"Sukkubus"
Auf der Alm, da gibt's koa Sünd'. Das hätte mal jemand unseren drei chronisch untervögelten Kuhhirten sagen sollen, denn kaum nehmen bei denen die Hormone (und der Fusel) überhand, bauen sie sich aus ein paar Lumpen ein Weib zusammen, welches sich dummerweise in einer Sexdämonin manifestiert und ihnen das Leben zur Hölle macht.
80 knackige Minuten, eine Atmo, die man schneiden kann und eine dauernackte Pamela Prati. Als Regie-Assistent war ein gewisser Christoph Schlingensief aktiv. Auf der BD finden sich rund zwölf (!!!) Stunden an alternativem Filmmaterial, Reste vom Boden des Schnittmeisters usw., die einen guten Eindruck davon geben, wie man diese Fülle an Material auf eine vernünftige Laufzeit eindampfen kann. Da sollte sich das Hollywood von heute mal eine gehörige Scheibe von abschneiden, das seine Bierdeckeldrehbücher auf drei Stunden Laufzeit und mehr dehnen muss, weil sich niemand mehr für den Filmschnitt verantwortlich fühlt.
Während Sichtung fragte ich mich, woran mich das alles eigentlich erinnerte. Und als ich die Lösung hatte, gab es den gleich hinterher:
"Der Leuchtturm" (HD via amazon video)
Auf der abgelegenen Leuchtturm-Insel, da gibt's koa Sünd'.
Nur zwei durchgeknallte Irre, die sich gegenseitig in den Wahnsinn treiben. Gigantisch gut gespielt, beklemmend, verstörend. Ich bin echt auf Robert Eggers' anstehenden "Nosferatu" gespannt.
"Die Spur des Falken" (4k via itunes)
Grandiose Restauration. Der Film sieht aus, als hätte man ihn gestern gedreht. Humphrey Bogart (bis dahin bestenfalls semi-populär) ist Sam Spade. John Huston gibt sein Regie-Debüt. Der Film noir war geboren. Der Rest ist, wie es so schön heißt, Geschichte.