Der Teuflische

Despair

Filmvisionaer
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Der Teuflische aka Lisa und der Teufel

Nachdem sich Lisa bei einer Touristenführung durch ein spanisches Städchen verlaufen hat, begnegnet ihr in den verwinkelten Gässchen ein mysteriöser Mann, der eine lebensgroße Puppe mit sich herumträgt. Sofort fällt ihr die Ähnlichkeit zu einem alten Wandgemälde auf, das sie kurz vorher besichtigt hat. Motiv: Der Teufel, der eine arme Seele verschleppt...

Regisseur Mario Bava erzählt ein surreales Märchen in opulenter Gothic-Optik, das hauptsächlich durch seine Bildgewalt und seine Inszenierung überzeugt. Man bekommt schöne Kamerafahrten, extreme Nahaufnahmen und außergewöhnliche Perspektiven geboten, wie man sie später auch in den Werken eines Dario Argento oder Lucio Fulci vorfinden wird. Die krude, nicht immer leicht nachvollziehbare Story - auch das kennt man aus dem italienischen Genre-Kino - weist zwar ein paar Längen auf, punktet aber gleichzeitig mit der ein oder anderen Überraschung. Außerdem schaut man einfach gerne zu, wenn Elke Sommer als Lisa durch die Gruselvilla streift, Telly Savalas als teuflischer Diener Leandro mit Lolli im Mund das Geschehen ironisch kommentiert und Alida Valli stocksteif die eiskalte Gräfin gibt. Auch wenn Elke Sommer hauptsächlich mit verschreckt gucken und/oder gut aussehen beschäftigt ist. :D

Als größter Stimmungskiller erweist sich leider mal wieder die deutsche Synchro. Die gestelzt klingenden Dialoge mögen vielleicht auch im italienischen Original vorhanden sein, aber insgesamt klingt die deutsche Vertonung sehr unnatürlich. Mit der Zeit konnte ich mich aber damit abfinden und stattdessen die Bilder auf mich wirken lassen. Eine Neusynchronisierung in Verbindung mit der Veröffentlichung der unveränderten Originalfassung wäre aber keine schlechte Idee gewesen.

8/10 Punkte

Btw: Hat hier jemand mal die alternative Version aus dem Jahr 1974 gesehen? Die muss ja ein wahres Trash-Fest sein. :D
 
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Grund: Fürs KK Forum angepasst

Tarantino1980

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Super das der nun auch hier in unser KK Forum eingezogen ist. Da der offizielle deutsche Titel Der Teuflische ist, musste ich leider den Thread Titel etwas anpassen. Auf die Lieferung warte ich auch schon sehnsüchtig, da ich den auch umbedingt sehen will. Ich habe ihn zwar schon auf DVD in der Sammlung, aber will ihn jetzt natürlich in der bestmöglichen Bildqualität sehen.

Btw: Hat hier jemand mal die alternative Version aus dem Jahr 1974 gesehen? Die muss ja ein wahres Trash-Fest sein. :D

Bevor ich auf meine Shoppingtour für die Bava Sammlung ging ist mir das auch aufgefallen das es in der Filmographie zweimal scheinbar den selben Film gibt, was mich stutzig machte. Laut OFDb ist die originale Version von 1972, die dann wohl total an den Kinos gefloppt ist und man danach Alfredo Leone damit beauftragt hat, den Film umzuschneiden und ihn dann 1975 erneut rauszubringen. Soweit ich das verstanden habe, wie so oft bei Mario Bava Filmen, wurde dann extra für den US Markt der Film unter dem Titel The House of Exorcism neu rausgebraucht, in der Hoffnung das er dadurch dem Kinopuplikum mehr gefällt. Aber wie auch bei den anderen US Versionen von Bava Filmen werde ich auch um diesen Cut einen großen Bogen machen, da er auch hier mal wieder nicht beteiligt wurde, also nur noch als Regisseur mit aufgeführt wurde, obwohl diese Schnittfassung nicht gemeinsam mit ihm angefertigt wurde.

Sobald ich den Film geliefert bekommen habe und ihn gesichtet habe werde ich mich hier schnellstmöglich zu wort melden!
 

Despair

Filmvisionaer
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Danke fürs Verschieben ins KK-Forum. Mein Geschreibsel ist doch etwas ausführlicher geworden als ursprünglich gedacht.

@The House of Exorcism:
Auf Schnittberichte.com gibt's einen ausführlichen Schnittbericht dazu. Alfredo Leone war der Produzent des Films und hat Bava freie Hand gelassen, aber das Ergebnis hat ihm nicht besonders gefallen. Um sich an den Erfolg von "Der Exorzist" dranhängen zu können, hat Leone zusätzliche Szenen nachdrehen lassen, um den Film in ein ähnliches Fahrwasser zu bringen. Tja, das sowas selten eine gute Idee ist, wissen wir wohl alle. :D
 

Tarantino1980

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Endlich wurde dann auch der Film geliefert und ich konnte ihn ansehen!

Was ich als erstes auf jeden Fall positiv erwähnen muss ist die Tatsache das der Film tatsächlich in Deutschland unter dem selben Namen veröffentlicht wurde, wie im italienischen Original. Das ist sehr selten, gerade in diesem Genre.

Ich kann absolut nicht nachvollziehen, zumindest aus heutiger Sicht, warum dieser Film damals nicht gut weggekommen ist. Der ist einfach nur grandios! Er hatte mich schon von der ersten Szena auf dem Marktplatz, als man dann perfekt in Szene gesetzt die Freske sah mit dem Teufel wie er eine Leiche fort trägt. Im übrigen ein Bildniss, welches den Film sehr treffend beschreibt. Man bekommt dieses Bild ja auch häufiger noch, in bewegter Form, im Film zu sehen. Dann sieht man noch wie Lisa, gespielt von der wunderbaren Elke Sommer, durch kleine Gassen geht und schon war ich absolut hypnothisiert von dem Film. Eine Hypnose welche 95 Minuten andauern sollte.

Regisseur Mario Bava erzählt ein surreales Märchen in opulenter Gothic-Optik, das hauptsächlich durch seine Bildgewalt und seine Inszenierung überzeugt.

Das ist wirklich perfekt zusammen gefasst und treffend formuliert. Die opulenter Optik erzählt hier wirklich ein surreales Märchen. Vielleicht war die damals das Problem vom Kinopublikum? Vielleicht haben bzw. wollten sie es nicht verstehen das der Film, bis eben auf die ersten Minuten, keine realen Szenen aufweißt. Wenn mich jemand fragen würde, würde ich einmal frech behaupten das schon vor dem Moment, in dem Lisa mit dem Ehepaar und dem Chauffeur das Anwesen der Gräfin betritt, bereits tot ist. Das oder halt die Gewissheit das in in dem Moment wo sie in den Fängen von dem Teufel (Leandro) sich befinde, sie Ihr Todesurteil unterschrieben hat.

Im Film spielt er zwar augenscheinlich den Hausdiener, aber ich habe es so interpretiert, was mir dann auch im Ende irgendwie bestätigt wurde, das er es ist der die Fäden zieht und wahrscheinlich aus dem Grund, das Lisa der getöteten Geliebten/Verlobten von Max zum verwechseln ähnlich sah, sie halt für den Teufel ein gefundenes Fressen war um so den rastlosen Seelen von Max und seiner Mutter noch einmal in einer Nacht den kompletten Albtraum ihrer Geschichte und dessen Ende erneut durchleben zu lassen.

Man hat zwar im Film nicht erfahren wann es genau sich zugetragen hat, das der Vater von Max seine geliebte Elena begehrte, aber ich gehe einmal davon aus, das dies schon einige Zeit länger her war, was auch später die Szene, in der Lisa dachte aus einem Albtraum erwacht zu sein um dann zuerst zu sehen wie verlasse und verfallen das Anwesen in Wirklichkeit war und dann noch von den spielenden Kindern zu erfahren das dort schon sehr lange niemand mehr wohnt.

Aber auch hier gibt es natürlich Interpretationsspielraum. War sie hier wirklich noch am Leben? Ich glaube nicht. Auch hier denke ich das der Teufel sie nur noch einmal quälen wollte, sie in Sicherheit wiegen wollte und sie quasi nur noch einmal zurück in ihr Leben und ihre Zeit bringen wollte um ihr dann zum Schluss zu zeigen das auch ihre Seele nun ihm gehört.

Man bekommt schöne Kamerafahrten, extreme Nahaufnahmen und außergewöhnliche Perspektiven geboten, wie man sie später auch in den Werken eines Dario Argento oder Lucio Fulci vorfinden wird.

Zumindest für Dario Argento kann ich das bestätigen, da ich seine Filmographie schon komplett kenne. Bei Lucio Fulci habe ich noch ein paar Lücken, aber ich bin mir eigentlich auch sicher, das er genauso wie Argento alle Bava Filme aus dieser Epoche kennt und geliebt hat.

Was ich jetzt auch erst kürzlich erfahren habe ist die Tatsache, das Mario Bava sogar für Horror Infernal aka Inferno, also kurz vor seinem Tot, nochmal an ein Filmset zurückkehrte um Argento zu berahten und offebar sogar ein paar Szenen selbst zu inszenieren, was mit meinem jetztigen Wissen, auch absolut Sinn macht, da der Film an vielen Ecken gerade zu den Namen Mario Bava hervorschreit, gerade wenn ich an das Setdesing des Hauses denke! Dennoch hat natürlich Argento einen ganz eigenen Stil entwickelt, obwohl natürlich sowohl Dario Argento als auch Lucio Fulci wahrscheinlich nie solche Filme hätten drehen können bzw. sie auch kein Publikum für ihre Filme gehabt hätten, wenn es nicht einen Mario Bava gegebe hätte, der Ihnen ihren Weg geebnet hätte.

Die krude, nicht immer leicht nachvollziehbare Story - auch das kennt man aus dem italienischen Genre-Kino - weist zwar ein paar Längen auf, punktet aber gleichzeitig mit der ein oder anderen Überraschung.

Hier, wie vorhin erwähnt, fande ich persönlich die Story nicht als so krude und in Kombination mit den von Dir angesprochenen Überraschungen hat sie mich wirklich abgeholt. Vielleicht habe ich auch mittlerweile einfach nur zuviele Italo Genre Filme gesehen, so das ich mich über vieles nicht mehr wundere bzw. besser nachvollziehen kann :ugly:. Nein Ernsthaft, ich liebe diese Filme einfach und Lisa und der Teufel ist einer dieser Filme, warum ich diese Filme aus dieser Zeitepoche so sehr liebe! Man beschäftigt sich mit den Filmen viel tiefer als es bei aktuellen Popkornkino Filmen der Fall ist und sie bleiben einem deutlich länger im Gedächtnis!

Außerdem schaut man einfach gerne zu, wenn Elke Sommer als Lisa durch die Gruselvilla streift,

Sie hat mir in dem Film auch wieder gut gefallen. Ich glaube ich muss mich mit Ihrer Filmographie auch noch etwas tiefer mal beschäftigen.

Telly Savalas als teuflischer Diener Leandro mit Lolli im Mund das Geschehen ironisch kommentiert und

Hier würde es mich wirklich einmal interessieren ob es Telly Savalas Idee war den Lolli im Film zu verwenden, oder ob es sogar die Idee von Mario Bava selbst war. Immerhin wurde es, in Kojak - Einsatz in Manhatten zu seinem absoluten Markenzeichen und die Serie entstand erst nach Lisa und der Teufel. Irgendwie gefällt mir der Gedanke das auch hierfür Bava verantwortlich gewesen ist. :nice:


Alida Valli stocksteif die eiskalte Gräfin gibt.

Sie war mir natürlich sofort ein Begriff als ich Ihren Namen laß bzw. dann halt auch ihr Gesicht sah. Fünf Jahre später spielte sie dann ja auch in einem meiner absoluten Lieblingsfilme - Suspiria - mit. Aber auch hier hatte sie schon eine wirklich tolle Rolle.


@The House of Exorcism:
Auf Schnittberichte.com gibt's einen ausführlichen Schnittbericht dazu. Alfredo Leone war der Produzent des Films und hat Bava freie Hand gelassen, aber das Ergebnis hat ihm nicht besonders gefallen. Um sich an den Erfolg von "Der Exorzist" dranhängen zu können, hat Leone zusätzliche Szenen nachdrehen lassen, um den Film in ein ähnliches Fahrwasser zu bringen. Tja, das sowas selten eine gute Idee ist, wissen wir wohl alle. :D

Auf der Bonusdisc in der Mario Bava Collectors Edition gibt es ein schönes Interview mit Lamberto Bava. Dort habe ich erfahren das sämtliche Szenen die für The House of Exorcism gedreht wurden, von Lamberto Bava gedreht wurden, weil sein Vater Mario zum einen keine Lust darauf hatte und offenbar aber auch nicht wollte das das Projekt komplett in fremde Hände geht, also hat er seinen Sohn gebeten die Nachdrehs zu machen. Trotzdem glaube ich nicht, das ich mir diesen Film jemals ansehen werde, obwohl er in der Edition mit dabei ist als alternative Schnittfassung. Aber ich glaube nicht, mal davon abgesehen das es nicht Mario Bava´s Wunschfassung war, das dieser Film mich auch nur annährend so begeistern könnte wie Lisa und der Teufel.
 

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Wenn mich jemand fragen würde, würde ich einmal frech behaupten das schon vor dem Moment, in dem Lisa mit dem Ehepaar und dem Chauffeur das Anwesen der Gräfin betritt, bereits tot sind.

Sehe ich auch so. Ab dem Moment, wo Lisa den Laden betritt, reist sie quasi in die Vergangenheit. Das Herrenhaus, das Auto, die Kleidung und das altmodisch anmutende Benehmen und Gebaren der Personen - das alles passt eindeutig nicht zur Zeitepoche, in der der Anfang und das Ende des Films angesiedelt sind. Vielleicht erlebt Lisa sogar Teile der damaligen Geschehnisse aus den Augen Elenas, die möglicherweise für den Tod des liebestollen Grafen verantwortlich ist (der Treppensturz in den Gässchen des spanischen Städtchens zu Anfang). Warum der teuflische Telly tut, was er tut, darüber kann man nur mutmaßen. Aber hey, es ist der Teufel - der ist dafür bekannt, Menschen gegeneinander auszuspielen und Intrigen zu spinnen. Und warum sollte er nicht auch in der Zeit herumpfuschen können?

Zum Lolli:
Ich habe mal irgendwo gelesen, Telly Savalas wollte sich mithilfe des Lollis das Rauchen abgewöhnen. Vielleicht fand Bava die Idee so gut, dass er sie einfach in seinen Film eingebaut hat. Denn eigentlich muss der Teufel ja nicht auf seine Gesundheit achten. :D
 

Tarantino1980

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Sehe ich auch so. Ab dem Moment, wo Lisa den Laden betritt, reist sie quasi in die Vergangenheit. Das Herrenhaus, das Auto, die Kleidung und das altmodisch anmutende Benehmen und Gebaren der Personen - das alles passt eindeutig nicht zur Zeitepoche, in der der Anfang und das Ende des Films angesiedelt sind. Vielleicht erlebt Lisa sogar Teile der damaligen Geschehnisse aus den Augen Elenas, die möglicherweise für den Tod des liebestollen Grafen verantwortlich ist (der Treppensturz in den Gässchen des spanischen Städtchens zu Anfang). Warum der teuflische Telly tut, was er tut, darüber kann man nur mutmaßen. Aber hey, es ist der Teufel - der ist dafür bekannt, Menschen gegeneinander auszuspielen und Intrigen zu spinnen. Und warum sollte er nicht auch in der Zeit herumpfuschen können?

Schön auf den Punkt gebracht. Ich hatte mich gestern nacht wohl etwas umständlich ausgedrückt, meinte es aber genauso wie Du es geschrieben hast. Also klar im Grunde gab es in dieser Nacht nur noch eine Person aus den 70ern und das war Lisa selbst. Die anderen Protagonisten stammen aus einer bzw. anderen Zeitepochen. Hier kann es auch durchaus nochmal sein das auch hier noch zwei weitere Zeitepochen eine Rolle spielen da das Ehepaar und der Chauffeur aus einer Zeit stammen wo es bereits ein Automobil gab, ich habe hierzu auf Wikipedia z.B. diese Angabe gefunden. Es war zwar nicht genau dasselbe Modell, aber von der Bauart ähnlich so das der Zeitraum so Ende 1920 bzw. Anfang 1930 schon passend sein könnte.

Was die eigentlichen Geschehnisse zwischen der Gräfin, Ihrem Mann, Max und Elena angeht könnte dies rein theoretisch ja auch etwas vorher passiert sein. Aber hier bin ich mir zeitlich nicht sicher, da das Foto von Elena schon sehr scharf aussah und ich mir nicht sicher bin wann man solche Bilder in der Qualität hätte schon machen können. Ich bin drauf nur gestoßen weil Leandro zu Anfang ja meinte sie hätten kein Telefon. Gut wäre auch nicht in seinem Sinn gewesen wenn hier jemand telefoniert hätte, aber somit denke ich das er dies als notwenige Erklärung verwendet hat um die vier Personen ruhig zu stellen.

Daher halt meine Vermutung das hier, obwohl die Geschichte mit Lisa im Vordergrund steht, auch die Nebengeschichte zwischen dem betrogenem Ehemann, dem Chauffeur und der Ehefrau nochmal in einer anderen Zeitepoche spielte, als die Familientragödie mit Max und seinen Eltern. Daher hat der Teufel mal Eben drei Schicksale nochmal zusammengefasst um alle beteililgten Seelen zusätzlich nochmal zu quälen!

Aber genau das gefällt mir so wenn man eben nicht als Zuschauer sowas auf dem Silbertablett präsentiert bekommt sondern sich sowas selber erarbeiten muss. Und es bietet immer schönes Diskussionspotentail. Den Sturz des Grafen, nachem ihn Lisa zu Anfang von sich weggestoßen hat, hatte ich bei meinen Überlegungen z.B. tatsächlich vergessen. Wird aber mit Sicherheit eine Anspielung sein, das in den damaligen Geschehnissen Elena für den Tot des Grafen verantwortlich war.

In der Geschichte mit dem Ehepaar und dem Chauffeur denke ich z.B. auch das es der Ehemann war der den Chauffeur getötet hat, die Szene in der seine Frau ihn überfahren hat könnte ich mir hingegen wirklcih so vorstellen das diese auch wirklich so passiert ist in der realen Geschichte.

Fakt ist aber das hier Mario Bava eine tolle Inszenierung von verschiedenen Ereignissen innerhalb dieser Surrealen Welt, in die wir als Zuschauer hineinversetzt werden, bietet in der die gezeigten Bilder einfach viel Interpretationsspielraum lassen und definitiv nicht das wiederspiegeln was sie augenscheinlich sind. Man darf eben nicht davon ausgehen das die Geschehnisse genauso in dieser Nacht erst passiert sind. Vielmehr wird mit der Phantasie des Zuschauers gespielt und mehrere Ebenen werdenen zusammengeführt. Einfach ein tolles Gleichnis darüber wieviel Freude es dem Teufel offenbar macht, Seelen zu quälen ohne höheren Sinn oder ein nachvollziehbares Ziel.

Anders wie z.B. in der allseits bekannten Erzählung von Charles Dickens Weihnachtsgeschichte, wo ja ein höhrere Sinn dahintersteht das der Protagonis Ebenezer Scrooge eben genau diese surrelale Nacht erlebt, stecken hier nur niedere Beweggründe des Teufels dahinter die keinem der Anwesenden persönlich etwas bringt.

Zum Lolli:
Ich habe mal irgendwo gelesen, Telly Savalas wollte sich mithilfe des Lollis das Rauchen abgewöhnen. Vielleicht fand Bava die Idee so gut, dass er sie einfach in seinen Film eingebaut hat. Denn eigentlich muss der Teufel ja nicht auf seine Gesundheit achten. :D

Ja sehr geil! Dann könnte ich mir wirklich vorstellen das ihn Bava dazu sogar ermutigt hat und es deshalb mit in den Film geflossen ist und später dann ja sogar zu seinem Markenzeichen wurde.
 
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