Wise Guys - Zwei Superpflaumen in der Unterwelt

deadlyfriend

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Wise Guys - Zwei Superpflaumen in der Unterwelt

Harry und Moe gehören zum Clan von Tony und erledigen niedere Aufgaben für den Mafiaboss. Dazu gehören Dinge wie Anzüge aus der Reinigung holen oder im Selbsttest zu prüfen, ob eventuell eine Autobombe am Fahrzeug des Chefs angebracht wurde. Nun bekommen sie den Auftrag 10000 Dollar auf ein bestimmtes Pferd im Wettbüro zu setzen. Für sie Routine, gepaart mit dem Wissen, das ihr Chef dort eh ständig auf das falsche Pferd setzt. Auch diesmal sehen sie, dass das gewählte Pferd mit einer Außenseiterquote von 25:1 eigentlich keine Chance hat. Deshalb beschließen sie kurzerhand, dies selbst in die Hand zu nehmen. Ihr Plan ist genial wie einfach. Ihr Boss bekommt ja mit, dass er eh wieder verloren hat, während sie das Geld für sich einfach auf einen der Favoriten setzen und den Gewinn behalten wollen. Leider gewinnt diesmal ausgerechnet der Außenseiter und ihr Boss erwartet nun, dass sie mit 250000 Dollar zurückkommen.

Eine Komödie von Brian De Palma, zu diesem Zeitpunkt seiner Karriere, klingt erstmal völlig irritierend. Möglicherweise wollte er, nachdem er mit „Dressed to kill“, „Scarface“ und „Body Double“ wiederkehrend unter Beschuss stand, nur Gewaltexzesse mit Nuditäten auf die Leinwand zu bringen, einfach mal etwas anderes abliefern. Das ist ihm allerdings nur rudimentär gelungen, da der Film in der Nachbetrachtung keine große Rolle in seinem Schaffen darstellt. Dabei ist er gar nicht mal schlecht, obwohl ich mich dennoch vor dem Film ein wenig gefürchtet hatte, weil derartige Komödien einfach nicht in meinem Portfolio liegen. Trotzdem machte er Spaß, da die Figuren sehr herzlich geschrieben sind und man mit Danny De Vito und Joe Piscopo wirklich mitfiebern kann. Zudem ist mit Harvey Keitel natürlich ein weiterer Top-Darsteller an Bord, weshalb es von dieser Seite nichts auszusetzen gibt. Manche Gags zünden wirklich, andere weniger. Mir gefällt es halt meistens dann nicht, wenn es in Richtung überzogener Slapstick geht. Das hält sich aber hier wirklich durchaus die Waage und je länger der Film geht, desto mehr hofft man das die Zwei irgendwie unbeschadet aus der Nummer rauskommen. Zudem gibt es natürlich auch einige Hommagen ans Genre, die wirklich köstlich sind. Das beginnt bereits herrlich, wenn in den ersten Minuten „Taxi Driver“ imitiert wird. Aber auch typische De Palma Momente sind an Bord, wenn zum Beispiel seine 360 Grad Kamerafahrt eingebaut wird, oder andere Dinge an sein Frühwerk erinnern. Durch das Grundthema ist natürlich auch „Scarface“ in parodistischen Zügen vorhanden. Dennoch kein ganz großer Wurf, aber es gab in den 80ern deutlich schlechtere Komödien, die in ähnlicher Richtung gelagert waren. Die Darsteller scheinen auch eine Menge Spaß gehabt zu haben, zumindest deutet ihr Spiel darauf hin. Kann man sich also wirklich anschauen, ohne ständig auf die Uhr zu sehen und das Finale ist dann auch noch obendrein bärenstark.

Das Bild der DVD war nebenbei erwähnt ausgesprochen gut und das hatte ich gar nicht so erwartet.
 
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