Love (Angels & Airwaves)

Vince

Filmstar
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#02 17.05.2012 Vince

 

Vince

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AW: Love (Angels & Airwaves)

Love (Angels & Airwaves)

Isolation, Abgeschiedenheit, Entfremdung, Schizophrenie - der perfekte Nährboden für experimentalistisches Independent-Kino, das spätestens seit Duncan Jones' Überraschungserfolg "Moon" wieder eine kleine Renaissance erlebt. Also: Warum so zurückhaltend?

"Love" ist vielleicht insofern ein Experiment, als dass es der "Picture Track" zum dritten Album von Angels & Airwaves ist, deren Frontmann vor allem mit Blink 182 Erfolge gefeiert hat. Der Film verbindet Elemente von "2001", "Dark Star", "Quiet Earth" und "Moon" miteinander zu einem durchaus ambitionierten Kammerspielmonolog, der die Notwendigkeit zwischenmenschlicher Bedürfnisse herausstellt, lässt dabei aber den Nachdruck in der Aussage vermissen. Mit sehr weichen Bildern, die sich gerne mal im Detail verlieren, setzt er einen sanften Erzählton an, der zwar konsequent jede Unstimmigkeit geschickt umgeht, aber umgekehrt dadurch auch etwas vermissen lässt. Vergleicht man die Hippie-Kommune aus "Dark Star" mit dem trotz zunehmender Verwahrlosung auch am Ende noch klinisch sterilen Einzelgänger aus "Love", wird das schmerzhaft deutlich.

Noch dazu würde ich den Soundtrack von Angels & Airwaves als nur mäßig gelungen bezeichnen; er wirkt zwar einerseits frischer als die konventionelle Orchesteruntermalung, aber wenn man schon experimentiert, dann auch bitte richtig. Das ist dann aber auch exemplarisch für den gesamten Film - eine im Ansatz spannende Idee, souverän und vereinzelt auch erfrischend umgesetzt, aber zu schüchtern für einen nachhaltigen Eindruck.
5.5/10
 
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