Too Beautiful To Die

Tarantino1980

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Città di Giallo
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Too Beautiful To Die
Der Modelagent Alex vermittelt seine Damen gerne für aufwendige Musikvideos oder Werbespots an den Regisseur David. Besonders gerne besetzt David die schöne Sylvia für seine Produktionen. Auch für sein neustes Musikvideo ist sie wieder seine erste Wahl.

Regisseur Dario Piana inszenierte 1988 diesen Spät Giallo, als das Genre schon längst tot war, und es nur einige wenige Ausnahmen gab, die es nochmal kurzfristig reanimieren konnten. Es wundert daher nicht, das dieser Film wirklich nur Genre Fans bekannt ist und auch nur denen, die schon die Perlen und auch die durchschnittlichen Beiträge aus diesem Genre hinter sich haben. Dabei hätte Too Beautiful To Die tatsächlich Potential gehabt, ein guter Genre Vertreter zu sein, wenn er zur Hochzeit des Genres inszeniert worden wäre. Der Film bietet eine solide Story, ein paar wirklich schöne Kamerafahrten und einige Elemente, wie sie in vielen klassichen Gialli zu finden sind. Leider erblickte der Film viel zu spät das Licht der Welt. Ich hätte ihn mir z.b. in einem schönen 70er Jahre Setting noch viel besser vorstellen können. Der gesamte Look wäre ein anderer gewesen. Man hätte zwar ein paar Story Details ändern müssen, aber unter dem Strich hätte dies dem Film bestimmt gut getan und er hätte sich zumindest nahtlos in die breite Masse der Gialli einreihen können, welche in den 70ern den Markt überfluteten. Es wäre zwar auch in dieser Epoche keine Meisterwerk geworden, aber er wäre mit großer Wahrscheinlichkeit einer breiteren Masse aufgefallen und hätte vielleicht sogar, wie so manch anderer Film aus diesem Jahrzehnt, ein paar lobende Erwähnungen erhalten. Der Film entstand jedoch Ende der 80ziger und wurde daher, zwar mit ein paar Homagen an den klassischen Giallo, doch recht modern inszeniert. In Manchen Szenen gelingt es dem Film sogar ein paar Akzente zu setzen, welche dem Zuschauer im Gedächtnis bleiben werden.

Der Cast war aus meiner Sicht recht gut ausgewählt. Besonders gut gefallen hat mir François Marthouret als Kommissar und François-Éric Gendron als Regisseur. Aber auch die Darstellerinnen haben, im Rahmen des Drehbuches, ihr bestes gegeben. Leider fehlte hier, zumindest aus meiner sicht, die eine weibliche Hauptrolle, auf die man sich als Zuschauer fokussieren hätte können.

Too Beautiful To Die ist weit davon entfernt eine Perle des Genres zu sein. Jedoch muss ich gestehen das er mir, mit ein paar Abzügen in der B-Note, doch recht gut gefallen hat und ein schöner Beitrag aus den 80er Jahren ist, der dem Giallo zwar kein neues Leben einhauchen konnte, aber dennoch mich gut unterhalten hat. Schade das er nicht etwas früher inszeniert wurde und vielleicht das ein oder andere bekannte Genre Gesicht hätte mitwirken können. Ich könnte mir vorstellen mit einem etwas bekannteren Cast und vielleicht sogar einer eingespielten Filmcrew hätte es ein sehr solider 70er Jahre Giallo werden können.

Wertung: 7/10
 
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