Der letzte König von Schottland

SAB

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AW: Der letzte König von Schottland

Der letzte König von Schottland


Der von Kevin McDonald sehr spannend inszenierte Thriller ist eine fiktionale Geschichte mit geschichtlichem Hintergrund. Eindrucksvoll wird Diktator Idi Amin von Forest Whitaker gespielt. Sein zu Beginn des Films noch freundliches lustiges Auftreten in Gegenwart des fiktiven Arztes Nicholas (James McAvoy) wird fortwährend wahnsinniger und paranoider. Und genau dieses geniale Aufspielen von Whitaker hat ihm zurecht den Oscar eingebracht.
Aber nicht nur auf die Figuren bezogen wird der Film düsterer. Die gesamte Inszenierung ist zu Anfang noch sehr schön hell und es werden dem Zuschauer tolle Panorama-Blicke gewährt. Doch liefert Kameramann Mantle zunehmend dunklere und auch surrealere Bilder.
Die Neuentdeckung des Films ist James McAvoy, der den Film eigentlich auf seinen Schultern trägt, da die Kamera nicht Amin sondern ihm folgt. Er weiß sehr gut in seiner Rolle zu überzeugen und spielt sie sehr glaubhaft.
Für mich ist "Der letzte König von Schottland" ein sehr guter Thriller, der sowohl durch tolle Schauspielerleistungen als auch durch seine packende Geschichte zu fesseln weiß. Und im Fahrwasser der momentanen Afrika-Thriller-Welle (Blood Diamond, Der ewige Gärtner) kann er ebenfalls mithalten.

Von mir 8,5 / 10 Punkte!

(Habe den Film übrigens direkt im englischen Original angesehen, da er dadurch meiner Meinung nach nur besser als die Synchronfassung sein kann! Gerade wegen der Akzente von McAvoy und Whitaker)
 
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deadlyfriend

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AW: Der letzte König von Schottland

Der letzte König von Schottland


Warum müssen geschichtsträchtige Ereignisse immer wieder mit fiktiven Personen und Geschichten ausgebaut werden? Reicht eine 8 Jahre andauernde Schreckensherrschaft, mit über 300000 Toten, nicht aus um einen realitätsnahen Film auf die Leinwand zu bringen? Bedarf es da wirklich an Zusatzmaterial? Ist es zwingend notwendig das der erfundene Freund eines real existierenden Diktators dessen Frau vögelt um das Kinopublikum zu begeistern?
Manchmal verstehe ich die Filmbranche wirklich nicht.
Aus der Sicht der reinen Unterhaltung ist "Der letzte König von Schottland" auf jeden Fall gelungen. Forest Whitaker spielt Idi Amin absolut fantastisch und überstrahlt das gesamte Ensemble. Der Spannungsbogen ist sehr durchdacht und es kommt nie Langeweile auf. Probleme gibt es allerdings im Zeitgefühl. Glaubt man als Zuschauer das sich die Ereignisse in wenigen Monaten abspielen, wird man durch reale eingestreute Geschehnisse (Operation Entebbe) daran erinnert das inzwischen 5 Jahre vergangen sein müßten. Das hat Regisseur Kevin Macdonald absolut nicht hinbekommen. Gerade diese Geiselnahme seitens der Palästinenser ist in den Film lieblos reingedrückt worden, ohne darauf näher einzugehen. Da wäre eine längere Spielzeit von Vorteil gewesen.

Fazit: Hätte man dem Diktator einen anderen Namen verpaßt und zuätzlich die Geiselnahme weggelassen, wäre das ein sehr interesssanter Spielfilm geworden. Mit der Nennung des Idi Amin und seinem Vorgänger Milton Obote ist ein völlig verkorkstes Biopic entstanden.
 

King-of-Leon

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AW: Der letzte König von Schottland

Ich fand ihn auch richtig stark. Dass da was fiktives mit eingebracht wird, hat mich gar nicht gestört. So war der Film unterhaltsam und hat gleichzeitig auch über die Zustände damals aufgeklärt.

Da ich das Thema sehr interessant fand, hab' ich mich auch nach dem Film weiter drüber informiert. Da konnte ich mir dann erlesen, was wirklich passiert ist und auch dass die Zeitunterschiede in Echt deutlich größer waren, wie im Film dargestellt.

Ohne den Film hätte ich das aber erst gar nicht gemacht, deswegen denke ich, hat der Film, zumindest bei mir, sein Ziel erreicht.

Deswegen gibts auch 9.0/10 Punkte.
 

deadlyfriend

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Ohne den Film hätte ich das aber erst gar nicht gemacht, deswegen denke ich, hat der Film, zumindest bei mir, sein Ziel erreicht.

Deswegen gibts auch 9.0/10 Punkte.


Sein Ziel hätte er aber auch erreichen können indem er die Tatsachen gezeigt hätte. Dann muß man nicht erst nachlesen was eigentlich passiert ist;)
 

King-of-Leon

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AW: Der letzte König von Schottland

Sein Ziel hätte er aber auch erreichen können indem er die Tatsachen gezeigt hätte. Dann muß man nicht erst nachlesen was eigentlich passiert ist;)

Klar, hätte er machen können. ;)

Aber ich sag ja, ich hab' mich danach informiert, deswegen wusste ich dann alles ganz genau. Und richtige Falschaussagen bringt der Film ja auch nicht. Also wissen die Leute wenigstens ein bisschen was damals passiert ist.

Kann deine Meinung auch total nachvollziehen, nur wiegt sie bei mir eben nicht so schwer. Vielleichts liegst auch daran, dass ich vor dem Film nur wenig bis gar nichts drüber wusste. Das war bei dir wohl anders, da hast du dir wahrscheinlich schon unterm Film oft gedacht "häh, bei dem kleinen Schnitt lagen in Wirklichkeit 5 Jahre dazwischen", oder sö ähnlich. ;)
 

deadlyfriend

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AW: Der letzte König von Schottland

Da magst du widerum recht haben;) Ich habe schon während dem Film ein wenig mit dem Kopf geschüttelt. Weshalb mir die Flugzeugentführung am übelsten aufgestoßen ist. Ich stelle mir bei der Verfilmung von realen Ereignissen immer vor was die wirklichen Zeitzeugen dazu sagen. Jemand der in der Maschine saß muss sich doch wirklich fragen was das soll. Einen fiktiven Menschen zu erfinden um die Sache spannender zu machen. Ich denke mir die Leute die im Fluzeug waren, fanden das damals spannend genug. Da ging es immerhin um real existierendes Leben. Ich befinde sowas als mangelnde Wertschätzung gegenüber Menschen.

Mit Sicherheit kommt der Film, ohne die damaligen Vorkommnisse in Erinnerung zu haben, wesentlich besser rüber. Ich wußte aber auch nur noch Bruchstücke, was wohl reichte, um mir das Ganze ein wenig zu vermiesen.
 

Travis

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AW: Der letzte König von Schottland

Der letzte König von Schottland

Ein äußerst zwiespältiger Film. Positiv herausragend ist mit Sicherheit die phantastische Leistung von Forest Whittaker, der die schizophrene Ambivalenz seines von ihm verkörperten Charakters nuancenreich herausarbeitet. Auch die Story bietet reichlich Spannungspotential und kann ein politisch nicht sonderlich interessiertes Publikum durchaus bei der Stange halten. Doch genau hier beginnen die Probleme des Films. Denn, wer den Film völlig unvoreingenommen betrachtet und nur über geringfügige Kenntnisse der tatsächlichen Monströsitäten des Idi Amin verfügt, wird diesen nach dem Film wesentlich milder betrachten, als es der "Schlächter von Uganda" tatsächlich verdient hat. Besser wäre es gewesen, den völlig unnötigen Subplot des Arztes völlig zu streichen und dafür ein gezielteres Augenmerk auf die tatsächliche Entwicklung des "Dr. Idi Amin Dada" zu werfen. Möglichkeiten hierzu hätte es genügend gegeben, auch was das Spannungsmoment des Films anbetrifft. Gezielt auf den Endpunkt Entebbe hinarbeitend und diesen Ereignissen zeitlich auch wesentlich mehr Screen-Präsenz zuzugestehen, da die Ereignisse rund um die Flugzeugentführung auch den endgültigen Wendepunkt in der "Karriere" Amins bewirkten, hätte aus einem relativ gutmütigen Bio-Pic einen wirklich brisanten Politfilm machen können. So wurde es lediglich ein leidlich unterhaltsamer Film mit geschichtlichem Hintergrund, der sein gewaltiges Real-Potential leichtfertig verschenkt.

6 / 10
 

Travis

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AW: Der letzte König von Schottland

Hui, schon die dritte Kritik zu dem Film.
Na ja, meine war ja im Prinzip nur ein Übertrag aus der Vergangenheit, da ich mit dem Dump so langsam nicht mehr rechne und mich zunehmend frage, ob wir den überhaupt noch brauchen. Aber das ist eine andere Baustelle und hat mit dem Thema nichts zu tun.

Das dürfte so ziemlich die schlechteste Wertung zu dem Film sein, die ich bisher gesehen habe.
Klar, ist ja auch von mit. ;)
Ist aber auch eigentlich mehr eine Frust, bzw. Protestwertung. Denn die Entebbe-Umsetzung, welche den damaligen Ereignissen nicht einmal im Ansatz gerecht wird, hat mich wahnsinnig verärgert. Da wird der Focus auf eine imaginäre Person gerichtet, während dort echte Menschen zutiefst gelitten haben. Gilt in ganz besonderen Maße für 75jährige Geisel Dora Bloch, die sich zum Zeitpunkt der Befreiung zur Behandlung in einem Krankenhaus in Entebbe befand und nie mehr nach Hause zurückkehrte. Über ihr Schicksal gibt es zahlreiche Theorien. Sicher ist nur, daß sie Amin zeitnah nach der Befreiung aus Rache ermorden ließ. Aus Respekt gegenüber Frau Bloch und all den anderen Geiseln hätte man diesen Teil aus meiner Sicht wesentlich intensiver, feinfühliger und geschichtsgenauer inszenieren müssen. Diese maßlose Verärgerung hierüber fließt dann auch ganz enorm in meine Bewertung ein. Bei einer einigermaßen adäquaten Umsetzung dieses Teils des Films, wofür er ruhig auch 'ne Viertelstunde länger hätte sein dürfen, wäre meine Wertung mit Sicherheit bei 9/10 gelegen.
 

crizzero

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AW: Der letzte König von Schottland

Klar, ist ja auch von mit. ;)

Yeah, Baby! ;)

Diese maßlose Verärgerung hierüber fließt dann auch ganz enorm in meine Bewertung ein.

Ja, leuchtet ein. Ich gehe eben mit weniger Hintergrundwissen an den Film heran, daher wird mir wahrscheinlich die bloße Performance von Forest Whitaker eine höhere Wertung abverlangen. Und außerdem spielt der Film ja in Afrika... :hoch:
 

Cable

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Klar, ist ja auch von mit. ;)
Ist aber auch eigentlich mehr eine Frust, bzw. Protestwertung. Denn die Entebbe-Umsetzung, welche den damaligen Ereignissen nicht einmal im Ansatz gerecht wird, hat mich wahnsinnig verärgert. Da wird der Focus auf eine imaginäre Person gerichtet, während dort echte Menschen zutiefst gelitten haben. Gilt in ganz besonderen Maße für 75jährige Geisel Dora Bloch, die sich zum Zeitpunkt der Befreiung zur Behandlung in einem Krankenhaus in Entebbe befand und nie mehr nach Hause zurückkehrte. Über ihr Schicksal gibt es zahlreiche Theorien. Sicher ist nur, daß sie Amin zeitnah nach der Befreiung aus Rache ermorden ließ. Aus Respekt gegenüber Frau Bloch und all den anderen Geiseln hätte man diesen Teil aus meiner Sicht wesentlich intensiver, feinfühliger und geschichtsgenauer inszenieren müssen. Diese maßlose Verärgerung hierüber fließt dann auch ganz enorm in meine Bewertung ein. Bei einer einigermaßen adäquaten Umsetzung dieses Teils des Films, wofür er ruhig auch 'ne Viertelstunde länger hätte sein dürfen, wäre meine Wertung mit Sicherheit bei 9/10 gelegen.

Die Entführung und Geschichte der Geiseln rechtfertigt ohne Zweifel gleich einen ganzen, eigenen Film, mit der in diesem Film erzählten Geschichte hat sie aber eigentlich nur am Rande zu tun. Denn auch wenn die Sache damals den Anfang vom Ende des Idi Amin zur Folge hatte, war Amin an der Entführung selbst (so weit ich weiß) nicht aktiv beteiligt. Wie ich aber schon im alten Forum zu diesem Thema ausgeführt habe, wäre der Film wohl unter ferner liefen in der Statistik zu finden, wenn er sich als reine Filmdoku gezeigt hätte. Mit der Einführung der fiktiven Figur des Arztes hat man für den Seher eine Identifikationsfigur gegeben und gleichzeitig auch versucht, die menschliche Seite des Amin neben seiner bestialischen Seite zu zeigen. Denn jedes Monster ist am Ende doch auch ein Mensch, der irgendwann mal den falschen Weg eingeschlagen hat.
 

Travis

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AW: Der letzte König von Schottland

Die Entführung und Geschichte der Geiseln rechtfertigt ohne Zweifel gleich einen ganzen, eigenen Film,
Die gibt es schon. Sogar mehrfach. Aus US-Produktion von Holocaust-Regisseur Chomsky Unternehmen Entebbe, ein Jahr später aus israelischer Produktion durch den späteren Anteilseigener an "Cannon-Films" Menahem Golan unter dem gleichen Titel Unternehmen Entebbe und ebenfalls auf dem Jahre 1977 die US-Produktion unter der Regie von Irvin Kershner Die keine Gnade kennen. Ob es noch mehr gibt, entzieht sich meiner Kenntnis.

Hat aber im Endeffekte meiner Meinung nach nchts damit zu tun, diesem Komplex auch in diesem Film die ihm nötige Sorgfalt angedeihen zu lassen. Ist natürlich meine persönliche Meinung. Doch gerade die Ereignisse rund um diese Flugzeugentführung sorgten dafür, Ami und seine Untaten im Bewußtsein der westlichen Welt in den Fokus zu ziehen und somit den Anfang von seinem Ende einzuleiten. Ist schon ein ganz eminent wichtiger Knackpunkt in der "Karriere" des Dr. Idi Amin Dada gewesen.
 

deadlyfriend

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AW: Der letzte König von Schottland

Es ist wirklich interessant zu sehen wie der Film auf 2 Parteien wirkt. Einmal die, die den Film unbelastet gesehen haben und zum anderen die, die zumindest zum Teil ein wenig vorab von der Geschichte wussten.
Vielleicht ist es einfach schwieriger einen Film als Film anzusehen wenn reale Ereignisse mit einfließen von denen man weiß. Bei "München" hatte ich mich nämlich ebenfalls äußerst schwer getan.

Ich finde einfach das den Opfern solcher Geschichten einfach zu wenig Respekt entgegengebracht wird.
 

Travis

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Vielleicht ist es einfach schwieriger einen Film als Film anzusehen wenn reale Ereignisse mit einfließen von denen man weiß.
Ist mit Sicherheit so. Ob es nun ein Vorteil ist, von den realen Ereignissen Kenntnis zu haben, muß natürlicher jeder für sich entscheiden. Ich für meine Person ziehe es vor, bei tatsächlichen Ereignisse auch mit der realen Geschichte vertraut zu sein, auch wenn es mir dadurch das "Filmereignis" verhagelt. Wenn Leute durch einen Film angeregt werden, sich mit den realen Ereignissen zu beschäftigen, ist das eine feine Sache. Aber wieviele tun das schon? Die meisten nehmen den Film als gegebene Tatsache hin und "lernen" daraus Geschichte. In diesem Fall sind verzerrte oder ungenügende Umsetzungen umso ärgerlicher.

Ich finde einfach das den Opfern solcher Geschichten einfach zu wenig Respekt entgegengebracht wird.
Ergämzt durch den Zusatz "... und ihren Hinterbliebenen" kann ich das aus ganzem Herzen unterschreiben.
 

Cable

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AW: Der letzte König von Schottland

Aber wieviele tun das schon? Die meisten nehmen den Film als gegebene Tatsache hin und "lernen" daraus Geschichte. In diesem Fall sind verzerrte oder ungenügende Umsetzungen umso ärgerlicher.

Wenn ich denke, was wir in der Schule als Geschichte gelernt haben, ist dieser Film dafür ja noch Gold wert. WW2 wurde von unserem Lehrer in einer Stunde abgehandelt, da wir ja (O-Ton) ohnehin zu jung und zu dumm seien, um das zu verstehen. Und wenn ich dann erst denke, wie viel Schwachsinn im Internet steht und wie viele Kinder und Jugendliche das als Kanon ansehen, wird mir schlecht.

Wie gesagt habe ich mich vor diesem Film nur sehr begrenzt mit Amin auseinandergesetzt, danach habe ich dann doch einiges über das Thema gelesen. Und wenn das nur jeder 1000ste gemacht hat, hat der Film mehr erreicht, als es imo ein Doku-Pic geschafft hätte.

Man hätte die Entführung sicher näher beleuchten können, allerdings sah sich der Film ja auch als Zusammenfassung mehrerer Jahre von Amins Herrschaft und eine ausführliche Behandlung wäre unter 30 Minuten wohl nicht machbar gewesen. Und wie gesagt, wurde die Air France Maschine doch von islamischen Terroristen entführt, die nicht wirklich etwas mit Amin direkt zu tun hatten, auch wenn die Nachwirkungen dann eben zum Ende führten. Daher hatten die Filmmacher wohl auch davon abgesehen, dies zu weit auszuführen und im Buch, nach dem der Film gedreht wurde, kommt die Sache so weit ich weiß auch nicht größer vor.

Auf alle Fälle ist es wichtig, die Opfer solcher Sachen in Filmen würdig zu behandeln, dem kann auch ich nur zustimmen. Aber dass man von einem Film tatsächlich fehlerfreie Geschichte lernen kann, das sollte man nie annehmen. Vor allem, da die Geschichte ja immer der Sieger schreibt.
 
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deadlyfriend

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AW: Der letzte König von Schottland

Jetzt wirfst du was durcheinander. Operation Entebbe und die Entführung der Landshut sind zwei völlig verschiedene Dinge;)
 

King-of-Leon

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Wenn ich denke, was wir in der Schule als Geschichte gelernt haben, ist dieser Film dafür ja noch Gold wert. WW2 wurde von unserem Lehrer in einer Stunde abgehandelt, da wir ja (O-Ton) ohnehin zu jung und zu dumm seien, um das zu verstehen. Und wenn ich dann erst denke, wie viel Schwachsinn im Internet steht und wie viele Kinder und Jugendliche das als Kanon ansehen, wird mir schlecht.

Das hat sich aber geändert. In der 10. Klasse hatten wir ein Jahr nur 2. Weltkrieg.

Ansonsten stimme ich aber mit deinem Post überein. :) :hoch:
 

Cable

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Jetzt wirfst du was durcheinander. Operation Entebbe und die Entführung der Landshut sind zwei völlig verschiedene Dinge;)

Upps, ja, da ist mir wirklich was durcheinandergekommen. Bei den vielen Terroranschlägen, Entführungen usw. seit Ende des WW2 ist es gar nicht mehr so leicht, alles korrekt auseinanderzuhalten.

Weiß gar nicht, wieso ich da jetzt auf die Landshut gekommen bin. :uff:
 

crazyachim

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AW: Der letzte König von Schottland

Ich bin auch ganz ohne Hintergrundwissen in diesen Film gegangen. Dafür hat der Film mich sehr gut unterhalten. Es wird sehr gut gezeigt was für ein Mensch dieser Diktator Idi Amin war, Klasse gespielt von Forest Whitaker.
Das einzige was ich wirklich bemängeln muss ist das Ende, warum wurde nicht länger auf diese Flugzeugentführung eingegangen?

Aber ansonsten ein ordentlichen Film!

8,5/10
 
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