Die glorreichen Sieben
Ein mexikanisches Dorf wird seit Jahren von einer skrupellosen Bande drangsaliert und immer wieder aufs neue um ihre Ernte und Ersparnisse gebracht. In ihrer Not wenden sich die Bewohner an ein paar unerschrockene Desperados, doch sie haben kaum Mittel, diese zu entlohnen...
Ich verrate bestimmt nichts Neues, das dieser Stoff im Original von Akira Kurosawas Meisterwerk
Die sieben Samurai aus dem Jahre 1954 stammt. Regisseur John Sturges transportierte diese Geschichte sechs Jahre später dann in den wilden Westen und auch da funkioniert sie prächtig.
Vor allem mit der Besetzung kann dieser große Klassiker des Western-Genres punkten. Ein stets präsenter Yul Brunner, ein - wie eigentlich immer - cooler Steve McQueen und Eli Wallach als herrlicher Unsympath Calvera in den Hauptrollen. Dazu weitere Stars wie James Coburn, Charles Bronson und Robert Vaughn und natürlich nicht zu vergessen Horst Buchholz, der einfach seine Rolle aus
Die Halbstarken irgendwie neu interpretiert. Die Inszenierung ist trotz der bekannten Story straff und spannend inszeniert und bietet auch eine gute Portion Humor, so das man die kompletten 2 Stunden Laufzeit gebannt dem Geschehen folgt. Das Sahnehäubchen ist dann aber noch die grandiose Musik von Elmer Bernstein und zurecht Oscar-nomminiert.
John Sturges (und Kurosawas Drehbuch!) nehmen sich die Zeit, fast alle Protagonisten detailliert einzuführen, so das man mit jedem mitfiebern kann. Auch die mexikanischen Dorfbewohner bekommen ausreichend Screentime und sind nicht nur Staffage. Dadurch gewinnt der Film auch unheimlich an Tiefe, weil die harten Kerle den Mexikanern mehr aus moralischen Beweggründen helfen und nicht auf materiellen Gewinn aus sind. Na ja, bis auf einen Unverbesserlichen, aus dem sich dann aber ein netter Running-Gag entwickelt.
Gedreht wurde in Mexiko und die Kulisse ist natürlich wie geschaffen für einen Western. Den Mexikanern missfiel aber, das gleich sieben Texaner den "hilflosen Mexikanern" unter die Arme greifen sollen. So wurde dann Buchholz' kleine Nebenrolle in einen größeren Part umgeschrieben, so das diese dann mehr der political Correctness entsprach. Für Horst Buchholz war es der Start zu seiner Weltkarriere. In der aktuellen Neuauflage des Films hat man es dann aber übertrieben, indem man fast sämtliche Ethnologien unter die sieben Glorreichen mixte, damit ja keiner beleidigt sein kann. Trotzdem hat man Juden und Moslems vergessen. Ts, ts...
Egal,
Die glorreichen Sieben aus dem Jahre 1960 sind bleiben Kult und einzigartig (im wilden Westen

) und schon die Fortsetzung
Die Rückkehr der glorreichen Sieben 1966 war nur noch ein lauer Aufguss.