Pippa Lee

Die wilde 13

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Pippa Lee


"Herr Doktor, niemand beachtet mich!"
"Der nächste bitte..."
Dieser alte Witz ist im Grunde das Problem von Pippa (Robin Wright), denn sie ist so eine perfekte Hausfrau geworden, das sie als Person und Frau nicht mehr wahrgenommen wird. Nachdem ihr älterer Ehemann ( Alan Arkin) nach mehreren Herzinfarkten seinen Verlegerjob an den Nagel hängt und die Familie von New York aufs Land zieht, wird sich Pippa ihrer Situation immer bewusster und die Dinge nehmen ihren schmerzhaften aber auch befreienden Lauf...

Mit feinem Humor und geradezu federleicht wie ein Soufflé inszenierte Rebecca Miller ihren eigenen Roman, der zu jeder Zeit Vergnügen der leisen Art bietet.
In Rückblenden wird Pippas Leben beleuchtet und man entdeckt an ihr Facetten, die man nicht für möglich gehalten hätte. Die junge Pippa wird von Blake Lively (meine persönliche Entdeckung des Films! ) wunderbar dargestellt und man leidet und freut sich mit ihr, bis eines Tages ein Ereignis sie zu dem macht, was sie heute ist.
Apropos Darstellung. Mit Maria Bello, Monica Belucci, Keanu Reeves, Julianne Moore und Winona Ryder als neurotische Freundin (ihre letzte Szene ist der Brüller!) ist der Film außerordentlich gut besetzt und alle beherrschen ihr Handwerk.

Pippa Lee ist ein kleiner ruhiger Film mit einer besonderen persönlichen Note. Das mag an den Schauspielern liegen, die ihre auch noch so kleinen Rollen mit Begeisterung ausleben aber auch daran, das es Rebecca Miller gelungen ist, diesen Selbstfindungstrip so zu verfilmen das er ohne die große moralische Keule auskommt.

Für manch einen wird Pippa Lee einfach belangloser Kitsch sein, für mich waren es vergnügliche 90 Minuten ohne Reue.

8/10

 
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