Mord in der Toskana

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Mord in der Toskana

Sergio Martino drehte in den 70ern zahlreiche Gialli, die heute noch einen absoluten Kultstatus besitzen. Dafür drehte er besonders gerne mit Edwige Fenech, die selbst eine Ikone des Genre wurde. Viele Jahre später war das italienische Genrekino allerdings bereits mausetot und viele der damaligen Stars blieben im TV zurück. So auch Martino, den aber das Genre wieder einholte. Deshalb nutzte er die Gelegenheit eine 4-teilige Krimireihe für das Fernsehen zu drehen, die aus 4 abendfüllenden Teilen bestand, die somit einen 340 Minuten langen Plot ergaben. Durch diese Möglichkeit gibt es eine Menge Handlungsstränge, Intrigen und sonstige dunkle Geschäfte. Selbstverständlich aber auch den titelgebenden Mord, der die Ereignisse ins Rollen bringt. Selbstverständlich fokussiert sich der Regisseur auf die typische Optik eines TV Krimis, aber Martino wäre nicht Martino, wenn er die Möglichkeiten nicht nutzen würde, um in jeder dunkleren Passage seinen Faible für den Giallo zu zeigen. Und davon gibt es bei der Spieldauer eine ganze Menge. Selbst schwarze Handschuhe und geheimnisvolle anonyme Briefe sind am Start. Der große Wurf ist dann aber die Besetzung. Konnte er dafür doch Namen wie Alida Valli, Gudrun Landgrebe und Ray Lovelock gewinnen. Aber das i-Tüpfelchen war dann die Besetzung der Hauptrolle: Edwige Fenech!


Der Film bzw. die Mini-Serie ist absolut gelungen und bietet ein seltsames Ambiente. Immerhin ist sie fast 30 Jahre alt und dennoch schaut man sie heute mit einem nostalgischen Blick auf die 70er. Der durchschnittliche Fernsehkrimi Fan wird hier genauso gut bedient, wie der Fan des Giallo. Natürlich muss man hier Abstriche hinnehmen. Sei es an der stellenweise fürchterlichen Musik, oder eben auch der Tatsache geschuldet, das es eben ein Fernsehkrimi ist. Natürlich gibt es keine grafisch expliziten Morde oder sleazige Nacktaufnahmen. Das war in der TV Landschaft von 1992 nicht möglich, aber dennoch kann ich jedem Giallo Fan, die Serie wärmstens ans Herz legen. Sie ist spannend, das Rätselraten sehr geschickt und die Auflösung richtig stark. Dazu eben einige wundervolle Kamerafahrten und Perspektiven. Natürlich auch die Schauplätze eines kleinen Städtchens namens Lucca. Enge Gassen und verlassene Villen, die durch die inszenatorischen Kniffe von Martino, diese gewisse Nostalgie verursachen. Über Allem schwebt aber die Möglichkeit Edwige Fenech, Alida Valli und Ray Lovelock über eine Spieldauer von 340 Minuten beiwohnen zu können.
 

Tarantino1980

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Wow vielen Dank das Du mir diese Miniserie dann doch noch schmackhaft gemacht hast! Da ich ja Sergio Martino sehr mag hatte ich hier schon länger überlegt ob ich mal einen Blindkauf wagen sollte, es dann aber irgendwie wieder aus dem Auge verloren. Aber nach dieser tollen KK habe ich die Serie gerade mal für 12 EUR auf DVD auf Amazon gekauft.

Sobald ich sie gesichtet habe werde ich mich hier zu Wort melden. Aber ich bin gerade sehr angefixt und denke das die Sichtung spätestens in meiner Urlaubswoche in übernächste Woche folgt.
 

Tarantino1980

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Mord in der Toskana macht doch wirklich Freude. Ich bin sehr auf dein Gesamtfazit gespannt aber da kann eigentlich nichts schiefgehen. Als Genrefan ist das für dieses Entstehungsjahr einfach ein unerwarteter und wundervoller Bonus.

In den letzten Tagen habe ich diese Miniserie bzw. XXL Kriminalfilm mir angeschaut. Du hast es hier perfekt geschrieben solch ein Material, mit diesem Cast von diesem Regisseur aus dem Jahre 1992 zu entdecken ist einfach nur ein unerwarteter und wundervoller Bonus!

Ich hatte, wie bereits erwähnt, dies zwar in der Filmographie von Sergio Martino gesehen und natürlich war ich damals schon sehr interessiert, nur zu dem Zeitpunkt gab es zu dieser Serie noch keine deutssprachige VÖ und als sie dann 2015 raus kam, ist dies wohl an mir vorbeigegangen, sonst hätte ich mir die schon viel früher in die Sammlung gestellt. Aber dank Dir wurde ich wieder daran erinnert und konnte nun auch diese Lücke schließen!

Sergio Martino drehte in den 70ern zahlreiche Gialli, die heute noch einen absoluten Kultstatus besitzen. Dafür drehte er besonders gerne mit Edwige Fenech, die selbst eine Ikone des Genre wurde. Viele Jahre später war das italienische Genrekino allerdings bereits mausetot und viele der damaligen Stars blieben im TV zurück. So auch Martino, den aber das Genre wieder einholte. Deshalb nutzte er die Gelegenheit eine 4-teilige Krimireihe für das Fernsehen zu drehen, die aus 4 abendfüllenden Teilen bestand, die somit einen 340 Minuten langen Plot ergaben.

Und hierfür bin ich Sergio Martino unendlich dankbar! Die Story ist absolut fesselnd und die Inszenierung meisterhaft. Man spürt hier sehr deutlich seine Gialli Wurzeln

Durch diese Möglichkeit gibt es eine Menge Handlungsstränge, Intrigen und sonstige dunkle Geschäfte. Selbstverständlich aber auch den titelgebenden Mord, der die Ereignisse ins Rollen bringt. Selbstverständlich fokussiert sich der Regisseur auf die typische Optik eines TV Krimis, aber Martino wäre nicht Martino, wenn er die Möglichkeiten nicht nutzen würde, um in jeder dunkleren Passage seinen Faible für den Giallo zu zeigen. Und davon gibt es bei der Spieldauer eine ganze Menge. Selbst schwarze Handschuhe und geheimnisvolle anonyme Briefe sind am Start.

Die Story wäre für einen normalen TV Film viel zu komplex gewesen. Daher bin ich wirklich sehr froh das man sich damals für dieses Format einer 4-teiligen Miniserie entschieden hatte, weil man so wirklich das volle Potential ausnutzen konnte.

Der große Wurf ist dann aber die Besetzung. Konnte er dafür doch Namen wie Alida Valli, Gudrun Landgrebe und Ray Lovelock gewinnen. Aber das i-Tüpfelchen war dann die Besetzung der Hauptrolle: Edwige Fenech!

Die Miniserie ist wirklich bis in die kleinste Nebenrolle fantastisch besetzt gewesen. Aber über allen schwebte für mich persönlich die wunderschöne und atemberaubende Edwige Fenech. Es war sehr schön sie auch nochmal in diesem Lebensabschnitt ihrer Karriere zu sehen. Sie hatte ja 2007 eine kleine Rolle in Hostel 2 was bis dato die Rolle war, in der ich sie in Ihrer zweiten Lebenshälfte bewundern konnte. Zu dem Zeitpunkt war Sie jedoch schon 59 Jahre alt und es war eben eine sehr kleine Rolle. Daher natürlich kein Vergleich mit dieser Rolle hier in der die damals 44 jährige nicht nur noch in der Blüte Ihrer Schönheit zu bewundern war, sondern auch schauspielerich nochmal eine ganz andere Seite von sich zeigen konnte. Für mich war ihre Leistung hier absolute spitze. Ihre Verletztlichkeit, aber auch Stärke auf der Suche nach dem Mörder Ihrer Tochter war für mich perfekt gespielt.

Auch das Zusammenspiel mit Ray Lovelock, der für mich hier wirklich auch eine sehr starke Performance abgeliefert hat, war sau stark. Es war ein unerwartetes und wunderbares Wiedersehen diese Stars in einer Produktion aus den 90ern zu sehen. Es war wirklich für mich ein Hochgenuss!

Über Allem schwebt aber die Möglichkeit Edwige Fenech, Alida Valli und Ray Lovelock über eine Spieldauer von 340 Minuten beiwohnen zu können.

Ich würde hier aber auch gerne noch Cinzia de Ponti, Victoria Vera und Vittoria Belvedere erwähnen wollen die mir auch extrem gut in ihren Rollen gefallen haben. Letzere zwar nur in einer recht kleinen Rolle, diese hatte aber eine große Beteutung für die Story und auch ein paar sehr schöne Szenen.

Der Film bzw. die Mini-Serie ist absolut gelungen und bietet ein seltsames Ambiente. Immerhin ist sie fast 30 Jahre alt und dennoch schaut man sie heute mit einem nostalgischen Blick auf die 70er. Der durchschnittliche Fernsehkrimi Fan wird hier genauso gut bedient, wie der Fan des Giallo.

Lustigerweise, obwohl die Serie aus den 90ern ist, hatte ich eher das Gefühl ich schaue eine Produktion aus den 80er Jahren mir an. Aber natürlich auch, durch die fabelhafte Inszenierung von Sergio Martino, von der Art und Weise wie gewisse Elemente in Szene gesetzt wurden, tolle Bauwerke gezeigt wurden und kleine Gassen gezeigt wurden, hatte man hier auf jeden fall einen sehr nostalgischen Blick auf viele Genreproduktionen aus den 70ern. Daher toll, dies so sehen zu können!

Natürlich muss man hier Abstriche hinnehmen. Sei es an der stellenweise fürchterlichen Musik, oder eben auch der Tatsache geschuldet, das es eben ein Fernsehkrimi ist. Natürlich gibt es keine grafisch expliziten Morde oder sleazige Nacktaufnahmen. Das war in der TV Landschaft von 1992 nicht möglich,

Ich für meinen Teil, genauso wie Du ja auch, kann mit den Abstrichen absolut leben. Die einzige wirkliche Kritik an dieser Produktion ist die auch von Dir angesprochene fürchterliche Score. Es gibt ellemente die haben mir gut gefallen daran, aber viele waren einfach nur unpassend bzw. untermahlten nicht die wunderschönen Bilder von Martino. Die Produktion wäre nochmal aufgewertet worden, hätte man hier wirklcih einen klassichen Genre Komponisten für dieses Projekt gewinnen können. Die ohnehin wenigen Morde die innerhalb der Story aufgetaucht sind mussten für mich nicht explizierter sein und so gerne ich natürlich auch die wunderschöne Edwige auch hier nochmal nackt bewundert hätte, es hätte definitiv nicht zu Ihrer Rolle und der gesamten Inszenierung der Reihe gepasst. Noch dazu wäre es natürlich, wie Du ja auch so schön schreibst, in der damaligen TV Landschaft nicht möglich gewesen. Also wirklich vermisst habe ich hier tatsächlich auch nur einen so prägnanten Score, wie man ihn aus seinen früheren Filmen gewohnt war.

aber dennoch kann ich jedem Giallo Fan, die Serie wärmstens ans Herz legen. Sie ist spannend, das Rätselraten sehr geschickt und die Auflösung richtig stark. Dazu eben einige wundervolle Kamerafahrten und Perspektiven.

Absolut perfekt zusammen gefasst und die Auflösung, wer nun der Mörder von Sandra und Marco war kam für mich sehr überraschend, aber positiv überraschend weil ich nicht damit gerechnet habe. Es war in sich schlüssig, aber wirkte nicht konstruiert

Die anonyhmen Briefe waren auch ein sehr geschicktes Element um den Zuschauer immer wieder etwas abzulenken da, so ging es mir jedenfalls, man nicht einschätzen konnte ob die Briefe nicht doch von dem Mörder persönlich stammten, oder eben von einer Person die dessen Identität zwar kannte, diese aber noch nicht sofort offenbaren wollte. Sehr spannend!

Natürlich auch die Schauplätze eines kleinen Städtchens namens Lucca. Enge Gassen und verlassene Villen, die durch die inszenatorischen Kniffe von Martino, diese gewisse Nostalgie verursachen.

Hieran konnte ich mich wirklich nicht satt sehen! Es war für mich wirklich ein Genuss das Sergio Martino sich hier so ausleben durfte! Die Story ist zwar gut, aber mit jemand anderem auf dem Regiestuhl und einem anderem Cast wäre diese Miniserie belanglos gewesen. Aber zum Glück konnte man Ihn für dieses Projekt gewinnen was mit Sicherheit auch einer der Gründe war, dass so viele bekannte Gesichter hier beiwohnten. Den ich glaube nicht das hier große Gagen gelockt haben.

Das schöne an dieser Produktion ist, das auch wenn man die Auflösung kennt, man durch den tollen Cast und die wunderschön inszenierten Bildern von Sergio Martino auch bei weiteren Sichtungen sich immer wieder aufs neue für diese Miniserie begeistern werden kann.

Wertung: 9/10
 

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Filmkritiken
185
In den letzten Tagen habe ich diese Miniserie bzw. XXL Kriminalfilm mir angeschaut. Du hast es hier perfekt geschrieben solch ein Material, mit diesem Cast von diesem Regisseur aus dem Jahre 1992 zu entdecken ist einfach nur ein unerwarteter und wundervoller Bonus!

Ich hatte, wie bereits erwähnt, dies zwar in der Filmographie von Sergio Martino gesehen und natürlich war ich damals schon sehr interessiert, nur zu dem Zeitpunkt gab es zu dieser Serie noch keine deutssprachige VÖ und als sie dann 2015 raus kam, ist dies wohl an mir vorbeigegangen, sonst hätte ich mir die schon viel früher in die Sammlung gestellt. Aber dank Dir wurde ich wieder daran erinnert und konnte nun auch diese Lücke schließen!

Es freut mich sehr, das dir diese Mini Serie so gut gefallen hat wie mir. Ich war da aber auch echt sicher. Ich hatte sie auch vor vielen Jahren kurz auf dem Schirm aber wurde durch das Buch von Christian Keßler wieder darauf aufmerksam. Der Kauf hat sich echt gelohnt und ich bin heilfroh, das die Serie auch hierzulande veröffentlicht wurde. Das haben wir mit Sicherheit der deutschen Co-Produktion zu verdanken und eben auch das Gudrun Landgrebe mitspielt.


Und hierfür bin ich Sergio Martino unendlich dankbar! Die Story ist absolut fesselnd und die Inszenierung meisterhaft. Man spürt hier sehr deutlich seine Gialli Wurzeln
Die Story wäre für einen normalen TV Film viel zu komplex gewesen. Daher bin ich wirklich sehr froh das man sich damals für dieses Format einer 4-teiligen Miniserie entschieden hatte, weil man so wirklich das volle Potential ausnutzen konnte.

Es gibt tatsächlich so viele Giallo Passagen, das es richtig Freude machte. Allein der Angriff auf Chiara, war wie aus 1972 entsprungen. Auch viele andere Einstellungen und sei es nur die Beerdigung. In einen Film hätte man das auch alles nicht unterbringen können, deshalb war das Format die absolut richtige Entscheidung.


Die Miniserie ist wirklich bis in die kleinste Nebenrolle fantastisch besetzt gewesen. Aber über allen schwebte für mich persönlich die wunderschöne und atemberaubende Edwige Fenech. Es war sehr schön sie auch nochmal in diesem Lebensabschnitt ihrer Karriere zu sehen. Sie hatte ja 2007 eine kleine Rolle in Hostel 2 was bis dato die Rolle war, in der ich sie in Ihrer zweiten Lebenshälfte bewundern konnte. Zu dem Zeitpunkt war Sie jedoch schon 59 Jahre alt und es war eben eine sehr kleine Rolle. Daher natürlich kein Vergleich mit dieser Rolle hier in der die damals 44 jährige nicht nur noch in der Blüte Ihrer Schönheit zu bewundern war, sondern auch schauspielerich nochmal eine ganz andere Seite von sich zeigen konnte. Für mich war ihre Leistung hier absolute spitze. Ihre Verletztlichkeit, aber auch Stärke auf der Suche nach dem Mörder Ihrer Tochter war für mich perfekt gespielt.

Auch das Zusammenspiel mit Ray Lovelock, der für mich hier wirklich auch eine sehr starke Performance abgeliefert hat, war sau stark. Es war ein unerwartetes und wunderbares Wiedersehen diese Stars in einer Produktion aus den 90ern zu sehen. Es war wirklich für mich ein Hochgenuss!



Ich würde hier aber auch gerne noch Cinzia de Ponti, Victoria Vera und Vittoria Belvedere erwähnen wollen die mir auch extrem gut in ihren Rollen gefallen haben. Letzere zwar nur in einer recht kleinen Rolle, diese hatte aber eine große Beteutung für die Story und auch ein paar sehr schöne Szenen.

Die Darsteller waren tatsächlich das Salz in der Suppe. Da gab es keine Fehlbesetzung. Ich bin sicher, das Vittoria Belvedere in den 70ern im Genrekino oft besetzt worden wäre. Aber dennoch fand ich es klasse, das so viele Altstars dabei waren. Alida Valli fand ich einfach nur großartig in der Rolle und man erkennt sie wirklich in jedem Alter sofort wieder. Einfach eine tolle Darstellerin, die natürlich mit "Der Fall Paradin" und "Der dritte Mann" sowieso schon eine hochgradige Filmographie aufzuweisen hat. Dann kam später noch "Suspiria" hinzu. Das ist schon eine Hausnummer.


Ich für meinen Teil, genauso wie Du ja auch, kann mit den Abstrichen absolut leben. Die einzige wirkliche Kritik an dieser Produktion ist die auch von Dir angesprochene fürchterliche Score. Es gibt ellemente die haben mir gut gefallen daran, aber viele waren einfach nur unpassend bzw. untermahlten nicht die wunderschönen Bilder von Martino. Die Produktion wäre nochmal aufgewertet worden, hätte man hier wirklcih einen klassichen Genre Komponisten für dieses Projekt gewinnen können. Die ohnehin wenigen Morde die innerhalb der Story aufgetaucht sind mussten für mich nicht explizierter sein und so gerne ich natürlich auch die wunderschöne Edwige auch hier nochmal nackt bewundert hätte, es hätte definitiv nicht zu Ihrer Rolle und der gesamten Inszenierung der Reihe gepasst. Noch dazu wäre es natürlich, wie Du ja auch so schön schreibst, in der damaligen TV Landschaft nicht möglich gewesen. Also wirklich vermisst habe ich hier tatsächlich auch nur einen so prägnanten Score, wie man ihn aus seinen früheren Filmen gewohnt war.

Der Score war bis auf die schnelleren Passagen okay. Wenn es etwas actionlastiger wurde, kam immer dieses "Bontempi Orgel Synthie Geblubber" und das war tatsächlich grausig und unpassend. Entsprach dann wohl eher dem Zeitgeist und der damaligen Fernsehlandschaft.


Absolut perfekt zusammen gefasst und die Auflösung, wer nun der Mörder von Sandra und Marco war kam für mich sehr überraschend, aber positiv überraschend weil ich nicht damit gerechnet habe. Es war in sich schlüssig, aber wirkte nicht konstruiert

Die anonyhmen Briefe waren auch ein sehr geschicktes Element um den Zuschauer immer wieder etwas abzulenken da, so ging es mir jedenfalls, man nicht einschätzen konnte ob die Briefe nicht doch von dem Mörder persönlich stammten, oder eben von einer Person die dessen Identität zwar kannte, diese aber noch nicht sofort offenbaren wollte. Sehr spannend!

Genau! Die Briefe waren das Salz in der Suppe, da man sie nicht zuordnen konnte. Woher weiß der Briefeschreiber das alles? Die Auflösung dazu war einfach eine Granate. Nur die Ankündigung mit den 10 Briefen hatte ich nicht wirklich verstanden. Zudem auch sein Angriff auf Paolo kam. Das würde bedeuten, das er zu diesem Zeitpunkt den Mörder selbst noch nicht kannte.


Hieran konnte ich mich wirklich nicht satt sehen! Es war für mich wirklich ein Genuss das Sergio Martino sich hier so ausleben durfte! Die Story ist zwar gut, aber mit jemand anderem auf dem Regiestuhl und einem anderem Cast wäre diese Miniserie belanglos gewesen. Aber zum Glück konnte man Ihn für dieses Projekt gewinnen was mit Sicherheit auch einer der Gründe war, dass so viele bekannte Gesichter hier beiwohnten. Den ich glaube nicht das hier große Gagen gelockt haben.

Das schöne an dieser Produktion ist, das auch wenn man die Auflösung kennt, man durch den tollen Cast und die wunderschön inszenierten Bildern von Sergio Martino auch bei weiteren Sichtungen sich immer wieder aufs neue für diese Miniserie begeistern werden kann.

Wertung: 9/10

Klar, die Story war gut aber ohne Martino und eben diesem Cast wäre das nur halb so gut geworden. Das kann man glaube ich komplett festhalten. Ein moderner Regisseur hätte die Darsteller niemals bekommen.
 

Tarantino1980

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Es freut mich sehr, das dir diese Mini Serie so gut gefallen hat wie mir. Ich war da aber auch echt sicher. Ich hatte sie auch vor vielen Jahren kurz auf dem Schirm aber wurde durch das Buch von Christian Keßler wieder darauf aufmerksam. Der Kauf hat sich echt gelohnt und ich bin heilfroh, das die Serie auch hierzulande veröffentlicht wurde. Das haben wir mit Sicherheit der deutschen Co-Produktion zu verdanken und eben auch das Gudrun Landgrebe mitspielt.

Stimmt, sie hat mir auch gut gefallen in ihrer Rolle! Man muss sich das nur mal vorstellen die Serie lief, laut Fernsehserien.de, 1994 auf SAT.1 und 2005 und 2013 auf SKY Krimi. 1994 und 2005 war das absolut noch nicht meine Baustelle, aber 2013 ärgert mich jetzt schon, weil ich es da bestimmt schon mir angeschaut hätte weil zu dem Zeitpunkt war ich zwar noch nicht so tief in der Italo Ecke wie jetzt aber ich hätte die Serie bestimmt auch da schon gefeiert, wenn wohl auch nocht nicht so wie jetzt!


Es gibt tatsächlich so viele Giallo Passagen, das es richtig Freude machte. Allein der Angriff auf Chiara, war wie aus 1972 entsprungen.

Oh ja die Einstellung habe ich auch gefeiert. Nur mit dem Unterschied das warscheinlich 1972 in einem Giallo Chaira gestorben wäre :nice:. Aber das Feeling war absolut dassselbe, auch ohne Mord!


Ich bin sicher, das Vittoria Belvedere in den 70ern im Genrekino oft besetzt worden wäre.

Oh ja das habe ich mir auch gedacht! Wäre diese Dame früher geboren worden, bzw. wäre das italienische Genre Kino nicht auf einmal tot gewesen, wäre sie eine sehr heiße Kandidatin dafür gewesen quasi das Erbe diverser "Italo Diven" anzutreten. Es ist dann schon wirklich schade, da sie wirklich Potential gehabt hätte, optisch aber auch schauspielerisch, in diese großen Fußstapfen zu treten. Aber da es einfach keinen Markt mehr gab ist sie dann leider im italienischen TV verschollen anstatt als Star im Kino zu leuchten. Wirklich sehr schade.


Alida Valli fand ich einfach nur großartig in der Rolle und man erkennt sie wirklich in jedem Alter sofort wieder. Einfach eine tolle Darstellerin, die natürlich mit "Der Fall Paradin" und "Der dritte Mann" sowieso schon eine hochgradige Filmographie aufzuweisen hat. Dann kam später noch "Suspiria" hinzu. Das ist schon eine Hausnummer.

Absolute Zustimmung! Was diese Frau auch hier mit 71 Jahren noch darstellerisch rausgehauen hat war echt erste Sahne! Ich finde es auch wahnsinn in wievielen Klassikern sie mitgespielt hat. Wirklich eine tolle Frau!



Der Score war bis auf die schnelleren Passagen okay. Wenn es etwas actionlastiger wurde, kam immer dieses "Bontempi Orgel Synthie Geblubber" und das war tatsächlich grausig und unpassend. Entsprach dann wohl eher dem Zeitgeist und der damaligen Fernsehlandschaft.

Stimmt. Die klassischen Passagen fand ich auch absolut stimmig. Auch das erinnerte natürlich sehr an viele Genre Klassiker, aber die von Dir erwähnten "Bontempi Orgel Synthie Sounds" haben mich einfach nur gestört und rausgerissen. Hätte man darauf verzichtet wäre das grandios gewesen! Aber ich vermute auch das man hier einfach nur sich den üblichen TV Produktionen dieser Epoche angepasst hat.


Klar, die Story war gut aber ohne Martino und eben diesem Cast wäre das nur halb so gut geworden. Das kann man glaube ich komplett festhalten. Ein moderner Regisseur hätte die Darsteller niemals bekommen.

Das denke ich auch das ohne Martino auf dem Regie Stuhl 80% des Casts nicht mitgespielt hätte. Manchmal passt einfach alles und fügt sich zu einem perfektem Ganzen zusammen!
 
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