Filme, die noch darauf warten, gesehen zu werden.
 

King-of-Leon

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AW: 11:14 - Elevenfourteen

Ich probiers irgendwann einfach mal, jetzt auch nach Deadlyfriends Empfehlung. Ich habe eigentlich nicht viel gegen schnell erzählte und oberflächliche Geschichten. Wenn man die Machart alleine genießen kann, wär das auch was für mich.
Es gibt nur leider zuviele andere Filme, die noch darauf warten, gesehen zu werden.

Probiers aus aber ich denke, du kannst dir Zeit lassen. Ich kenne deinen Geschmack ja doch ziemlich gut und ich sage zu 95%, dass du mit dem Film nichts anfangen kannst. Bei mir ist es zwar auch schon einige Zeit her, aber ich fand' ihn damals nicht sonderlich gut. Und die ganzen Vergleiche hier passen *imo* gar nicht...Episodenfilm hin oder her...der Film ist eine Komödie und von der Machart soooo viel anders als Babel, Magnolia, L.A. Crash etc.
 

kelte

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ich muss den Film auch nochmal sehen, aber der Film ist mir in sehr guter Erinnerung geblieben.
 

Darkknight666

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Da der Film hier so hochgelobt wird, und es ihn im moment in der TV Movie gibt für 3.40 habe ich ihn mir da einfach mal besorgt, bin schon mal gespannt wie er ist. Werde dann hier schreiben wie er mir gefallen hat.
 

Willy Wonka

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Berechtigte Frage und nicht in ein paar Zeilen zu beantworten.

Kurz: Alle diese Filme können sich meiner Meinung nach nicht entscheiden, ob sie sich für Menschen oder für Thesen interessieren, und lassen einen gewissen Horizont vermissen bei ihrer Verbindung dieser beiden Anliegen.

Also deine Ausführungen sind sehr logisch und auch nachvollziehbar, da du sehr exakt beschreibst wie deiner Ansicht ist. Es war also wirklich super zu lesen, obwohl du Filme, welche ich als Meisterwerk titulieren würde, sehr kritisierst.
Ich kann deiner Argumentation einfach nichts engegenbringen.
Aber ich versuch's trotzdem einmal. ;)

Vorhab: Filme sind eine Kunstform, welche man fühlt und nicht denkt.
Und jeder Mensch fühlt anders, ob Haggis jetzt wirklich eine "emotionale Propoganda" in L.A. Crash inszenierte ist nich gewiss.
Natürlich könnte man meinen, dass wenn ein Film sehr viel Symbole, Metaphern und Thesen verwendet die "Menschlichkeit" verliert, doch solange man sich mit den Personen indentifizieren kann und mitfühlen kann ist es doch völlig irrelevant, ob Haggis Intention war, den Zuschauer auf emotionale zu berühren und das durch ein simples Konzept. Manchmal wollen die Menschen nur von Gefühlen "erschlagen" werden nur um den Beweis zu haben, dass man noch "fühlen" kann.
Ist das so verwerflich?

Außerdem bieten Filme wie L.A. Crash einen sehr guten Einstieg um die emotioale Ebenen von Filmen zu erforschen. Denn ein normaler Kinogänger wird am Anfang vielleicht mit Jean-Luc Godard nicht viel anfangen können.
Viele Zuschauer müssen in diesen Aspekten ersteinmal reifen um die Genialität deiner genannten Filme zu erkennen.
 

Travis

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AW: 11:14 - Elevenfourteen

Um mal wieder von L-A. Crash ein wenig abzukommen, um den es in diesem Thread eigentlich nicht geht und er nur als Vergleichsobjekt dient, mal ein paar kurze Worte zu 11:14.

Im Gegensatz zum Haggis-Werk versucht dieser Indie-Streifen keine Botschaften oder gar Ideologien zu verkaufen. 11:14 ist nicht mehr, aber auch keinesfalls weniger, als eine gelungene schwarzhumorige Komödie, die ein und denselben Ablauf einer Verkettung verhängnisvoller Konstellationen mit viel Witz und Augenzwinkern zu verbinden. Dies gelingt ausnehmend gut und kurzweilig. Wie die einzelnen Glieder der Erzählung am Ende zu einer durchaus plausiblen Kette zusammengefügt werden, ist schon als sehr gelungen zu bezeichnen. Das da dann natürlich auch das eine oder andere Bindeglied etwas konstruiert ist, kann man dem Gute-Laune-Film durchaus nachsehen. Ich habe mich jedenfalls prächtig amüsiert und scheue nicht davor zurück, ihm eine 8/10 zu attestieren. Dies gilt freilich nicht für die künstlerische Machart, sondern ausschließlich für den hohen Spaßfaktor.
 

Alexboy

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AW: 11:14 - Elevenfourteen

Um mal wieder von L-A. Crash ein wenig abzukommen, um den es in diesem Thread eigentlich nicht geht und er nur als Vergleichsobjekt dient, mal ein paar kurze Worte zu 11:14.

Im Gegensatz zum Haggis-Werk versucht dieser Indie-Streifen keine Botschaften oder gar Ideologien zu verkaufen. 11:14 ist nicht mehr, aber auch keinesfalls weniger, als eine gelungene schwarzhumorige Komödie, die ein und denselben Ablauf einer Verkettung verhängnisvoller Konstellationen mit viel Witz und Augenzwinkern zu verbinden. Dies gelingt ausnehmend gut und kurzweilig. Wie die einzelnen Glieder der Erzählung am Ende zu einer durchaus plausiblen Kette zusammengefügt werden, ist schon als sehr gelungen zu bezeichnen. Das da dann natürlich auch das eine oder andere Bindeglied etwas konstruiert ist, kann man dem Gute-Laune-Film durchaus nachsehen. Ich habe mich jedenfalls prächtig amüsiert und scheue nicht davor zurück, ihm eine 8/10 zu attestieren. Dies gilt freilich nicht für die künstlerische Machart, sondern ausschließlich für den hohen Spaßfaktor.

:kiss:

So in etwa hatte ich mir die Antwort auf Farmans Ausführungen auch ausgemalt, war aber nicht in der Lage das Ganze so gekonnt in Worte zu kleiden wie du das gemacht hast.
Für mich ist Unterhaltung - meistens - Bauchsache, also nicht so leicht im Hirn mit Worten zu formulieren wie ich es gerne hätte.
Deswegen sind manche Filme für mich nicht so leicht zu verarbeiten, weil sie mich in emotionale Löcher stossen, bei denen ich Mühe habe wieder heraus zu kommen.
Es gibt Werke die mich allein durch ihre starke Wirkung auf meine Gefühle fast krank gemacht haben.
Filme wie 11/14 unterhalten dagegen wunderbar und hinterlassen das von Travis angesprochene Gute-Laune-Gefühl, das meiner Gesundheit wesentlich mehr entgegen kommt, als die deprimierenden Werke a la SAW oder Hostel ( z.B. ) oder die Werke von Lynch o.ä.
 

Farman

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AW: 11:14 - Elevenfourteen

@Willy:
Danke dir für dein Feedback. Ein paar wichtige Punkte:
Ich sehe das ganz genau so wie du, dass Emotionen das wichtigste sind und man einen Film nicht bloß denkt. Für mich sind Filme keinesfalls eine intellektuelle Tätigkeit wie irgendeine andere. Dementsprechend wirst du unter meinen Lieblingsfilmen extrem viele finden, die sehr zugänglich und vergleichsweise einfach gestrickt sind. Einige andere aber, an denen man wirklich viel zu beißen hat oder die ich beim ersten Sehen einfach nicht verstanden habe (deren Freude aber nicht darin besteht, irgendeine intellektuelle Formel zu lösen). Gewiss wird ein "normaler" Kinogänger nicht viel mit dem ein oder anderen Film anfangen, der mir extrem viel bedeutet, aber sowas muss einem egal sein, wenn man die maximale Freude an seinem Hobby haben will.

Was aber eine klare Unterscheidung zwischen Denken und Fühlen betrifft, so gibt es das nicht. Wenn ich mich ins Kino setze, muss ich mein Hirn nicht abschalten um gut unterhalten zu werden, weil Unterhaltung etwas ist, an dem ich reinen Gewissens praktiziere. Ich bezeichne "Verrückt nach Mary" zwar nicht als Meisterwerk, liebe den Film aber, weil ich mich kranklache auch beim dritten Mal. Das gleiche gilt auch für "Braindead" z.B.
Wenn wir im Fussballstadion bei jedem lahmarschigen Kurzpassspiel in der eigenen Hälfte laut applaudieren würden, bekämen wir keine dynamischen Doppelpässe mehr zu sehen. Wenn ich bei "L.A. Crash" etwas bewerten will, dann nur danach, was ich persönlich von einem Film dieser Art erwarte. Und da muss man parteiisch sein. Wenn ich einen Film sehe, dann ist das für mich etwas aktives und nicht etwas passives, so, als wenn ich aus dem Fenster sehe um irgendwas dabei zu entdecken. Manchmal ist es unterhaltsam, manchmal weniger.

Wenn ich was "scharf" kritisiere (ich versuchs meistens etwas unterhaltsam zu machen), dann ist das keine Attacke gegen die Leute, die diesen Film mögen. Ich bin der festen Ansicht, jeder muss es selbst erleben, bevor er eine Meinung hat, da bringt auch die beste Argumentation meinerseits nix. Es ist nur ein Vorschlag, wie es erlebt werden kann und dementsprechend stark gegen sowas gleichgültiges wie "Jeder siehts halt anders", was einfach nicht stimmt.

@Travis/Alex: Den Film hab ich hier liegen in der TV-movie, die ich mir aus Neugier gekauft habe. Vielleicht kommt bald eine stark entschärfte Version einer böhsen Kritik ;)
 

Willy Wonka

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AW: 11:14 - Elevenfourteen

Wenn ich was "scharf" kritisiere (ich versuchs meistens etwas unterhaltsam zu machen), dann ist das keine Attacke gegen die Leute, die diesen Film mögen.

Nein so habe ich das auch keinesfalls verstanden. Ich finde es immer sehr spannend wenn verschiedene Meinungen zu Filmen aufeinder treffen und durch Diskussionen kann man dann auch seinen eignen Horizont erweitern.
 

Evil_Gonzo

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AW: 11:14 - Elevenfourteen

ich muss den Film auch nochmal sehen, aber der Film ist mir in sehr guter Erinnerung geblieben.
Geht mir genauso.
Ich habe mir die DVD damals als Blindkauf zugelegt und habe den Film dann auch direkt gesehen. Da ich ihn aber erst einmal gesehen habe und das schon ziemlich lange her ist kann ich nichts zum Film schreiben. Aber auch ich habe ihn in guter Erinnerung.
 

deadlyfriend

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AW: 11:14 - Elevenfourteen

In der gleiche Richtung, was die Erzählstruktur angeht, habe ich gerade Frozen Land gesehen und der ist von allen erwähnten Filmen der Stärkste.
 
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