Wie beim ersten Mal

Die wilde 13

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Wie beim ersten Mal


Kay (Meryl Streep) und Arnold (Tommy Lee Jones) sind seit über 30 Jahren verheiratet, doch von Schmetterlingen oder gar Leidenschaft ist nichts mehr zu spüren. Routine und Gewohnheiten sind allgegenwärtig, so das schließlich Kay den Entschluß fasst, daran etwas zu ändern und sucht einen Therapeuten (Steve Carell) auf. Ob da Arnold mitzieht...?

Erfreulicherweise ist Wie beim ersten Mal nicht zu einer Komödie mit platten Kalauern geworden, obwohl das der Trailer eigentlich vermittelt. Im Gegenteil, der von Oscarpreisträger David Frankel inszenierte Film ist überwiegend leise und einfühlsam und nimmt das Thema absolut ernst. Auch der Umstand, das das Thema Sexualität für einen US-Film relativ offen angesprochen wird, lässt den Film recht realitätsnah erscheinen.

Meryl Streep ist (natürlich) wieder mal eine Wucht. Die etwas scheue und zurückhaltende Kay mimt sie so überaus natürlich, das man völlig vergisst, wen man hier vor sich hat. Doch Tommy Lee Jones toppt diese Leistung noch. Als bärbeißiger und ewig skeptischer Arnold ist er die Idealbesetzung. Beiden zusammen bei ihrem Spiel zuzuschauen ist alleine schon das Ansehen wert, vor allem auch dann, wenn beide unbeholfen versuchen, sich wieder körperlich näher zu kommen. Die Mimik von ihm ist mitunter zu göttlich!!

Auch wenn das Ende so zu erwarten war und dann sogar etwas zu süß daherkommt, kann ich diese feine, kluge Dramödie nur empfehlen. Drei tolle Schauspieler (Carell hält sich angenehm zurück), ein wundervoller Soundtrack und eben eine wichtige und zum Nachdenken anregende Story sind der Garant für 100 min. Filmgenuss. Und der Schlussgag ist einfach nur herrlich!!

8/10
 
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