Gleissendes Glück

Die wilde 13

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Gleissendes Glück


Die Suche nach dem Glück. Herr Rossi heißt in diesem Fall Helene Brindel (Martina Gedeck), die ihr privates Glück sucht, das sie in ihrer Ehe und in ihrem Glauben zu Gott nicht mehr findet. Durch ein Buch des Wissenschaftlers Eduard Gluck (ach, ne!!?) bricht sie aus ihrer vertrauten Umgebung aus doch auch der zunächst überhebliche Intellektuelle hat mit seinen Dämonen zu kämpfen. Können die beiden sich gegenseitig "heilen"...?

Regisseur Sven Taddickens (Emmas Glück) Romanverfilmung nach A.L. Kennedy beginnt zunächst recht spröde und mir gelang erstmal kein Zugang zu dem Geschehen währen des ersten Viertels. Doch die herrausragenden schauspielerischen Leistungen, allen voran Martina Gedeck, der immer häufiger verwendete subtile Humor und letztendlich auch die beiden Schicksale bzw. Biographien ließen mich mit fortlaufender Spieldauer immer tiefer in die Handlung und in die Figuren eintauchen, zumal gerade seine Geschichte noch für Überraschungen gut ist, die man in dieser Radikalität nicht erwartet hätte. Auch die sehr gute Kamerarbeit muss hier erwähnt werden, die immer sehr nahe an den Protaginisten dran ist und der Zuschauer ihnen somit immer wieder quasi vis-à-vis gegenübersteht. Eine Nähe, die dem Film in der zweiten Hälfte sehr gut tut.

Wie schon erwähnt, tut auch Martina Gedeck dem Film sehr gut. Eine außerordentliche Präsenz gepaart mit viel Mut und dem Gespür für feinste Emotionen. Oscarreif!! Ebenfalls klasse wie (fast) immer natürlich Ulrich Tukur und nicht zu vergessen die fantastische Leistung von Johannes Krisch, der den jähzornigen Mann von Helene mimt. Den Namen muss man sich merken.

Ein Film, der durchaus nachwirkt und erst ganz langsam seine Wirkung entfaltet. Gleissendes Glück hat mich positiv überrascht und ist durchaus einen Blick wert.

8/10
 
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