Veronika beschließt zu sterben

Kratos666

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Veronika beschließt zu sterben


Wow, was für ein Film.
Hab leider nur die DVD gesehen und leider war er nur ausgeliehen, aber das wird sich definitiv in Form des Medibooks ändern.

Veronika beschließt zu sterben erzählt die Geschichte einer jungen Frau gespielt von Sarah Michelle Geller, der es scheinbar an nichts fehlt.
Sie verdient 75.000Dollar im Jahr, hat super fürsorgliche Eltern und wächst extrem behütet auf.
Dennoch fehlen ihr die wichtigsten Dinge die zum Leben gehören, nämlich ihren willen zum Leben und persönliches Glück.
Mit einer Überdosis will sie allem entkommen, allerdings wird sie gefunden und landet in einer Psychatrie.
Dort wird ihr mitgeteilt das ihr Versuch nicht wirkungslos war.
Eine Ärztin eröffnet ihr, dass sie durch ihren Selbstmordversuch einen Herzschaden erlitten hat und wohl nur noch ein paar Wochen zu leben hätte.
Für Veronika ist diese Wartezeit eine Qual, außerdem hat sie die Kontrolle über ihren Todeszeitpunkt verloren, was ihr auch absolut nicht passt.
Doch dann bricht ein Patient ihren willen zu Sterben und zeigt ihr, wie schön das Leben sein kann.
Mit dem wissen über ihre Diagnose lässt sie sich dennoch auf ihn ein

Jeder der sagt das die Geller keinen Dunst zum Schauspielen hat sollte sich diesen Film anschauen, denn hier ist sie wirklich großartig, besser kann man diese Rolle glaub ich nicht spielen.
Der Soundtrack passt auch super zum Film und trägt nicht unwesentlich der Atmosphäre bei, welche stellenweise so dicht und erdrückend ist das es einem die Luft zum Atmen nimmt.
Man bekommt viele Bilder in den Kopf gesetzt die auch nach dem Film nicht verschwinden und einen über sein eigenes Leben nachdenken lassen.
Man merkt das der Film von einer Frau (Emily Young) erschaffen wurde, so einfühlsam kann die Geschichte einer jungen Frau die alles hat und dennoch einen Ausweg aus ihrem Leben sucht, kein Mann erzählen.
Einen Kritikpunkt hab ich allerdings auch.
Diese Verfilmung eines Romans ist eindeutig viel zu kurz.
Man erfährt so gut wie nix über Veronika.
Am Anfang denkt sie kurz über ihr Leben nach, dann erfährt man später das sie Eltern hat, die sie zu sehr behütet und ihr praktisch jede Entscheidung abgenommen haben, dass wars aber eigentlich auch schon.
Hier hätte ich mir gewünscht, dass mehr darauf eingegangen wird, warum sie sich umbringen will.
Außerdem erschienen mir auch die anderen Bewohner der Anstalt als würdig, mehr Beachtung in der Geschichte zu finden.
Zum Glück gibt es ja das Medibook für den Film, zum Inhalt gehört dort ein Hörbuch, welches hoffentlich auch dieses Problem löst.
Von mir gibt es zum Abschluss noch eine ganz starke (9/10):hoch:
 
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deadlyfriend

Casting
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AW: Veronika beschließt zu sterben

Den mag ich auch noch unbedingt sehen. Ich werde aber den gleichen Weg wählen. Erst ausleihen und bei Gefallen kaufen. Eine Arbeitskollegin hat mich mit dem Roman schon vor Jahren verrückt gemacht, weil es ihr Lieblingsautor ist.

Achja, schöne Rezension übrigens:hoch:
 

Kratos666

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AW: Veronika beschließt zu sterben

Den mag ich auch noch unbedingt sehen. Ich werde aber den gleichen Weg wählen. Erst ausleihen und bei Gefallen kaufen. Eine Arbeitskollegin hat mich mit dem Roman schon vor Jahren verrückt gemacht, weil es ihr Lieblingsautor ist.
Das ist auch das beste wenn Du ihn erst mal ausleihst, denn wenn man das Buch kennt, könnte man enttäuscht werden.
Ist ja oft so.

Achja, schöne Rezension übrigens:hoch:
Danke.:)
 

Willy Wonka

Locationscout
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Wenn kurz nach Beginn eines Films schon der Song „Everything In Its Right Place“ von Radiohead ertönt, kann eigentlich nichts mehr schieflaufen. Leider weit gefehlt. Ich kann mich den lobenden Worten der Kritik überhaupt nicht anschließen. Für mich war der Film ein vorhersehbares, rührseliges Drama, welches durchweg an der Oberfläche bleibt. Sämtliche Charaktere sind blass und haben nur einen rudimentären Hintergrund spendiert bekommen. Der Fokus des Films liegt dann mit zunehmender Laufzeit auf eine Liebesgeschichte, die für mich gewollt und künstlich wirkte. Auch die einfache Formel, dass Liebe jede Despression besiegt, ist vollkommen naiv und kitschig und gleicht einen Schlag ins Gesicht aller, die tatsächlich darunter leiden.

Ich weiß auch nicht, ob der Klinikaufenthalt authentisch wirken sollte oder bewusst irreal. Die anderen Patienten wirkten überwiegend stereotyp und von den Behandlungen wurde kaum etwas gezeigt und wenn nur ein paar eigenwillige, experimentelle Sachen, die mich mehr an „A Cure for Wellness“ erinnerten statt an einer realistischen Behandlung. Vielleicht liegt es daran, dass ich aktuell die französische Serie „In Therapie“ schaue, denn die therapeutischen Gespräche im Film wirkten auf mich echt schwach und schlecht geschrieben.

Der Name Paulo Coelho ist mir als Bestseller-Autor im Vorfeld schon vertraut gewesen, aber ich habe keines seiner Werke gelesen und hätte auch keinen Titel seiner Bücher nennen können. Entweder ist die Verfilmung seines gleichnamigen Romans misslungen oder sein Buch ist tatsächlich so oberflächlich und kitschig. Aber wieso ist er dann so verdammt erfolgreich? Die Motivation mir das Hörbuch (liegt dem Mediabook von Capelight bei) anzuhören liegt aktuell bei null.

Ich bin gespannt, ob noch andere im Forum den Film gesehen oder das Buch gelesen haben.
 

Firefly

Filmvisionaer
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Buch gelesen : ja
Film gesehen : nein
Und das obwohl ja SMG spielt :(
 

Firefly

Filmvisionaer
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Und wie hat dir das Buch gefallen?
Es war mein erster Paulo Coelho und eigentlich nicht mein Genre, aber mir hat es sehr gut gefallen, wobei ich mir bei manchen Stellen dachte wie das wohl filmisch umgesetzt werden würde ( Selbstbefriedigung ... )
Ich muss mir den Film wirklich mal anschauen ...
 
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