Der Tod eines Killers

2moulins

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Gesamtübersicht aller Kritiken zu Der Tod eines Killers:

#02 22.04.21 2moulins
 
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2moulins

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Der Tod eines Killers

Schnörkelloser Gangsterfilm aus dem Jahre 1964 von Don Siegel („Dirty Harry“, „Flucht von Alcatraz“).

Zwei Auftragskiller erschießen einen Lehrer an einer Blindenschule und werden stutzig, weil er sich nicht zur Wehr setzte und nicht zu flüchten versuchte. Daraufhin gehen sie der Sache nach, und in Rückblenden entwickelt sich die Vorgeschichte, wie es zu alldem kam.

Die beiden Killer erinnern - vielleicht etwas weit hergeholt - ein wenig an das Duo Vincent Vega und Jules Winnfield aus „Pulp Fiction“. Die Beiden agieren ziemlich skrupellos, machen auch vor Gewalt gegenüber Frauen nicht halt, was sich schon in den ersten Filmminuten zeigt.

Die Darsteller-Riege ist TOP. Lee Marvin spielt wie eigentlich immer, wobei mir sein Stil stets gefallen hat - dazu die vertraute Synchron-Stimme. Angie Dickinson machte als Femme Fatale im wahrsten Sinne eine prima Figur. Jüngere kennen sie vielleicht am ehesten aus „Dressed to kill“. John Cassavates („Rosemaries Baby“) spielt eine weitere Hauptrolle. Clu Gulager sah man früher öfter und hat deshalb ein vertrautes Gesicht. In „Once upon in Hollywood“ erkannte man ihn dagegen kaum noch, weil dazwischen über 5 Jahrzehnte liegen. Zuguterletzt ist Ronald Reagan zu erwähnen, der hier seine letzte Rolle spielte, wobei er später bereut haben soll, dass er diese Rolle verkörperte, wohl weil sie nicht gerade ein feiner Charakter war, was einem Gouverneur und späteren US-Präsidenten nicht gut zu Gesicht steht. (Heute wissen wir, dass man auch mit einem fiesen Charakter im wirklichen Leben US-Präsident werden kann.)

Mir hat es viel Freude bereitet, diesen alten Film in hervorragender Qualität auf der heimischen Leinwand zu sehen. Er versprühte den Charme und die Nostalgie der 60er Jahre. Alleine schon der Fuhrpark ist in dieser Hinsicht sehenswert. Die Story ist durchaus interessant und einigermaßen spannend. Manche Wendung ist nicht wirklich überraschend, was aber den sehr guten Gesamteindruck nicht schmälert. Ernest Hemingway soll ja für die Geschichte verantwortlich sein. Nach meinen Recherchen, blieb da aber wohl nicht viel von ihm.

Eigentlich stieß ich zufällig auf diesen Film. Er erwies sich für mich als Volltreffer. Erstaunlich, dass ich ihn nicht schon kannte....

Das Bild der Blu-ray ist wirklich klasse: leuchtende, kräftige Farben und meistens sehr scharf. Im Mediabook befindet sich sogar noch eine 4K UHD-Scheibe, die ich mangels Equipement aber nicht abspielen kann. Dazu gibt’s den „Originalfilm“ von Robert Siodmak aus dem Jahre 1946 mit Burt Lancaster in S/W: „The Killers“ („Rächer der Unterwelt“). Bin sehr gespannt auf den Film, der zum Genre „Film noir“ gerechnet wird und bei ‚Rotten Tomatoes’ mit 100 % gelistet ist.

9/10
 

Tarantino1980

Screenplay
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Danke für diese tolle Kritik! Bei den lobenden Worten und der Bewertung habe ich gerade auch einen Blindkauf gewagt. Für eine 4K Version von Film im Mediabook 24,95 EUR ist wirklich ein fairer Preis. Ich weiß zwar nicht wann ich es schaffen werde diesen Film zu sichten, da ich aktuell wieder mehr in Italien unterwegs bin, aber ich bin mir sehr sicher das mir dieser Film gefallen wird und bei dem Preis musste ich jetzt zuschlagen den ich kenne das nur zu gut, wenn ich ihn nicht jetzt kaufe ist er dann, wenn ich ihn sehen will ausverkauft und ich muss wieder draufzahlen.

Daher danke für den tollen Tipp!
 

2moulins

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Dann hoffe ich mal, dass der Film Deinen Geschmack trifft. Bin aber zuversichtlich. :)
 

Die wilde 13

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Dazu gibt’s den „Originalfilm“ von Robert Siodmak aus dem Jahre 1946 mit Burt Lancaster in S/W: „The Killers“ („Rächer der Unterwelt“). Bin sehr gespannt auf den Film, der zum Genre „Film noir“ gerechnet wird
Der ist richtig gut!! :hoch::bet:Wusste bisher gar nicht, das es davon ein Remake von Don Siegel gibt. Da werde ich auch mal einen Blick riskieren. Danke für die KK!
 

2moulins

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Der ist richtig gut!! :hoch::bet:!

Kann ich jetzt auch bestätigen, nachdem ich mittlerweile auch „Die Killer“ sah. Schon den Anfang fand ich sehr stark, das Auftreten der beiden Auftragskiller im Diner. :hoch: Direkt erkannte ich William Conrad (hier 26-jährig!) als einen der Beiden. Er wurde ja in den 70ern als „Cannon“ bestens bekannt.

Das Original erschien mir noch verschachtelter und komplexer als das Remake. Weniges kam mir zwar etwas befremdlich vor, z.B. dass einer der Beteiligten kurz vor seinem Sterben - ohne dass er Fragen gestellt bekam - wie in Trance alles vor sich hin erzählte, was man hören wollte. Das will ich jetzt aber mal nicht überbewerten.

Hat Spaß gemacht, auch diese Fassung zu sehen. Ich muss sagen, dass sich das Mediabook mit beiden Filmen wirklich gelohnt hat.

Auch hier gibt‘s von mir 9/10 .
 

Die wilde 13

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Kann ich jetzt auch bestätigen, nachdem ich mittlerweile auch „Die Killer“ sah.
Sehr schön, das er dir auch gefällt.
Ich hatte ganz vergessen, das ich ja auch eine KK zu Die Killers (Rächer der Unterwelt) verfasst hatte und habe mal gleich deine Eindrücke auch dort hinterlassen.
Interessant finde ich meine Wertung von damals mit "nur" 7/10. Ich habe den in noch besserer Erinnerung aber das liegt wohl hauptsächlich an der famosen Eröffnungssequenz, die bei mir auch nach fast exakt 9 Jahren immer noch sehr präsent vor dem geistigen Auge ist.
Ich muss den Film mal wieder sehen und überhaupt den Film Noir weiter durchforsten. Das kam in den letzten Jahren viel zu kurz bei mir. :(

Ich muss sagen, dass sich das Mediabook mit beiden Filmen wirklich gelohnt hat.
Auch wenn ich Die Killers schon in der Sammlung habe, könnte das Mediabook in naher Zukunft auch bei mir einziehen. :nice:
 
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