X-Tro

deadlyfriend

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X-Tro

What the fuck? Sam wird von Außerirdischen entführt, was sein kleiner Sohn mit ansehen musste. Ihm glaubt niemand und man vermutet eher, dass der Vater einfach abgehauen ist und seine Familie im Stich gelassen hat. 3 Jahre später landen an ähnlicher Stelle wieder Außerirdische und lassen ein äußerst unfreundliches Wesen da, das man auch vom Cover kennt. Nachdem dieses Wesen erstmal 2 Leute gekillt hat, sucht es eine junge Frau auf, um sie zu begatten. Die Schwangerschaft verläuft im Zeitraffer und so gebärt sie bereits nach wenigen Stunden. Allerdings kein Baby, sondern einen ausgewachsenen Mann, weshalb die Geburt auch nicht ohne Komplikationen verläuft, sondern blutig ohne Ende. Der Mann ist jetzt niemand anderes als der verschwundene Vater von Tony, der wieder zu seiner Familie möchte.

Wow, die komplette Sause muss man sich erstmal einfallen lassen, denn das ist tatsächlich nur der Beginn. Nach Angaben der Filmschaffenden, war man bei der Erstellung des Drehbuchs auch nicht immer nüchtern. Zudem baute man es ständig um, sofern jemand eine neue krude Idee hatte. Deswegen verzichtete man auch weitestgehend Dinge zu erklären, die im Film passierten. Musste man auch nicht. Allerdings war er gar nicht als Alptraum Logik konzipiert, aber das ist einfach so entstanden. Wenn man sich das auf der Disc befindliche Interview mit Harry Bromley Davenport ansieht, versteht man letztendlich mehr. Zwar nicht wirklich den Film an sich, aber warum er so ist, wie er ist. Was dem Film aber tatsächlich gelingt, ist eine tolle Atmosphäre zu schaffen. Dadurch das Sam wieder den Familienvater gibt, der sich an seine 3-jährige Abstinenz nicht erinnern kann, ist in jedem Fall für Spannung gesorgt. Der Film wechselt also zwischen Spannungskino und verwunderlichen Einlagen, die einem ein fragendes Stirnrunzeln hinterlassen.

Der Film war aber letztendlich recht erfolgreich, aber er wurde von der Kritik komplett zerrissen. Zwischen „worst movie ever“ und „shame“ war alles an Beleidigungen dabei. Auch der Regisseur war aufgrund der Beleidigungen, die er erfahren hatte mit dem Film unglücklich. Als er dennoch ein paar positive Briefe erhielt, ging er davon aus, dass das Menschen sind, die nicht ganz richtig sind und in irgendwelchen Kellern hausen. Als ihm echte Fans des Films bei zufälligen Begegnungen die Hand schütteln wollten, hat er sich verarscht gefühlt, da er nicht glaubte das es eine echte Anhängerschaft gibt. Viele Jahre später konnten er und auch sein Produzent Mark Forstater aber erleben, wie die Wirklichkeit aussah. In Zeiten des Internet, war man nicht mehr auf Kommentare von Kritikern reduziert, sondern die Basis schrieb in Kolumnen, Foren und Webseiten über den Film und man merkte, das er tatsächlich eine treue Fangemeinde hat. Besonders die Resonanz in Deutschland hat sie gefreut und als der Film dann im Mediabook erschien, waren sie richtig stolz auf ihren Film. Das gönne ich solchen Enthusiasten von Herzen!

Anmerken möchte ich aber noch die Anwesenheit von Maryam D`Abo. Das Bond-Girl aus „Der Hauch des Todes“ hatte in diesem Film ihre erste Rolle und im O-Ton macht sie dann echt Freude. Zusätzlich gibt es sie hier auch splitterfasernackt zu bewundern.

Ich selbst mag den Film, aber auch das hat gedauert. Als ich den in den 80ern sah, war das für mich ein netter B-Horror mit einigen heftigen Effekten. Aber ich habe damals auch Filme einfach anders geschaut. Als ich ihn jetzt erneut in den Player eingelegt hatte, gefiel er mir einfach richtig gut, da ich endlich aufgehört hatte, solche Filme nach einer Handlung zu verfolgen, Fragen zur Logik zu stellen und ständig die Narrative zu hinterfragen. Das ist hier einfach der falsche Ansatz. Fulci und Rollin sei Dank, da sie mir auf diesem Weg viel beigebracht haben. Wenn man Filme wie „Samen des Bösen“ oder „Astaron“ mochte, wird man auch hier auf seine Kosten kommen.
 
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