Quentin Tarantino

deadlyfriend

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Ich werde diese Tarantino-Manie einfach nie verstehen und keiner kann sie mir bisher vermitteln. Ich lese so oft was von "bester Regisseur" und "Ausnahmeregisseur" sowie Meisterwerken. Gerade wieder im "Inglorious Basterds" Thread. Für mich ist das viel Kult um nichts bei gar nicht mal so vielen Filmen, das der Ruf auch nur halbwegs ein gerechtfertigtes Standbein hätte.

Reservoir Dogs: Viel Gelaber um Nichts und wenig Film plus dumme Sprüche.
Pulp fiction: Genauso viel Gelaber aber machte mehr Spaß. Viel Film gab es auch nicht aber viele dumme Sprüche. War ganz nett.
Four Rooms: Nicht gesehen, aber wohl nur Co-Regisseur.
Jackie Brown: Kann mich nicht mal mehr dran erinnern. Weiß nur das ich ihn etwas lahm fand.
Kill Bill: Nicht mehr angerührt
Sin City: Eine Episode davon gedreht aber den Film finde ich gut.
Death Proof: Nicht gesehen aber soll wohl noch mehr sinnfreies Gelaber sein als sonst. Fanden sogar viele der Jünger nicht so toll
Inglorious Basterds: Nicht gesehen

Das sind gerademal 6 komplette Filme, von denen aber scheinbar nicht alle den Olymp betreten haben. Dafür bekommt man schon den Status "Bester Regisseur" zu sein ? Der Ausnahmekönner? Das Multitalent?

Wie seht ihr das? Versteht ihr den Hype auch nicht oder setzt ihr ihn ebenfalls auf den Regiethron? Wenn ja, warum? Wenn er der Beste ist was sind dann die anderen? Ich meine die die wirklich ein etwas größeres Schaffen vorzuweisen haben? Hitchcock, Scorsese, Eastwood, Kubrick, Coppola, Burton, Scott etc....
 

Schimschi

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AW: Quentin Tarantino

Tarantino ist gutes Mittelmaß, auch wenn Pulp Fiction einer meiner All-Time-Favs ist. Auch Inglourious Basterds fand ich richtig cool, aber um ihn zum für mich besten Regisseur zu küren, fehlt da noch Einiges.

Eastwood... ich glaub', den würde ich auf den Thron setzen.
 

Filmfan1972

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AW: Quentin Tarantino

Ich werde diese Tarantino-Manie einfach nie verstehen und keiner kann sie mir bisher vermitteln. Ich lese so oft was von "bester Regisseur" und "Ausnahmeregisseur" sowie Meisterwerken.

Ob man ihn für den besten Regisseur hält ist ja immer subjektiv. Für viele gibt es nur..man mag ihn oder man kann mit ihm nichts anfangen. Ähnlich wie bei Kubrick oder David Lynch. Er weißt schon viele Unterschiede zu anderen auf. Er legt halt viel Wert auf Dialoge....

Reservoir Dogs: Viel Gelaber um Nichts und wenig Film plus dumme Sprüche.

Für einen Erstling war der hervorragend...Dialoge stehen im Vordergrund. Gepaart mit teilweise heftigen Gewaltszenen. Und mit der berühmten "Ohr-Szene" hat er eine der am meisten diskutierten Szenen geschaffen. Toller Cast....Vor allem Michael Madsen spielt genial.


Pulp fiction: Genauso viel Gelaber aber machte mehr Spaß. Viel Film gab es auch nicht aber viele dumme Sprüche. War ganz nett.

Auch hier wieder geniale Dialoge (Viertelpfünder mit Käse :D ) Dazu die nicht lineare Erzählweise. Und wieder ein tolles Team vor der Kamera.

Four Rooms: Nicht gesehen, aber wohl nur Co-Regisseur.
.

In dem Episodenfilm hat er nur eine Episode gedreht. War ganz nett und für Tarantino Fans sicher interessant.

Jackie Brown: Kann mich nicht mal mehr dran erinnern. Weiß nur das ich ihn etwas lahm fand.

Für viele neben Death Proof der schwächste. JB hatte es aber auch nicht leicht nach Pulp Fiction zu kommen. Da hatte man andere Erwartungen. Trotzdem ist es eine ganz gute Geschichte.

Kill Bill: Nicht mehr angerührt

Der war wieder voller guter Ideen. Wieder eine nicht linerae Erzählweise. Die Animationssequenz....Die Aufteilung in 2 Filme.....Die Rachefigur ist diesmal eine Frau....Viel Dialog....Viele toll choreografierte Kampfszenen....Und eine tolle Auswahl an Musikstücken....

Sin City: Eine Episode davon gedreht aber den Film finde ich gut.

Gedreht hat er da ja nur im Grunde eine Szene in der Episode. Aber die könnte man wieder als typisch Tarantino einstufen.....

Death Proof: Nicht gesehen aber soll wohl noch mehr sinnfreies Gelaber sein als sonst. Fanden sogar viele der Jünger nicht so toll

DP ist ein Film der vielen erst nach mehrmaligen Anschauen gefällt. Der braucht wirklich seine Zeit. Auch wieder sehr Dialoglastig. Aber wenn man sich drauf einläßt hat er doch seine Momente. Und Kurt Russell als Stuntman Mike ist klasse.

Inglorious Basterds: Nicht gesehen

Auch hier wieder überwiegend Dialoge. Aber auch hier hat er wieder gezeigt das er die richtigen Schauspieler für die Rollen finden kann....

Das sind gerademal 6 komplette Filme, von denen aber scheinbar nicht alle den Olymp betreten haben. Dafür bekommt man schon den Status "Bester Regisseur" zu sein ? Der Ausnahmekönner? Das Multitalent?

Du hast noch "CSI: GraveDanger" vergessen. Eine CSI Folge die in der Fangemeinschaft der Serie einen hohen Stellenwert hat. Die Folge in Spielfilmlänge hat auch wieder typische Tarantino-Elemente.

Wie seht ihr das? Versteht ihr den Hype auch nicht oder setzt ihr ihn ebenfalls auf den Regiethron? Wenn ja, warum? Wenn er der Beste ist was sind dann die anderen? Ich meine die die wirklich ein etwas größeres Schaffen vorzuweisen haben? Hitchcock, Scorsese, Eastwood, Kubrick, Coppola, Burton, Scott etc....

Ich würde ihn auch nicht als den besten ansehen. Aber zumindest als einen guten Regisseur. Seine Art an einen Film heranzugehen unterscheidet sich halt von vielen anderen. Der Tarantino-Style ist halt ein ganz eigener......
 

maverik

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AW: Quentin Tarantino

Ich konnte auch noch nie was mit Tarantino Filmen anfangen. Werde mir in nächster Zeit mal Kill Bill ansehen, vielleicht ändert sich dann meine Meinung. Aber bis jetzt konnte mich noch kein Tarantino Film überzeugen.
 
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stanleydobson

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AW: Quentin Tarantino

ich bin da hin und her gerissen,einige filme find ich richtig gut und andere kann man in die tonne treten

ich finde immer wenn tarantino versucht sich selbst zu kopieren und versucht seiner meinung nach was besonderes zu erschaffen dann geht das daneben

wenn er "ungezwungen" an was herangeht kommen da meistens bessere filme dabei raus
 

Alexboy

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AW: Quentin Tarantino

Die Vorstellung von "Einem-alles-überragendem-Irgendwas" entspricht nur dem aktuellen Geschmack in der aktuellen Verfassung.
Schön wenn es anhält, tut es bei mir aber oft nicht.
Filme, egal von wem, werden wie Musik mit dem entsprechenden zeitlich begrenzten emotionalen Bewusstsein aufgenommen und dementsprechend beim nächsten Konsum evtl. ganz anders aufgenommen.
Tarantino hat für mich ansprechende und uninteressante Filme gemacht, wie jeder andere Regisseur auch.
Ich brauche keine Götter. Entweder es kommt gerade gut rüber oder ich weiche auf etwas anderes aus.
Reservoir Dogs habe ich lange vor mir hergeschoben, hat mir dann aber sehr gut gefallen.
Bei Pulp Fiction brauchte ich mehrere Anläufe, zählt jetzt aber zu einem der Filme die mir sehr zusagen.
Jackie Brown war eher langweilig.
Sin City ist überragend, aber nicht wg. Tarantino.
Gegen Kill Bill und Death Proof hege ich ein Vorurteil und habe sie deswegen bisher ausgespart.
Auf Inglorious Basterds bin ich noch sehr gespannt.
Die anderen kenne oder mag ich nicht.:bart:
 

Despair

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AW: Quentin Tarantino

Tarantino ist klasse. Fast alle seiner Filme haben mir sehr gut gefallen, die große Ausnahme ist bisher nur "Death Proof". Den werde ich mir aber bei passender Gelegenheit nochmal geben. Ob Tarantino der Regie-Gott ist? Auf seine ganz spezielle Art sicherlich schon - aber es gibt eben nicht nur einen Gott.

Die Kunst des Herrn Tarantino: man schaue Unmengen an Filmen, inklusive B-Movies, ziehe die besten Szenen heraus und bastele daraus einen eigenen Film. Gewürzt wird das Ganze mit Gewalt (mal mehr, mal weniger), dummen Sprüchen und bösem Humor. Dazu kommen noch möglichst viele Großaufnahmen von Damenfüßen. :D

Seine Meisterwerke: natürlich "Pulp Fiction" und die beiden "Kill Bill"-Teile. Besonders "Kill Bill Vol. 1" ist derart over the top, dass es eine wahre Freude ist. Mein persönliches Highlight ist die Anime-Einlage. Und Lucy Liu ist die perfekte "Lady Snowblood" (ja, ich weiß, eigentlich ist das Uma Thurmans Rolle). Da man dieses Actionfeuerwerk nicht toppen kann, liefert Tarantino mit "Vol 2" einen fast ruhigen, teilweise an einen Neo-Western erinnernden Film ab. Großartig.

Irgendwie schade, dass "Jackie Brown" nicht so gut anzukommen scheint. Eine Geschichte aus mehreren Blickwinkeln zu erzählen ist nicht neu, in diesem Fall aber gut gemacht. Außerdem ist Robert De Niro als etwas minderbemittelter Ex-Knacki sehenswert.

Für "Reservoir Dogs" brauchte ich mehrere Anläufe, inzwischen gefällt er mir ausgesprochen gut. Kein Meisterwerk, aber gut.
 
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Tarantino1980

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AW: Quentin Tarantino

Ich glaube bei Tarantino gibt es nur schwarz und weiß. Entweder man liebt ihn oder man hasst ihn. Seine Filme sind sehr dialoglastig und haben immer eine ganz spezielle Art. Ich mag seine Art Filme zu drehen sehr. Das perfekte Zusammenspiel aus Dialog, Musik und Darstellung einer Szene.

Reservoir Dogs ist aus heutiger Sicht zwar nur ein B-Movie aber man muss bedenken mit welchem Budget der Film nur zustande kam. Es war vielmehr eine Vision von QT die er verwirklichen wollte und er hatte Glück das sich Harvey Keitel offenbar schnell in das Drebuch verliebt hatte und hinter dem Projekt stand. Der Film funktioniert nur dank seiner Dialoge. Ich kenne viele die sagen "Warum wurde der Banküberfall nicht richtig gezeigt" Ich vermute es lag zum einem an zu wenig Budget als das man den beschriebenen Banküberfall richtig hätte in Szene setzen können, aber vieleicht auch daran, dass QT sich da einfach absetzten wollte, also zeigen wollte das er das was andere mit Bildern im Film hinbekommen, er durch Kopfkino ausgelöst durch Dialoge hinbekommt. Ob der Film heute noch funktionieren würde wenn er neu rauskäme weiß ich nicht, aber damals hat er das!

Pulp Fiction ist für mich einfach nur genial. Leider ist durch diesen Film so ein Hype um QT entstanden, dass er auf einmal so berühmt wurde und ihn Leute kannten die vorher nicht wussten das es ihn gab. Bei Pulp Fiction stimmt einfach alles. Der Cast, die Musik, die Dialoge und der Charme des Episodenfilms der dann zum Schluss als ganzes einen Sinn macht und man als Zuschauer später dann auch erst einordnen kann zu welchem Zeitpunkt was stattgefunden hat. Travolta und Jackson sind einfach grandios in dem Film und auch Bruce Willis zeigte sich in dem Film mal von einer ganz anderen Seite. Man darf nicht vergessen das man zu dem Zeitpunkt Bruce Willis nur als Acition Hero kannte. Aus heutiger Sicht ist es eine Rolle die zu ihm passt und wo man sich auch nicht mehr wundert, aber damals hatte er ja noch viele Filme nicht gedreht gehabt und war halt eher der Actiondarsteller. Daher war das schon ein großes Wagnis für ihn, aber er hat es super hinbekommen! Das Problem war halt leider nur, dass der Film so genial war, das halt so eine enorme Erwarungshaltung an jeden weiteren Tarantino gestellt wurde, die einfach nur schwer ist, vieleicht sogar unmöglich erfüllt zu werden. Mit Pulp Fiction hat er halt einen Film erschaffen der massentauglich war, der alleine schon durch den großen Cast Leute bewegt hat ihn sich anzuschauen, die normalerweise solche Filme nicht schauen. Ich finde es ist sein bester Film, aber leider auch der Film der es schwierig für ihn gemacht hat weitere Filme zu drehen.

Jackie Brown war dann halt wieder komplett anders. Man hatte zwar wieder einen sehr guten Cast, aber der Film war halt wieder anders, nicht so revoltionär wie Pulp Fiction aber trotzdem gut. Jackie Brown war dann halt wieder dialoglastiger und bei vielen Szenen wieder etwas mehr wie Reservoir Dogs. Auch wenn ich mit der Meinung wohl sehr alleine da stehe, ich mag Jackie Brown sehr. Ich mag es wie De Niro da mal eine komplett andere Rolle spielt. Ich mag die Art und Weise wie der Film erzählt wird und wie er in seinem ganz eigenen Tempo die Story rüberbringt. Und der Schluss ist für mich einfach genial und macht halt das aus was ich an Tarantino so schätze.

Kill Bill war dann halt wieder das, was man eher von Tarantino erwartet. Wieder actionlastiger, und wieder mit einem Cast der die Leute ins Kino lockt. Ich finde beide Teile sehr gut. Der Humor in den beiden Filmen ist göttlich und die Actionszenen sind perfekt in Szene gesetzt, so überspitzt dargestellt das es einfach nur lustig ist. Aus meiner Sicht ist Kill Bill ein sehr starker Film, irgendwie sehe ich ihn halt als ein komplettes Werk. Aber auch hier wieder ein Versuch beide Fraktionen zu vereinen. Zum einen halt gute Dialoge und gut inzenierte Szenen zu haben, zum anderen aber auch gute Actionszenen mit in den Film einzubauen. Es gibt soviele Szenen in dem Film die einfach nur genial sind. Könnte ich mir immer wieder ansehen.

Death Proof fand ich auch gut, aber muss gestehen das es sein schwächster war. An manchen Stellen hat er es mit den Dialogen etwas übertrieben, aber der Soundtrack war wie immer gut. Passte halt zum Film. Und die Autos und vorallem die Autofahrten waren perfekt in Szene gesetzt. Ich fand es auch gut das die Schlussszene ohne CGI im Kasten gelandet ist. Ist ja heute auch sehr selten. Der Film hatte auch seine Momente, aber funktioniert für mich nur im Doppelpack mit Planet Terror, also als Grindhouse Projekt. Es sollte halt ein kleiner Episoden Film werden der in einem Double Feature im Kino zu sehen sein sollte.

Inglorious Basterds hat mich im Kino restlos begeistert. Einfach nur perfekt der Film. Obwohl im Cast diesemal nicht die ganz großen Namen waren, mal abgesehen von Brad Pitt, fand ich die Schauspieler alle grandios. Es hat perfekt gepasst und Christoph Waltz hat einfach nur super gespielt. Der Film lebt, wie eigentlich jeder Tarantino, von seinen guten Dialogen. Alleine die Anfangsszene ist spannung pur. Aber auch hier kann ich Leute verstehen die sagen das sie ihn langweilig fanden weil halt im Grunde außer viel gerede nicht viel passiert.

Four Rooms war ein schönes Projekt wo er halt eine Episode auf seine Art gedreht hat. Die Storyline in der Episode ist sehr minimalistisch aber dennoch perfekt in Szene gesetzt. Und man darf nicht vergessen das er für diese kleine Szene sogar Bruce Willis gewinnen wollte, der noch nichtmal erwähnt werden wollte, also es wurde nicht mit seinem Namen für den Film geworben, was ich auch sehr mutig finde.

True Romance ist für mich eine der besten Liebesfilme :D. Zwar hat hier QT nicht selber Regie geführt, aber das Drehbuch stammt von ihm und das merkt man auch. Wie der Film geworden wäre, wenn er selber Regie geführt hätte, man weiß es nicht. Aber auch Tony Scott hat es gut verstanden das Drebuch gut umzusetzen und dank des guten Cast war auch das ein Film, der mich begeistern konnte. Aber auch hier wieder ganz klar, dass es eher ein Fan Film ist. Die breite Masse kann man mit dem Film nicht begeistern.

Ich bin ehrlich ich kann jeden verstehen der sagt das QT überschätzt wird. Für mich persönlich zählt er zu den ganz großen Regisseuren aber er macht nunmal sehr spezielle Filme die nicht jeder mag. Man muss seine Art Filme zu machen lieben. Mann muss auf Details achten und man darf einfach ihn nicht mit anderen vergleichen. Sicherlich gibt es auch noch andere gute Regisseure und weit aus mehr Filme gemacht haben und auch schon viel länger im Geschäft sind. Aber genau das finde ich so interressant das es soviele gute Regisseure gibt von denen jeder seine eigene ganz spezielle Handschrift hat. Nur QT hat halt das Problem das jeder immer ein neues Meisterwerk wie Pulp Fiction von ihm erwartet, während andere halt einfach nur einen neuen Film rausbringen, wo die breite Masse teilweise ja garnicht weiß das es von dem speziellen Regisseur ist. Es ist einfach ein neuer Film.

Tarantino zählt für mich zu meinen Lieblingsregisseuren, aber ich würde niemals behaupten das er der beste ist. Dafür gibt es einfach zuviele gute. Ich mag seine Art wie er Filme macht, aber genauso mag ich es wie Christopher Nolan oder David Fincher oder Ridley Scott Filme machen. Nur jeder hat halt eine andere Art einen Film zu drehen und das finde ich gut so. Die Handschrift eines Directors sollte immer unverwechselbar sein, das macht einen guten aus und genau das macht Tarantino auch. Er verpasst jedem Film seine Handschrift und selbst wenn man nicht wüsste das es ein neuer Tarantino ist, wenn man ihn sehen würde und seine Filme liebt, würde man es sehen das er von ihm ist.
 

deadlyfriend

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AW: Quentin Tarantino

Das sind sehr interessante Ausführungen die du an den Tag legst. Ich sage direkt dazu, ich hasse ihn nicht. Für mich ist das ein normaler Regisseur der eben Filme macht die mir nicht sonderlich zusagen. Vielleicht mag ich wirklich nur den Hype nicht, wofür er ja nichts kann. Nur ein Beispiel: Oftmals werden von Fans die wunderbaren Dialoge als Aushängeschild hingestellt. Da freut man sich doch das man jemanden vor sich hat der sich für Dialoge interessiert, ein Cineast mit Feingeist sozusagen. Wenn man dann mit wirklich guten Dialogfilmen aufwartet sind die aber langweilig weil nichts passiert:confused: Also doch die Dialoge nicht so wichtig? Oft ist mir aufgefallen das man "tolle Dialoge" mit "Ansammlung von coolen Sprüchen" gleichstellt. "Cool" ist das Wort was oft mit seinen Werken im Einklang steht.
Irgendwie war es plötzlich "in" Tarantino zu mögen und alle coolen Jungs fanden ihn genial. Oftmals kannten die gerade dann 2 Filme und wußten von ihm sonst nichts. Verwursteten aber immer "From dusk till dawn" in sein eigenes Gesamtwerk.
Seltsamerweise finde ich viele Filme bei denen er nicht Regie geführt hat, aber in irgendeinerform beteiligt war, sehr sehr gut. Da wären der gerade genannte From dusk till dawn, Curdled, True Romance, Sin City und Natural born killers.

Seltsam ist auch für mich die Herangehensweise. Du selbst meintest das "Reservoir dogs" eher ein B-Movie ist. Eine Sparte die ich ja gerne mag. Ein Genre das viele links liegen lassen. Da aber Tarantino drauf steht haben sich inzwischen viele damit beschäftigt. Dagegen liegen aber Filme wie "Following" von Christopher Nolan oder der überragende "Pi" von Aronofsky ungesehen im Laden. Warum ist das so?
 

Despair

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AW: Quentin Tarantino

Reservoir Dogs ist aus heutiger Sicht zwar nur ein B-Movie...

Ich würde sogar behaupten, dass fast alle Tarantino-Filme B-Movies sind. Und zwar mit voller Absicht. Da die Tarantino-Werke aber allesamt eine Ecke genialer und moderner daherkommen als die inzwischen etwas angestaubten Vorbilder, sind sie auch für viele Ottonormal-Filmschauer genießbar. Da wird dann der Retro-Charme gelobt - womöglich teilweise auch von Leuten, die die Originale nicht mit der Kneifzange anfassen würden... :rolleyes:
 

Evil_Gonzo

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AW: Quentin Tarantino

Tarantino zählt für mich zu meinen Lieblingsregisseuren, aber ich würde niemals behaupten das er der beste ist.
so siehts aus. Den besten gibt es sowieso nicht, auch wenn ich das gestern so geschrieben habe. Aber das war nicht ganz ernst gemmeint. Für mich gibt es nicht den besten Regiesseur, nicht den besten Fußballer, Autofahrer oder Schauspieler. Aber Tarantino ist verdammt gut und seine Filme sind bislang für mich alle 10/10 Punkte wert.
Warum das so ist erläutere ich mal wenn ich mehr Zeit habe.
 

deadlyfriend

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AW: Quentin Tarantino

Da die Tarantino-Werke aber allesamt eine Ecke genialer und moderner daherkommen als die inzwischen etwas angestaubten Vorbilder, sind sie auch für viele Ottonormal-Filmschauer genießbar. Da wird dann der Retro-Charme gelobt - womöglich teilweise auch von Leuten, die die Originale nicht mit der Kneifzange anfassen würden... :rolleyes:

Das hast du schön geschrieben und das sehe ich auch so. Ich glaube nicht das es wirklich viele gibt die das Ausgangsmaterial gesehen haben, das er verwurstet.
 

deadlyfriend

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AW: Quentin Tarantino

Aber Tarantino ist verdammt gut und seine Filme sind bislang für mich alle 10/10 Punkte wert.
Warum das so ist erläutere ich mal wenn ich mehr Zeit habe.


Da bin ich ja mal gespannt. 6 mal Höchstwertung bei 6 Filmen. Das würde im Umkehrschluß bedeuten das "Death proof" oder "Jackie Brown" fast genauso gut für dich sind wie "Fear and ....." Ich bezweifel halt ganz einfach das ein Film wie "Jackie Brown" die Höchstwertung bekommen hätte, wenn ein anderer Name als Tarantino auf dem Cover prangen würde.
 

Evil_Gonzo

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AW: Quentin Tarantino

Das würde im Umkehrschluß bedeuten das "Death proof" oder "Jackie Brown" fast genauso gut für dich sind wie "Fear and ....."
fast genauso gut ist auch richtig. Bekommen eben alle 10/10 Punkte, Fear and Loathing könnte ich auch durchaus immer 20/10 Ounkte geben. Rein theoretisch.
Ich bezweifel halt ganz einfach das ein Film wie "Jackie Brown" die Höchstwertung bekommen hätte, wenn ein anderer Name als Tarantino auf dem Cover prangen würde.
da hast du sicher nicht unrecht. Viele lesen nur Tarantino und gehen darauf bereits ab. Vollkommen richtig. Viele würden Jackie Brown auch garnicht kennen, wäre da nicht der Name Tarantino auf dem Cover zu lesen.
Tarantino zieht die Leute auch an. Ich spreche hier aber nicht unbedingt über mich, sondern eher über die Allgemeinheit.
Wobei ich den Typen an sich auch klasse finde. Ich höre ihm gerne zu wenn erwas über Filme sagt. Fasziniert mich, denn ich behaupte mal das er ein verdammt großer Filmfreak ist.
Und seine Filme sind für mich einfach extra klasse, um es mal kurz zu sagen: Die Story, die Schauspieler, die Dialoge, die einzelnen Charaktere (also auch das Aussehen und was sie in den Filmen so machen/arbeiten) find ich einfach geil. Nicht zu vergessen die Musik, die mich in jedem Tarantino Film bislang vom Hocker gehauen hat. Nicht nur ein, zwei Lieder pro Film, sondern schon verdammt viele.
 

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AW: Quentin Tarantino

Da bin ich ja mal gespannt. 6 mal Höchstwertung bei 6 Filmen. Das würde im Umkehrschluß bedeuten das "Death proof" oder "Jackie Brown" fast genauso gut für dich sind wie "Fear and ....." Ich bezweifel halt ganz einfach das ein Film wie "Jackie Brown" die Höchstwertung bekommen hätte, wenn ein anderer Name als Tarantino auf dem Cover prangen würde.

Ich glaube, dass ich es schon mal hier erwähnt habe, aber Jackie Brown ist mein Lieblings-Tarantino! :) Keine Zeitspielereien, wie immer ein mehr als toller Soundtrack, wunderbar geschriebene Charaktere und der Tarantino mit der spannendsten Geschichte...ich verstehe bis heute nicht, warum der allgemein so schlecht wegkommt.
Ich muss aber gestehen, dass ich alle Filme von QT mag und auch hoch bewerte (alle zwischen 8-10)...Tarantino ist für mich ein Sampling- oder Remixkünstler für Filme, und auch bei der "verwurstung" alter Songs gibt es immer die, die "Blasphemie" oder "unoriginell" rufen und die, die sich über eine moderne/andere Interpretation freuen. Bei mir ist es ganz klar Letzteres...ich muss zwar gestehen, dass ich viele der Vorbilder vor dem QT-Streifen nicht kannte, dies aber meist hinterher nachgeholt habe. Und da bin ich dem guten Quentin echt dankbar, dass er mir viele Filmperlen indirekt empfohlen hat, auf die ich so wohl nicht gekommen wäre!
 

SAB

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AW: Quentin Tarantino

Du hast noch "CSI: GraveDanger" vergessen. Eine CSI Folge die in der Fangemeinschaft der Serie einen hohen Stellenwert hat. Die Folge in Spielfilmlänge hat auch wieder typische Tarantino-Elemente.

Als Fan von Emergency Room sollte auch erwähnt werden, das er eine Episode dieser Serie inszeniert hat!:bart:
 

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AW: Quentin Tarantino

Als Fan von Emergency Room sollte auch erwähnt werden, das er eine Episode dieser Serie inszeniert hat!:bart:

Ja das sollte erwähnt werden. Die war sogar noch hektischer und es waren noch mehr Patienten die abgefertigt werden mussten. Aber das war noch zu einer Zeit wo QT hier in Deutschland noch nicht so im Focus stand und nur Insider wussten das die Folge von Ihm ist. Also es wurde noch nicht so die Werbetrommel gerührt wie zuletzt bei der CSI Doppelfolge.
 

Willy Wonka

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AW: Quentin Tarantino


Quentin Tarantino gehört für mich zu aktuellen Top-Regisseuren, weil er es versteht Filme zu machen, welche seine Handschrift tragen. Filme zu machen, welche nicht diesen kommerziellen Hintergedanken haben und auch nicht irgendeine aktuellen Mode nachahmen. Er macht Filme aus Leidenschaft und er kreiert Filme, welche durch einem exzellenten Zusammenspiel von schrägen Geschichten und Charakteren, kongenialer Musik, einer intensive Bildsprache und natürlich seinen Dialogen einfach einzigartig werden.

Die Vorstellung von "Einem-alles-überragendem-Irgendwas" entspricht nur dem aktuellen Geschmack in der aktuellen Verfassung.
Schön wenn es anhält, tut es bei mir aber oft nicht.
Filme, egal von wem, werden wie Musik mit dem entsprechenden zeitlich begrenzten emotionalen Bewusstsein aufgenommen und dementsprechend beim nächsten Konsum evtl. ganz anders aufgenommen.
Tarantino hat für mich ansprechende und uninteressante Filme gemacht, wie jeder andere Regisseur auch.
Ich brauche keine Götter. Entweder es kommt gerade gut rüber oder ich weiche auf etwas anderes aus.

Sehr schöner Text. Wobei ich zugeben muss, dass ich diese „Götter" doch irgendwie brauche und ihnen meist einen imaginären Schrein baue. Dennoch versuche ich die Filme auch kritisch zu sehen und gebe es auch gerne zu, dass manche Filme nicht so genial sind, aber totalen Müll kann die Filme nie nennen, da ich mir einfach zu viele Gedanken machen, warum der Regisseur es so gemacht hat.

Oftmals werden von Fans die wunderbaren Dialoge als Aushängeschild hingestellt. Da freut man sich doch das man jemanden vor sich hat der sich für Dialoge interessiert, ein Cineast mit Feingeist sozusagen. Wenn man dann mit wirklich guten Dialogfilmen aufwartet sind die aber langweilig weil nichts passiert:confused: Also doch die Dialoge nicht so wichtig? Oft ist mir aufgefallen das man "tolle Dialoge" mit "Ansammlung von coolen Sprüchen" gleichstellt. "Cool" ist das Wort was oft mit seinen Werken im Einklang steht.

Das entspricht auch oft der Wahrheit. Aber es kommt immer darauf wer die Filme konsumiert und zum Beispiel „Inglourious Basterds" besitzt sehr viele coole Sprüche, aber auch sehr intelligente Gleichnisse und interessante Perspektiven, welche aber nicht jeder auf Anhieb sieht.
 

crizzero

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Dass was bei Tarantino von Kritikern oft als "Gelaber" abgetan wird, ist für mich die Kunst des unterhaltsamen Dialogs. Nicht jeder kann Filme so kreativ drehen wie er. Die Filme strotzen vor Details und wunderbar kultigen Drehbüchern. Außerdem kitzelt er viel aus seinen Schauspielern heraus.
Für mich ist er ein sehr guter Regisseur, aber an Nolan, Eastwood, Scorsese, Meirelles oder Wes Anderson kommt er nicht heran.
 
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