AW: Hitchcock
Hitchcock
Wer kennt ihn nicht, den Master of Suspense
Alfred Hitchcock. Dieser Film basiert auf dem Buch
Alfred Hitchcock and the Making of Psycho und ist daher kein reinrassiges Biopic über die Person Hitchcock, sondern vielmehr ein kurzer Ausschnitt aus seinem Leben. Man begleitet Hitch bei seinem kompletten kreativen Prozess einen Film zu inszenieren, also beginnend mit der Ideensuche zu einem neuen Projek bis hin zum fertigem Film (
Psycho).
Aus meiner Sicht ist jedoch selbst dieser Ausschnitt aus dem Schaffenswerk und dem Privatleben von Hitchcock nicht gänzlich biographisch angesiedelt, sondern wahrscheinlich eher vieles auch etwas künstlerisch frei interpretiert durch Regisseur
Sacha Gervasi bzw. das Drehbuch. Natürlich steht man als Fan einer Person, über die ein Biopic oder ähnliches gedreht wird, solch einem Projekt sowohl interessiert aber auch skeptisch gegenüber. Aus meiner Sicht ist der Ansatz des hier versuchten Spagates, zum einen eine Art Making of
Psycho zu inzenieren und zum anderen die Privatperson
Alfred "Hitch" Hitchcock dem Zuschauer etwas näher zu bringen, ansatzweise zwar gelungen, aber leider nicht konsequent genug umgesetzt worden. Leider wirken einige Szenen zu sehr auf Hochglanz getrimmt, als das sie in dieser Zeit hätten angesiedelt sein können. Man hat sich zwar Mühe gegeben und ein paar Details gut ausgewählt, aber grundsätzlich merkt man dem Film leider zu häufig an, dass es ein Film aus der Neuzeit ist. Vieleicht hätte es dem Film sogar gut getan wenn er in s/w gedreht worden wäre. Wahrscheinlich war Regisseur
Sacha Gervasi hier einfach "Der falsche Mann" für den Job. Seine Art der Inzenierung hat mich leider nicht über die volle Länge fesseln können.
Der Cast hingegen ist recht gut gewählt.
Anthony Hopkins spielt die Rolle gut, hat mich aber auch nicht vollkommen überzeugt. Leider hat man in gewissen Szenen das Make up und den Bodysuite einfach zu deutlich wahrgenommen. Hier wäre einfach weniger mehr gewesen. Seine Darstellung hingegen war in der Tat gut, besonders das Zusammenspiel mit
Hellen Mirren, welche Hitchcocks Frau Alma Reville spielt, war unterhaltsam und gut gespielt!
Jessica Biel in der Rolle der Vera Miles hat mir auch gut gefallen. Allerdings
Scarlett Johansson (Janet Leigh) und
James D'Arcy (Anthony Perkins) wirkten sehr farblos, ja fast schon unwichtig. Johansson konnte vieleicht noch etwas mehr punkten, aber alles in allem waren diese beiden Rollen inkl. ihrer Darstellung vollkommen austauschbar.
Für mich als großer Hitchcock Fan war der Film zwar kurzweilig unterhaltsam, aber ich hätte mir hier einfach eine ernsthaftere Inszenierung gewünscht. Vieles wirkte auf mich unpassend und auf "gewollt lustig" getrimmt. Etwas mehr Biopic und etwas weniger "Komödie" hätte dem Film gut getan.
Wertung:
7/10