Jesus Christ Superstar

Count Dooku

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Jesus Christ Superstar :

#02 19.04.2017 Count Dooku
 
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Count Dooku

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Jesus Star Superstar

Die erste Verfilmung der Rock Oper von Tim Rice (Text) und Andrew Lloyd Webber war beim ersten Mal anschauen ein ziemlicher Kultur-Schock. Eigentlich hatte ich eine Musical-Verfilmung ala "Les Miserables" erwartet, stattdessen beginnt der Film damit, dass ein paar junge Leute mit einem Bus am Drehort ankommen und ihre (garantiert nicht original-getreuen) Kostüme anziehen. Der Film ist weniger eine Musical-Verfilmung als ein Film über ein paar junge Typen, die "Jesus Christ Superstar" spielen und das sogar richtig gut.
Der Film wirkt wie ein Gegenentwurf zu den vorherigen Bibel-Verfilmungen was Ausstattung und Musik angeht. Außerdem wirkt Jesus selbst viel menschlicher als in den alten Filmen, wodurch mir die Geschichte viel zugänglicher wurde.
Die Musik hat imo den typischen 70er-Jahre-Sound, was mir als Fan sehr gefällt.
Gegenüber der Album-Version sind im Film noch einige Songs dazu gekommen bzw. wurden einige Songs textlich abgeändert.
Die Darsteller sind sehr gut in ihren Rollen. Ted Neeley passt perfekt in die Rolle von Jesus (die ursprünglich von Ian Gillan wie beim Album gespielt werden sollte). Carl Anderson als Judas ist auch klasse. Nur Larry T. Marshall als Simon hat mir nicht gefallen, bei "Simon Zealottes" overacted er total.
Auch wenn die Ausstattung laienhaft rüberkommt (z. B. laufen die Römer mit Maschinengewehren rum), ist Norman Jewisons Regie das komplette Gegenteil.
Gedreht wurde der Film in Israel in der Negev Wüste, die eine beeindruckende Landschaft besitzt. Dazu fing der Kameramann Douglas Slocombe beeindruckende Bilder ein.
Durch die großartige Inszenierung wurde ich ziemlich schnell in die bekannte Geschichte reingezogen.
Der Film besteht mit Ausnahme von einzelnen Sätze komplett aus Songs.
Afaik wird der Film als erste Musik-Video angesehen.

Imo die beste Verfilmung der Rock-Oper. Die zweite Verfilmung aus dem Jahr 2000 hat mir überhaupt nicht gefallen, weder die Besetzung noch die Location (angeblich die Pinewood-Studios hätte aber auch eine x-beliebige Lagerhallen sein können).
 
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