Feinde - Hostiles

2moulins

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#02 22.04.19 2moulins
 
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2moulins

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Feinde - Hostiles


(enthält Spoiler!)


Sehr ruhig erzählter, düsterer Western mit Christian Bale, Rosamund Pike und Wes Studi.

Schon in der Anfangsszene wird man darauf eingestimmt, dass es hart zur Sache geht. Die Feindschaft zwischen Indianern und Weißen tritt im weiteren Handlungsverlauf immer wieder zutage. Dabei steht die Schönheit der toll fotografierten, weiten Landschaften im Kontrast zur allgegenwärtigen Grundstimmung, dass man immer auf der Hut sein muss, wenn man anderen Menschen - seien es Weiße oder Indianer - begegnet. Friedliche Begegnungen sucht man hier vergebens.

Im Mittelpunkt der Handlung steht die Begleitung eines dem Tode nahen Cheyenne-Häuptlings und seinen Familienangehörigen in dessen Heimat, damit er dort sterben kann. Zuvor befand sich dieser in langjähriger Gefangenschaft. Bei den US-Soldaten, allen voran bei dem von Bale gespielten Captain, war er als brutaler Gegner bekannt.

Die Botschaften des Films kann man auf unsere heutige Zeit und im Grunde auf alle anderen zeitlichen Epochen übertragen. Unterschiedliche Völker, anders Gläubige, bekriegen sich, rücksichtslos gegenüber den Rechten und Ansichten des jeweils anderen. Mangelnde Toleranz gegenüber anders denkenden als Grundlage von Auseinandersetzungen, Feindschaft und Kriegen.

Konkret geht es hier um die Vereinnahmung (Eroberung) der Ländereien in Nordamerika durch die Weißen, die Gefangennahme und Unterbringung der Ureinwohner in Reservaten. Letztendlich ist es eine kritische Auseinandersetzung mit dem alten Thema, welches Unrecht man den Indianern gegenüber an den Tag legte.

Allerdings fehlte mir hierbei eine schlüssige, gut nachvollziehbare Entwicklung, wieso manche der Soldaten - wie auch der Captain - nach der anfänglichen totalen Feindseligkeit dem Anderen gegenüber eine andere Denkweise entwickelten. Insbesondere eine Szene, in der einer der Soldaten den Häuptling um Verzeihung bittet, weil sich sein Volk unrechtmäßig das Land der Indianer angeeignet und den Indianern großes Unrecht angetan hat, wirkte auf mich etwas zusammenhanglos. Auch weitere Reaktionen von Soldaten, wie z.B. desjenigen, der zum ersten Mal jemand tötete, passten irgendwie nicht so recht ins Bild.

Insofern war für mich der Film nicht ganz rund, dennoch sehr sehenswert. Und die Grundbotschaft kam an.


7-8/10
 

Alexboy

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Danke für die gute Besprechung dieses Films. Scheint für mich geeignet zu sein.:bart:
 

Alexboy

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Ich habe den Film jetzt gesehen und wurde nicht enttäuscht. Die Handlungen der Personen muß man unter den gegebenen Umständen nicht unbedingt nachvollziehen können, da die Lebensumstände der Charaktere sich sehr von einem geregelten Leben wie unserem unterscheidet. Die Geschichte geht doch sehr in die Shakespeare - Tragödien Richtung, unerträgliches Leid und archaische Gewalt. Das fördert nicht unbedingt eine geregelte Lebens- und Denkweise.
8/10
 
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