Gefahr eines Schauspielstreiks in den USA wächst

KINOMENSCH

Leinwandlegende
Registriert
19 Juni 2008
Beiträge
5.998
Filmkritiken
0
Gefahr eines Schauspielstreiks in den USA wächst

Am 30. Juni läuft der aktuelle Tarifvertrag zwischen der Screen Actors Guild und der Alliance of Motion Picture & Television Producers (AMPTP) ab. Obwohl nur noch eine Woche Zeit ist, sind die beiden Verhandlungspartner offenbar noch weit von einer Einigung auf einen neuen Vertrag entfernt.

Allgemein wird bezweifelt, dass in absehbarer Zeit Fortschritte erzielt werden. Insbesondere, da beide Parteien sich aktuell gegenseitig die Schuld dafür in die Schuhe schieben, dass nichts voran geht. Aus verhandlungsnahen Kreisen wird kolportiert, dass die AMPTP der SAG in dieser Woche ein "letztes, bestes und finales Angebot" unterbreiten will. Auch wenn die Schauspielgewerkschaft bereits erklärt hat, man werde auch über den 30. Juni hinaus verhandeln, lässt ein mögliches Ausschlagen dieses Angebots den gefürchteten Schauspielstreik ein Stück näher rücken.

Das Branchenblatt "Variety" berichtet, aktuelle Dreharbeiten der Studios und Sender - wie "Transformers 2" oder Ron Howards "Angels&Demons" würden bis zum Monatsende weitgehend abgeschlossen sein.

Die Studios gingen hier offenkundig auf Nummer sicher. Auch wenn es nicht zum Streik kommt, wäre dann also erst einmal Pause mit Großproduktionen. Erst im Spätsommer ginge es dann - wenn nicht gestreikt wird - weiter mit Produktionen wie "Prince of Persia:Sands of Time", "2012" oder Ridley Scotts Nottingham".

Wieder einmal wäre ein Streik besonders dramatisch für Fernsehproduktionen. "Variety" mutmaßt, dass einige Serien bis zum geplanten Saisonstart im Herbst wohl nicht rechtzeitig fertig werden könnten.

Zum Zwist zwischen Studios und SAG kommt hinzu, dass die Studios den SAG-Verantwortlichen vorwerfen, sie würden die finale Unterzeichnung des bereits ausgehandelten Tarifvertrags der kleinern Schauspielgewerkschaft American Federation of Television and Radio Artists (AFTRA) untergraben, über den am 8. Juli abgestimmt wird.

Ein nicht unbeträchtlicher Anteil von 44.000 US-Schauspielern ist in beiden Schauspielgewerkschaften organisiert und die SAG fährt offenbar eine Kampagne gegen den AFTRA-Vertrag. Ihr gehen die dort vereinbarten Verbesserungen für die Schauspieler nicht weit genug. Doch es herrscht Uneinigkeit in der SAG.

Gerade die gut beschäftigten Schauspieler plädierten schon im Februar für eine rasche Einigung im Tarifkonflikt. Im akuten Streit hielten sie sich bislang zurück, doch am Wochenende war Tom Hanks einer von 100 Unterzeichnern einer Erklärung, die die AFTRA-Mitglieder ermutigt, für den neuen Vertrag zu stimmen und sich nicht von den "unrealistischen SAG-Forderungen in Geiselhaft nehmen zu lassen", berichtet "Variety".

So vertieft sich also der Graben zwischen den beiden Gewerkschaften, die sich im März nach jahrzehntelangen gemeinsamen Verhandlungen auf separate Verhandlungen mit den Studios und Sendern geeinigt hatten, da keine gemeinsame Linie gefunden werden konnte. Die SAG fordert etwa eine bessere Beteiligung ihrer Mitglieder an den Erlösen ihrer Werke bei der Auswertung auf DVD bzw. im Internet als die AFTRA nun ausgehandelt hat.

Erst zum Jahreswechsel hatte ein Streik der Drehbuchautoren die Film- und Fernsehproduktionen wochenlang lahm gelegt.
Quelle:Blickpunkt:Film

Da ich immer versuche,etwas Positives aus jeder Situation mitzunehmen :

Wenn ein Streik tatsächlich stattfinden wird,freue ich mich schon jetzt darauf,wenn Multiplexe endlich mal wieder solche Filme wie "Blues Brothers" oder "Das Leben des Brian" im regulären Programm zeigen ( müssen )!! ;)
 

Noeval

Filmvisionaer
Registriert
20 Juni 2008
Beiträge
22.345
Ort
Westfalen
Filmkritiken
0
Um ehrlich zu sein ...

... ich wußte gar nicht, daß es für Schauspieler auch einen Tarifvertrag gibt. Ich nahm an, Schauspieler bekommen für jede einzelne Rolle, ob Film, Serie oder Gastauftritt, einen neuen Vertrag, in dem die Gage immer wieder neu festgesetzt wird. Oder gilt das nur für die großen Stars?
 

Cable

Filmvisionaer
Registriert
20 Juni 2008
Beiträge
26.324
Ort
Österreich
Filmkritiken
6
AW: Gefahr eines Schauspielstreiks in den USA wächst

War ja klar, dass nach dem Autorenstreik jetzt ein Schauspielerstreik droht, der kommt meistens auf den Autorenstreik. Denn wenn die mehr bekommen, müssen doch die Schauspieler auch mehr bekommen und diesmal geht es ja auch um den Anteilsbrocken, den die Autoren an der digitalen Auswertung bekommen haben. Da dürfen die Schauspieler natürlich in nichts nachstehen.

Mann muss aber auch sagen, dass wir immer nur die Top-Gehälter der Stars hören, während die kleinen Akteure oft nur ein eher schwaches Grundgehalt bekommen.
 
Oben