Der fremde Sohn

crizzero

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AW: Der fremde Sohn

Der fremde Sohn

Clint Eastwood unterstreicht erneut seine Klasse als Regisseur und nimmt den Zuschauer mit auf eine Berg- und Talbahn durch die verschiedensten Gefühlswelten, um ihn am Ende aus einem Meer gewaltiger Eindrücke auftauchen zu lassen. Ein Film, der über seine gesamte Länge Substanz hat und mit zunehmender Spieldauer wächst.

Obwohl ich anfangs mit Angelina Jolie und ihrer oscarnominierten Rolle der Christine Collins nichts anfangen konnte, da sie mir viel zu nah am Wasser gebaut war. Die erotische Femme Fatale von einst hatte mir als hagere Heulboje mit knöchernen Fingern so gar nicht zugesagt. Doch dann entpuppt sich in der Geschichte eine Ebene nach der anderen und mit der zunehmenden Vielschichtigkeit des Plots gewinnt auch Jolies Rolle an Tiefe. Da sie es von Natur aus durch ihren schlichten Augenaufschlag vermag, eine ganze Leinwand für sich zu vereinnahmen, gelingt es ihr im Laufe der Ereignisse immer besser, die verschiedensten Gefühlslagen nach außen zu kehren. Immer deutlicher merkt man, wie es in dieser wehrlosen Hülle einer Frau in den 20er und 30er Jahren brodelt. Es heißt fortan David gegen Goliath, eine einzelne Frau gegen das gesamte LAPD.

Eastwood führt viele Orte ein, wo die Handlung vorangetrieben wird. Zudem wechselt er meisterhaft zwischen verschiedenen Subgenres und serviert einen ausgeklügelten Mix aus Cop- und Gerichtsthriller, sowie Psychatrie- und Todestraktdrama. All das bekommt er unter einen Hut. Unter den markanten Hut der Christine Collins, möchte man anfügen. Denn sie ist nicht nur der Ausgangspunkt für das gesamte Storykonstrukt, sondern auch der rote Faden und Schlusspunkt des Gezeigten. Ihre blasse Haut, die gewellten Haare, die großen Kulleraugen, der knallrote Lippenstift und der cremefarbene Hut brennen sich ins Hirn und stehen als Symbol für den Aufstand gegen die willkürlichen Bürgerrechtsverletzungen der damaligen, größtenteils korrupten Polizei von Los Angelos.

Clint Eastwood gelingt abermals ein herausragender Film, der spannend, traurig, schockierend, dramatisch und schlichtweg anspruchsvoll ist. Dem Zuschauer bietet er zudem mehrere Höhepunkte, welche die Gewalt von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit in all ihrer Intensität präsentieren. Und neben all den Qualen, die man mit der Protagonistin während der zweieinhalb Stunden durchlebt, erfährt man auch noch jede Menge Genugtuung. Im Nachhinein bin ich einfach nur beeindruckt, wieviel Leidenschaft in dieser menschlichen Tragödie steckt, und vor allem begeistert, wie gekonnt Eastwood diese herausgekitzelt hat.

8/10
 
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Willy Wonka

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AW: Der fremde Sohn

Grandios, crizzo.

Die Kritik zeigt einfach alles nochmal auf, was der Film beim Zuschauer bewirkt und hervorruft. Ich kann bei jedem Satz und bei jedem Wort nur zustimmen.
 

Die wilde 13

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Auf diesen Film freue ich mich schon tierisch,weil einfach jeder Eastwood ein Erlebniss ist. Und deine Kritik,lieber crizzo, steigert meine Neugierde und Vorfreude noch :hoch:!
 

JaredKimberlain

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AW: Der fremde Sohn

Schöne Kritik, crizzo.
Für mich wirklich noch einmal besonders hervorzuheben ist die unstrittige Klasse eines Clint Eastwood. Was er (mal wieder) in diesem Film aus scheinbar eher beschränkten Schauspielern herauskitzelt, kann definitiv kein Zufall mehr sein.
Ich hätte nie geglaubt, dass diese Worte von mir kommen, aber Eastwood hat mittlerweile eindeutig einen Sergio Leone (der leider zu früh starb) hinter sich gelassen und erklimmt den Olymp der Regisseure als zumindest meiner Meinung nach einziger lebender Regisseur.
Zum Film habe ich dem von dir geschriebenen nichts mehr zuzufügen, ich ginge in meiner Wertung nur noch einen Punkt weiter. ;)

Gruß,
J.K.
 

Willy Wonka

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AW: Der fremde Sohn

Was er (mal wieder) in diesem Film aus scheinbar eher beschränkten Schauspielern herauskitzelt, kann definitiv kein Zufall mehr sein.

Also meiner Meinung nach zeigten sowohl Angelina Jolie als auch John Maklovich vor diesem Film auch schon ihre Qualitäten als Schauspieler und deswegen verstehe ich erst gar nicht die Annahme vor der Sichtung des Films "Der Fremde Sohn", dass sie beschränkt seien.
 

Die wilde 13

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AW: Der fremde Sohn

Da gebe ich dir völlig recht,Willy !!
Man kann weiss Gott nicht von beschränkten schauspielerischen Mitteln der Darsteller in den letzten Eastwood-Filmen sprechen.Als da wären z.B.Sean Penn,Tim Robbins,Hillary Swank,Morgan Freeman,Gene Hackman,Ken Watanabe u.a..
Alles Meister ihres Fachs schon vor Eastwood !
Natürlich kitzelt Eastwood auch aus ihnen eine Leistung heraus,die andere Regisseure so nie hinbekommen würden.Aber so isser halt,unser Clint,eine Legende schon zu Lebzeiten :respekt:

Im übrigen werde ich mir morgen den fremden Sohn zur Gemüte führen .Vorfreude ist doch die schönste :)
 

crizzero

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AW: Der fremde Sohn

Also meiner Meinung nach zeigten sowohl Angelina Jolie als auch John Maklovich vor diesem Film auch schon ihre Qualitäten als Schauspieler und deswegen verstehe ich erst gar nicht die Annahme vor der Sichtung des Films "Der Fremde Sohn", dass sie beschränkt seien.

Die beiden sind auch nicht beschränkt, sondern haben schon etwas drauf. Ich denke, Jared meint die Vielzahl an unbekannten Schauspielern, die hier so grundsolide aufspielen.
 

dax

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AW: Der fremde Sohn

Ich war irgendwie bisher nicht sonderlich interessiert an diesem Film.
Fragt mich nicht warum, keine Ahnung.
Aber Dank Crizzos genialer KK kann bin ich jetzt richtig heiß auf den Film.
Die DVD wird ein Blindkauf!
 

crizzero

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AW: Der fremde Sohn


Na klar, man denke mal an den tollen Geoffrey Pierson aus "Auf schlimmer und ewig", der hier eine sensationelle Figur als Anwalt der Christine Collins macht. Hat mir richtig gut gefallen! Oder auch Jason Butler Harner, der mir als psychopathischer Killer noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird. Wie jämmerlich und eiskalt er zugleich sein kann, war einfach nur heftig. Und auch Jeffrey Donovan, den ich bisher nur aus "Blair Witch 2" kannte, macht als ignoranter Police Captain eine herrliche fiese Figur. Das sind schon alles sehr positive Überraschungen, die man so nicht auf der Rechnung haben konnte, finde ich.
 

JaredKimberlain

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AW: Der fremde Sohn

Um das noch einmal zu erklären:

Das gerade in den Werken von Eastwood durchaus gestandene Schauspieler am Start waren und hoffentlich auch noch lange sind, ist natürlich richtig. Und das auch eine Angelina Jolie schon vorher ihre Qualitäten hatte, zweifle ich nicht an. Und trotzdem ist die Darstellung in diesem Film eine ganze Welt besser als alles was bisher von ihr zu sehen war. Und das liegt nicht nur an der Rolle, die natürlich ein gigantisches Spektrum an Emotionen und Ausdruck bietet, sondern halt auch an einer überdurchschnittlichen Performance von ihr auf ihre eigene Filmvergangenheit bezogen.
Das zieht sich dann auch durch die gesamte Besetzung (Danke, crizzo ;)).
Und wenn man dann an ebenso großartige Auftritte von einer Hillary Swank, einem Sean Penn etc. denkt, die ja zumindest für mich auch schon vorher auf einer anderen Ebene schauspielerten, kann man eindeutig nicht mehr von Zufall reden.
Abschließend, ich mag Angie. Aber dieser Film ist um Meilen das Beste, was Sie jemals gemacht hat und für mich ein ganz anderes Niveau von Schauspielerei (was in der Vergangenheit mit Sicherheit häufig an den Rollen lag).
Und in diesem unmittelbaren Vergleich nehme ich meine Aussage von "beschränkten Mitteln" auch nicht zurück. :D
Es soll nämlich nicht einen negativen Touch auf die Vergangenheit der Betroffenen werfen, sondern die grandiose aktuelle Darstellung untermauern.

Gruß,
J.K.
 

Willy Wonka

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Okay jetzt verstehe ich dich mehr. ;)

Ich muss aber noch die Rolle von Angelina Jolie in Durchgeknallt hervorheben, denn diese Performance war auch extrem stark.
 

JaredKimberlain

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Okay jetzt verstehe ich dich mehr. ;)

Ich muss aber noch die Rolle von Angelina Jolie in Durchgeknallt hervorheben, denn diese Performance war auch extrem stark.

Die hatte ich als bisher stärkste Darstellung im Kopf. Und doch ist es für mich im Vergleich mit der aktuellen Rolle nur "beschränkt". :)
Aber du hast den Film ja gesehen und natürlich ist meine Meinung subjektiv.

Gruß,
J.K.
 

Die wilde 13

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Clint Eastwood gelingt abermals ein herausragender Film, der spannend, traurig, schockierend, dramatisch und schlichtweg anspruchsvoll ist. Dem Zuschauer bietet er zudem mehrere Höhepunkte, welche die Gewalt von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit in all ihrer Intensität präsentieren. Und neben all den Qualen, die man mit der Protagonistin während der zweieinhalb Stunden durchlebt, erfährt man auch noch jede Menge Genugtuung. Im Nachhinein bin ich einfach nur beeindruckt, wieviel Leidenschaft in dieser menschlichen Tragödie steckt, und vor allem begeistert, wie gekonnt Eastwood diese herausgekitzelt hat.

Ich komme soeben aus diesem Film und muss Dir,lieber crizzo,absolut zustimmen.Angelina Jolie überzeugt sogar ab der ersten Minute und ihr Leidensweg der Christine Collins nimmt ein für zweieinhalb Stunden mit auf eine Reise von Gefühlen der verschiedensten Art.Zu Deine erwähnten möchte ich noch eine unbändige Wut erwähnen,die mich fast den ganzen Film gefangen nahm. Diese Ohnmacht gegen die LAPD oder den (bestochenen) Ärzten war für mich fast schlimmer als die Taten des Mörders Northcut (ebenfalls eine beeindruckende Leistung: Jason Butler Harner).Dieser war ja nicht bei klarem Verstand,während der Officer,der Chief sowie Ärzte und Anstaltspersonal genau wussten,was sie taten und sich völlig im klaren darüber sein mussten,wie sie Schicksale negativ beeinflussen.

Clint Eastwood hat es also wieder geschafft. Ein wahrhaftiges Meisterwerk,angefangen von einer Austattung ,die die späten 20er Jahre des 20. Jahrhunderts wieder perfekt auferstehen lässt ( sogar das Universal-Logo ist wieder auf 20er getrimmt !) über die ruhige und bedächtige Regie bis hin zum unaufdringlichen aber immer passenden Score ,der von Eastwood selber komponiert worden ist.

Einziger Kritikpunkt für mich ist die mangelhafte "Alterung" von Jolie,die sich in der über 7 Jahre andauernden Handlung äußerlich nicht verändert,während um sie herum die Mode,Häuser und auch die Autos den 30er Jahren entsprechen.Aber ich will hier keine Erbsenzählerei betreiben ;)

Ich habe dieses Jahr bisher drei Filme im Kino gesehen (Sieben Leben,Zeiten des Aufruhrs und diesen) und alle drei haben mich begeistert. So kann es 2009 gerne weitergehen....

9,5/10


Na klar, man denke mal an den tollen Geoffrey Pierson aus "Auf schlimmer und ewig", der hier eine sensationelle Figur als Anwalt der Christine Collins macht. Hat mir richtig gut gefallen! Oder auch Jason Butler Harner, der mir als psychopathischer Killer noch sehr lange in Erinnerung bleiben wird. Wie jämmerlich und eiskalt er zugleich sein kann, war einfach nur heftig. Und auch Jeffrey Donovan, den ich bisher nur aus "Blair Witch 2" kannte, macht als ignoranter Police Captain eine herrliche fiese Figur. Das sind schon alles sehr positive Überraschungen, die man so nicht auf der Rechnung haben konnte, finde ich.

Kann ich voll und ganz unterstreichen !! Und damit gehe ich auch völlig konform mit der Meinung von Jared Kimberlain. Bezogen auf die Nebendarsteller (nicht nur die) vollbringt Eastwood großartiges ( Was kann der eigentlich nicht ?? ) ! Und Jolies Darstellung ist in den Szenen aus der Anstalt ihrem Film Girls Interrupted (ich hasse den deutschen Titel !!) sehr ähnlich,aber wesentlich nuancierter und beklemmender.

Es soll nämlich nicht einen negativen Touch auf die Vergangenheit der Betroffenen werfen, sondern die grandiose aktuelle Darstellung untermauern.

Das akzeptiere ich so voll und ganz :hoch: Tut mir leid,das ich Dich da falsch interpretiert habe. Aber "beschränkt" klingt halt sehr negativ.....
 
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Willy Wonka

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AW: Der fremde Sohn

( sogar das Universal-Logo ist wieder auf 20er getrimmt !)

Das hat mir auch sehr gefallen, aber meiner Meinung nach gebürt hier der Respekt den Machern von Zodiac, da die auch schon das zeitgemäße Logo der Warner Bros. aus den 60er für ihren Film benutzten. Daher kann ich mir gut vorstellen, dass Eastwood von diesem Film den Anreiz bekommen hat.
Möglicherweise haben auch schon Filme vor Zodiac dieses gemacht, aber mir ist es davor bei keinem Film aufgefallen.
Also falls da noch jemand mehr weiß? Bitte melden.
 

JaredKimberlain

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Das akzeptiere ich so voll und ganz :hoch: Tut mir leid,das ich Dich da falsch interpretiert habe. Aber "beschränkt" klingt halt sehr negativ.....

Durchaus nachvollziehbar, sollte in diesem Zusammenhang nur nicht zwingend negativ klingen, sondern wirklich die Unterschiede (anteilig Welten!) zwischen dem bisherigen und jetzt aktuellen "Leistungen" unterstreichen.
Wir sind uns ja grundsätzlich einig, der Film ist einfach atemberaubend gut. :D

Gruß,
J.K.
 

kelte

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AW: Der fremde Sohn

ich bin von dem Film noch ganz erdrückt daher erspare ich eine normale Kritik. Der Film ist so ziemlich das beste was ich in diesem Jahr gesehen habe!
Warum?
Weil er voller Wut steckt, eine Wut die man nicht fassen kann die auch nicht jeder erkennen mag, denn Eastwood hat hier das Machbare überschritten. Der Film ist sowohl als Drama eine absolute Bank und er geht noch darüber hinaus.
Grandiouser Schachzug John Malkovich für die Priester Rolle zu casten, denn was der Mann abfackelt gegen Verbrechen an die Menschenwürde, haute mir so dermassen ohne Vorwarnung ins Hirn rein, das in mir selber etwas geregt wurde, das Jahrelang verschüttet war. In einer Welt wo man sagen kann was man will, sollte man nie vergessen warum es so ist! Und das es immer noch Flecken auf diesen Planeten gibt, wo Frauen wie ein Stück Dreck behandelt werden, wo man wegen der Sturrheit des Tyrannen leiden muss. Malkovichs Rolle...brilliant wie dieser Darsteller das alles transportiert und das es so einen Pfarrer mal gegeben hatte, der sich für Menschen nicht nur mit Worten einsetzte!
Eastwood setzte mit diesem Film ein Denkmal für diese Menschen.
Ich hätte Jolie nicht zugetraut diese Rolle zu tragen aber nicht nur sie spielt überragend,- jede Rolle hat eine Aussage. Egal ob ein Cop das tut was er tun sollte und nicht auf seinen Vorgesetzten hört bis hin zum Serienmörder der sich ebenso ins Hirn brennt wie der Staranwalt.
Vorallem erweckte Eastwood die alte Zeit so real wieder das man meint, der Film ist ende der 20er gedreht worden. Verschiedene Automodelle, Mode, Strassen, Häuser alles wirkt wie von damals. Und das ist nur eine cineastische Kleinigkeit in diesem übergrossen Werk, nur ein winziger Tropfen den man schmecken kann!
Denn was bleibt ist die Aussage und diese muss man erstmal verdauen...
Ganz zu schweigen das der Film auf einer wahren Begebenheit beruht die ich Eastwood niemals anzweifeln würde.
verdammt was hat der da für einen genialen Film rausgehauen, der bei fast jedem anderen zu einer normalen Dramabio geworden wäre. Dieser Film wirkt wie ein wilder, wütender Bastard der nach Menschenrechte brüllt und Dir dabei in die Augen schaut,- diese nie zu vergessen!
Kann man das noch toppen? ich befürchte Eastwood kann es und macht andere gute Filme so klein und nichtig dabei...der Mann ist mehr als nur ein Regisseur!
 
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Count Dooku

Leinwandlegende
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Ein wirklich großartiger Film. Vor allem von Angelina Jolie war ich überrascht, da ich sie als Schauspielerin nicht wirklich in Erinnerung habe (imo wird sie einfach in den meisten Filmen auf ihr Aussehen reduziert).
Die Story wirkte wie eine Geschichte von Kafka, nur mit dem Unterschied, dass sie echt ist.

10 von 10

Ist der Sohn von Christine Collins eigentlich je wieder aufgetaucht?
 
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