Maniac Driver

deadlyfriend

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Maniac Driver

Schwierig! Ein japanischer Giallo klingt zunächst sehr interessant, da dies erstmal ungewöhnlich ist und damit hat man auch zunächst meine Aufmerksamkeit.
Man merkt aber recht zügig, daß hier nicht nur Italien Pate war. Am Namen des Films kann man schon sehr schnell erkennen, daß natürlich auch "Maniac" von William Lustig und "Taxi Driver" von Scorsese große Vorbilder waren. Spätestens bei der Widmung am Ende des Films, "For Frank and Travis" sollte es dann auch der Letzte verstanden haben.
Zurück zum Giallo! Ein Film wird nicht automatisch zum Giallo, nur weil der Regisseur den Lichtschalter gefunden hat und bunte Glühbirnen zum Leuchten bringt. Phasenweise wirkt es hier aber so. Die Mordszenen/Visionen werden hier nämlich gnadenlos überzeichnet, was ein wenig holzhammerartig wirkt, aber dennoch auch seinen Reiz besitzt, wenn man sich darauf ein wenig eingelassen hat. Zu Beginn des Films wähnte ich mich erstmal in einem bunten Porno, da auch der Sleaze-Faktor völlig überdreht ist. Aber okay, mit zunehmender Spieldauer gewöhnte ich mich daran und stellte mich gleichzeitig auf Bockmist ein.
Die Musik gefiel mir aber. Gepaart mit inneren Monologen des Maniac Driver entwickelte ich Interesse. Das hatte irgendwas, ihn in seinem Taxi mitsamt seinen Gedanken zu sphärischen Giallo-Klängen zu begleiten. Die bunten Mordszenen rissen einen aber auch wieder raus. Zusätzlich auch der einsetzende Metal-Score, der phasenweise aber auch wieder recht gut war.
Die Geschichte nahm dann auch interessante und melancholische Züge an, was mir dann wieder gefiel. Mit dem Ende reißt er das aber dann auch mit dem Arsch wieder ein. Zumindest mir gefiel es nicht wirklich, auch wenn ich es verstanden habe. Empfehlen kann ich den Film nicht. Zu speziell, um ihn jemandem ans Herz zu legen. Dafür muss man sehr offen sein und auch das ist keine Garantie. Giallo-Freunde werden Freude an schwarzen Handschuhen haben und möglicherweise an der zu bunten Beleuchtung, aber es gibt weder Ermittlungen, noch eine Täterjagd. Am Inhalt also eher nicht. Trotzdem kein uninteressanter Film, wenn man sich darauf einlässt und er bleibt definitiv in der Sammlung!
 
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