Die Kunst des toten Mannes

Tarantino1980

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Die Kunst des toten Mannes

In der Kunstszene von Los Angeles ist der Kritiker Morf Vandewalt eine feste Größe, ein Mann auf dessen Meinung viel Wert gelegt wird. Als Kritiker ist er immer auf der Suche nach neuen und inspirierenden Künstlern. Als dann seine gute Freundin Josephina Ihm Werke eines bis dato noch komplett unbekannten Künstlers zeigt scheint es so, als ob Sie auf eine wahre Goldmine gestoßen ist. Doch die Dinge entwickeln sich anders als erwartet.

Bereits im Jahr 2014 arbeitete Regisseur Dan Gilroy mit Jake Gyllenhaal zusammen. Der Film Nightcrawler war der Erstling des Regisseurs und bereits bei diesem Film wurde ich aufmerksam auf die Regiearbeit. Auch hier zeigt Gilroy das er ein Gespühr für Bildsprache hat, aber auch eine Story interessant erzählen kann, ohne das man das Gefühl hat, er würde einen Stil kopieren. Gilroy wechselt in Die Kunst des toten Mannes ein paar mal das Genre. Zu Anfang fühlt man sich tatsächlich in einem Arthaus Film zum Thema Kunst, merkt jedoch aber schnell das es auch ein paar Thriller und vielleicht sogar ein paar Horror Elemente gibt. Die Mischung macht den Film auf jeden Fall interessant. Darüber hinaus bekommt man ein paar wirklich sehr schöne Bildkompositionen zu gesicht.

Zugegeben, Dan Gilroy hatte hier auch wieder einen hervorragenden Jake Gyllenhaal vor der Kamera. Dieser Mann ist für mich ohnehin ein Ausnahmetalent innerhalb der aktuellen Darstellerriege. Ich bin immer wieder aufs neue fasziniert wie wandlungsfähig er doch ist. Hätte ich vorab das Drehbuch zu diesem Film gelesen, wäre ich wohl in keinster Weise darauf gekommen das dies eine Rolle für Jake Gyllenhaal sein könnte, aber bereits nach der ersten Szene mit ihm war klar, er ist die absolut perfekte Besetzung für die Rolle. Aber auch der Rest des Casts ist gut gewählt. Es war schön mal wieder Rene Russo in einer aktuellen Rolle zu sehen, was natürlich auch daran liegt das sie die Ehefrau des Regisseurs ist. Aber ihr Spiel hat mir in dieser Produktion wieder sehr gut gefallen. Auch Zawe Ashton, die auch bereits schon in Nocturnal Animals gemeinsam mit Jake Gyllenhaal vor der Kamera stand, hat mir auch in diesem Film sehr gut gefallen. Einzig John Malkovich blieb leider unter seinen Möglichkeiten, was ich sehr schade fand, da ich ihn immer sehr gerne sehe.

Für jeden Jake Gyllenhaal Fan ist der Film ein Muss. Leider kann ich nur eine Empfehlung für Leute mit Netflix Account aussprechen, da Die Kunst des toten Mannes bisher nur dort erschienen ist. Ich hoffe jedoch sehr, dass es auch eine Heimkinoauswertung gibt, da ich diesen Film umbedingt in meiner Sammlung haben will.

Wertung: 8/10
 

Alexboy

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Da ich Jake Gyllenhaal und Nightcrawler sehr ähnlich sehe wie du und über Netflix verfüge, werde ich mich diesem Werk widmen.
 

2moulins

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Habe den Film heute abend spontan und völlig unbedarft gesehen. Deshalb war‘s interessant zu verfolgen, wie sich der Film von einer Handlung rund um die Welt der Kunst, der Galerien und Vernissagen zu einem Horrorstück entwickelt. Die Grundhandlung, dass auf etwas ein Fluch liegt, der einige Akteure das Leben kostet, wobei die Todesarten mehr oder wenig originell variieren, ist eigentlich nicht wirklich etwas Neues.

Das Ganze war ganz ansehnlich ins Bild gesetzt, auch die Ansichten der Stadtbilder, die immer wieder eingeschoben wurden. Und die modernen Einrichtungen, allen voran das Anwesen der Galeristin Haze (Rene Russo), waren auch schön anzusehen.

Die Handlung fand ich aber etwas unrund. Ich hätte noch irgendeinen Twist erwartet, wobei ich vermutete, dass es noch etwas mit der jungen Angestellten auf sich hat, die am Ende Richtung Flughafen fährt. Aber stattdessen hörte der Film einfach auf. (Dass jetzt noch weitere Bilder in Umlauf kommen und sich weiteres Unheil ausbreiten wird, war mir etwas zu wenig.)

Trotzdem interessant, den mal gesehen zu haben - vor allem auch wegen Gyllenhaal, der besonders anfangs mal ganz anders wirkte als sonst, was seine schauspielerische Qualität unterstreicht.
 

Tarantino1980

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Freut mich das Du den Film auch gesehen hat!

Habe den Film heute abend spontan und völlig unbedarft gesehen. Deshalb war‘s interessant zu verfolgen, wie sich der Film von einer Handlung rund um die Welt der Kunst, der Galerien und Vernissagen zu einem Horrorstück entwickelt. Die Grundhandlung, dass auf etwas ein Fluch liegt, der einige Akteure das Leben kostet, wobei die Todesarten mehr oder wenig originell variieren, ist eigentlich nicht wirklich etwas Neues.

Hier gebe ich Dir recht. Die Story ist definitiv nicht neues, aber irgendwie frisch und inovativ umgesetzt. Jedenfalls hatte ich nicht das gefühl etwas aufgewärmtes bzw. ausgelutschtes zu sehen. Also hier hat mir der Regiestil von Dan Gilroy sehr gefallen.

Das Ganze war ganz ansehnlich ins Bild gesetzt, auch die Ansichten der Stadtbilder, die immer wieder eingeschoben wurden. Und die modernen Einrichtungen, allen voran das Anwesen der Galeristin Haze (Rene Russo), waren auch schön anzusehen.

Also die Settings haben mir extrem gut gefallen. Z.B. die Szene als Haze in ihrer Gallerei diese neue Ausstellung von der Familie da betrachtet, also die Familie die vor dem TV sitzt in ihrem Wohnzimmer/Küche. Das war schon genial in Szene gesetzt. Aber auch die Mordszene von Josephina fand ich extrem gut. Oder als Josephina in die Wohnung ihres verstorbenen Nachbarn gegangen ist, das hatte schon was. Ich wusste garnicht wo ich zuerst hinschauen sollte.

Trotzdem interessant, den mal gesehen zu haben - vor allem auch wegen Gyllenhaal, der besonders anfangs mal ganz anders wirkte als sonst, was seine schauspielerische Qualität unterstreicht.

Freut mich das Du auch die Leistung von Gyllenhaal erwähnst. Ich kann mich echt noch gut daran erinnern das ich zu anfang seiner Karriere garnichts mit ihm anfangen konnte, aber je mehr Filme ich von ihm gesehen habe, desto mehr wurde ich zum Fan.
 

2moulins

Filmgott
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Also die Settings haben mir extrem gut gefallen. Z.B. die Szene als Haze in ihrer Gallerei diese neue Ausstellung von der Familie da betrachtet, also die Familie die vor dem TV sitzt in ihrem Wohnzimmer/Küche.

Ja, das war gut gemacht. In den ersten Momenten dachte ich, sie wäre in einer echten Wohnung. Erst nach einer kurzen Weile wurde mir klar, dass es sich gar nicht um echte Menschen handelt. Und erst als die Kamera zurückfährt, wird ja deutlich, dass es sich um eine Installation innerhalb eines Ausstellungsraumes handelt.

Aber auch die Mordszene von Josephina fand ich extrem gut. Oder als Josephina in die Wohnung ihres verstorbenen Nachbarn gegangen ist, das hatte schon was. Ich wusste garnicht wo ich zuerst hinschauen sollte.

Die Mordszene fand ich insofern spannend, weil ich zunächst keine Idee hatte, was denn nun die weglaufende Farbe bewirken wird. Dass sie am Ende in der Graffiti-Gestaltung auf der Wand integriert war ..... :D

Als sie die Wohnung des Nachbarn betrat, wechselte der Film seine Richtung. Da ging es ja dann los, dass sich etwas Bedrohliches entwickelte. Nach all der geschniegelten Kunstwelt, die man davor sah, war dies ein regelrechter Bruch. Die Ausstatter hatten hier sicher viel zu tun, bis der Raum so aussah. :hoch:

Bemerkenswert fand ich noch, als Josephina erzählt, wie die Leiche der Gretchen gefunden wurde, wobei die Galerie-/Museums-Besucher bis hin zu einer Schulklasse meinen, es handele sich um eine künstlerische Performance. .... ein Wink zu dem Thema „Ist das Kunst, oder kann das weg?“ ;)
 
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