Le Mans 66 - Gegen jede Chance

Tarantino1980

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Le Mans 66 - Gegen jede Chance

Le Mans 66 erzählt die Geschichte wie Carroll Shelby ein Rennauto entwickeln soll, welches erstmals Ford das 24 Stunden Rennen von Le Mans gewinnen lassen soll. Der Weg dorthin ist alles andere als leicht.

James Mangold ist hier etwas gelungen was bisher in Hollywood selten der Fall war, er hat einen authentischen und guten Rennsport Film inszeniert, der mir sehr gut gefallen hat! Das erste mal ist er mir als Regisseur positiv bei Cop Land aufgefallen. Ich mag seine Art Filme zu inszenieren. Er lässt der Geschicht genug Raum um erzählt zu werden! Anders als in manch anderen Biopics hat man in Le Mans 66 nicht das Gefühl das hier eine Geschichte versucht wurde nachzuerzählen und dabei nur Aufzählungen und Reminiszenzen an glorreiche Zeiten Szene für Szene dem Zuschauer präsentiert werden, ohne das dabei eine eigenständige Filmdynamik entsteht. Eher wirkt Le Mans 66 so, als ob es eine neue Geschichte ist die erzählt wird. Der Film ist spannend inszeniert, bietet tolle Bilder für Rennsportfans und dazu noch eine gute Mischung aus Rennaction, Rennentwicklung und Rennpolitik.

James Mangold hatte hier aber auch einen sehr guten Cast zur Verfügung. Angefangen natürlich mit Christian Bale als Ken Miles und Matt Damon als Carroll Shelby, die ihre Rollen wirklich super verkörpert haben. Aber auch Nebencharaktere wurden durch Jon Bernthal als Lee Iacocca oder Josh Lucas als Leo Beebe gut dargestellt. Nicht zu vergessen natürlich Caitriona Balfe als Mollie Miles, die als Ehefrau von Ken Miles dem Film eine persönliche Note verleiht und somit auch die Privatperson Ken Miles nicht zu kurz kommen lässt.

Le Mans 66 ist eindlich ein Rennsportfilm der diesen Sport so darstellt wie er sein sollte. Leidenschaftlich, dreckig (nicht auf Absprachen bezogen sondern wirklich Schmutz) und harte Arbeit. Keine Hochglanzbilder von irgendwelchen durchgestylten Rennfahrern, echte Rennfahrer denen man Ihren Einsatz ansieht. Echte Teams hinter dem Rennstall die auch für den Erfolg des Autos verantwortlich sind. Für mich war dieser Film wirklich eine gelungene Verfilmung zu dem Thema. Jeder Rennsportfan bzw. Automobilfan sollte hier einen Blick riskieren.

Wertung: 9/10
 

Dwayne Hicks

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Schönes Review wo ich auch im großen und ganzen zustimme. Leider sind die Rennszenen nicht so genial wie ich es erhofft habe. Da bleiben Grand Prix von 1966 und LeMans von 1971 weiterhin vorn. Unabhängig davon sind die Rennszenen aber auch DEUTLICH besser als bei Rush. Und der Sound, Freunde der Nacht, der Sound! GT40 :bet:

Ansonsten ist der Film wunderschön gefilmt und optisch echt gelungen. Damon und Bale sind neben Pitt und DiCaprio wohl das coolste Duo 2019. Ich bin einfach großer Fan von Buddy Filmen und solche sympatischen Charaktere hat man ja nicht oft. Wobei man Ken Miles wirklich als komplizierten Menschen darstellt, aber dennoch war ich irgendwie immer auf seiner Seite. Aber auch Damon als Shelby war super. Sehr schön fande ich übrigens die Szene in der Enzo Ferrari gegenüber Miles den Hut zieht. Das war eine sehr schöne, unkitschige Art Tribut zu zollen. Ich mag solche kleinen aber feinen Szenen total. Oftmals ist ein kurzer Blickaustausch soviel wuchtiger und effektiver als ellenlange Dialoge.
 

The rejected

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Bin gestern über ne Doku zum Thems bei netflix gestolpert: The 24 hour war.
Lohnt sich echt, ist quasi die Sekundärliteratur zum Film. ;)
 

Tarantino1980

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Schönes Review wo ich auch im großen und ganzen zustimme.

Danke freut mich zu hören! :kiss:

Und der Sound, Freunde der Nacht, der Sound! GT40 :bet:

Ja da stimme ich Dir zu. Ich hatte Gänsehaut im Kinositz als ich das erste mal den richtigen Motor gehört habe im GT40. Wirklich ein geniales Auto welches ich gerne mal fahren würde!

Ansonsten ist der Film wunderschön gefilmt und optisch echt gelungen.

Ja die Optik des Filmes hat mir auch sehr gut gefallen. Kein Hochglanz, ein schönes Filmbild und eine inszenierung die mich wirklich abgeholt hat!

Damon und Bale sind neben Pitt und DiCaprio wohl das coolste Duo 2019. Ich bin einfach großer Fan von Buddy Filmen und solche sympatischen Charaktere hat man ja nicht oft. Wobei man Ken Miles wirklich als komplizierten Menschen darstellt, aber dennoch war ich irgendwie immer auf seiner Seite.

Ein sehr schöner Vergleich. Die Harmonie von Damon und Bale war wirklich sehr gut was für mich auch ein großer Erfolgsfaktor des Filmes darstellt. Und ja ich war eigentlich immer auf der Seite von Ken Miles. Er war halt ein vollblut Rennfahrer der kein Verständnis für politische Entscheidungen hatte, was ich aus seiner Sicht sehr gut nachvollziehen konnte. Es gab zwei Szenen die ich wirklich gigantisch fand und den Charakter Ken Miles hervorragend zusammengefasst haben.

Zum einen die Szene bei dem ersten Rennen wo er noch für Shelby gefahren ist als dieser Renninspektor ihn ausschließen wollte weil der Kofferum seines Rennwagens nicht nutzbar war, weil der Inspektor einen Koffer reinstellen wollte und die Klappe nicht mehr richtig schließen konnte. Und dann Ken Miles einfach mit einem Gummihammer die Klappe so lange bearbeitet bis sie geschlossen hatte. Göttlich und so ein gutes Beispiel das nicht jede Regel einen Sinn macht. Ich meine wer braucht schon einen funktionierenden Kofferraum bei einem Sportwagen in einem Rennen. :D

Die zweite Szene an die ich denke ist die Szene wo Ken Miles die ganze Zeit am Radio das Rennen verfolgt, obwohl er nicht mit durfte nach Frankreich und Ford sich für einen anderen Fahrer in diesem Jahr entschieden hatte. Ihm wurde vorgeworfen er wäre kein Ford Mann und kein Teamplayer, aber wenn das nicht mal ein Anzeichen dafür ist das dieser Mann ein Teamplayer war. Er war in seiner Freizeit an seinem Arbeitsplatz, bastelte nebenher weiter an dem Auto rum und hat das Rennen mitverfolgt und mitgefiebert, obwohl er eigentlich hätte denken müssen "Ihr könnt mich mal".

Generell fand ich das sehr gut herrausgestellt wurde das der Erfolg eigentlich nicht von dem Team rund um Ford ausging, sondern das es eigentlich nur Shelbys Crew war die den Wagen so erfolgreich gemacht haben und natürlich das faherische Können von Ken Miles der aus dem Wagen das gemacht hat was er war, ein Sieger!

Aber auch Damon als Shelby war super.

Absolut. Ich habe das so gefeiert wie er mit seiner Cobra immer auf der normalen Straße rumgeheitzt ist als wäre er im Rennmodus!

Sehr schön fande ich übrigens die Szene in der Enzo Ferrari gegenüber Miles den Hut zieht. Das war eine sehr schöne, unkitschige Art Tribut zu zollen. Ich mag solche kleinen aber feinen Szenen total. Oftmals ist ein kurzer Blickaustausch soviel wuchtiger und effektiver als ellenlange Dialoge.

Wirklich eine sehr gute Szene. Generell fand ich das der Film natürlich sehr pro Enzo Ferrari war, was aber auch berechtigt ist. Der Mann lebte den Rennsport! Während Henry Ford II. lediglich beim Start und dem Schlussteil des Rennens anwesend war, hat er die ganze Zeit mitgefiebert und war anwesend.

Bin gestern über ne Doku zum Thems bei netflix gestolpert: The 24 hour war.
Lohnt sich echt, ist quasi die Sekundärliteratur zum Film. ;)

Danke für den Tipp werde ich mir bei Gelegenheit dann auch mal anschauen!
 

Kratos666

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Ich würde den ja auch gerne schauen, aber der Trailer hat mich so abgeschreckt das ich mir dann dachte, ...nee lass mal lieber...
Diese blöden Sprüche die man aus gefühlt jedem Film des Genres kennt und die irgendwie meiner Meinung nach selben Story wie bei Tage des Donners, lassen bei mir irgendwie wenig Bock aufkommen mir das anzusehen.
 

Count Dooku

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Ich habe den Film vor gut 3 Wochen sehen können und fand ihn sehr gut.
 

Dwayne Hicks

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Ich würde den ja auch gerne schauen, aber der Trailer hat mich so abgeschreckt das ich mir dann dachte, ...nee lass mal lieber...
Diese blöden Sprüche die man aus gefühlt jedem Film des Genres kennt und die irgendwie meiner Meinung nach selben Story wie bei Tage des Donners, lassen bei mir irgendwie wenig Bock aufkommen mir das anzusehen.

Was hast du da fürn Trailer gesehen? :eek:
 
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