Elegy oder die Kunst zu lieben
Der geschiedene Literaturprofessor und Kritiker David Kepesh (Kingsley) peppt sein Leben mit unverfänglichen Affären mit seinen Studentinnen auf.Auf den Abschlussfeiern in seiner Wohnung kommt er immer zum Schuss bis eines Tages die elegante und bezaubernde Kubanerin Consuela (Cruz) in seinen Vorlesungen auftaucht....
Nach dem (mir unbekannten) Roman von Philip Roth verfilmte die Spanierin Isabel Coxet das augenscheinlich unkomplizierte Liebesleben eines in die Jahre gekommenden Mannes.Einfühlsam und bedacht fängt sie in teils melancholischen Bildern die zarte Liebesgeschichte zwischen dem Freigeist David und der um 30 Jahre jüngeren Consuela ein.
Er kann kaum glauben,das er sich nochmal so verlieben kann und ist einerseits darüber so glücklich,weil es seinem Ego sehr gut tut.Andererseits verfällt er in Eifersucht,Kontrollsucht und Selbstzweifel,da er ja viel zu alt für sie sei und er jederzeit von einem jungen Burschen abgelöst werden kann.Der Gedanke,ihre Eltern kennenzulernen macht ihn dann völlig panisch.
Seinem Freund George (Hopper in einer seiner letzten Rollen) vertraut er sich an und die Dialoge zwischen den beiden haben was von Statler und Waldorf.

Zuweilen erinnert mich Davids Charakter auch an Ryan Bingham aus
Up in the Air.
Ben Kingsley spielt dieses Gefühlskarusell gewohnt souverän,wobei er nicht an die Brillianz seiner Rollen in
Haus aus Sand und Nebel oder
Der Tod und das Mädchen rankommt.
Penelope Cruz ist hier wunderschön anzusehen und ihr Spiel ist herrlich zart und melancholisch aber bei all diesem schön anzusehenden Bildern gesellt sich bei mir mit fortlaufender Dauer das Gefühl,das irgend etwas fehlt.
Man folgt den beiden Protagonisten aber man spürt nicht diese hemmungslose Leidenschaft,die man einfach braucht um eine Liebesbeziehung zu führen,zumal bei diesem Altersunterschied.
Unterm Strich bleibt eine schön fotografierte und gespielte Liebesgeschichte,die einem am Ende aber leider kalt lässt,weil einfach das Feuer fehlt.
6/10