Jagdfieber

Frankie

Leinwandlegende
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Filmkritiken
40
AW: Jagdfieber

Kritik von Vince

JAGDFIEBER

Sony Pictures präsentiert mit seinem CGI-Debüt einen formelhaften Nachzügler, der von A bis Z nach altbekanntem Muster abläuft und für einen mündigen Erwachsenen deswegen recht schnell an Spannung einbüßt. Hinzu kommt ein ausgewalzter Mittelteil, bis plötzlich Zeit Geld ist und man gerade noch so den Switch zum Finale hinbekommt - fast schon ein kleines dramaturgisches Chaos. Die Charaktere passen sich dem an und bieten nichts als Epigone bereits bekannter Figuren und Figurenkonstellationen: Hirsch als Esel, Hirsch und Bär wie Sid und Manni, Hasen wie Pinguine etc. Und zuguterletzt wird auch noch mit kitschig-trändrüsigen Songs penetrant auf die mal wieder nicht sehr tiefgehende Botschaft hingewiesen - erst wird das Resultat des falschen Verhaltens aufgezeigt ("Huhu, Bär ist ja so traurig, Bär geht es so scheiße") und dann kommt die Erkenntnis, Bär macht es richtig und die Kinder kriegen aufgebunden, wie sie sich sozialisieren sollen ("Lalala, macht es so wie wir, lalala, der einzig richtige Weg, tralala...").
Aber "Jagdfieber" punktet auch. Zum einen im recht gelungenen Design. Die sich wieder an klassischen Zeichentrick anlehnende Optik stellt "Madagascar", der Ähnliches versucht hatte, klar in den Schatten.
Weiterhin ist die Slapstick teilweise wirklich State of the Art und erinnerte mich im Verbund mit dem erwähnten Design stark an das letzte "Monkey Island"-Abenteuer in 3D - mit einem ganz ähnlichen Charme. Das beginnt bei den göttlichen Hasen (mindestens genauso kultig wie die aus Wallace und Gromits letztem Kinoabenteuer), deren Zweckentfremdung einfach nur eine Wonne ist (da können die Pinguine nicht gegen anstinken), bis zu einigen vortrefflichen Aktionen, die auf Seiten der Hauptdarsteller liegen - von des Hirschs Demonstration, wie man im Wald zu kacken hat bis zum in der Heimgarage stockbesoffen umherdümpelnden Bären.
Reicht deswegen noch für 6/10
 
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