Walt Disney
Einer der größten Visionäre und meistausgezeichnetesten Personen (u.a 26 Oscars!!) der Filmgeschichte ist heute vor 45 Jahren gestorben: Walt Disney, geistiger Vater der weltbekannten Micky Maus und Schöpfer der Friede, Freude, Eierkuchen - Welt des Disneyimperiums.
Von einer heilen Welt war der junge Walt aber noch Lichtjahre entfernt. Geboren wurde er am 05.12.1901 in Chicago, USA als fünftes Kind der Eheleute Elias und Flora Disney als Walter Elias Disney.
Sein Vater war eine Art "Hans Dampf in allen Gassen". Er versuchte sich in mehreren Gewerben als Unternehmer (u.a. eine Obstfarm, Marmeladenfabrik und eine Baufirma) und scheiterte eigentlich überall mehr oder weniger kläglich. Vor allem Walt und sein älterer Bruder Roy litten sehr unter ihrem strengen und zu Prügel neigenden Vater, der die beiden auch als Arbeitskräfte ausnutzte (wohl mit ein Grund dafür, das es in Entenhausen keine Väter sondern nur Onkels gibt). So sehr, das Walt sich schon früh in seine eigene Fantasiewelt verkroch. Vor allem zu Tieren hatte er ein inniges Verhältnis, da diese, so soll Walt einmal gesagt haben, ihn nicht schlagen. In dieser Zeit begann er auch alles, was er sah, zu zeichnen. Um sich die Stifte dafür leisten zu können, arbeitete er manchmal auch noch zusätzlich und heimlich, so das an eine normale Kindheit mit Spielen und Lachen nicht zu denken war.
Als er älter wurde, sah er sich im Kino Charlie Chaplin Filme an, die ihn begeisterten. Auch die Comic-Strips in den Zeitungen zogen ihn in seinen Bann, so das er zu dieser Zeit ein gutes Gespür für einen kurzen Sketch entwickelte, das er durch die Mitwirkung in einem Kabarett noch verfeinern konnte.
Nach dem 1. Weltkrieg ging er nach Kansas City, wo er zunächst als Zeichner für eine Zeitung arbeitete, doch als die Slide-Company einen Zeichner für kleine Kino-Werbefilme suchte, hatte Walt endgültig seine wahre Berufung, den Trickfilm, gefunden. Er tüftelte fortan neue Technicken bis in die Nacht aus, bis ihm, der Legende nach, eines Nachts eine kleine Maus über den Tisch lief...
Ja, die Micky Maus, bis heute Symbol von Disneys Sieg der Fantasie über die Realität. Doch die Realität ist auch, das das Aussehen von Micky von Ub Iwerks stammt, mit dem Walt schon seit Kansas zusammenarbeitete. Walts Zeichentalent reichte nicht aus, so das er 1926 das Zeichnen ganz aufgab. Er besaß eine weitaus größere Gabe: die gezeichneten Figuren mit Leben zu füllen. Der Charakter von Micky, das ist 100% Walt Disney. Das Zeichnen und kreieren der Figuren überließ er anderen aber immer unter seinem Namen. Die ersten Filmchen waren noch ohne Ton, so das der Erfolg der Maus noch auf sich warten ließ. Erst als 1928 der Tonfilm Einzug hielt, hatte er alle Zutaten für seine Visionen beisammen: eine süße, lustige Trickmaus als Hauptdarsteller, schnelle, kurze Sketche, diverse lustige Geräusche und vor allem Musik. Der nächste Film war Steamboat-Willie, der das Disneyimperium endgültig begründete.
Micky war das, was Walt immer sein wollte. Beliebt, herzensgut, edel und makellos. Trotz des Erfolges blieben die Geschichten und Filme immer gleich, so das nach und nach andere - weniger perfekte, aber menschlichere - Charaktere entstanden, um den (Kurz)Filmen noch mehr Pep zu geben: Mickys treudoofer Freund Goofy, seine Freundin Minnie, Pluto, sein Hund und schließlich natürlich die Figur, die Micky dann letzendlich die Show stahl - Donald Duck. Auch hier war nicht Disney selbst als Zeichner am Werk, aber die Seelen der Figuren stammen maßgeblich von ihm.
Doch der Perfektionist Walt Disney wollte mehr als kurze, lustige Filme drehen. Er dachte in zu damaliger Zeit in revolutionären Massstäben und fing 1935 an, mit Schneewittchen und die sieben Zwerge abendfüllende Zeichentrickspielfilme zu kreieren. Als dieser dann 1937 in die Kinos kam, war der Erfolg zwar noch recht bescheiden, aber er hatte ein gigantisches Ausrufezeichen in der Branche gesetzt, das auch relativ spontan bei der Oscarverleihung mit einem normalen und sieben kleinen Oscars gewürdigt wurde.
Mit Pinocchio, Fantasia und Bambi setzten er und sein Team technisch und audiovisuell immer noch einen drauf doch finanziell stand er kurz vor dem Ruin. Erst nach dem 2. Weltkrieg setzte der Siegeszug der Disneyfilme weltweit ein und Walt hatte es endgültig geschafft.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch die Verdienste, die Walt im Dokumentarfilmbereich hinterließ. Werke wie Die Wüste lebt sind inspiriert von seinem Witz und Charme der Trickfilme. Die TV-Dokureihe Abenteuer im Reich der Natur wurde sogar von ihm als Moderator präsentiert.
Weitere Trickfilme folgten mit den Jahren (Cinderella, Peter Pan oder Dornröschen) doch Walt Disney war mit seinen Visionen schon wieder weit voraus. Mit Disneyland in Anaheim, Kalifornien krönte er seine IIlusion einer in sich geschlossenen perfekten, fantastischen und ja, auch kitschigen Welt.
Doch hinter dem Bild des guten Onkels verbarg sich auch eine dunkle Seite. Zum einem wurden seine Zeichner - darunter das Genie Carl Barks - quasi als "Namenlose" ohne Rechte an ihren Schöpfungen beschäftigt, zum anderen nahm seine Paranoia gegen angebliche Feinde, die seinen Ruin wollten, manchmal aberwitzige Formen an. Da feuerte er viele seiner besten Zeichner, weil sie streiken wollten und schliesslich gipfelte es in der MacCarthy Ära, als der konservative Walt dem "Komitee für unamerikanische Umtriebe" Informationen über Mitarbeiter oder Gewerkschafter zuspielte.
Unterm Strich bleibt aber doch hauptsächlich die Freude und das Glück, was er vielen Kindern in der ganzen Welt mit auf dem Weg gab, die diese auch als Erwachsene noch in sich spüren. Die Welt wäre ohne die Träume und Fantasien eines Walt Disney ein wenig trister und ärmer.
Am 15. Dezember 1966 starb er während den Arbeiten an Das Dschungelbuch an Lungenkrebs. Sein Vermächtnis ist eine heile Welt, in die wir bei Bedarf flüchten können. Eine Welt, die auch dem kleinen Walt sehr gut getan hätte...
Danke, Walt Disney!
Einer der größten Visionäre und meistausgezeichnetesten Personen (u.a 26 Oscars!!) der Filmgeschichte ist heute vor 45 Jahren gestorben: Walt Disney, geistiger Vater der weltbekannten Micky Maus und Schöpfer der Friede, Freude, Eierkuchen - Welt des Disneyimperiums.
Von einer heilen Welt war der junge Walt aber noch Lichtjahre entfernt. Geboren wurde er am 05.12.1901 in Chicago, USA als fünftes Kind der Eheleute Elias und Flora Disney als Walter Elias Disney.
Sein Vater war eine Art "Hans Dampf in allen Gassen". Er versuchte sich in mehreren Gewerben als Unternehmer (u.a. eine Obstfarm, Marmeladenfabrik und eine Baufirma) und scheiterte eigentlich überall mehr oder weniger kläglich. Vor allem Walt und sein älterer Bruder Roy litten sehr unter ihrem strengen und zu Prügel neigenden Vater, der die beiden auch als Arbeitskräfte ausnutzte (wohl mit ein Grund dafür, das es in Entenhausen keine Väter sondern nur Onkels gibt). So sehr, das Walt sich schon früh in seine eigene Fantasiewelt verkroch. Vor allem zu Tieren hatte er ein inniges Verhältnis, da diese, so soll Walt einmal gesagt haben, ihn nicht schlagen. In dieser Zeit begann er auch alles, was er sah, zu zeichnen. Um sich die Stifte dafür leisten zu können, arbeitete er manchmal auch noch zusätzlich und heimlich, so das an eine normale Kindheit mit Spielen und Lachen nicht zu denken war.
Als er älter wurde, sah er sich im Kino Charlie Chaplin Filme an, die ihn begeisterten. Auch die Comic-Strips in den Zeitungen zogen ihn in seinen Bann, so das er zu dieser Zeit ein gutes Gespür für einen kurzen Sketch entwickelte, das er durch die Mitwirkung in einem Kabarett noch verfeinern konnte.
Nach dem 1. Weltkrieg ging er nach Kansas City, wo er zunächst als Zeichner für eine Zeitung arbeitete, doch als die Slide-Company einen Zeichner für kleine Kino-Werbefilme suchte, hatte Walt endgültig seine wahre Berufung, den Trickfilm, gefunden. Er tüftelte fortan neue Technicken bis in die Nacht aus, bis ihm, der Legende nach, eines Nachts eine kleine Maus über den Tisch lief...
Ja, die Micky Maus, bis heute Symbol von Disneys Sieg der Fantasie über die Realität. Doch die Realität ist auch, das das Aussehen von Micky von Ub Iwerks stammt, mit dem Walt schon seit Kansas zusammenarbeitete. Walts Zeichentalent reichte nicht aus, so das er 1926 das Zeichnen ganz aufgab. Er besaß eine weitaus größere Gabe: die gezeichneten Figuren mit Leben zu füllen. Der Charakter von Micky, das ist 100% Walt Disney. Das Zeichnen und kreieren der Figuren überließ er anderen aber immer unter seinem Namen. Die ersten Filmchen waren noch ohne Ton, so das der Erfolg der Maus noch auf sich warten ließ. Erst als 1928 der Tonfilm Einzug hielt, hatte er alle Zutaten für seine Visionen beisammen: eine süße, lustige Trickmaus als Hauptdarsteller, schnelle, kurze Sketche, diverse lustige Geräusche und vor allem Musik. Der nächste Film war Steamboat-Willie, der das Disneyimperium endgültig begründete.
Micky war das, was Walt immer sein wollte. Beliebt, herzensgut, edel und makellos. Trotz des Erfolges blieben die Geschichten und Filme immer gleich, so das nach und nach andere - weniger perfekte, aber menschlichere - Charaktere entstanden, um den (Kurz)Filmen noch mehr Pep zu geben: Mickys treudoofer Freund Goofy, seine Freundin Minnie, Pluto, sein Hund und schließlich natürlich die Figur, die Micky dann letzendlich die Show stahl - Donald Duck. Auch hier war nicht Disney selbst als Zeichner am Werk, aber die Seelen der Figuren stammen maßgeblich von ihm.
Doch der Perfektionist Walt Disney wollte mehr als kurze, lustige Filme drehen. Er dachte in zu damaliger Zeit in revolutionären Massstäben und fing 1935 an, mit Schneewittchen und die sieben Zwerge abendfüllende Zeichentrickspielfilme zu kreieren. Als dieser dann 1937 in die Kinos kam, war der Erfolg zwar noch recht bescheiden, aber er hatte ein gigantisches Ausrufezeichen in der Branche gesetzt, das auch relativ spontan bei der Oscarverleihung mit einem normalen und sieben kleinen Oscars gewürdigt wurde.
Mit Pinocchio, Fantasia und Bambi setzten er und sein Team technisch und audiovisuell immer noch einen drauf doch finanziell stand er kurz vor dem Ruin. Erst nach dem 2. Weltkrieg setzte der Siegeszug der Disneyfilme weltweit ein und Walt hatte es endgültig geschafft.
Nicht unerwähnt lassen möchte ich auch die Verdienste, die Walt im Dokumentarfilmbereich hinterließ. Werke wie Die Wüste lebt sind inspiriert von seinem Witz und Charme der Trickfilme. Die TV-Dokureihe Abenteuer im Reich der Natur wurde sogar von ihm als Moderator präsentiert.
Weitere Trickfilme folgten mit den Jahren (Cinderella, Peter Pan oder Dornröschen) doch Walt Disney war mit seinen Visionen schon wieder weit voraus. Mit Disneyland in Anaheim, Kalifornien krönte er seine IIlusion einer in sich geschlossenen perfekten, fantastischen und ja, auch kitschigen Welt.
Doch hinter dem Bild des guten Onkels verbarg sich auch eine dunkle Seite. Zum einem wurden seine Zeichner - darunter das Genie Carl Barks - quasi als "Namenlose" ohne Rechte an ihren Schöpfungen beschäftigt, zum anderen nahm seine Paranoia gegen angebliche Feinde, die seinen Ruin wollten, manchmal aberwitzige Formen an. Da feuerte er viele seiner besten Zeichner, weil sie streiken wollten und schliesslich gipfelte es in der MacCarthy Ära, als der konservative Walt dem "Komitee für unamerikanische Umtriebe" Informationen über Mitarbeiter oder Gewerkschafter zuspielte.
Unterm Strich bleibt aber doch hauptsächlich die Freude und das Glück, was er vielen Kindern in der ganzen Welt mit auf dem Weg gab, die diese auch als Erwachsene noch in sich spüren. Die Welt wäre ohne die Träume und Fantasien eines Walt Disney ein wenig trister und ärmer.
Am 15. Dezember 1966 starb er während den Arbeiten an Das Dschungelbuch an Lungenkrebs. Sein Vermächtnis ist eine heile Welt, in die wir bei Bedarf flüchten können. Eine Welt, die auch dem kleinen Walt sehr gut getan hätte...
Danke, Walt Disney!
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