Es geschah um 8 Uhr 30
Libby soll auf ihre kleine Schwester aufpassen, da ihre Eltern unterwegs sind. Verstärkung bekommt sie von einer Schulfreundin, die den Abend bei ihnen verbringt. Gemeinsam hecken sie ein paar Telefonspäße aus und rufen anhand vom Telefonbuch wahllos Leute an. Einige Streiche sind harmlos, andere sind schon etwas unhöflicher. Irgendwann sagen sie den Angerufenen nur folgenden Satz: „Ich weiß, was sie getan haben. Ich weiß, wer sie sind.“ Einige reagieren lediglich irritiert, wieder Andere peinlich ertappt. Besonders einer fühlt sich durch den Anruf ziemlich unwohl, denn er hat kurz zuvor seine Ehefrau ermordet. Jetzt möchte er natürlich wissen, wer ihn beobachtet hat und schon bald schweben die 3 Mädels in Lebensgefahr.
Was sich eigentlich nach einem ziemlich spannenden Thriller anhört, ist leider etwas langatmig ausgefallen. Regisseur William Castle verbringt meines Erachtens zu viel Zeit damit, die Kinder bei ihrem Treiben zu zeigen, denn das ist auf die Dauer doch etwas ermüdend. Bis der Film Fahrt aufnimmt vergeht eine ganze Weile. Selbst nach dem entscheidenden Anruf dauert es, bis sich dort wirklich etwas tut und auch die subtilere Spannungskurve wirkt nicht wirklich bedrohlich. Gerade auf der atmosphärischen Ebene ist hier Luft nach oben. Dies beinhaltet die für mich auch meistens ziemlich unpassende Musik, bei der man eher erwartet, das gleich Doris Day um die Ecke springt, da sie einen seltsam heiteren Unterton besitzt. Trotzdem entwickelt er sich dann gegen Ende hin, immer mehr zu einem waschechten Psychothriller, der dann auch wirklich stark ist. Bis dahin benötigt man aber eben viel Geduld. Der Film entstand 1965 und wurde in schwarz/weiß gedreht, aber tatsächlich wirkt der Film irgendwie älter. Mit Joan Crawford hat sich dann auch ein prominenter Name im Cast eingefunden, aber dennoch nur in einer Nebenrolle. Kann man sich insgesamt also anschauen, ist aber auch nicht zwingend erforderlich.