96 Hours

Noeval

Filmvisionaer
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... und mich teilweise an düsterste Szenarien erinnert ...
Die wurden plötzlich auch wieder in meiner Erinnerung lebendig. Deshalb wollte ich auch nach dem 53. Beitrag nicht mehr weiterlesen. Aber letztendlich ist es genauso falsch eine Diskussion und die damit einhergehenden Meinungen zu ignorieren, wie das Forum aus dem Grund zu verlassen.

Natürlich hätte ich mich auch gern an der Diskussion zum Film beteiligt, aber da ich schon seit Jahren nicht mehr ins Kino gehe, muß ich leider bis zur DVD-Veröffentlichung warten. :)
 

Despair

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AW: 96 Hours

Zuerst einmal: ich sehe für keinen der hier an der Diskussion beteiligten Personen einen Grund, dieses großartige Forum zu verlassen. Ich lese jede Meinung zu jedem nur erdenklichen Film gerne. Die Länge oder der Inhalt der Beiträge spielen dabei keine Rolle. Diese Vielfalt macht dieses Forum doch erst interessant! Farmans und Vince' Abhandlungen zu Filmen, die nicht immer dem momentan angesagten Massengeschmack entsprechen, sind eine Klasse für sich. Ein Forum, das sich ausschließlich mit aktuellen Blockbustern beschäftigt, ist für mich uninteressant. Nichtsdestotrotz ist es nicht minder interessant, sich über das "inhaltslose" Mainstream-Kino oder gar puren Trash auszulassen. Ich mag keine Comic-Verfilmungen - das dürfte inzwischen jeder mitbekommen haben. Dass diese zur Zeit schwer angesagt sind, hindert mich nicht daran, meine teilweise sehr subjektiven Ansichten zu diesem Thema kundzutun. Da ich bisher deswegen nicht gesteinigt wurde zeigt mir, dass die Community unterschiedlichen Ansichten gegenüber durchaus aufgeschlossen ist. Lange Rede, kurzer Sinn: nicht sofort überreagieren, wen euch ein Posting mal quersitzen sollte (was bei Farman definitiv der Fall war, aus welchen Gründen auch immer - meine subjektive Meinung ;)), sondern eine Nacht darüber schlafen und die ganze Sache nochmal in aller Ruhe Revue passieren lassen. Schließlich haben wir hier alle eines gemeinsam: die Liebe zu Filmen.
 

Die wilde 13

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AW: 96 Hours

Zuerst einmal: ich sehe für keinen der hier an der Diskussion beteiligten Personen einen Grund, dieses großartige Forum zu verlassen. Ich lese jede Meinung zu jedem nur erdenklichen Film gerne. Die Länge oder der Inhalt der Beiträge spielen dabei keine Rolle. Diese Vielfalt macht dieses Forum doch erst interessant! Farmans und Vince' Abhandlungen zu Filmen, die nicht immer dem momentan angesagten Massengeschmack entsprechen, sind eine Klasse für sich. Ein Forum, das sich ausschließlich mit aktuellen Blockbustern beschäftigt, ist für mich uninteressant. Nichtsdestotrotz ist es nicht minder interessant, sich über das "inhaltslose" Mainstream-Kino oder gar puren Trash auszulassen.(..... )Schließlich haben wir hier alle eines gemeinsam: die Liebe zu Filmen.

Das kann ich so Wort für Wort unterstreichen !! :hoch:


Und nun zu etwas ganz anderem....

...zum Film 96 Hours :rolleyes:

Mir gefiel er gut,weil er sich für einen Äkschn-Fuim zu Anfang viel Zeit ließ,die Hauptperson(en) einzuführen. Vor allem war so der Rachegedanke sehr gut nachvollziehbar. Ob die Handlungen ( z.B.fixiert nur auf seine Tochter,dabei hätte er viele Mädchen retten können;die Folterszene !!) moralisch in Ordnung sind steht auf einem anderen Blatt.
Insgesamt war es kein Action-Overkill sondern eher "altmodische" Action im besten Sinne ohne das einem die Augen wehtun von Wackelkameras und Extremediting !

7/10
 
S

stanleydobson

Guest
AW: 96 Hours

hier auch mal ein krasses negativ review von der cinefats seite


  • Auch wenn der Originaltitel „Taken“ lautet, ist der deutsche englische Titel „96 Hours“ doch sehr deutlich und irgendwie passend: denn dies ist nicht „24“, nein, das ist das die vierfache Dosis, mindestens. Das Vierfache, was Brutalität angeht, Gewaltverherrlichung, Menschenverachtung, Ausländerfeindlichkeit, Selbstjustiz und die Rechtfertigung all dessen, was im Allgemeinen moralisch verwerflich genannt wird. Und diese Vierfach-Dosis kommt konzentriert daher, in - nein, nicht 96, sondern 93 Minuten.

    Nur die Charakterzeichnung, die Dramaturgie, die Dialoge und die Originalität sind heruntergeschraubt gegenüber dem „24“-Vorbild. Die Struktur ist simpel: Liam Neeson als Bryan Mills geht in ein Haus, schlägt alle tot (bevorzugt mit bloßen Händen), geht raus und ins nächste Haus, wo er auch alle totschlägt. Bevor dann im letzten Drittel tatsächlich die eine Brutal-Action der nächsten folgt, wird die Horrorshow zuvor immer wieder unterbrochen für simple, straighte, funktionale Dialoge, die alles erklären sollen und mit ihrer Nüchternheit auch nichts besser machen.

    Und die Seiten sind dabei klar verteilt: Neeson ist der Gute, alle anderen nicht. Und vor allem die Albaner sind böse, schlimmer noch als die Russen; gegen die muss hart vorgegangen werden: „Ihr kommt in unser Land, nehmt alle Vorteile, weil ihr glaubt, unsere Toleranz macht uns schwach. Aber das sind wir nicht“, wirft Mills den Bösewichtern mal vor, den Mädchenhändlern, Zuhältern, Drogendealern, und knallkrachpeng sind sie schon tot. Und recht so, sagt der Film; schließlich haben die alle ein Tattoo mit Mond und Stern auf dem Handgelenk, das sie noch dazu als Moslems ausweist.

    Nein, in Frage stellt der Film die Handlungen von Mills nie. Der kann in ein fremdes Land reingehen, schalten und walten, wie er will: er hat ja recht damit, weil er seine Tochter sucht. Ja: er hatte von Anfang an recht, in allem: in seiner Paranoia, dass der geliebten Tochter was zustoßen könnte. Im Zögern, das Genehmigungsformular zu unterschreiben, dass die Siebzehnjährige allein nach Paris darf. In seinem Wahn, alles für seine Tochter zu tun. Das alles findet der Film super, das Überprotektive, das unbedingte Sicherheitsbedürfnis um jeden Preis. Und völlig unironisch und ganz und gar nicht ambivalent zeichnet er in seiner Exposition das Bild eines Vaters, der nicht loslassen kann, der verkümmert ist in seiner Beziehung zu Tochter und Ex-Frau, der ganz in Erinnerung und Vergangenheit lebt, der den Status Quo, der einmal zwölf Jahre zuvor gesetzt wurde, als die kleine Fünfjährige zum ersten Mal Sängerin hat werden wollen, mit allen Mitteln aufrecht erhalten will. Mills ist der beschützende Patriarch, der jede Entwicklung aufhalten will, weil sie nur zum Schlechten führen wird.

    All das sind natürlich objektiv betrachtet negative Charaktereigenschaften, man muss ja die Kinder sich entfalten lassen und auch sich selbst mitentwickeln; die Ex-Frau wirft Mills das auch immer vor. Aber andererseits gibt der Fortgang der Filmhandlung Mills in allen Punkten recht. Was einmal war, soll immer sein. Man darf sich nicht mit Fremden einlassen. Der Papa wird’s schon richten. Bleibe im Lande und nähre dich redlich. Der Zweck heiligt die Mittel. Wo gehobelt wird, da fallen Späne.

    Derartige simple, reaktionäre Weisheiten verbreitet der Film, und er zeigt ausführlich, was passiert, wenn man sich nicht dran hält. Wer sich nicht an die Regeln von Papa hält, wird verschleppt, unter Drogen gesetzt und an perverse Ausländer versteigert. Und wer sich an Mills’ Tochter vergreift, ist tot.

    Dabei sind die Actionsequenzen wirkungsvoll inszeniert: Es tut dem Zuschauer wirklich weh, wenn Mills wieder mal zuschlägt, wenn er einen der Schurken Metallstäbe in die Oberschenkel rammt, um dort Strom anzuschließen für die Folter, wenn er die Knochen krachen lässt bis zum schmerzvollen Tod. Das will man gar nicht sehen; vor allem, weil es in einen Kontext eingebettet ist, der all dies gutheißt. Denn die ganze zornige Rache von Mills, daran lässt der Film nie einen Zweifel, ist gerechtfertigt, weil die da sterben werden keine Menschen sind, sondern die Räuber seiner Tochter.

    Dies ist ein grundübler Film: sowohl was die ultrareaktionäre Haltung betrifft als auch die ultrabrutale Umsetzung. Und es ist ein Skandal, dass die FSK diesem Hassfilm eine Freigabe ab 16 gewährt hat.
  • | FAZIT
  • Luc Besson (Drehbuch, Produktion) ist zum Hassprediger wider ostische, moslemische Ausländer geworden, und redet ultrabrutaler Rache und reaktionärem Gedankengut das Wort.
anmerkung stan: 0/5 punkte wurden vergeben
 

George Lucas

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AW: 96 Hours

Da ich den Film gestern auch gesehen habe, bin ich einer ganz ähnlichen Meinung.

Der Film überzeugt durch eine brutale, geradlinige und konsequente Storyumsetzung. Typisch für einen französischen Film empfand ich die Musik, die ich ähnlich schon in zahlreichen anderen Filmen aus Frankreich gehört habe (z.B. Ruby & Quentin).
Die Story widmet sich einem Problem, das die Franzosen bereits seit Jahren mit Albanischen Einwanderern haben. Liam Neeson hat mir nach Star Wars Episode 1 wieder richtig gut gefallen. Ein praktisch "unverwundbarer" Rächer im Stil von Charles Bronson hab ich lange nicht mehr so konsequent auf der Leinwand gesehen. Tolle anspruchslose Unterhaltung aus Frankreich, von der ich mir mehr wünschen würde.
 

Die wilde 13

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AW: 96 Hours

Das Zitat aus cinefacts-Forum hat ja im Grunde recht. Das meinte ich auch mit meinem Satz "Ob die Handlungen moralisch in Ordnung sind steht auf einem anderen Blatt" nur hatte ich keine Lust einen Roman zu schrieben ;)

Das Problem ist nur: Diese Argumente kann man zu 90 % auf alle Actionfilme anwenden !! Ob jetzt Wanted,Kill Bill oder True lies ........! Irgendeiner ist immer der Böse ( in diesem Fall Albaner,bei Indy oder Stirb langsam sind es Deutsche,in True Lies Araber usw.) und mindestens irgendeiner (oder mehrere)ist irgendwie reaktionär denn sonst wäre das Actiongenre tot !

Aus diesem Grund blende ich solche Dinge weitestgehend aus um mir so einen Film angucken zu können. Ich will "nur" unterhalten werden und gerade in diesem Genre will ich mir mal nicht so viele Gedanken machen.

Eines muss ich aber meiner Kritik noch hinzufügen. 96 Hours nimmt sich zu ernst,die Ironie eines z.B. Shoot 'em up geht ihm völlig ab !
 

dax

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AW: 96 Hours

Eines muss ich aber meiner Kritik noch hinzufügen. 96 Hours nimmt sich zu ernst,die Ironie eines z.B. Shoot 'em up geht ihm völlig ab !

Was mich wiederum sehr freut, da ich harte und humorlose Actionfilme liebe.
Die ironische Variante mag ich zwar auch, allerdings bin ich auch froh wenn ein harter Film ohne Humor auskommt.
Rauh, roh, ungeschliffen, humorlos und hart...das ist meine favorisierte Actionwelt.
 
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kelte

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AW: 96 Hours

ich kanns auch verstehen das man den Film so aufnimmt, aber letztlich ist diese Interpretation auch Paranoid.
Die Tattoos auf der Hand sind gewiss nicht gemacht/erfunden von dem Autoren um die moslemische Religion anzugiften, sondern sind schlicht und einfach "Gang Kultur Tattoos", so wie es auch in Cronenbergs Eastern Promisses gezeigt wird. Dort sind es christliche Zeichen weil dies eher im Kulturkreis eine Rolle spielt.
Liam spielt ne Figur die jeden Platt macht der in der Entführung drinnen steckt, egal welche Nation das ist. Ich sehe da weder was anti-amerikanisches noch anti-europäisches sondern einfach nur nen simplen Actioner der zur Gewalt ne Story benötigt.
desweiteren spricht Liam mir aus der Seele wenn er zu Verbrechern sagt „Ihr kommt in unser Land, nehmt alle Vorteile, weil ihr glaubt, unsere Toleranz macht uns schwach. Aber das sind wir nicht“.
Schwach ist man sicherlich nicht, aber man muss sich an Gesetze halten während einer aus dem Ausland schnell über die Grenze abhauen kann, wenn er hier scheiße baut. Und das Problem in Frankreich mit kriminellen Albanern ist ja kein Geheimnis.
Jepp,- ich bin für völkische Kriminalität (hoffentlich erkennt man den Sarkasmus...).
 

dax

Filmvisionaer
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AW: 96 Hours

Boah, dann wirst du "96 Hours" lieben. Ganz sicher, dax! :ugly:

Gut das ich mein Passwort nicht hier im Büro habe, sonst würde ich jetzt sofort die BD mit deutschem Ton bestellen.:uff:
Ich hoffe auf dem Weg nach hause habe ich mich gleich wieder etwas runtergefahren.:ugly:
 
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kelte

Filmvisionaer
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AW: 96 Hours

Gut das ich mein Passwort nicht hier im Büro habe, sonst würde ich jetzt sofort die BD mit deutschem Ton bestellen.:uff:
Ich hoffe auf dem Weg nach hause habe ich mich gleich wieder etwas runtergefahren.:ugly:
hey boah...ich bewundere deine geduld, auf den film bis zur deutschen vö zu warten. der film geht sowas von gnadenlos, brutal ab und ohne kompromiss. also ich würde abdrehen solange zu warten. das würde ich nicht schaffen. ich wäre sowas von heiß auf den film und hibbelig. allein die vorstellung eines old school actioners mit nem klasse schauspieler.
und wenn ich dann noch an den werbetrailer, denke wo er mit dem entführer am telefon redet...über seine fähigkeiten und der entführer ein "viel glück" wünscht. man,- allein deswegen muss ich so einen film sofort sofort sofort sehen. auch wenn der rotz weit über 30 euro kostet. ich könnte nicht anders. bis der rauskommt gehen gewiss 3-4 monate ins land. und jeden einzelnen tag müsste ich an den film denken. meine arbeit würde darunter leiden und auch privat hätte ich nur Liam Neeson im kopf...in der vorstellung wie der "entführer" plättet.
ich bewundere wirklich deine geduld lieber dax :)
 

Louis Cyphre

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AW: 96 Hours

hey boah...ich bewundere deine geduld, auf den film bis zur deutschen vö zu warten. der film geht sowas von gnadenlos, brutal ab und ohne kompromiss. also ich würde abdrehen solange zu warten. das würde ich nicht schaffen. ich wäre sowas von heiß auf den film und hibbelig. allein die vorstellung eines old school actioners mit nem klasse schauspieler.
und wenn ich dann noch an den werbetrailer, denke wo er mit dem entführer am telefon redet...über seine fähigkeiten und der entführer ein "viel glück" wünscht. man,- allein deswegen muss ich so einen film sofort sofort sofort sehen. auch wenn der rotz weit über 30 euro kostet. ich könnte nicht anders. bis der rauskommt gehen gewiss 3-4 monate ins land. und jeden einzelnen tag müsste ich an den film denken. meine arbeit würde darunter leiden und auch privat hätte ich nur Liam Neeson im kopf...in der vorstellung wie der "entführer" plättet.
ich bewundere wirklich deine geduld lieber dax :)
Noch 1-2 positive Kritiken,dann fällt er.;)
 

metalbeppi

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AW: 96 Hours

So vorgestern Abend auch drin. Hab ihn mir dann gleich im IMAX Nürnberg Digital gegeben. Man das Bild war einfach gigantisch auf einer so großen Leinwand.

Aber zum Film selbst, hat mir sehr gut gefallen. Mir wurde zu keiner Zeit im Film langweilig. Es war immer etwas spannedes zu sehen. Vorallem ab dem Moment als die Tochter entführt wurde war es wie ne Achterbahnfahrt durch Paris. Für mich war das auch kein Film der die Hollywoodgesetze groß beachtet hat. Soviele Filme gibt es nicht bei dem der Gute auf unschuldige losgeht.

Und wen ich erst während des Films wieder erkannt hab war die Kim (Maggie Grace) In Lost sah die ja schon ziemlich erwachsen aus. Und da die Dame schon knapp 26 Jahre alt ist, ist sie mir als 17 Jährige garnicht aufgefallen.

Nunja auf jeden Fall ein wirklich gelungener Film der auch zeigt was es alles für Kaputte Dinge in der Welt gibt, und das nicht nur im fernen Asien oder etwas nährem Ostblock.
 

Louis Cyphre

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AW: 96 Hours

Habe ihn gestern zum 2.x gesehen,diesmal im Kino von George Lucas und muss sagen was für ein Killersound.Vorallem der Subwoofer hatte viel zu tun.Jeden Schuss spürte man selber.So macht Kino Spass:D
 

Vince

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96 Hours


Pierre Morels zweite Regiearbeit nach dem ebenfalls schon auf die zwielichtigen Viertel in Frankreichs Straßen fokussierten “Ghettogangz” dient als Sandsack mit möglicherweise therapeutischer Wirkung, Frust abbauen zu können, den man im wahren Leben aufgrund von sozialen Normen nicht abbauen kann.

In dieser Funktion ist “96 Hours” eine höchst effiziente Bombe. Die Gleichmäßigkeit, mit der sich da Unrechtes durch Gerechtigkeit ausbügelt, ist ebenso nah an der Schablone eines beliebigen Standard-Actionfilms wie es weit von der Realität entfernt ist, und doch oder gerade deswegen eine Abfolge von orgiastischen Höhepunkten wert, für die man sich nicht schämen muss - weil die Tatsache, dass all dies regelrechter Nonsens ist, über die volle Dauer omnipräsent bleibt.

Ohne Liam Neeson wäre das alles nicht denkbar. Malte man sich einen typischen aktuellen Actionhelden in der Titelrolle aus - einen Vin Diesel, einen Jason Statham - es hätte längst nicht die gleiche Wirkung. Dass es ausgerechnet Neeson, ein anerkannter Charakterdarsteller ist, der die Selbstjustiz in vollen Zügen auskostet, macht die Magazinsalven in Gegnergesichtern, die Kugeln in den Schulterblättern völlig Unschuldiger umso bedrückender, wofür nicht einmal Blutfontänen in Heroic Bloodshed-Manier erforderlich sind.

“Ein Film, der bloß unterhalten will” - diese Floskel lässt sich angesichts von “96 Hours” umformulieren in “Ein Film, der bloß der emotionalen Entladung dienlich sein will”. Er verkörpert damit eines der ursprünglichsten Ziele des Kinos jenseits der Geschichtenerzählung und ist somit “Unterhaltungskino” in seiner pursten Form. Dass auf dem Weg dorthin Frankreichs Image und damit stellvertretend dasjenige Europas über Sandstein geschliffen wird, ist Nebenprodukt der bewussten und unverhüllten Schwarzweißmalerei. Frankreich und mit ihm ganz Europa wird es verkraften.
8/10


Die Fully-Strong-Uncut-Version meiner Kritik findet ihr hier. ;)
http://www.ofdb.de/review/136578,346998,96-Hours
 

George Lucas

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AW: 96 Hours

Was mich bei diesem sehr unterhaltenden, brutalen und geradlinigen Film doch irritiert, ist die FSK-Freigabe ab 16 Jahren. In England ist der Film ab 18 - was ich für angebracht halte.
Was um alles in der Welt fiel der FSK da eigentlich ein?
Ich bin nun wirklich nicht zart besaitet - aber eine Erklärung weshalb dieser Film Jugendlichen ab 16 gezeigt werden darf, während Starship Troopers sogar indiziert ist, wäre wünschenswert. Ich kann diese Freigaben beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen.
Es fließt zwar nicht viel Blut in 96 Hours, aber die Gewaltdarstellung ist aufgrund des Sounds extrem "realistisch".
Ich denke da vor allem an die Folterszene, die angeschossene Frau seines ehemaligen Freundes und den Tod des "Fängers".

Dagegen wirken selbst die damals harten Charles Bronson Filme schon wie "Kinderunterhaltung".

Getoppt wird die deutsche Freigabe allerdings von den Franzosen. Dort ist der Film ab 12 Jahren freigegeben...
 

Darkknight666

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AW: 96 Hours

Das frage ich mich aber oft bei der FSK gibt ja auch noch so manche Filme die mit einer FSK 16 Freigabe sind wie z.B. Wrong Turn ist ab 16 hätte ich locker eine 18 er gegeben.
 

kelte

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AW: 96 Hours

bei dem Film finde ich die 16er freigabe ok.
nur scheint mir das selbstjustiz thema ein zweischneidiges schwert zu sein,- denn dann müsste man den ersten Mad Max auch wieder freigeben.
 

Carcass77

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AW: 96 Hours

Ich wollte mich bei allen nochmal für die fruchtbare Diskussion/die Reviews bedanken. Ihr habt mich soeben um knapp 21 Euro erleichtert. ;)
 
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