Das war der Wilde Westen

2moulins

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#02 10.03.19 2moulins
 
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2moulins

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Das war der Wilde Westen

(How the West was won)

Monumentaler Western aus dem Jahre 1962 – einer der wenigen Filme, die in „Cinerama“-Technik gedreht wurden. Dabei wird mit 3 Kameras gefilmt, und die Bilder werden bei der Vorführung über 3 Projektoren wieder zusammengefügt. Dadurch entsteht ein Panorama-Effekt (Format 2,89:1). Das Bild erscheint gebogen, so dass das Bild auch seitlich (links und rechts) des Zuschauers in Rundumsicht projiziert wird.

Ich sah mir zunächst die auf der zweiten Disc enthaltene Version auf der Leinwand an, welche diesen Effekt simuliert (Smilebox-Transfer). Die Bilder sind wirklich hervorragend. Insbesondere kommt das bei den vielen wunderschönen Landschaftsaufnahmen zur Geltung.

Der Film ist in mehrere Kapitel eingeteilt, für die unterschiedliche Regisseure verantwortlich zeichnen (Henry Hathaway – John Ford – George Marshall). Er erzählt die Geschichte der Besiedlung des amerikanischen Westens, zeigt die Anstrengungen der Siedler, die mit ihren Familien das Glück suchen, Abenteuer und Verluste erleben, den Bürgerkrieg, den Eisenbahnbau, Auseinandersetzungen mit den Ureinwohnern (Indianer ;)) oder mit Bösewichten aus der eigenen „Kultur“.

Dabei tritt gefühlt jeder auf, der damals Rang und Namen hatte (oder sich einen solchen noch erwarb): Carroll Baker, James Stewart, Karl Malden, Gregory Peck, Lee J. Cobb, Henry Fonda, George Peppard, Debbie Reynolds, Richard Widmark, John Wayne, Eli Wallach, Robert Preston, Lee van Cleef ....

Die Episoden besitzen einen roten Faden, weil eine bestimmte Familie im Mittelpunkt steht, deren Schicksal auf die eine oder andere Art mit den Ereignissen verknüpft ist. Die Handlung ist vor allem in den ersten Kapiteln recht naiv und altbacken dargestellt, wobei es dabei hauptsächlich um die Knüpfung von Partnerschaften geht: Frau sucht Mann. Dann kommt es aber auch zu (unerwarteten) bösen Auseinandersetzungen, z.B. als die im Siedler-Familie auf eine größere Gruppe trifft, die ziemlich hinterhältig agiert und die gutgläubigen Reisenden in eine Falle lockt.

Actionszenen, wie z.B. eine Floßfahrt durch Stromschnellen, die Stampede einer großen Büffelherde oder insbesondere der Kampf gegen Räuber auf einem fahrenden Zug ist auch für heutige Verhältnisse ziemlich gut und aufwendig inszeniert.

Sicherlich ist das der einzige Western, bei dem am Ende Wolkenkratzer und Highways zu sehen sind….

Wer alte Western mag, muss diesen gesehen haben! Dabei ist es klar von Vorteil, wenn das Bild so groß wie nur möglich dargestellt werden kann (am besten mit Beamer auf großer Leinwand). Auf einem TV werden extrem dicke schwarze Balken oben und unten das Bild im wahrsten Sinne des Wortes arg schmälern.

Und noch ‘was: Man darf keine Aversion gegen Gesang haben, da ab und an einmal gesungen wird – allerdings im Kontext der Geschichte. Dabei steht ein Lied im Mittelpunkt, das auch schon jeder einmal gehört haben dürfte: „Home in the Meadow“ (hier gesungen von Debbie Reynolds), besser bekannt als „Greensleeves“. Das musikalische Hauptthema „How the West was won“ klingt nach einem typischen Westernsoundtrack.

Ich bin durch den Tip von Alexboy auf den Film aufmerksam geworden. Danke dafür!

Bald werde ich nochmal die normale Version mit gradlinigem Bild anschauen. Und am liebsten würde ich jetzt aufbrechen, um durch das „Monument Valley“ zu fahren.

8,5/10
 
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