Deep Impact

Despair

Filmvisionaer
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Filmkritiken
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Deep Impact

Ein riesiger Komet droht die Erde zu verwüsten. Der Versuch, ihn zu sprengen schlägt fehl, ein Einschlag ist unausweichlich. Die Menschheit schmiedet Pläne, um ihren Fortbestand zu sichern. Per Los wird bestimmt, wer in die Schutzbunker einziehen darf und wer auf der Oberfläche zurückbleiben muss...


Das klingt nicht gerade innovativ, könnte aber das Grundgerüst für einen spannenden Katastrophenfilm stellen. Leider geht das dermaßen in die Hose, dass dem Zuschauer durchaus die Tränen kommen – allerdings nicht aus Ergriffenheit, sondern wegen der unterirdischen Qualität dieses Streifens. Dazu kommen Tricks, die schon Im Erscheinungsjahr leicht angestaubt wirkten, einzig die Flutwelle ist einigermaßen gelungen. Viel schlimmer sind aber die platten Charaktere und die vor Schmalz triefende, klischeebeladene Story. Morgan Freeman als schwarzer US-Präsident haut eine pathetische Rede nach der anderen raus, Téa Leoni gibt eine farblose Journalistin zum Besten, die trotz des drohenden Weltuntergangs mehr unter der Trennung ihrer Eltern zu leiden scheint, Elijah Wood verlässt todesmutig den rettenden Bunker, um seine Angebetete zu retten – noch Fragen? Von der heldenhaften, sich auf Rettungsmission befindenden Astronautencrew fange ich gar nicht erst an. Dass „die Menschheit“ in diesem Film nur die Amerikaner beinhaltet, dürfte klar sein. Die restliche Welt wird aber immerhin in ein paar Nebensätzen erwähnt – danke, Amerika!


Fazit: „Armageddon“ war schon nicht die Offenbarung, aber „Deep Impact“ macht alles noch eine ganze Ecke schlechter. Ein gelungenes Drama braucht einfach wesentlich mehr Substanz. Tiefe wird hier nur vorgegaukelt, übrig bleibt oberflächlicher Hollywood-Kitsch der unspektakulärsten Sorte.


2/10 Punkte
 
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