John Wick

Sam Trautman

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu John Wick:

#02 31.01.15 Sam Trautman
 
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Sam Trautman

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John Wick


``Alle sagen ständig das ich zurück sei! Langsam glaub ich, ich bin es...``


Der Erstling von Chad Stahelski und David Leitch hat mehr mit Keanu Reeves Kariere zu tun als ihm bewusst sein konnte. So kann man den Satz den er im Angesicht seines Untergangs in die Fresse der Mafia rotzt gut auf sein Film schaffen ummünzen. John Wick ist die Rückkehr des Keanu Reeves. Schaut man in seine Diskographie so wird es einem auf einen Schlag bewusst, 16 Jahre nach Matrix und unzähligen Filmen die auf Dauer seinen Untergang prophezeit hätten liefert er mit John Wick wieder ab. Keanu Reeves ist John Wick. Wie im Film so auch übertragen auf sein Filmleben. Die Rückkehr eines Mannes der durch Filme wie 47 Ronin schwer an der Geduld der Fans gesenst hat und jetzt zurück ist.

Uwe Bolls Spuren

Mit John Wick ist den beiden Stuntdoubeln von Keanu Reeves aus seinen guten Zeiten von Matrix eine Videospielverfilmung gelungen für die es gar kein Videospiel gibt. Diese sollte es aber unbedingt geben. Jede Station, die der schwarze Mann durchläuft fühlt sich an wie eine Mission in einem Game. Ähnlich wie bei GTA wenn man im Namen skrupelloser Gewalt und Blutdurst Aufträge erledigt um im Spiel voran zu kommen. Vielleicht mussten erst zwei Männer aus den alten Tagen von Reeves in sein Leben treten um ihn weder Film technisch zu rehabilitieren. Hier ist es anders wie bei Boll der aus Videospielen Filme geschustert hatte, hier lässt sich aus dem Blut beflegten Material ein Game machen. Sogar ein ganzes Universum in einem Videospiel unterbringen das Potenzial ist mehr als vorhanden. In John Wick - The Game könnten so viele Nebengeschichten erzählt werden über interessante Charaktere, die im Film zu bewundern waren. Die losen Schnüre, verbunden könnten eingeflochten in ein John Wick Universum der Abräumer an der heimischen Playstation werden.

Erzählt ist die Geschichte um John Wick in wenigen Rückblenden und Ereignissen in den ersten fünf Minuten. Die aber eigentlich auch nur darauf abzielen danach etwas Geiles zu entfachen. Die Rückkehr des Keanu. Dabei fügt sich jeder Satz den eine Person über den Charakter John Wick aka Reeves im Film verliert nahtlos in die Anfangsthese ein. Am prägnantesten in der Anfangs halben Stunde in der erstmal die Legende des John Wick durch die Münder seiner Feinde aufgebaut wird. Vor dem geistigen Auge wird hier nicht über John Wick geredet sondern über den Darsteller. Und dabei baut sich die Vorfreude auf das auf was noch vor einem liegt, so immens auf sodass die Laufzeit nie zur Last wird wie etwa im überhypten und laimen Interstellar sondern, das man danach lechzt noch etwas mehr Screen Time von John Wick zu erleben.

Die drei K´s

Das Universum von John Wick beinhaltet vor allem eins, die Dinge die Mann gerne sieht im Kino oder auf dem heimischen Plasma Gerät. Die drei K´s - Umwelt verschmutzende aber vor Power strotzende Karren, für ein bleihaltiges Vergnügen sorgende Knarren und einen Wortkargen und nach Rache gierenden Keanu. John Wick geizt nicht mit diesen drei K´s. Sei es der röhrende Sound des Ford Mustang aus dem Jahr 69 oder die episch durch Choreographierte Rachefantasie im Russen Club bei Nacht. Wer für John Wick Geld zahlt bekommt es mit Benzin Blei und Blut zurück gezahlt. In your Face Mentalität. Dabei ist es gerade bei solch einem Thema leicht, das Ganze in den Sand zu setzten wie wir aus Erfahrung wissen aber John Wick umgeht diesen Pfad der Finsternis des Direct to Video Daseins in dem er sich zu jeder Zeit bewusst ist, dass die lose Aneinanerreihung von Headshots, prallen Titten und One Linern dem Zuschauer auf Dauer zu wenig ist.

Auf seinen Missionen um im Videospiel Genre zu bleiben begegnet John Wick allerhand kuriosen und zwielichtigen Gestalten, die alleine genommen jeder für sich für manchen Dolph Lundgren Film eine gante Story liefern würden. Aber gerade sie sind das extra des Films. Beispielhaft die kleine Episode in der der Gnom aka Willem Dafoe( Platoon ), begleitet von den Klängen des Marilyn Manson sich für seinen nächsten Auftrag präpariert, Oder dem wohl Besten und Bad Ass gedrehten Sequenz in der Wick einen ganzen Zirkel aufmischt, begleitet von der wundervollen Stimme Kaleida, was im ersten Moment für einen Knüppel harten Film ungeeignet wirkt ist eine musikalische Granate mit dem Rausch der Gewalt die jeden Genre Fan burnen wird. Eine Szene für die manch ein Filmemacher sein ganzes Leben übt aber nie erreichen wird. Amazing Reeves.. Die vielen unterschiedlichen Kameraeinstellungen und besonderen Winkel des Kamera Guys lasen jede Szene für sich speziell wirken und sind über jeden Zweifel erhaben leidenschaftslos abgefilmt worden zu sein.

John Wick ist kein Film für den Fehler suchenden Berufsnörgler der in Stundenlanger Kleinarbeit alle Werner Beinhart Filme auf den Realität Gehalt untersucht. Denn hier schert sich der Film an den meisten Stellen einen Dreck um die Logik aber wer verstanden hat in welchem Universum John Wick spielt der frägt ohne hin nicht danach. Funshooter so wäre mein Urteil über John Wick, All die kleinen Dialoge zwischen dem Pförtner des Hotels oder der Smoothie Fetischismus des Willem Dafoe der damit den örtlichen Russen Mafiosi zum Stirn runzeln bringt sind die Schwingen des Erfolgs auf dem John Wick ans Box Office fliegen wird. Der Fiim macht vor allem ein - Bock auf einen weiteren Einsatz des schwarzen Mannes oder auf eine Umsetzung als Videospiel für die Heimkonsole.
 
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Dex_McCroul

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AW: John Wick

... Der Fiim macht vor allem ein - Bock auf einen weiteren Einsatz des schwarzen Mannes oder auf eine Umsetzung als Videospiel für die Heimkonsole.

Ich stimme dir in nahezu allem zu, was du in deiner Kritik geschrieben hast, bis auf diesen letzten Satz.
Keanu Reeves soll gerne dank diesem Film wieder an alte Erfolge anknüpfen. Aber bitte nicht in einer Fortsetzung! Der Film ist so gut, brilliant in seinem Universum, sein Status würde mit einer aufgesetzten Fortsetzung nur Schaden nehmen.
 

Firefly

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AW: John Wick

Ich stimme dir in nahezu allem zu, was du in deiner Kritik geschrieben hast, bis auf diesen letzten Satz.
Keanu Reeves soll gerne dank diesem Film wieder an alte Erfolge anknüpfen. Aber bitte nicht in einer Fortsetzung! Der Film ist so gut, brilliant in seinem Universum, sein Status würde mit einer aufgesetzten Fortsetzung nur Schaden nehmen.
Aber leider genau das wird passieren und ist bereits in Verhandlung :rolleyes:
 

tikiwuku

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AW: John Wick

Fortsetzungen, Reboots, Buchverfilmungen, Animationsfilme = Hollywood im 21. Jahrhundert. :ugly:
 

Sam Spade

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AW: John Wick

Oh, nein! Im Ernst jetzt? Dazu kann ich nur sagen ... :autsch::autsch::autsch:

Ja, ich denke auch dass es sehr schwer sein wird dann wieder an Teil 1 ranzukommen, und durch "Taken" bin ich da sowieso etwas traumatisiert. Denn die Reihe hat ja gezeigt wie Fortsetzungen NICHT gehen....

Jedenfalls konnte ich gestern auch John Wick einlegen (US Bluray sei Dank) und ich muss schon sagen...Hut ab. Rein von der Action her, ist das wirklich ganz große klasse. Wenn man denkt es kann nicht noch krasser werden, übertrumpft der Film sich nochmals selber. Mein ganz klares Highlight --> die Disco Szene. Insgesamt bekommt man in dem Film alles was das Actionherz begehrt. Nahkampf, Nahkampf mit Knarren, Maschinengewehr-Action, Pumpgun-Geballer, Scharfschützen-Spielchen, Verfolungsjagden(mit Knarre, klar) usw. usf. Die Kämpfe sind großartig choreografiert, wirken manchmal fast wie ein Tanz. Muss man nicht mögen, doch ich finds super. Auch die Waffensounds sind richtig kraftvoll und donnern nur so aus den Boxen. Müsste ich den Film also danach bewerten (Action), es gäbe klar die Höchstwertung.

Leider fehlt mir aber insgesamt doch noch das gewisse Etwas bzw. ich ging womöglich mit einer falschen Erwartungshaltung an den Film. Denn ich dachte wir bekommen hier mehr einen "Taken" oder "Man from Nowhere", also ein etwas bodenständigeren Film in dem der Held zerbrechlicher wirkt und dadurch etwas mehr Spannung entsteht. "John Wick" hingegen fühlt sich dann teilweise doch sehr nach Comic an. Das liegt nichtmal hauptsächlich daran, dass Wick ohne große Probleme durch die Gegnermassen marschiert, sondern an diversen Gegenspielern und vor allem an diversen Locations (ein Hotel für Auftragskiller? Come on..).

Das sind Kleinigkeiten die eine höhere Wertung dann doch verhindern, die aber trotzdem den großen Spaß, den man während des Sehens empfindet, nicht mehr trüben können. Ein Fest für Actionfans.

7/10
 

Dwayne Hicks

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AW: John Wick

Leider fehlt mir aber insgesamt doch noch das gewisse Etwas bzw. ich ging womöglich mit einer falschen Erwartungshaltung an den Film. Denn ich dachte wir bekommen hier mehr einen "Taken" oder "Man from Nowhere", also ein etwas bodenständigeren Film in dem der Held zerbrechlicher wirkt und dadurch etwas mehr Spannung entsteht.

Gerade das emfpand ich als großes Plus, das der Film ohne großen Balast beizeiten zum Punkt kommt.
Die Frau is quasi tot bevor der Film beginnt und als Wick bei dem kleinen Hund und dem Abschiedsbrief in tränen ausbricht wirkt er für mich weitaus zerbrechlicher als Liam Neeson in Taken :D
Aber das ist wohl Geschmacksache und ich war froh das man dann später nur noch ein in rage versetzten Wick sieht der konsequent alles niedermacht was ihm auch nur in den Weg kommt ohne hinterher weinend in der Ecke zu hocken getreu dem Motto "was ist das nur für eine gemeine Welt?"
Zerbrechliches bekam man bei "Man from Nowhere" am laufenden Band geliefert und das mit dem Holzhammer....leider nicht mein Ding, obwohl ich sowas im dosierten mag.
Imo hat man bei Bittersweet Life diesen spagat perfekt hinbekommen aber wie gesagt....Geschmackssache.

Ansonsten fand ich die Actionszenen im verhältnis echt extrem spektakulär aber denoch bodenständig....Wick steckt echt eine Menge ein und seine Knarre hat auch nicht unendlich Munition....auch verzichtet man auf blödsinn wie explodierende Autos :hoch:

Das Hotel war tatsächlich sehr Comichaft, störte mich aber nicht, da der Film eh wie ein Comic daher kommt das es tatsächlich schafft in der kurzen Laufzeit ein kleines vertrautes Universum aufzubauen.
Diese ständigen anspielungen auf Wicks Vergangenheit und das ihn unzählige verschiedene Leute kennen, sei es Polizei oder Auftragskiller geben dem Zuschauer das Gefühl man schaut ein Film zu einem schon länger existierendem Universum ala Batman & Co.

Von mir gibts locker eine 8/10 vorallem da Filme dieser Art und in so einer Umsetzung zu einer Rarität geworden sind.
Das John Wick gerade mal 20 Millionen gekostet hat sieht man dem Film nie negativ an, im Gegenteil :hoch:
Als vergleich, das A-Team kostete 110 Millionen $ und ist nicht nur ein beschissener Film...er sieht auch noch beschissen aus und ist voll mit grausiger CGI....
 

BladeRunner2007

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AW: John Wick

Kann mich Dwayne nur anschließen. Ein sehr geiler Film, der zum Glück auch gut fotografiert und geschnitten ist. Keine Wackelkamera, kein Epilepktikerschnitt. Sehr geile Optik, klasse Soundtrack, knallharte Action, geile Gunfights und absolut kompromisslos. Dieser Mythos um Wick kommt schon sehr geil daher. Ich liebe es, wenn der Ruf der Hauptfigur so vorauseilt. Ohne Wick auch nur in Action gesehen zu haben, habe ich sofort geglaubt, dass er dieser Badass ist, der alles und jeden platt macht ohne mit der Wimper zu zucken. Und dann macht er es wenig später auch genau so. Das hat schon Qualitäten der alten Man with no Name Streifen. Herrlich oldschool. Von mir gibt es sehr gute 9 Punkte.
 

Sam Spade

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AW: John Wick

Gerade das emfpand ich als großes Plus, das der Film ohne großen Balast beizeiten zum Punkt kommt.
Die Frau is quasi tot bevor der Film beginnt und als Wick bei dem kleinen Hund und dem Abschiedsbrief in tränen ausbricht wirkt er für mich weitaus zerbrechlicher als Liam Neeson in Taken :D
Aber das ist wohl Geschmacksache und ich war froh das man dann später nur noch ein in rage versetzten Wick sieht der konsequent alles niedermacht was ihm auch nur in den Weg kommt ohne hinterher weinend in der Ecke zu hocken getreu dem Motto "was ist das nur für eine gemeine Welt?"
Zerbrechliches bekam man bei "Man from Nowhere" am laufenden Band geliefert und das mit dem Holzhammer....leider nicht mein Ding, obwohl ich sowas im dosierten mag.
Imo hat man bei Bittersweet Life diesen spagat perfekt hinbekommen aber wie gesagt....Geschmackssache.

Mit zerbrechlich meine ich auch nicht unbedingt einen weinenden Helden. Vielmehr bezog ich mich auf eben diesen God-Mode, den Wick angeschmissen hat. Auch wenn Neeson natürlich in Taken gut durchrennt und Gegner einfach mal so platt macht, kam da bei mir trotzdem mehr Spannung auf. Für mich wurde da (bei John Wick) leicht die Grenze überschritten, so dass mir eine gewisse Spannung bzw. ein richtiges "mitfühlen" komplett fehlte. Natürlich kann man sagen, bei so nem Film geht es nicht darum, aber gerade das machen für mich die ganzen "One-Man-Show"-Filme (Taken, Bittersweet Life, Man from Nowhere) aus.

Ansonsten fand ich die Actionszenen im verhältnis echt extrem spektakulär aber denoch bodenständig....Wick steckt echt eine Menge ein und seine Knarre hat auch nicht unendlich Munition....auch verzichtet man auf blödsinn wie explodierende Autos :hoch:

Da stimme ich dir zu. Diese Munitionssache finde ich extrem wichtig und kam recht realistisch rüber.

Das Hotel war tatsächlich sehr Comichaft, störte mich aber nicht, da der Film eh wie ein Comic daher kommt das es tatsächlich schafft in der kurzen Laufzeit ein kleines vertrautes Universum aufzubauen.
Diese ständigen anspielungen auf Wicks Vergangenheit und das ihn unzählige verschiedene Leute kennen, sei es Polizei oder Auftragskiller geben dem Zuschauer das Gefühl man schaut ein Film zu einem schon länger existierendem Universum ala Batman & Co.

Wie gesagt, lag bei mir dann wohl daran dass ich da eigtl. kein Comic-Feeling (in der Form) erwartet habe. Ansonsten hätte mich das womöglich weniger "gestört". Optisch war natürlich das Hotel trotzdem genial gemacht, keine Frage.

Auch finde ich das angesprochene Universum, welches "aufgebaut" wird, etwas überbewertet. Für mich nice-to-have aber keine Sache die den Film besser/schlechter macht. Aber immerhin bietet der Film so schonmal Stoff für paar Sequels und Prequels. :D Hoftl eben in gleichwertiger, hoher Qualität.


Von mir gibts locker eine 8/10 vorallem da Filme dieser Art und in so einer Umsetzung zu einer Rarität geworden sind.
Das John Wick gerade mal 20 Millionen gekostet hat sieht man dem Film nie negativ an, im Gegenteil :hoch:
Als vergleich, das A-Team kostete 110 Millionen $ und ist nicht nur ein beschissener Film...er sieht auch noch beschissen aus und ist voll mit grausiger CGI....

Auch da volle Zustimmung. Da sieht man wieder, dass es vergleichsweise "wenig" Kohle braucht, um was geniales aufzubauen, selbst im Action-Bereich.
 

Dwayne Hicks

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AW: John Wick

Kann mich Dwayne nur anschließen. Ein sehr geiler Film, der zum Glück auch gut fotografiert und geschnitten ist. Keine Wackelkamera, kein Epilepktikerschnitt. Sehr geile Optik, klasse Soundtrack, knallharte Action, geile Gunfights und absolut kompromisslos. Dieser Mythos um Wick kommt schon sehr geil daher. Ich liebe es, wenn der Ruf der Hauptfigur so vorauseilt. Ohne Wick auch nur in Action gesehen zu haben, habe ich sofort geglaubt, dass er dieser Badass ist, der alles und jeden platt macht ohne mit der Wimper zu zucken. Und dann macht er es wenig später auch genau so. Das hat schon Qualitäten der alten Man with no Name Streifen. Herrlich oldschool. Von mir gibt es sehr gute 9 Punkte.

:):hoch:

Mit zerbrechlich meine ich auch nicht unbedingt einen weinenden Helden. Vielmehr bezog ich mich auf eben diesen God-Mode, den Wick angeschmissen hat. Auch wenn Neeson natürlich in Taken gut durchrennt und Gegner einfach mal so platt macht, kam da bei mir trotzdem mehr Spannung auf. Für mich wurde da (bei John Wick) leicht die Grenze überschritten, so dass mir eine gewisse Spannung bzw. ein richtiges "mitfühlen" komplett fehlte. Natürlich kann man sagen, bei so nem Film geht es nicht darum, aber gerade das machen für mich die ganzen "One-Man-Show"-Filme (Taken, Bittersweet Life, Man from Nowhere) aus.

Naja bei Neeson gings ja zusätzlich um das Leben seiner (beschissenen) Tochter was dann definitiv für zusätzliche Spannung sorgte.
Bei Wick wurde das imo gut kompensiert das er verhältnismäßig viel einstecken musste, so wirkte er in manchen nahkämpfen doch etwas unterlegen bzw. eingerostet und wurde im Bauchbereich öfter ordentlich verletzt......und einmal sogar angeschossen :D
Da hats bei Neeson erst im Finale bisschen geschliffen.

Ich find da haben beide Filme im Rahmen eines Badass Actionfilmes nichts falsch gemacht :hoch:

Da stimme ich dir zu. Diese Munitionssache finde ich extrem wichtig und kam recht realistisch rüber.

Genau das kam noch hinzu und man sieht das eher selten :hoch:

Wie gesagt, lag bei mir dann wohl daran dass ich da eigtl. kein Comic-Feeling (in der Form) erwartet habe. Ansonsten hätte mich das womöglich weniger "gestört". Optisch war natürlich das Hotel trotzdem genial gemacht, keine Frage.

Dieses Hotelding gabs schon bei Payback mit Mel Gibson und irgendwie steh ich auf sowas :D

Auch finde ich das angesprochene Universum, welches "aufgebaut" wird, etwas überbewertet. Für mich nice-to-have aber keine Sache die den Film besser/schlechter macht. Aber immerhin bietet der Film so schonmal Stoff für paar Sequels und Prequels. :D Hoftl eben in gleichwertiger, hoher Qualität.

Ich will das auch garnet überbewerten und auch eher unter "nice-to-have" verbuchen aber es ist halt echt....nice. :D
Ich mein dem Film mangelts echt nicht an Action, die Laufzeit ist recht kurz und trotzdem schafft ers nebenher noch sowas zu bieten.
Es gibt TV-Serien da bekommt man nach einer ganzen Staffel nichtmal so ein Gefühl.

Ob ich ein Sequel will weiß ich ehrlich gesagt nicht....
Prequel....ja eigentlich wärs cool nochmal Reeves und Dafoe als Team zu sehen :D:hoch:
Aber ich hab immer bisschen schiss vor einer Entmystifizierung die Prequels und Sequels eigentlich immer mitsich bringen.

Auch da volle Zustimmung. Da sieht man wieder, dass es vergleichsweise "wenig" Kohle braucht, um was geniales aufzubauen, selbst im Action-Bereich.

Vieleicht ist "weniger" da auch wirklich einfach mehr, Taken kostet übrigens auch nur 25 Millionen
 
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Sam Spade

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AW: John Wick

Naja bei Neeson gings ja zusätzlich um das Leben seiner (beschissenen) Tochter was dann definitiv für zusätzliche Spannung sorgte.
Bei Wick wurde das imo gut kompensiert das er verhältnismäßig viel einstecken musste, so wirkte er in manchen nahkämpfen doch etwas unterlegen bzw. eingerostet und wurde im Bauchbereich öfter ordentlich verletzt......und einmal sogar angeschossen :D
Da hats bei Neeson erst im Finale bisschen geschliffen.

Ich find da haben beide Filme im Rahmen eines Badass Actionfilmes nichts falsch gemacht :hoch:

Einigen wir uns darauf :):hoch:


Dieses Hotelding gabs schon bei Payback mit Mel Gibson und irgendwie steh ich auf sowas :D

Gut zu wissen... *von Liste streich* :D Ne, das was ich schon von Payback mal irgendwo gesehen habe (Free-TV, Trailer) erweckt den Eindruck das son Hotel da gut passt. Muss ich mir auch unbedingt mal noch kaufen.


Ich will das auch garnet überbewerten und auch eher unter "nice-to-have" verbuchen aber es ist halt echt....nice. :D
Ich mein dem Film mangelts echt nicht an Action, die Laufzeit ist recht kurz und trotzdem schafft ers nebenher noch sowas zu bieten.
Es gibt TV-Serien da bekommt man nach einer ganzen Staffel nichtmal so ein Gefühl.

Ob ich ein Sequel will weiß ich ehrlich gesagt nicht....
Prequel....ja eigentlich wärs cool nochmal Reeves und Dafoe als Team zu sehen :D:hoch:

Ohja! Das würde ich einen Sequel defintiv vorziehen. War generell genial, Dafoe mal wieder in so einer (coolen) Rolle zu sehen.

Vieleicht ist "weniger" da auch wirklich einfach mehr (..)

Das denke ich auch.:hoch:
 

2moulins

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AW: John Wick

Kann mich Dwayne nur anschließen. Ein sehr geiler Film, der zum Glück auch gut fotografiert und geschnitten ist. Keine Wackelkamera, kein Epilepktikerschnitt. Sehr geile Optik, klasse Soundtrack, knallharte Action, geile Gunfights und absolut kompromisslos. Dieser Mythos um Wick kommt schon sehr geil daher. Ich liebe es, wenn der Ruf der Hauptfigur so vorauseilt. Ohne Wick auch nur in Action gesehen zu haben, habe ich sofort geglaubt, dass er dieser Badass ist, der alles und jeden platt macht ohne mit der Wimper zu zucken. Und dann macht er es wenig später auch genau so. Das hat schon Qualitäten der alten Man with no Name Streifen. Herrlich oldschool. Von mir gibt es sehr gute 9 Punkte.

Kann ich voll unterschreiben! :hoch:

Auch der Comic-hafte Style, der hier schon mehrfach erwähnt wurde, fiel mir auf und hatte für mich einen gewissen Reiz - insbesondere deshalb, weil dadurch erst gar kein Anspruch für Ernsthaftigkeit oder Realismus abgefordert wurde.
 

Sam Spade

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John Wick 2

...macht im Grunde da weiter, wo Teil 1 aufgehört hat, mit den selben Zutaten. Dünne Story, viel Action, großartige Bilder, cool inszeniert. Zudem wirkt auch hier sehr vieles handgemacht. Das alles ist schön, und die Kämpfe machen extrem viel Spaß. Dennoch hab ich auch hier - ähnlich wie bei Teil 1 - das Problem, dass vieles erzwungen wirkt. Eigtl. ist es egal, ob er gerade in Rom oder in New York rumballert, den Machern war es wohl einfach nur wichtig, spektakuläre und farbenfrohe Locations zu präsentieren. Klar, generell wirkt auch hier wieder alles Comichaft, aber das entschuldigt nicht die fehlende Authentizität.

7/10
 

Count Dooku

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Ich hab Teil 2 im Kino angeschaut und fand ihn ok.
Wirklich Lust ihn nochmal anzuschauen habe ich nicht, keine Ahnung warum.
 

deadlyfriend

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Vor ein oder zwei Jahren habe ich mir bereits John Wick angeschaut und empfand vieles wie Sam Trautman in seiner sehr guten Rezension. Auch wenn es nicht wirklich mein Genre ist, konnte ich feiern und hatte mächtig Spaß. Auch wenn mir Einiges manchmal etwas zu viel war, hatte ich gerade sehr viel Freude an den Nebenschauplätzen. Das Hotel und die Münzen. Der gelebte Ehrenkodex und auch die übertriebene Höflichkeit. Alles Zutaten die mir sehr zugesagt haben. Das Geballer war mir halt too much, da die Szenen zwar schön anzusehen, aber nie spannend waren.

Im Zuge von Teil 2 habe ich ihn mir nochmal angesehen und mein Eindruck ist identisch zur Erstsichtung!
Teil 2 ist sehr ähnlich. Die Zutaten sind die gleichen, nur die Schauplätze haben sich durch Rom ein wenig geändert. Auch hier ist wieder eine famose Optik außerhalb der Action-Szenen, das Hotel macht wieder sehr viel Freude und auch die Story war okay. Probleme hatte ich wieder mit etwas zuviel Geballer, was diesmal allerdings noch mehr als vorher war. Die ständigen Schußszenen nervten sogar irgendwann und auch das die Gegner meistens nacheinander kamen. Bei sowas leidet einfach die Spannung und so toll waren die Szenen für sich dann auch nicht umgesetzt, das man auch ohne Spannung die Optik hätte genießen können. Ob ich Teil 3 noch anschauen werde, weiß ich nicht, da ich mir hier nicht sonderlich viel mehr erwarte.
 

Dwayne Hicks

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John Wick Chapter 4

Also entweder sind meine Ansprüche einfach zu hoch oder jeder der den Film super findet hat einfach andere oder keine Ansprüche.
Für mich funktioniert Action nur wenn die ein nachvollziehbaren Auslöser hat und wenn diese noch greifbar ist. Und irgendwie versagt Teil 4 da die meiste Zeit.

Die erste große Actionszene in Japan hätte man vermeiden können in dem man John fix rausgeschmuggelt hätte
Stattdessen völlige Eskalation der Marke "more of the same" wegen einer Person die man nicht rechtzeitig verstecken konnte.
Klar Donnie Yen sorgt für Abwechslung und es ist großartig wie gelenkig der Mann immernoch ist. Aber das ganze rumgeballer? Es ist nur noch langweilig, sorry.

Diese ganzen Kugelsicheren Anzüge sind einfach der größte Blödsinn den man sich hätte ausdenken können. Für mich ist dass einfach das Äquivalent dieser beknackten Nano Technolgie der MCU Filme. In Teil 1 war das noch irgendwie geil wenn John mehrfach in die Weste getroffen wurde und erstmal zu Boden ging. In Teil 4 ist davon (fast) NIX übrig...wenn nicht gerade mal eine Shotgun zum Einsatz kommt. Es ist jedes mal so albern wenn Wick sich die Jacke vors Gesicht hält um Kugeln abzuwehren. Ich brauch ja kein super realistischen Film aber so n bisschen nachvollziehbare Physik wäre schon echt gut.
Aber so gibts ja überhaupt garkeine Fallhöhe mehr.........übrigens etwas wofür die MCU Filme ja ständig kritisiert werden......

Da werden permanent Anzugträger in die Schulter und sonstwo getroffen und es passiert NICHTS. Wenn man schon ständig auf digitales Mündungsfeuer und Blut zurück greift dann baut doch wenigstens ein bisschen physikalischen Impact bei den Ballerein mit ein.
Man hat hier quasi sprichwörtlich "Plot Armor" und die eben angesprochene Fallhöhe gibts nur noch im wortwörtlichen Sinne wenn John zum 10 mal irgendwo ganz weit runter fällt und trotzdem nochmal aufsteht wie ich jeden Montag früh 7.15 Uhr.
Gibts hier noch ein Unterschied zur Selbstparodie? Eigentlich nicht, oder?
Die Szene in Paris mit dem Kreisverkehr war auch einfach nur murks......ich fand das weder spannend noch spektakulär.
Einzig was ich wirklich mal richtig geil fande war die Dragon Breath Szene.....DAS hat wirklich mal Laune gemacht und war eine schöne Hommage an Hong Kong Massacre und ähnlichen Spielen.

Scott Adkins ansich war auch super, aber auch hier, seine Story war sinnlos in den Film gepresst und unterstreicht eigentlich nur nochmal welche absurde Züge diese Welt eigentlich mittlerweile angenommen hat. Was man da ständig machen muss inkl. irgendwas abschneiden, aufschneiden und brandmarken damit man zurück ins "Game" kann is schon irgendwie amüsant.

Ja und dann die Treppenszene....das Kino hat gelacht, ich hab nur noch mit den Kopf geschüttelt. Und fand ich die Hommage an Leone in Teil 3 noch geil, wars in der 4 fast schon bissel Panne. Ich musste dann selbst fast lachen wenn Ian McCocksucker Shane sagt "What a beautiful view" und der Zuschauer bekommt einen lieblosen Greenscreen vor den Latz geknallt.

Die Postcredit Scene hätte man sich auch sparen können.....

Ich bin froh das es (erstmal?) vorbei ist....

Immerhin, die Optik ansich war geil, Donnie Yen ist hier der heimliche Star und Fishburn hat Spaß an der Rolle.
 

Sam Spade

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Da die Meinungen zu John Wick 4 insgesamt doch etwas auseinandergehen, hab ich erst recht Lust bekommen, mir mein eigenes Bild davon zu machen und den Film daher bestellt. Im Zuge dessen hab ich mir ebenfalls in dieser Woche vorgenommen, alle Teile hintereinander zu schauen. Teil 1 und 2 waren die letzten Tage dran, am Wochenende folgen dann hoftl. noch Teil 3 und 4. Teil 1-3 kannte ich bereits und hatte eine "stabile" Meinung dazu, jedoch hatten mich die Filme nicht extrem vom Hocker gerissen. Teil 1 empfand ich bisher als der beste Teil der Reihe, weil ich ihn immer noch am "bodenständigsten" empfand, sofern man das Wort bei John Wick überhaupt in den Mund nehmen kann. Ich glaube mein Problem/Fehler damals war, dass ich einen düsteren Rachefilm im Stile eines "Taken" erwartet hatte. In der Hinsicht konnte ich mit all den etwas "Comic-Artigen" Szenen (z.B. das Continental als Unterkunft für Attentäter; die Goldmünzen etc.) und Elementen nicht viel anfangen. Ein Rachegefühl, welches einen eben bei einem "Taken" komplett packt und wo man mit Neeson permanent mitfiebert, hat sich bei John Wick nie bei mir eingestellt. Teil 2 und 3 entfernen sich eben noch mehr von dieser Bodenständigeit und fahren das volle "Auf die Fresse" Programm und übertreiben natürlich noch viel mehr. Wo in Teil 1 diese o.g. Elemente noch etwas verhaltener zum Einsatz kommen, hauen Teil 2 und 3 sie im Grunde am laufenden Band raus. Das führte damals dazu, dass ich 2 und 3 maximal "ok" fand und nicht gedacht hätte, mich jemals nochmals damit zu beschäftigen.

Und genau hier sorgt lustigerweise der Re-Watch (bisher) dafür, dass ich mich doch etwas anders zu den Filmen positioniere. John Wick 1 hat mir daher, wie auch zuvor, ordentlich gefallen. Die Story passend für diese Art Film, die Locations gut gewählt, die Kämpfe natürlich spektakulär, großartig choreografiert und genial geschnitten, John Wick im Godmode und das Tempo ist permanent hoch. Bei meiner 7/10 von damals würde ich nach wie vor bleiben.

John Wick 2 hingegen hat mir im Gegensatz dazu nun wirklich fast komplett durchgehend richtig viel Spaß gemacht. Wie oben erwähnt, versucht der Film in keinster Weise mehr irgendwie "normal" zu sein. Von Anfang bis Ende ist er einfach nur abgefahren, sowohl was die Kämpfe betrifft - die zwar immer Gefahr liefen, mich etwas zu ermüden (was tatsächlich aber nicht eintrat, da dann doch immer wieder coole Ideen zum Einsatz kommen) - aber auch die ganze Unterwelt-Thematik, die natürlich weiter auf die Spitze getrieben wird. Spätestens dann, wenn auf Wick ein Kopfgeld ausgesetzt wird, um ihn herum alle Attentäter erwachen und er dann bei seinem alten Kumpel Morpheus um Hilfe bittet, ist die Party einfach voll im Gange und ich war begeisterter Gast. Somit würde ich sogar heute sagen, dass ich bei Teil 1 noch das Gefühl habe, nichts ganzes und nichts halbes gesehen zu haben. Anfangs noch eher "normal", wird er dann immer mehr zur typischen Wick-Show. Bei Teil 2 hingegen, ist man einfach direkt von Anfang an mittendrin und will gar nichts anderes mehr. Durch und durch übertrieben und eskalierend. Hat mir gut gefallen und meine damalige Meinung muss ich revidieren. Teil 2 würde ich mindestens bei einer 8/10 ansiedeln und bin jetzt sehr auf Teil 3 gespannt, und ob auch er das Rude rumreißen wird. Ich kann es mir vorstellen.
 

Sam Spade

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Ging jetzt leider doch nochmal ein paar Tage bis ich die Reihe beenden konnte, gestern lief aber dann John Wick 4 und somit ist die Reihe (vorerst) mal abgeschlossen. Meine Eindrücke zu Teil 3 + 4:

John Wick 3 hatte ich vor wenigen Jahren mal als Stream mitgenommen und zu dem Zeitpunkt passte er zu meiner vorherrschenden Wick-Meinung die, wie oben erwähnt, eher in Richtung "ganz nett aber packt mich nicht" ging. Bei der nun erneuten Sichtung gefiel auch dieser Teil mir nun besser als damals, konnte jedoch nicht ganz soviel zulegen wie kürzlich Teil 2 bei mir. Hier verspürte ich tatsächlich nach wie vor eine kleine Ermüdungserscheinung bei den Kämpfen und dem ganzen drumherum. Er startet in New York zwar recht cool aber mir dann doch etwas zu konstruiert, was die ersten Kampfszenen bzw. Locations betrifft: Erst läuft Wick zufällig in einen Antiqutäten-Laden mit allerlei Waffen und alten Schießeisen (die "Good, Bad Ugly"-Hommage ist geil), um danach in einen Stall zu landen für eine passende Fluchtszene auf einem Pferd. War mir dann doch etwas zu erzwungen.

Zudem hat mich auch die folgende Sequenz in Marokko bzw. in der Wüste so gut wie gar nicht gepackt, wofür der Film aber wenig kann. Ich finde einfach das New York, Rom, Paris und Co. besser zu Wick passen. Zudem sind Reeves und Berry zwar kurz ein nettes Team, aber der Fight zusammen mit den Hunden hat mir wenig gegeben und wurde zu sehr in die Länge gezogen.

Zurück in New York und im Continental legt der Film dann wieder schön zu und brennt wieder ein Actionfeuerwerk ab. Schön auch, dass man Lance Riddick (RIP) mal so richtig in Aktion sehen darf.

Insgeasmt also auch wieder ein gutes Wick-Erlebnis, welches für mich jedoch nicht an Teil 2 ran kommt.

7/10

John Wick 4


Ich war gespannt in welche Richtung Teil 4 für mich gehen würde. Eher in Richtung Teil 3 (ganz cool aber leicht abfallend) oder Teil 2 (geiles Ding; Spektakel). Hier kann ich klar sagen: Letzteres, definitiv! Er hat so ziemlich all die positiven Dinge mitgebracht und geliefert, die ich jetzt bei der erneuten Sichtung der John Wick Filme lieben gelernt hab. Sozusagen ein "Best-Of-Wick" für mich. Das liegt unter anderem an den Locations, die mich optisch komplett abgeholt haben. Sei es das Continental in Osaka, ein Disco-Schuppen in Berlin oder Paris als Ganzes. Auch die Actionszenen sind dort jeweils permanent geil eingefangen und optisch ein Genuss. Die Kämpfe fühlen sich, trotz bekannter Choreografie, wieder frischer an als noch in Teil 3. Besonder hervorzuheben ist - wie auch schon des öfteren hier im Forum erwähnt - ein Kampf in einer Villa in Paris, bei dem Wick von Raum zu Raum geht und die Kamera von oben alles mitnimmt. Ein Hightlight der Wick-Reihe, ein Highlight im Genre Actionfilm generell. Großes Kino.

Auch die neuen Nebendarsteller haben mich überzeugt und harmoinieren perfekt mit Reeves. Allen voran Donnie Yen aka. Caine und Shamier Anderson aka. Mr. Nobody. Hier gesellen sich zwei "Widersacher" hinzu, die trotzdem sympathisch sind und bei denen man sich immer wieder über die Screen-Time freut. Bill Skarsgård als Oberbösewicht ist sowieso ein Selbstläufer und schön auch, dass Clancy Brown mit von der Partie ist.

Über die Laufzeit von 160 Minuten hatte ich mir im Vorfeld auch so meine Gedanken gemacht, muss aber sagen, dass ich sie tatsächlich angebracht fand. Ich hatte hier auch, anders als bei Teil 2 und 3, das Gefühl, dass es mehr "Ruhephasen" (im positiven Sinne) gibt und man auch wieder etwas mehr über einzelne Charaktere inkl. Wick erfährt. Der Filme musste nicht von Actionszene zu Actionszene hetzen. Einzig die typische "Kopfgeldjagd", wie man sie vor allem aus Teil 2 bzw. 3 kennt, kommt dann vor dem eigentlichen Finale ein wenig erzwungen rüber, macht aber trotzem Spaß.

Das Finale selbst ist dann ebenfalls sehr stimmig, auch wenn ich Dwayne hier zustimme: Der Greenscreen zum Schluss ist nicht ganz so geil.:D
Auch versteh ich generell sämtliche Kritikpunkte die Dwayne oben aufführt, und die man durchaus so sehen kann. Ich selbst konnte diese Dinge jedoch ausblenden und hatte daher einfach nur Spaß an dem Teil :)

Insgesamt für mich wirklich, wie eingangs erwähnt, ein tolles Actionspektakel und ein würdiger Abschluss der Reihe.

9/10

Rangliste:

1. John Wick 4
2. John Wick 2
3. John Wick 1+3


Zum Schluss muss ich noch zwei Dinge hervoheben: Ich finde es gut, dass sich Chad Stahelski hier bei allen vier Filmen auf dem Regie-Stuhl befand. Gibt jede Menge Beispiele wo innerhalb einer Reihe die verantworlichen Personen wechseln, was sich oft durch einen gewissen Qualitätsverlust auszeichnet. Bei Wick ist das jedoch mMn. nicht so und das bringt hier wirklich Kontinuität rein. Kontinuität auch vor allem, und das ist mein zweiter Punkt, was die Actionszenen betrifft. Es ist einfach nur eine Wohltat, dass - egal wie man am Ende zu der Action oder dem Kampfstil steht - man hier übersichtliche Kampfszenen bekommt, bei denen man nie den Überblick verliert. Trotz der ganzen verrückten Ideen die dort eingeflossen sind, ist man immer komplett im Geschehen und kann die Szenen einfach nur genießen. In Zeiten von zu schnellen Schnitten, ist das einfach nur großartig.
 
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