Extreme Rage

Willy Wonka

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Twin Peaks
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Extreme Rage


Sean Vetter (Vin Diesel) ist als Undercover-Cop im Drogenmilieu tätig und kennt die rauen Umgangsformen innerhalb dieses Mikrokosmos. Sein Aussehen und sein Auftreten erinnern mehr an einem Verbrecher als an einem Cop und daher hat er keinerlei Probleme in der Unterwelt unerkannt zu bleiben. Dennoch ist er nicht vor der Gewalt innerhalb dieses Milieus gefeit, denn eines Nachts werden er und seine Frau im eigenen Haus überfallen, wo seine Freundin während des Schusswechsels um's Leben kommt. Daraufhin schwört Sean Rache und „kämpft“ sich durch die Hierarchien eines Drogenkartells...

Der ehemalige Musikvideo-Regisseur F. Gary Gray hatte im Kinojahr 2003 mit „Extreme Rage" und „The Italian Job" gleich zwei Spielfilme in den Kinos, worunter das Remake von „Charlie staubt die Millionen ab" deutlich mehr Aufmerksamkeit an der Kinokasse und bei den Kritikern bekam, obwohl die Voraussetzung mit dem Hauptdarsteller Vin Diesel in „Extreme Rage" nicht hätte besser sein können, da erst ein paar Jahre zuvor mit „The Fast and the Furious" und „xXx – Triple" zum neuen Actionheld gefeiert worden ist. Vielleicht lag es gerade an dieser Doppelbelastung von Gray, dass aus „Extreme Rage“ eine unfertige Genremischung entstand?

Das Verhängnis des Films ist in seiner durchschnittlichen Handlung zu suchen, die sich nicht von beliebigen DVD-Produktionen anderer Actionstars unterscheidet. Im Vergleich zu den billig produzierten Actionfilmen vom Reißbrett bleibt der Film in seiner Solidität stecken und kann weder in positiver noch in negativer Hinsicht Akzente setzen. So plätschert der Film vor sich hin, zeigt routiniert spielende Schauspieler, wo bei mir vor allem Timothy Olyphant als Schurke noch am meisten aufgefallen ist, bietet für einen „Rachefeldzug“ nur wenige Actionmomente, ein paar dramatische Szenen sowie ein wenig Spannung und will darüber hinaus mit einer kleinen Wendung für Überraschung sorgen, die die meisten Genrekenner bereits frühzeitig erahnen können. Der Film schneidet also jedes filmische Thema kurz an, ohne es tiefer zu beleuchten bzw. mehr davon zu bieten und bleibt wegen dieser Gründe schlussendlich oberflächlich.

Dennoch kann ich den Film trotz oder gerade wegen seiner Solidität nicht richtig Zerreißen, da es noch genug Filme von dieser Sorte gibt, die weitaus schlechter sind.
 
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