Hierro - Insel der Angst

Kratos666

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AW: Hierro - Insel der Angst

Hierro - Insel der Angst

Eine Mutter will mit ihrem Sohn per Fähre zur Kanaren Insel Hierro reisen.
Auf dem Weg dorthin schläft sie ein und wird durch einen Vogel geweckt, ihr erster Gedanke gilt ihrem Sohn, der ist aber nicht mehr aufzufinden.
Krank vor Sorge durchsucht sie mit dem Schiffspersonal das Schiff, aber ohne Erfolg.
Als ihr auch die Polizei nicht helfen kann, kehrt sie zurück und versucht ein normales Leben zu führen.
Das gelingt ihr aber nicht, sie wird permanent von Alpträumen und Visionen geplagt und verzweifelt an der Ungewissheit.
Nach einem Anruf des Gerichtsmediziners von Hierro begibt sie sich voller Hoffnung auf eine Ende ihres Martyriums noch einmal auf die Reise zur Insel.
Aber statt Gewissheit zu bekommen verliert sie mehr und mehr den Überblick und gerät immer tiefer in diesen niemals enden wollenden Alptraum.
Man verfolgt die Hauptdarstellerin Maria den ganzen Film über, man erlebt die ganze Palette an Emotionen dieser Frau quasi hautnah mit.
Im Verlauf des Films verschwimmt dann sogar dem Betrachter die Grenze zwischen Marias Wunschdenken und der Realität.
Die schauspielerische Leistung von Elena Anaya, welche Maria spielt, ist einfach nur mit dem Wort grandios zu beschreiben.

Storytechnisch sicher nichts neues, aber wie diese Story umgesetzt wurde hat mich doch arg begeistert.
Diese beklemmende Atmosphäre, welche durch das nahezu perfekte Zusammenspiel der Beschaffenheit der Insel, dem Sound und den Klasse Bildern erzeugt wird, geht schon sehr unter die Haut.
Auch die Spannungskurve verläuft kontinuierlich nach oben, bis man an einem genialen Ende angelangt ist.
Gänsehaut garantiert.

Katastrophal ist hier aber wiedermal der Deutsch Titel.
Insel der Angst vermittelt mir den Eindruck einen Horrorfilm zu schauen, dem ist aber nicht so, denn man schaut einen wahnsinnig intelligentes Psycho Drama.
Dieser Streifen ist der beste Beweis das man zum drehen von genialen Filmen eben keine zig Millionen Dollar braucht.

Große Klasse.(10/10)
 
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Tarantino1980

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AW: Hierro - Insel der Angst

Danke für die Kritik Kratos! Bisher hatte ich von dem Film noch nichts gehört, aber das klingt auf jeden Fall sehr interessant. Den werde ich mir mal ansehen, ich hoffe das ihn meine Videothek hat den ansonsten muss ich ihn mir kaufen :nice:.
 

deadlyfriend

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AW: Hierro - Insel der Angst

Kann deine Rezension ziemlich gut nachvollziehen. Der hat wirklich traumhaft schöne Locations und eine wirklich tolle Kameraführung. Der Plot ist ebenfalls klasse, auch wenn er etwas vorhersehbar war. Deshalb fand ich die letzten 30 Minuten etwas schwächer als das zuvor Gezeigte, aber nicht der Rede wert. Im Gesamtkontext war das nämlich ziemlich schlüssig und die Aufnahmen sowie die Leistung von Elena Anaya absolut klasse. Hat mir also sehr gut gefallen.

@Tarantino:

Hast du ihn inzwischen gesehen? Falls nicht, solltest du das nachholen. Alleine visuell ist das absolut beeindruckend und man merkt das der Film aus Europa ist.
 

Tarantino1980

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AW: Hierro - Insel der Angst

@Tarantino:

Hast du ihn inzwischen gesehen? Falls nicht, solltest du das nachholen. Alleine visuell ist das absolut beeindruckend und man merkt das der Film aus Europa ist.

Nein leider noch nicht, aber er steht noch auf meiner "Must-see" Liste. Ist also nicht in Vergessenheit geraten, aber man kann halt nicht alles sofort sehen. Aber so bleibt das Ganze auch spannend.

P.S. Bald ist ja Ostern und danach habe ich noch die 4 Tage frei, da werde ich es hoffentlich schaffen ein paar Filme zu schauen ;)
 

Die wilde 13

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AW: Hierro - Insel der Angst

Ruhiges, sehr atmosphärisches Drama (!), das unter die Haut geht. Neben der gut spielenden Elena Anaya (ihr begegne ich in letzter Zeit immer öfter :)) stechen vor allem der Score und wunderschön-melancholische Bilder hervor. Auch das Ende überzeugt und somit kann ich diesen spanischen Film auf jeden Fall weiter empfehlen. Lohnt sich! :hoch:

8/10
 

Tarantino1980

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Unfassbar das es nun fast 6 Jahre gedauert hat bis ich diesen tollen Film sehen konnte und ich muss ehrlich gestehen, er war etwas aus meinem Fokus gerückt. Aber dank eines super tollen Wichtel Geschenkes von der 13 kam die Erinnerung wieder und dementsprechend wollte ich auch relativ schnell eine Sichtung des Filmes tätigen!

Ich war damals schon überzeugt davon das mir der Film gefallen wird und so war es auch. Ein wirklich wundervoller Film, der leider durch den deutschen Beititel "Insel der Angst" tatsächlich eine etwas falsche Erwartungshaltung schürt. Aber zum einen war ich ja durch diesen Thread hier schon vorgewarnt und zum anderen bin ich sowas durch meine Gialli sehr gewöhnt da da häufig deutsche reißerische Titel verwendet wurden nur um das deutsche Puplikum zu locken. Von daher habe ich mich auf das eingelassen was ich zu sehen bekam und das waren wirklich sehr schön photographierte Bilde, eine tolle Atmosphäre und eine wirklich toll spielende Elena Anaya.

Im Übringen gefiehl mir die Fährenatmosphäre sehr gut. Ich weiß auch nicht warum aber mir war leider sehr schnell klar, ohne das ich irgendwo gespoilert wurde, das Diego tot sein muss und es eher um die Suche nach Erlösung bzw. Abolution für Maria geht. Ich hatte halt von Anfang an das Gefühl das es hier nicht darum geht das ein Kind entführt wurde, sondern das eine Mutter einen schrecklichen und diesem Fall sogar einen tödlichen Fehler gemacht hat, sie hat ihren kleinen Jungen unbeaufsichtigt gelassen und da ja auch vorher erwähnt wurde das er noch nie mit einer fähre gefahren ist, war mir klar das er Neugierig sein wird und sich natürlich alles anschaut. Es wurde zwar nicht das genaue Wie aufgeklärt nur das er irgendwie ins Wasser geraten ist, aber ich vermute mal das es genau an der Stelle passiert ist wo er zu Anfang mit seiner Mutter stand und die Wellen, hervorgerufen durch die Schiffsschraube, gesehen hat. Aber dennoch hat mir der Weg zur Auflösung sehr gut gefallen, war toll inszeniert und der Film hatte eine sehr bedrückende Atmosphäre!

Wertung: 8/10
 

Die wilde 13

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Unfassbar das es nun fast 6 Jahre gedauert hat bis ich diesen tollen Film sehen konnte
Ich sollte dich öfter bewichteln, oder? :D

Es freut mich aber, das dir der Film gefallen hat aber ich hatte das auch schon so erwartet. Ich sollte ihn mir auch mal wieder ansehen aber er steht komischerweise nicht mehr im Regal. :confused:
 

Tarantino1980

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Ich sollte dich öfter bewichteln, oder? :D
Ja absolut :nice:. Aber man muss Dir auch lassen Du hast verdammt gut recherchiert. Diesen Post hier zu finden war ja bestimmt kein Zufall oder? Und da ich meine neuen Filme immer hier poste wusstest Du natürlich das der noch nicht in meiner Sammlung steht. Also nochmal vielen Dank dafür, ist wirklich ein toller Film und ich bin froh das er nun in meiner Sammlung steht.
 

2moulins

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War heute im Briefkasten und wurde gerade gesichtet.

Hat mir sehr gut gefallen! :hoch: Die Atmosphäre hat mich durchgehend gefesselt - von Anfang bis Ende, was aber auch bedeutet, dass ich knappe 1 1/2 Std. eine ziemlich traurige Stimmung durchlebte. Wie hier schon geschrieben wird dies durch die tolle schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin, die Bilder und den Soundtrack (und natürlich das Geschehene) erreicht.

Oft las ich, der Film sei langweilig, und er erhielt schlechte Noten. Das kann ich mir nur so erklären, dass diejenigen, die so urteilen, aufgrund des Titels einen Horrorthriller mit Schockmomenten erwarteten. Nicht das erste Mal, dass sich ein vermeintlicher Horrorfilm als gutes Psychodrama entpuppt. Dabei kann man natürlich auch sagen, dass das Schicksal und das Leid der Mutter schon ein "Horror" ist.

Das im Vorfeld von mir als Spoiler empfundene Cover (der kleine Junge an der Hand der Mutter erscheint durchsichtig, so dass man davon ausgehen kann, dass er tot oder nicht existent ist) hat mein Filmerlebnis übrigens kaum gestört, da die Auflösung doch noch eine Entwicklung aufzeigte, die ich so nicht erwartet hätte. Dass sich am Ende der Kreis zum Filmanfang geschlossen hat, machte aus dem Film im wahrsten Sinne eine runde Sache.

Bei 8/10 bin ich dabei.
 

Tarantino1980

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War heute im Briefkasten und wurde gerade gesichtet.

Hat mir sehr gut gefallen! :hoch: Die Atmosphäre hat mich durchgehend gefesselt - von Anfang bis Ende, was aber auch bedeutet, dass ich knappe 1 1/2 Std. eine ziemlich traurige Stimmung durchlebte. Wie hier schon geschrieben wird dies durch die tolle schauspielerische Leistung der Hauptdarstellerin, die Bilder und den Soundtrack (und natürlich das Geschehene) erreicht.

Oft las ich, der Film sei langweilig, und er erhielt schlechte Noten. Das kann ich mir nur so erklären, dass diejenigen, die so urteilen, aufgrund des Titels einen Horrorthriller mit Schockmomenten erwarteten. Nicht das erste Mal, dass sich ein vermeintlicher Horrorfilm als gutes Psychodrama entpuppt. Dabei kann man natürlich auch sagen, dass das Schicksal und das Leid der Mutter schon ein "Horror" ist.

Das im Vorfeld von mir als Spoiler empfundene Cover (der kleine Junge an der Hand der Mutter erscheint durchsichtig, so dass man davon ausgehen kann, dass er tot oder nicht existent ist) hat mein Filmerlebnis übrigens kaum gestört, da die Auflösung doch noch eine Entwicklung aufzeigte, die ich so nicht erwartet hätte. Dass sich am Ende der Kreis zum Filmanfang geschlossen hat, machte aus dem Film im wahrsten Sinne eine runde Sache.

Bei 8/10 bin ich dabei.


Freut mich das er Dir auch so gut gefallen hat und vorallem das Du ihn jetzt auch so zeitnah gesehen hast! Der Spoiler im Cover ist mir sogar vor Deiner Erwähnung noch nichtmal so sehr aufgefallen, aber Du hast natürlich vollkommen recht! Aber wie Du ja auch erwähnt hast, liegt der Fokus des Filmes einfach auf einem ganz anderem als dem Horror Genre und der Weg zum Ende war einfach absolut sehenswert!
 
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