The Sentinel

Travis

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#02 07.06.08 Travis
 
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Travis

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The Sentinel


Wer "S.W.A.T. - Die Spezialeinheit" (das Vorgängerwerk von Regisseur Clark Johnson) liebte, wird wohl auch "The Sentinel" mögen. Ist es doch vom Inszenierungsstil her sehr ähnlich in seiner unausgegorenen Mischung aus "24" und unübersehbar schlampig plagierten Elementen von "In the Line of Fire". Allerdings verbietet es sich das platte "The Sentinel" und Wolfgang Petersens für mich immer noch beste Hollywood-Arbeit in einem Atemzug zu nennen. Auch darstellerisch sollte man sich von den drei Zugpferden nicht allzuviel erwarten. Kiefer Sutherland offeriert, wohl keine wirkliche Überraschung, seine neue Paraderolle: Jack Bauer, allerdings auf deutlich reduziertem Niveau. Wirklich schade, den ich liebte den alten Kiefer und kann den "neuen" Sutherland nur mehr akzeptieren. Aber wer will es ihm verdenken, wenn er beispielsweise mit einem grandiosen Film wie "Truth or Consequences, N.M.", den er selbst bravourös inszenierte und auch eine feine tragende Nebenrolle darin übernahm, bestenfalls einen wenig ertragreichen Achtungserfolg bei Independent-Fans erzielte. Dann ergreift man natürlich die sich bietende Chance, zumal der Weg deutlich einfacher und vor allem wesentlich lukrativer ist. Auch Michael Douglas liefert hier erneut bestenfalls eine routinierte Durchschnittsleistung ab, wie in letzter Zeit schon fast üblich. Siehe z.B. "Sag kein Wort" und "Wild Wedding". Kim Basinger wird letztendlich zum ausdruckslosen Zierobjekt degradiert, welches blasser als ein japanischer Kabuki-Tänzer agieren muß.

Zur lieb- und einfallslos zusammengeschusterten Handlung ist nicht viel mehr zu sagen, als das sie in etwa das Überraschungspotential bietet, wie eine Weihnachtsansprache des Papstes. Der Stil der Inszenierung läßt keine Wünsche offen, wenn man auf donnernde Videoclip-Ästhetik so richtig abfahren kann. Hektische Schnitte, Wackeloptik in den Actionsequenzen und einfallsloseste auf den bloßen Effekt bedachte Bilderdramaturgie. Ein typischer Vertreter heutiger Action-Massenware, die mit viel optischen Radau die fehlenden Inhalte notdürftig zu kaschieren versucht. Unter relativ anspruchslosen Actionfans moderner Prägung wird auch "The Sentinel" sicher seine Bewunderer finden. Mich hat der Film in seiner platten, oberflächlichen und unnötig hektischen Machart allerdings von Minute zu Minute mehr genervt, so daß ich spätestens zur Halbzeit des Spiels den erlösenden Schlußpfiff herbeigesehnt habe, an dessen Ausgang ich längst jegliches Interesse verloren hatte. Deshalb meine sicherlich nicht für alle gültige.....

Gesamtwertung: 4/10
 
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