Nachtzug nach Lissabon

Tarantino1980

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Nachtzug nach Lissabon


Auf Grund einer schicksalhaften Begegnung mit einer jungen Frau bricht der Lateinlehrer Raimund Gregorius von jetzt auf gleich auf, lässt sein alltägliches Leben hinter sich und setzt sich in den Nachtzug nach Lissabon. Sein einziges Gepäck das Buch des Portugiesen Amadeu de Prado über dessen Lebens er noch viel erfahren wird...

Regisseur Bille August inszenierte 2013 diesen wunderschönen Film, welcher auf einer Romanvorlage aus dem Jahr 2004 von Peter Bieri basiert. Dem Zuschauer wird hier wirklich eine fabelhafte Mischung aus sehr schönen, teilweise malerischen Schauplätzen, aber auch einer interessanten und gut aufgebauten Story geboten. Immer tiefer taucht man als Zuschauer, durch das Stilmittel der Rückblende, in das damalige Leben von Amadeu ein und erfährt immer mehr über die Person und vorallem die Zeit und Umstände in denen er gelebt hat. Aber auch die aktuellen Geschehnisse von Raimund sind interessant dargestellt und man verliert zu keinem Zeitpunkt den Überblick.

Der Cast ist wirklich nur traumhaft! Jeremy Irons ist mit der Hauptrolle einfach nur perfekt besetzt. Aber auch die unzähligen Nebenrollen sind einfach nur schön! Angefangen mit dem fabelhaften und unvergessenen Christopher Lee, der hier für mich nochmal eine sehr schöne Rolle, weit ab vom Fantasy Genre spielt. Auch wenn die Rolle von Mélanie Laurent leider nicht allzu groß ist, ist sie nicht weniger wichtig und wieder perfekt gespielt von ihr. Einfach eine tolle Schauspielerin diese Frau! Aber auch Jack Huston, August Diehl, Charlotte Rampling, Bruno Ganz, Martina Gedeck und Lena Olin spielen Ihre teilweise zwar sehr kleinen Rollen sehr gut. Es ist in diesem Film fast schon dekatent wie hier gute Schauspieler für sehr kleine Rollen benutzt werden, die in anderen Filmen auf jeden Fall die Hauptrolle spielen würden.

Freunde von ruhigen und gut erzählten Geschichten werden hier mit Sicherheit auf Ihre Kosten kommen. Also jeder der Arthaus Kino mag sollte hier einen Blick riskieren, auch wenn ich den Begriff nicht allzugerne benutze, da sie ja leider, meiner Meinung völlig zu Unrecht, häufig den Ruf haben es sei nur "interlektueller Einheitsbrei" der im Grunde nichtssagend ist, aber dennoch, nur weil Arthaus drauf steht, hochgelobt werden. Das ist nicht meine Meinung, ich wollte nur erklären warum ich den Begriff nicht gerne benutze, weil ich eben nicht will, das Leute voreingenommen sich einen Film anschauen.

Wertung: 8.5/10
 
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