Klute

Die wilde 13

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Klute


Ein Geschäftsmann wird vermisst und eine Spur führt zum New Yorker Callgirl Bree Daniels (Jane Fonda). Als Privatdetektiv getarnt, macht sich der Polizist und Freund des Vermissten, John Klute (Donald Sutherland), auf den Weg nach New York, um mit Bree Kontakt aufzunehmen...


Alan J. Pakulas Thriller aus dem Jahre 1971 besticht vor allem durch seine präzisen Charakterzeichnungen beider Hauptprotagonisten, worunter mitunter etwas der Thrill leidet. Nichtsdestotrotz ist der Film unheimlich spannend inszeniert, wofür im großen Maße auch der fantastische Score von Michael Small verantwortlich ist.

Jane Fonda spielt hervorragend ihre Rolle einer Frau auf der Suche nach sich selbst. Den dafür gewonnen Oscar kann man durchaus als verdient bezeichnen. Sutherland überzeugt ebenfalls als integrer und ehrenhafter Schnüffler, der seinen Weg unbeirrbar gehen möchte und sich dabei doch nicht immer so sicher ist. Die Szenen, in denen beide interagieren, sind einfach klasse. Dazu noch dieses wunderbare echte 70er-Feeling und fertig ist ein feiner, kurzweiliger Psychothriller. Vorausgesetzt, man hat eine gewisse Vorliebe für diese (aus heutiger Sicht) entschleunigten Filme aus dieser Dekade.

8/10
 
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Tarantino1980

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Klute
Dazu noch dieses wunderbare echte 70er-Feeling und fertig ist ein feiner, kurzweiliger Psychothriller. Vorausgesetzt, man hat eine gewisse Vorliebe für diese (aus heutiger Sicht) entschleunigten Filme aus dieser Dekade.

8/10

Oh man Du hast mich gerade ziemlich neugierig auf diesen Film gemacht. Ich habe ihn mir mal auf meine noch zu kaufen Liste gesetzt aber ich denke das wird noch etwas dauern bis ich ihn mir zu lege. Vieleicht ist bisdahin auch noch der Preis etwas gesunken ;).
 

Die wilde 13

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Oh man Du hast mich gerade ziemlich neugierig auf diesen Film gemacht.

Wird dir bestimmt gefallen. :)
Sind auch Szenen dabei, die für andere wohl ziemlich prägend waren. Al Pacino hat sich wohl ein wenig bei Roy Scheider, der eine Nebenrolle als Zuhälter hat, abgeschaut, Brian DePalma hat Klute ganz gewiß auch des Öfteren gesehen und Kevin Costner hat sich Donald Sutherlands Habitus und auch die Frisur ausgeliehen für seinen Bodyguard.

Ein Film, bei dem es also jede Menge zu entdecken gibt. :hoch:
 

Vince

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Hab mein Filmtagebuch mal durchforstet und zu dem hier auch noch nen Kurzkommentar gefunden:

Als Thriller per se nicht unbedingt effektiv, versteht „Klute“ es aber, über sehr geschmackvolle mise-en-cadres und eine packende Soundkulisse sogartig in die Handlung zu ziehen. Oft werden nur Bildausschnitte im dominierenden (in diesem Kontext ungewöhnlich modern und fast schon futuristisch wirkenden) Braun gezeigt, der Rest ist durch Überbelichtung oder im Weg stehende Gegenstände und Personen komplett in Schwarz getaucht, was immer den Eindruck zur Folge hat, dass man es nicht mit einem gewöhnlichen Cinemascope-Format zu tun hat, sondern mit einem organischen Ausschnitt aus dem Gesamten. Dort wird man von einer Jane Fonda empfangen, die verborgen unter einer relativ hässlichen, toupierten Frisur als biestiges, verletzbares und unberechenbares Call Girl emotionale Verwirrung stiftet, was auch auf Donald Sutherland abfärbt, der ähnlich wie in „Die Nadel“ oder „Wenn die Gondeln Trauer tragen“ kalt wie ein Stein bleibt. In der Folge wandelt „Klute“ auf einem schmalen Grat zwischen dem Bedürfnis des Zuschauers, sich emotional in die Geschichte zu involvieren und seiner Unfähigkeit dazu. Das verleiht dem Film eine ganz besondere Atmosphäre, mit der er über seine gesamte Laufzeit zu bannen versteht.
7.5/10
 
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