Paris

Willy Wonka

Locationscout
Teammitglied
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
21.964
Ort
Twin Peaks
Filmkritiken
126
AW: Paris

Paris

Diese Kritik soll als eine Warnung verstanden werden!

Sie haben noch nichts von diesem Film gehört? Ich kann Ihnen versichern, dass Sie nichts verpasst haben.
Es ist schon eine Kunst für sich einen Film zu machen, welcher in jeder Disziplin so schlecht und unterirdisch ist, dass der Zuschauer überfordert ist jenen Aspekt zu nennen, welcher am Schlechtesten ist. Zunächst fällt die grauenhafte Optik auf, welche noch einmal weit unter Fernsehniveau anzusiedeln ist. Stellen Sie sich ein Making-Of eines normalen Films vor und die Optik dieses Blickes hinter die Kulissen ist gleichzusetzen mit der des Films „Paris“.
Nicht nur dass der Film anscheinend mit schlechten Kameras gedreht worden ist, auch die Beleuchtung ist so miserabel, dass dies als Kritikpunkt aufgeführt werden muss. In etlichen Szenen ist die Quelle der Beleuchtung deutlich ortbar und eine Steigerung wäre nur möglich, wenn die Scheinwerfer noch im Bild zu sehen wären. Auch weitere technische Details sind vom Film katastrophal und eine bloße Aufzählung sollte genügen:
Tonschnitt, Tonmischung (ich hätte nie damit gerechnet, dass diese Bereiche einmal von mit kritisiert werden...), Kamera, größtenteils die Musik und auch bei der Montage wurde keine Meisterleistung abgeliefert, wobei nicht sicher ist, wie viel auf das schlechte Drehbuch zurückzuführen ist.
Schon nach vier Minuten gibt es im Film die erste Rückblende vom Anfang des Films, was wohl die Gefühlslage der Hauptfigur untersteichen soll, aber es wirkt einfach nur unfreiwillig komisch. Auch sonst bietet das Drehbuch keinerlei Charaktereinführung, sodass die durchweg schlechten Schauspieler (auch Bai Ling), die so farb- und profillosen Charaktere gelangweilt spielen, sodass nicht einmal annährend so etwas wie gute „Chemie“ zwischen den Personen gegeben ist.
Die Charaktere sind nicht nur für den Zuschauer unnachvollziehbar, sondern selbst ihr Handlungsmuster ist unlogisch und ein klares Ziel wird in der Mitte des Films auch nicht mehr verfolgt. Dummheit und Unlogik gehen in diesem Film Hand in Hand.
Am Ende des Films bietet der Regisseur vielleicht kein übertriebenes klischeehaftes Ende, aber die Liste der Makel und Mängel des Films ist so lang, dass selbst diese Kritik nur als exemplarisch angesehen werden kann.
Selten habe ich ein Ende eines Films so herbeigesehnt, selten war ich so genervt von einem Film und noch nie habe ich während eines Films so oft den Gedanken gehegt diesen Film frühzeitig abzuschalten.
Das größte Problem des „Thrillers“ ist, dass er sich selbst ernstnimmt und ich kann mit ruhigen Gewissen eine 1/10 vergeben.

PS. Eine positive Auswirkung hat der Film dennoch, denn jetzt schätze ich bei anderen Filme auch kleine Dinge wie z.B. eine gute Beleuchtung oder eine gelungene Tonmischung. Außerdem ist es auch nötig schlechte Filme zu sehen, denn ohne schlechte Filme sind die guten Filme nicht so gut.

Wertung: 1/10
 

TheBjoern

Filmstar
Registriert
1 Apr. 2009
Beiträge
1.833
Ort
irgendwo im schönen Münsterland
Filmkritiken
13
AW: Paris

Mann, Mann. So eine vernichtende Kritik hätte ich von dir nicht erwartet, wo du es doch meistens schaffst aus schlechten Filmen noch die guten Absichten heraus zu interpretieren.
Überhaupt sollte das dann wirklich eine Warnung an den Rest der Mitglieder sein, denn ich kenne niemanden, der so objektiv und optimistisch mit Respekt und Tolleranz gegenüber jedes Genre sich Filme anschaut, wie mein Bruder.
 
Oben